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wohl gegen den Stiel, als den Ausgang gewachsam und auf gleiche Weise abnimmt, nur daß es sich am Ausgange in eine lange scharfe Spike dehnt. Auf dem Rande stehen Stumpfe und ungleiche Zäckchen. Die Rippchen sind unors dentlich gereihet und laufen krumm nach dem Rande zu. Die Farbe ist dunkelgrün.

Vergleichungen.

Daß Dühamel einen dem Unsrigen ähnlichen Apfel uns ter demselben Namen beschreibt, den er aber nicht abgebildet hat, erhellet aus der hier folgenden Vergleichung. Siehe Theil II, Seite 45. No. XXXIX. Dieser Apfel, heißt es, ist wie der vorhergehende, mehr etwas Sonderbares ́als Nügliches. Der Trich ist dick, kurz, grün, sehr stark mit Augen befeht, an jedem Knoten etwas eingebogen, mit dicker Wolle bedeckt und mit sehr kleinen Punkten getüpfelt. Der Knopf ist groß und länglich und steht auf einer sehr wett vorstehenden Kante, die über den wechselsweise gegen über stehenden Knopf hinaus sichtbar ist. Das Blatt ist schmal und länglich, fein, ganz seicht gezahnt, und endiget fich fast regelmäßig, mit einer langen Spiße. Die Länge ist dritthalb Zoll und die Breite funfzehen bis sechzehn Linien. Die Blumen stehen je vier bis sechs in einem Strauße beys fammen, auf sieben bis neun Linien langen Stielen. Sie bestehen 1) aus einem fleischigten Kelche, der am Rande in fünf lange, schmale und am Ende sehr spißig zugehende Auss schnitte getheilt ist. Diese Ausschnitte sind inwendig toth, besonders an der Spiße, als welche auch von aussen roth ges färbt ist. 2) Aus fünf Blumenblättern von ungleicher Größe, von der nemlichen Forn und Konsistem als die Ausschnitte,

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sie sind aber viel kleiner, am Ende etwas roth, und am innern Rande des Kelchs an den Winkeln der Ausschnitte befestiget. 3) Aus zwölf bis achtzehn Staubfäden, die oben kleine Kölblein haben. Ihre dicken, sehr wolligen, und durcheinander stehenden Stiele verbergen den Stempel so, daß man ihn kaum sehen kann. Alle Theile der Blut men, sogar die Blumenblätter sind außen und inwendig mit Wolle beseßt. Die Frucht ist klein, länglich von irregularer Form, dsters am Durchmesser breit gedrückt oder mit Rips pen versehen, die gegen den Stiel zu größer find als am Kopfe. Sie ist an den Enden gemeiniglich dicker, als in der Mitte. Der Stiel steht gar nicht tief, und hat bisweis fen bey seinem Anfange eine oder zwen vorstehende Beulen. Das Auge ist klein, und stehet fast der Frucht gleich. Die Höhe ist ungefähr zwey Zoll und der Durchmesser achtzehn bis zwanzig Linien. Die Haut ist gelblichgrün, und auf der Seite gegen die Sonne ganz stwach braunroth verwas fchen. Der von den vertrockneten Ausschnitten des Kelchs ber deckte Nabel ist hohl bis an den vierten Theil der Lange von der Frucht, und man findet auf dem Boden die vertrockneten Blumenblätter und die Griffel des Stempels. Sechs kleine dreyeckigte Fächer stehen um die Röhre oder den Canal des Nabels und enthalten die vertrockneten Staubfäden mit ihren Kölblein. Gegen die Hälfte von der Länge der Frucht sind fünf andere kleine Fächer ohne Kern.

Außer dem Dühamel, der diefen Feigenapfel am weitt fauftigsten unter allen beschrieben hat, beschreiben ihn auch Quintinye nach Mangers Zeugniß unter den Namen Pomme fans fleur; Heinrich Hesse in seiner Gartenluft unter dent Namen Pomme fans pipin, auch Trochets,

Teutsch. Obftgart, 12. 236. VI. St.

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Laeder hat diesen Apfel nach dem Cyder: Apfel Seite 58 No. 92 angeführt und sagt von ihm: Fig Appel die Feigen åpfel (Pomme Figue Duham.) wird so genannt, weil man vormals glaubte, er trage gleich dem Feigenbaume Früch te ohne sichtbare Blüte. Er blühet jedoch allerdings, seine Blumen sind nur meistens ohne Blumenblätter, haben in zwischen alle: Geschlechtswerkzeuge. Maw. Seine Früchte werden nicht geachtet, er wird nur zum Vergnügen gepflanzt.

Miller in seinen Gärtnerlexikon, redet Seite 22 Theil III. so von ihm.,,Von dem Feigenapfel glauben viele Leute, daß er ohne vorhergehende Blüte wachse. Allein einige, die alles genau beobachtet, verwerfen diese Meynung und behaupten: es komme vor der Frucht eine kleine Blüte, die gar geschwinde vergehet und selten einen oder zwey Tage lang dauert. Welche von beyden die wahre sey, habe ich bisher noch nicht Gelegenheit gehabt zu bestimmen, indem ich selbst keinen solchen Baum besiße, der so weit gekommen ift, daß er Früchte trage, wiewohl zu glauben steht, diejer nigen, welche dergleichen Bäume etliche Jahre lang gehabt, sollten diese Sache längstens ausgemacht haben. Ich erinnere mich, eine Nachricht von einem großen Baume dieser Sorte gelesen zu haben, dessen in einem Briefe von Neuengland an die königliche Societat von dem Ritter P. Dudley ges schrieben, gedacht wird, und der in den philosophischen Transactionen No. 385 bekannt gemacht worden. Der Baum war ́aufferordentlich groß und brachte viel Früchte, ohne vorher zu blühen. Allein er stund von seiner Wohnung etwas entfernt. Da er nun also keine Gelegenheit hatte, felbigen genau zu beobachten, als nur in so fern, daß er zur Blützeit ihn zwey bis dreymal besah, zugleich aber von der

Flüchs

Flüchtigkeit der Blüte nicht unterrichtet war, so ist es glaublid), es könne flbiger, während der Zeit da er nicht hingekommen, Blüten gebracht und wieder verlohren haben."

Da ich diesen Apfelbaum selbst erst bekommen und in feiner Blüte noch nie gesehen habe, so kann ich hierüber auch nichts entscheiden. Nur der Apfel selbst wurde mir von zwey Orten her in Natur zugefendet und ich habe ihn so beschrieben, wie ich ihn gefunden habe; einen erhielt ich von den Hrn. Dr. und Protonarius Hennig in Wittenberg, welches der kleine und längliche, auf der hieher gehörigen Kupfertafel, auf der zwey neben einander stehen, ist; und den andern von dem Hrn. Schullehrer Roth zu Tallik, der sich mit der Cultur dieses Baumes vorzüglich abgiebt und bey welchem junge Stämme davon in großer Anzahl zu haben sind, wie mehrmals, und auch im T. 9. G. angezeigt worden ist, an welchen ich hier beyläufig die Liebhaber zu dieser Sorte sich zu wenden bitte, da wir ihnen für jezt noch damit nicht dienen können. Aus den Briefen dieses Herrn Roths sehe ich folgende Nachrichten her, wie ich sie aus dens selben ziehe.,,Was die Benennung des Feigenapfels betrift, unter diesen Namen hatte ich ihm den mir übersendeten and von ihm genannten Apfel ohne Blüte und Kernen bekannt gemacht), tann ich noch dieses hinzufügen, daß er fast alle Jahre trägt, wenigstens auch in den Jahren bey mir getras en hat, wenn im ganzen Orte und der benachbarten Gegend lle Blüten erfroren waren, und an keinen Baume ein Apfel u sehen war. Dieß schien mir ein Beweis zu seyn, daß r nicht blühe oder doch keine vollkommene Blüte habe. Bas die Staubfåden anlangt, so finden sich immer viers hn derselben auf einen Fruchtansaße, die Pistillen aber fehs

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len gänzlichy. Fünf grüne Blättchen, welche den Blumenkeich bilden, nebst fünf grünen kleinen Zäckchen dazwischen, wel che den Stern der Fruchtblume ausmachen, sind gleich auch mit zu sehen. Der Apfel fångt in der Mitte des Augusts schon u hiesiger Gegend an zu reifen, und dann kann man fast täglich einige abnehmen, welche sich als reif auszeichnen, außerdem sie vom Winde abgeworfen werden. Dieses Ab: nehmen dauert immer gegen drey Wochen, und der Apfel selbst vom Baume weg, einen Monat. Der Baum trägt gern und bey Zeiten und man findet alle Jahre wenigstens einige davon aber mehrmals sehr viele. Die Fruchtzweige setzen immer sieben auch mehr und weniger Früchte an, wovon drey bis vier gemeiniglich in guten Jahren zur Vollkommen: heit gelangen. Wenn die Stämme eine gewisse Stärke er reicht haben, so lassen sie bisweilen einige junge proßen aus den Wurzeln aus, und diese löset man ab und verseht fie in die Baumschule, damit die, welche anschlagen, hins länglich bewurzeln, wartet und pfleget sie wie andere junge Stämmchen der Edelschule, und bildet sie zu der Figur die sie haben sollen. Diese Aepfelstämme können hochstämanig er zogen werden, und erreichen die Größe der Pflaumenbäume, sie lassen sich aber auch niedrig zichen, und können zu allen Gattungen von Zwergbäumen sehr wohl angewendet wer den. Auch glaube ich, daß sie sich sehr willig zur Obst orangerie gebrauchen lassen, da sie gera und bald tragen. Die Aeste dieses Baums sehen meistentheils nach einans der an. Dieses ist es, was ich vor der Hand Ihnen über schreiben kann. Sie können darauf rechnen, daß mehrere Be merkungen von mir gesammelt und nebst angestellten Ber fuches nachgetragen werden sollen,"

Dick

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