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Cen, und sucht sie in einem måßig erwärmten Orte einzus trocknen. Doch darf dies weder an der Sonne noch auf dem heißen Ofen geschehen, weil sie sonst ranzig und übelschmer cend seyn würden. Diese ganz trocknen Nüsse werden nun in einer neuen irdenen Pfanne auf gelindem Kohlenfeuer so lange geröstet, bis sie bräunlich werden. Will man nun Gebrauch davon machen, so reibt man sie in einem eifernen oder steinernen Mörser zu Pulver, kocht dieses in der Milch, Die man nun ferner durch ein Haarsieb laufen läßt, mit Zucker, Zimmet und Kardemomen, und mit einigen Eyerdots. tern legirt.

Wenn man die Müffe mehr trocknet und stärker rößet, fo kann man

Kaffe von Nüffen

erhalten, welcher keinen unangenehmen Geschmack hat.

Hat man eben keine Mandeln bey der Hand, und wollte. doch gern ein Mandelgalec machen, so kann man auch ein fogenanntes

Blancmanger von Nüffen fabriciren. Da jeder Hausmuttter von die Zubereitung dies fer Gelee bekannt ist, so will ich, um nicht weitläuftig zu werden, nur bloßbemerken, daß die frischen von ihrer braut nen Haut entledigten gestoßenen Walnüsse vollkommen die Stelle der Mandeln bey dieser Speise vertreten.

Aus der obigen Mandelmilch, wenn folche etwas danne gemacht worden, kann mau zu mehrerer Kühlung leicht Gefrornes von Nüssen

verfertigen, indem man die Mandelmilch mit Zucker gehörig

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abfüßt, und dann wie andere Säfte zum Gefrieren in der

Gefrierbüchse behandelt.

Del aus Nüffen.

Wenn man die Nüsse zum Helschlagen benußen wif, und feines Del verlangt, fo muß man die Früchte am Baume ihre vollkommene Reife erlangen lassen, auch auf einem luft tigen Boden, wenn sie aus der grünen Schale genommen sind, wohl ab und austrocknen. Man lasse sich) aber nicht bereden, um dieß Geschäfte geschwinder zu beendigen, die Nüsse in einen warmen Backofen zu bringen; man würde dadurch dem Del einen ranzigen und scharfen Geschmack jus ziehen, da sie sonst bey geschickter Behandlung ein Del geben welches beynahe alle inländischen Delproducte übertrift, dem besten ausländischen Baumst das Gleichgewicht hält. Wenn das Del frisch ist, kann man es ohne Bedenken an Speisen gebrauchen, auf jeden Fall aber zu andern häuslichen Bedürft nissen benußen; ja selbst in der Hausapotheke verdient es #einen Plak, denn ein oder ein paar Tropfen Nußöl, die man in das Auge laufen läßt, vertreiben nach und nach die Flecken, welche bey manchen Personen auf der Hornhaut des Auges zu entstehen pflegen, fo wie es auch die wundgefoges neu Warzen der Brüste bey Wöchnerinnen heilet.

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Aber nicht genug, daß wir das Del benußen, wir köns nen auch noch die sogenannten Delkuchen mit Vortheil an: wenden; sie sind nicht nur ein vortreffliches nährendes und heitsames Biehfutter, fondern die Schweizer, welche sie Nußbrust nennen, wissen auch Speisen für den Menschen daraus zu bereiten. Und ich glaube selbst, daß eine Suppe von diesen Qelkuchen, wenn sie anders noch frisch sind, in

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Wilch gekocht, durch ein Haarsieb getrieben, mit Zucker und Zimmet abgewürzt, und einigen Everdattern abgezogen, auf unsern Tisch gebracht werden könnte,

Die grünen Nußschalen geben in der Färberey eine falbe braune Farbe, wenn man nämlich die Schalen mit Wasser in einem Kessel einige Zeit kochen, und etwa auf den dritten oder vierten Theil einsteden läßt, und dann nacht dem sie durch ein Tuch gesetzet worden, den Zeug mehr oder weniger lange darinnen liegen läßt. Die verschiedenen När ancen und Schattirungen dieser Farbe werden dadurch zu wegegebracht, nachdem man mehr oder weniger Schalen zu der Farbenbrühe nimmt, sie långer und mehr einkochen und endlich den Zeug länger darinnen liegen lässet,

Man macht auch eine braune Mahlerfarbe daraus auf folgende Art: Man trocknet erst die grünen Schalen, daß fie nicht faulen können, dann nimmt man davon so viel man nöthig hat, läßt es in einem Gefäße mit Wasser derges stalt einkochen, daß nur noch der dritte Theil übrig bleibt, feigt es durch, und fällt die Farbenmuscheln damit an. Weil die Farbe noch lau ist, werden in jede Muschel einige Tropfen von arabischen Gummi, welches in Wasser aufges Löset worden, gemischt.

Nun nur noch etwas Weniges von den Feinden dep Nusbaume.

Der Wallnußbaum erfährt eben sowohl als andere Nuß bäume verschiedene Wiederwärtigkeiten, die ihn oft gänzlich zerstöhren, wie auch schon im vorhergeheuden bemerkt wors

den.

mit

ben. Unter diesen ist der Frost am allernachtheiligsten, und den Nußbäumen am meisten schädlich die im Schauer stehen, guten Boden haben und freudig wachsen. Wenn deren Trieb frühzeitig ist, und spåte Fröste kommen, so sind diese meistentheils zuerst verlohren, und unter diefen vorzüglich die Nüsse mit dünzer Schale, die man auch Butternüsse zu nen: nen pflegt. Diese Bemerkung wird jeder Beobachter in dem vergangenen Winter von 1798 bis 99 leicht haben machen können, wo unsere Wallnußbäume alle, nur einige mehr, andere weniger, und so erfroren sind, daß keine einzige Nuß daran zu erwarten steht. Einige derselben haben erst spåt und nach Johannis wieder auszuschlagen angefangen, andere sind auch ganz zurück geblieben.

Insekten haben die Wallnußbäume wenig oder nicht zu befürchten, ja man braucht vielmehr die Blätter sie zu vers treiben, wie schon bemerkt worden. Er selbst aber, fagt man, verursache durch seine Ausdünstung Kopfweh, daher man nie in seiner Nähe oder gar unter seinem Schatten schlafen müsse. Was jene Vorschläge anlangt, die in einis gen Gartenbüchern stehen, die Ballnüsse dünnschåligt zu machen; wenn man oft Asche an ihre Wurzeln schütte; oder fie gar ohne hölzerne Schale zu ziehen, wenn man die Schale der zum Stecken bestimmten Nüsse, ohne Verlchung der Kerne wegtbut, fie in Wolle einwickelt und so in die Erde legt, daß Bäume aus denselben erwachsen; so gehört das zu den alten Gärtnergeheimnissen, die billig zu verachten find. (Die Fortseßung folgt.)

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No. LXXII. Die große Russelet. (Taf. 18.)

Fr. Gros-Rouffelet. Engl. Great Rouffelet Pear.

Frucht.

Es ist dieses eine ansehnliche schöne und große Frucht. Sie hat ihre größte Breite in der obersten Hälfte gegen die Blume zu; wölbt sich kurz und rund zu und läßt nur oben eine kleine Fläche, auf der sich die Blume flach einsenkt. Nach dem Stiele za nimmt sie unter ihrer größten Breite stark ab, und zieht sich nach und nach in eine lange Stumpfe Spite. Die Blune ist groß, offen, geräumlich und tief. Der Stiel scheint auf der stumpfen Spike zum Theil auf der einen Hälfte, wie hinein gesteckt, auf der andern aber zum Theil überwachsen zu seyn, und ist so lang als die Birn breit ist, holzig, und oben, wo er am Zweige angewachsen, ziemlich krumm und start. Die Birn mißt in ihrer Länge 32 Zoll und in ihrer Breite 24 Zoll und gehört zu No. 10. der IV. Klasse der Birnformentafel, zu den rund perlenförs migen Birnen. Die Schale ist etwas start. Die Grunde farbe derselben grungelb, und wenn sie recht reif worden ist, hellgeld; auf der Sommerseite stark braunroth und mit vier, len großen grauen Punkten bestreut, Bisweilen sind meh; rere zusammen geflossen, und machen größere und kleinere Flecken. Das Kernhaus ist länglich, in der Mitte breit ges ogen, oben unter der Biume faßt noch spisiger als gegen

del

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