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Es scheint daß man aus diesen Erfahrungen die Folge ziehen könne: daß kein regelmäßiger und allgemeiner Umlauf der Säfte in den Bäumen zwischen Stamm und Westen statt finde; weil die Aeste soviel deren im Treibhause waren ungemein stark trieben und gleichwohl die Stämme mit den andern Zweigen in der freien Luft ich machteten, in einem Zustande von Erharrung und Fühnosigkeit da standen und mit Eise überrindet waren Ferner bestatigen diese Versuche noch den Eah: daß jeder Theil eines Baumes mit einer gehörigen Menge von Säften ausgestattet sey die hinreichend find, auch ohne alle Mitwirkung des Stammsaftes oder Uns terstützung von Seiten der übrigen Aeste, die erste Entwicker lung der Keime, Knospen, Blätter, Biúten und Früchte allein aus sich selbst zu bewirken, wenn sie nur durch die Warme in Bewegung geseht werden. Das Sonderbarste scheint indeß doch dieses zu seyn; daß der, von dem ganzen im Treibhause beständig erwärmten Apfelbaume, durch das Glas hindurch geführte Aft, von dem Einflusse des bewegten Sastes, nicht den mindesten Nießbrauch zu machen im Stande ist, indem der Frost seine Rinde und Saftorganen vereiset, und eine Zeitlang alle Gemeinschaft mit dem Stamm und den übrigen Aesten abschneidet.

So weit mein Autor. Ich glaube nicht daß in den an: geführten Fällen alle Gemeinschaft aufgehoben ist, vielmehr bin ich ganz überzeugt, daß, der im Treibhause befindliche blühende und Frucht tragende Ast, sehr viele Nahrung von seinem im Freien, stehenden Stamme gezogen hat. Es ist zwar schon durch die Agrikolaschen Versuche bekannt, daß jeder Theil eines Baumes zum bloßen Austreiben Saft genug hat, allein schwerlich so viel um. Früchte anzusehen und

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zu ernähren. Bey Stecklingen würden in solchem Falle die neuen Wurzeln das meiste thun, und doch zweifle ich, ob man reife Früchte von solchen bekommen würde. Ich habe noch nie von einem solchen Falle etwas gefunden, außer wenn man mehrere Wülste an ihren Wurzeln erzeugt hatte, che man sie in die Erde seßte.

Burchardt.

VI.

Vorschlag

jur

Errichtung mehrerer pomol. Gesellschaften.

Aus einem Briefe des Hr. Stadt Syndicus Burchardt zu Züllichau, an den Herausgeber.

Wie kommt es, daß Sie im T. D. G. so lange nicht des Plans zur pomologischen Gesellschaft erwähnt haben? Sollte irgend ein unüberwindliches Hinderniß der Ausfüh; rung dieses Plans im Wege stehen? Meiner Ueberzeugung nach müßte sie sich möglich machen lassen.. Ich würde folt gende Modifikation des ursprünglichen Plans vorschlagen. Statt einer großen durch ganz Teutschland verbreiteten Gesells fchaft mehrere kleinere Gesellschaften zu errichten; sie gewähren den, Vortheil, daß mehrere Personen daran Antheil nehmen köns ten und würdes, diese können in ihrem Bezirke mehr wirken,

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unter einander in nåhere Verbindung treten, sich Obstsorten in natura zusenden 2. Auch follten Provinzial:Gesellschaften sich, dächte ich, leichter errichten lassen. Endlich können die Kosten der Correspondenz mit auswärtigen Gesellschaften, eher von ganzen Gesellschaften als einzelnen Mitgliedern getragen werden. Diese einzelnen Gesellschaften müßten mit einander in Verbindung stehen, und ihr Obstgärtner könnte der Vereinigungspunkt aller dieser Gesellschaften seyn. Auf diese Weise tråten an die Stelle der Mitglieder nach dem ersten Plane, jcht lauter Gesellschaften.

Antwort des Herausgebers.

Freylich festen sich diesem Plane, ihn mit einer gewissen Festigkeit und Stetigkeit auszuführen, unüberwindliche Hindernisse entgegen. Die große Entferrung der anfänglich fich darum Beetseraden Mitglieder, "das daher entstehende große Porto, welches von einigen dem Herausgeber des T. D. G. allein zugemuthet zu werden schien, und mich nebst dem Aufwand der übrigen Correspondenz zu sehr beläftiget haben würde, wenn ohnehin die Auffäße noch hoch hätten Honorirt werden sollen; dies und noch mehrere andere Um Rände, hielten den Zusammentritt mehrerer edlen Personen, bie mich auch in diesem Unternehmen auf die uneigennützigste und edelste Art unterstüßt haben, und weswegen ich denn auch hier einmal die Gelegenheit ergreife, ihnen meinen Dank öffentlich zu bezeugen, nur locker zufammen. Zu die: fem gesellschaftlichen Unternehmen sind denn vorzüglich dieje nigen zu rechnen, deren Arbeiten bisher in den T. O. G. aufgenommen wurden und noch künftig darinnen werden

auf

aufgenommen werden. Ich bin es indeffen sehr wohl zufrieden, wenn pomologische Freunde in jeder Provinz zu kleinern Gesellschaften zusammen treten, und mir die Resul tate ihrer Untersuchungen für den T. O. G. mittheilen wollen. 3 verspreche die Original Auffage derselben gewiß mit einem billigen Honorar zu vergüten.

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I. lleber Englische Anlagen und die Umwandlung vorzüglich bürgerlicher Gärten in Parts.

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II. Ueber die Pomologie der Alten. (Fortfehung) S. 227

III. Sind die Moose und Flechten den Obstbäumen

nüßlich oder schädlich?

IV. Bemerkung über ein Mittel zur Bertilgung der Raupen.

V. Pomologische Merkwürdigkeiten.

VI. Borschlag zur Errichtung mehrerer pomologis schen Gesellschaften.

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