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feltener an den Bäumen. Gewöhnlich sind die dicken Weste und Zweige eines alten Baums stark bemooset (wahrscheinlich versteht der Herr Verfasser unter den Moosen auch die Flechs ten) weniger sind es die jungen Bäume. Sind diese auch ganz rein von Moose, so wird man schwerlich einen Wickler darauf finden, den ich überhaupt auf jungen tragbaren Bäu men nur sehr selten gefunden habe. Die Eier haben an dem Moose einen sichern Berwahrungsort gegen Wind und Wets ter, und gegen andere Gefahren und Nachstellungen. Da das Moos gleich den Eiern von grüner Farbe ist, so kann man diese ohne Hülfe eines Mikroscops nicht wohl heraus: finden, sich aber von ihrem Daseyn überzeugen, wenn man im Frühjahr das Moos sanft zerreibt, und es einige Tage in der Wärme liegen läßt, da denn die Eier siegelroth wers den und sich von selbst zeigen." und Seite 25. Das Mittel welches ich an die Stelle jener verunglückten in Vorschlag zu bringen gedenke, ist eben so einfach und leicht. Es hat außer. dem noch die Empfehlung vor sich, daß es auf den Eigenheis ten des Infecktes gegründet ist. Es bestehet mit einem Worte in der Reinigung der Bäume vom Moose."

Hiernach wäre dies ein Grund der Schädlichkeit des Mooses mehr; ich habe zwar nicht Gelegenheit gehabt diese Erfahrung sebst zu machen, traue aber diesem überhaupt fehr gründlich scheinenden und lesenswerthen Buche.

Burchardt.

IV.

Bemerkung

über

ein Mittel zur Vertilgung der Raupen. Von Hrn. Stadt: Synd. Burchardt zu Züllichau.

Im 5t-n Vande des T. D. G. Seite 49. haben sie aus dem Reichsanzeiger ein Mittel zur Vertilgung der Raupen eingerückt: Man soll nemlich, Seife in einer Schüffel-zu Schaum schlazen, einen leinenen Lappen darinnen anziehen lassen, und mit solchem die Raupen bereken. Ein gan chniches Mittel giebt Tatin im 17ten Bande der Annales de Chemie an. Man kocht 60 Pinten Wasser mit 12 Pfund schwarzer Seise von der besten Art; eben so viel Schwefelblumen und en Pfund Schwämme (Champignons de bois. de couches ou autres) ebenfalls mit etwas Krás henaugen, und besprengt die Raupen damit. Dies Tatinsche Mittel habe ich noch nicht verfucht und kann also über dessen Wirksamkeit nicht urtheilen; allein das ersteré im Reichsans Zeiger enthaltene, ist mir sehr verdächtig geworden, wenig, stens kann ich mit Gewißheit behaupten, daß es nicht gegen alle Arten von Raupen und unter allen Umständen hilft. Im vergangenen Sommer (1768) machte ich mehrere Vers fuche damit. Ich schlug weiße Schaumseife, folche wie man gewöhnlich zum Rasiren braucht, zu Schaum, und beneßte Damit mehrere Raupen von der Phalaena difpar. Zum Theil bedeckte ich sie ganz damit, zum Theil nur halb.

Der

Erfolg

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Erfolg war, daß wenn man sie recht sehr damit beneste, sic ganz schlaff und weich wurden und ganz todt zu seyn schienen, wenigstens bewegte sich keiner der daran fißenden Füße Ich hob dicfe Raupen forgfältig in Gläsern auf. Einige nochmals ganz beneßte starben, die meisten genasen, und von den halbbenekten starb fine. Alle die davon kamen vers puppten und verwandelten fich, folglich hatte ihnen das Seis fenbad nicht geschadet. Bey einer großen Menge von Raus ́ pen, die in der Höhe fihen, ist es nicht gut möglich, sie alle gänzlich und so stark zu beneßen als ich gethan habe. Dies Mittel würde also nur einem kleinen Theile schädlich seyn. Sißen sie aber so, daß man sie ganz beneßen kann, so kann man sie auch auf eine leichtere und wohlfeilere Art tödten. Soll dieses Mittel von Erfolg seyn, so muß das Besprißen mit bloßem eisenwasser hinreichend seyn, weil man nur Dies durch eine Sprite, schnell und allenthalben hin verbreis ten kann. Denn mit einem Lappen an eine Stange gebun Den; geht es theils nur schr langsam, theils kann man damit nicht allenthalben hinzukommen. Das Seifenwasser kann In Form eines Schaums schwerlich mehr Kräfte haben als wie tropfbares Wasser, es müßte denn seyn, daß bey haarig's ten Raupen, durch Zerseßung des Schaums, der Körper mehr bencht würde; da tropfbares Waffer sich an die Haare anhangen und von ihnen ablaufen könnte, ohne den Körper zu berühren. Vielleicht ist es deshalb hey nackten Raupen wirksamer, wie ich dieses bey den gelbbunten Star chelbeer Raupen bemerkt habe. Indessen war ohnehia zu dieser Zeit ein großes Sterben unter diesen Raupen entstans den, und es konnte leicht féyn, daß die welche ich zu meinem Versuche brauchte, schon den Keim zum Tode in sich trugen. Im künftigen Sommer denke ich meine Versache zu'verviet

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fältigen,

fältigen, und auch das Tatinsche Mittel zu probiren, Den Erfolg werde ich ihnen mittheilen. Möchten doch andere das nemliche thun! die nemlichen Versuche von mehreren Per: fonen angestellt, leiten sicherer zur Wahrheit. Der Gegens Kand ist der Mühe wohl werth und diese nur geringe.

Burchardt.

V.

Pomologische Merkwürdigkeit.

In einem im Jahr 1794 bey Reinicken in Leipzig heraus,

gekommenen Werke, betitelt: Lesebuch nüßlicher Kennt nisse aus der Natur, und zwar im ́2ten Bande Seite 194. ist ein Auffah aus dem 63ten Bande der Londner Transactionen eingerückt, der für den Obstbau interessant ist, und im T. O G. eine Stelle zu verdienen scheint. Er ist wörtlich folgender:

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Mustel stellete sverschiedenes Gestråuch in Scherben nahe an die Fenster eines Gewächshauses, einige von innen, andere von aussen. Von jedem ließ er einen Ast durch befondere Defnungen in den Glasfenstern durchziehen, so daß die außers halb des Treibhauses in freyer Luft stehenden Stämme einen At in denselben, die inwendig stehenden hingegen einen Ast in freyer Luft bekamen. Einige Wochen nach dieser mitten im Januar gemachten Anstalt, fingen alle Knospen, der innerhalb des Treibhauses sich befindenden Aeste an aufzus

brechen.

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brechen. In weniger als 14 Tagen hatten sie Blätter, und gegen das Ende des Februars Schößlinge von ziemlicher Lange, an welchen sich schon junge Blüten zeigten. Kurz die, von denen im freyen stehenden Aepfelbäumen und Rosens büschen, in das Treibhaus hineingelenkten Aeste, sahen eben fo munter aus, wie sonst im May, indessen daß ihre auss wärts im freien stehenden Stämme einem so harten Froste ausgeseht waren, daß sogar einige Zweige derselben vor Kålte abstarben. Es war bey ihnen nicht das geringste Merkmal von Triebe oder Wachsthum zu sehen, und dennoch trieben die, einzelnen ins Gewächshaus hineingeleiteten Aeste immers fort Blätterschößlinge und Blüten. Besonders hatte des Apfelbaums inwendiger Aft zu Anfange des Maymonats bereits Früchte von der Größe der Muskatennüße, indessen alle übrigen außer dem Treibhause sich befindenden Aeste feines Stammes, um diese Zeit zu blühen anfingen. Mit einem Wort kein einziger inwendiger Ast schien in seinem warmen Quartiere, von dem Froste seiner auswärtigen Stamme und seiner kalten brüderlichen Aeste, das mindeste empfunden zu haben, sondern sie waren eben so gut fortge wachsen als wenn ihre Stämme und die ganze übrige Fami lie selbst mit ihnen im Gewächshause überwintert hätten.

Umgekehrt hingegen waren die im Treibhaufe nieder: gesetzten Stämme mit ihren Zweigen in der Mitte des März, monats ganz mit Blättern und Blüten bekleidet; da ihre verbrüderten Aeste die man der freien Witterung bloß stellte, den andern Bäumen welche im Freien standen ganz gleich waren. Sie fahen eben so aus wie andere im Winter, und zogen nicht den kleinften Vortheil von der warmen Stellung ihres gemeinschaftlichen Stammvaters und ihrer Geschwisters zweige.

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