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zuwölbt. Auf der Höhe setzt sich die Blume flach auf, oder vertieft sich nur ein klein wenig. Nach dem Stiele zu nimint sie von ihrer größten Breite désto stårker ab, dehnt sich etwas ausgeholt, langfpitig zu, und zwar so, daß sie mit dem Stiele in eins ausgeht. Dieser scheint etwas angedreht zu feyn, ist mittelmäßig stark holzig, etwas trumm, steht größe tentheils nur an der einen Seite der Birn, welches ihr ein ↑ etwas schiefes Ansehen giebt, und hat nicht gar die Hälfte der Länge der Birn. Die Blume if klein, verschlossen und flach Sie hat in der Länge drey und ein viertel Zoll, und in der Breite, da wo sie am dicksten ist, zwey Zoll efnie Linie, unten aber am Stiel faum einen halben Zoll, und gehört zu No. 5. der 11. Klasse der Birnformentafel zu den hoche ausgeschweist spihigen Birnen. Die Schale ist etwas stark. Auf der Sommerseite hat sie eine sehr angenehure helle Rothe, auf der Winterseite ist ßle hell, zum Theil grångel6, wenn sie erst vom Baume genommen worden, und ist mit gart weißgrauen und grünen Punkten bestreut. Das Kern, Haus ist oval, oben spigig, untén rund, auch mit einigen Elet: nen Steinen beseßt, und der holzigte Theil des Stiels ftrahlt bis zu denselben sehr sichtbar hinan. Die Kernkame mern sind geräumlich, aber verschlossen. Die Kernelsind auf der einen Hälfte platt, auf der andern hochgewölbt, kurz, und haben eine kleine aufgefeßte Spise. Das Fleisch ist weiß und etwas brüchig, hat vielen angenehmen und erquickenden Saft. Sie wird in den ersten Tagen des Septembers reif, hält sich eine geraume Zeit, dann wird fie etwas mehlich, und verliert ihren, Geschmack gang. Sie dient sowohl zum frischen Genuß als auch gewelft in der Wirthschaft. Doch muß ich hinzusehen, daß sie zwar trägt aber sich nicht sehr häufig vollhängt.

Baum.

Baum.

Der Stamm ist von mittelmäßiger Stärke. Die Haupt, und Nebendste segen sich kurz über einander und in Gabeln an, und das thun auch die Zweige, die ziemlich lang werden und sich am Ende biegen, daher die Winkel an den Aesten und dem Stamme nicht so gar svihig sind. Das Tragholz. ist bald lang, bald kurz, und wechselt unordentlich um den Zweig herum. Die Sommerschoffen sind von ziemlicher Stärke und Länge, auch an der Spike sehr kulpigt. · Die Krone ist hoch und pyramidenförmig, und die Aeste hången sehr herabwärts gegen die Erde, weil, wie schon bemerkt ist, Die Zweige lang wachsen. Da die Acste zertheilt stehen, und der Baum nicht stark belaubt ist, so ist die Krone sehr durch, fichtig.

Blatt.

Das Blatt ist eyförmig und hat seine größte Breite in der Mitte seiner Lange, die nach dem Stiele zu wenig abs nimmt und dann sich kurz wit einer kleinen Einkerbung am Etiele zurundet. Gegen den Ausgang nimmt es mehr ab, und läuft meistentheils geradeans spißig zu. Die Rippchen find weitläuftig und ziemlich ordentlich gereihet und theilen Ach am Rande noch erst in kleine starke Aeschen. Auf dem Rande aber stehen keine Säckchen. Die Farbe ist dunkelgrün und wie lackirt.

Vergleichungen.

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Diese Birn findet man zwar beym Dahamel beschrieben, aber auf keiner Kupfertafel vorgestellt, welches mich sehr wundert. Seine Beschreibung findet man Theil III. Seite 8.

N.

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N. VI. wo er sie eine Varietät von der Aurate nennet, die aber gar nicht die Gestalt der unseren hat. Er sagt: sie ist etwas größer und långer; birnförmig, am Kopfe zugerundet, wo ein ziemlich großes Auge der Frucht gleich steht, gegen den Stiel zu etwas verdickt (dieses muß wohl verdünnt heißen, selbst wenn man seine Aurate ansieht, der sie ähnlich feyn foll). Der Stiel steht in einer keinen Verticfang, ist gerade, ziemlich dick, und 9 Linien lang. Wenn man ihn genau betrachtet so siehet man Büge und Falten (plis) welche durch denselben gehen. Die Frucht hat 22 Linien an Höhe und 18 Linien im Durchmesser. Die Haut ist auf der einen Seite im Schatten sehr gelb, und auf der andern gegen die Sonne schön roth. Das Fleisch ziemlich sein, weiß und hab brüchig. Der Saft hat etwas von Muskatellergeschmack (eft un peu mufquée), die Kerne sind klein und haben eine schwarze Rinde. Sie zeitiget ju Anfang des Septembers, und verdient in dieser Jahreszeit wenig Achtung.

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So viel auch in dieser Beschreibung ist, das auf unfere Jargonnelle angewendet werden kann, so halte ich sie doch nicht für eine und dieselbe. Vielleicht hat sie Duhamel selbst nicht besessen, weil er sie auch nicht hat zeichnen lassen. Mehr stimmt Knoop besonders in seiner Vorstellung mit der unsern der Gestalt nach überein, nur daß sie keine Punkte hat, welche aber auch können vergessen worden seyn.

Man findet sie beim Knoop Tab. IV. unten am Ende, wie es scheint noch sehr unreif vorgestellt; sonst aber in der ganzen Gestalt der unsrigen gleich. Seine Beschreibung dadon auf der 45 Seite ist diese: - Jargonnelle ist eine ziem, lich große Birn, von länglicher Form, worinne sie der Brüßs B 5

ler:

lerbirn etwas gleichet; gegen den Stiel zu aber wird `fie etwas dünner, auch ist sie ein wenig bauchigter, und öfters von Gewächs etwas krumm. Ihre Schale ist glatt, und wenn sie reif geworden, blaß oder weißlicht grün. Ihr Fleisch ist mild genug aber von Geschmack nicht gar fein, auch wird sie bald mehlicht, daher sie denn unter den guten Birnen Leinen Plas verdienet. Der Baum hat ein gutes Gewächs und trägt sehr voll..

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Was Manger Seite 70. N. LXXVI. von der Jargonnelle anführet, ist aus dem Knoop und Duhamel genommen, und ihm folgen die meisten andern Befchreibungen. Ich will nur noch die gleichbedeutenden Namen aus ihm herfezen. Sie foll noch genennt werden Poire de Jofeph, Poire de Coing, Jargonnelle d'Eté, Salviali, Poire Monfieur, Orangebrune Avant-Jargonnelle. In England nennt man sie unrecht Cuiffe Madame, wie hier Manger und auch Lueder bemerkt Hat. Lehterer fagt Seite 81. N. 5. von ihr, fie fey groß und fein, reife in der Mitte des Augusts, und führe in Engs Land durch eine Verwechselung irrig den Namen Caisse Madame. *) Nach einer Beschreibung die er nun aus den

Maw

* Miller fagt: The Jargonnelle, aber insgemein Cuiffe Madame genannt, halte ich für diejenige Birn, fo die französischen Gärt, ner Jargonnelle nennen, welcher Name, wie ich bereits angemerkt habe, einer andern Frucht, die dieser weit vorzuziehen ist, nun? mehr in England gegeben wird, so daß also diese beiden Namen serwechselt werden. Denn die Jargonnelle wird allezeit zu den Früchten gerechnet werden müssen, die die Franzosen schlechte Früchte nennen. Cuiffe Madame aber wird unter ihre besten Früchte gezählt, bey uns hingegen ist es nach ihrer Benennung gerade umgekehrt. Diese Birn ist der Windsorbirn etwas gleich,

aber

Maw folgen lift ist sie: eine feine lange pyramidenförmige, braungrüne Birn; an der Sommerseite bisweilen roth gefärbt, von festem Fleische, ziemlich saftig, von angenehmen, jedoch eben nicht erhabenem Geschmack, wird so bald sie völlig reif ist, bald mehtig, ist aber eine große hübsche Birn und trägt sehr voll. Sie verdient besonders zum Marktverkauf gezogen zu werden, gleichwie sie zu diesem Zweck-um London auch häufig zu finden ist.

Sonst heißt sie auch in Thüringen noch der Schwanenhals und der Langhals bei dem gemeinen Manne; ich habe sie aber oben in der teutschen Ueberschrift, die ich aus dem Französischen Jargonelle übersehen wollte, die wälsche Birn genannt weil ich Jargonnelle von jargonner undeutlich reden oder wälschen. hergeleitet habe, welches ich hier deswegen bemerke, damit niemand glaube die Birn komme aus Wälschland, wie eher mals Italien genannt wurde, her. Wollte ich auch Jargon. nelle im Teutschen, beybehalten, so würde dieses Wort für einen Teutschen der das Französische nicht einmal lesen kann, ein wahrer Jargon worden seyn.

aber gegen den Stern etwas länglichter, und gegen den' Stiel dünner. Ihre Schale ist glatt und von blasgrüner Farbe. Låßt man sie zu reif werden, so bekommt sie gern ein mehlichtes Fleisch; da aber die Bäume gern tragen, so werden sie häufig zum Verkauf gezogen. Siehe Millers G. L. Theil II. Seite 715. N. 8.

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