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angefüllten Gefäße, in das man sie so seht, daß der Stief in den Sand kömmt. Quittenåpfei hingegen bindet man zusammen und hängt sie in Büscheln auf.

Die Birnen, besonders die Anizianischen und die Seats birnen, macht man mit dem größten Erfolg in Weinmost ein. Die Speierlingsbirnen dienen vorzüglich zu Schnißen, die man an der Sonne dörren läßt.

Die Oliven pflegt man theils mit Seefalzlauge, theils mit Mastirol einzumachen, und, als die besten dazu, die Orchitischen und Paufischen zu nehmen. Wenn die schwarzen orchitischen Oliven fünf Tage hindurch im Salz gelegen haben, und dann, wenn sie aus dem Salz herausge, nommen worden sind, zwei Tage hindurch der Sonne ausges feht werden; so werden sie sich sehr gut halten. Einen anges nehmen Geschmack bekommen sie, wenn sie, ohne Salz, in Most eingemacht worden sind.

Erfahrne Landleute wissen die Delhefe sehr gut zu benutzen, indem sie dieselbe in Fässern aufheben, und so sorgs fältig mit derfelben verfahren, als wenn es Wein oder Oel wäre., Man hat diefelbe von mehrern Graden, in verschies dener Güte. Sobald als man sie ausgepreßt hat pflegt man sie gewöhnlich abzusieden, und dann in Gefäße zu schlagen ; Dies ist die bloße reine Delhefe. Dan pflegt übrigens aber auch zu mancher gut gerathenen Delhefe Most zu sehen, wodurch man die Güte derfelben erhöhen kann.

Bey dem Einmachen der Früchte hat man drey Zwecke. Entweder man macht die Früchte ein, um sie gegen Verderb P5

niß

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niß zu schüßen: oder, um sie, durch das Einmachen, erst schmackhaft zu machen: oder um sie lange zu halten, damit man sie, wenn man sie zum eignen Gebräuche nicht nöthig hat, verkaufen könne. Bey diesen allen hat man verschie; dene Rücksichten zu beobachten.

Wenn die Delhefe aus den Oliven gepreßt worden ist; fo wird sie als eine wässerigte Feuchtigkeit, funfzehn Tage lang, in einem thönernen Gefäße beygefeßt. Nach Verlauf dieser Zeit, wenn der Schaum, der sich auf der Oberfläche gemacht hat, weggenommen worden ist, gießt man sie wieder immer; fort in andere Gefäße, und dies geht innerhalb sechs Monas ten in gleichen Zwischenräumen immer so weg. Nach deren Endschaft aber wird die Delhefe endlich in einem kupfernen Kessel, bey einem gelinden Feuer, gekocht, und zuleht in einem wohlverpichten Fasse aufbewahrt.

Hat man weiße Oliven zu früh, und ehe sie noch genug reif waren, eingemacht, so darf man sie ja nicht zu bald aus dem Topfa herausnehmen, weil sie dann so bitter sind, daß der Gaumen sie nicht leiden kann. Eben dasselbe ist auch mit den schwarzen der Fall, wenn man sie nicht lange genug im Salze hat liegen lassen.

Die Weinbeere, besonders die kleinern und größern Amis neischen, und die Apizischen macht man mit dem größren Vortheil in irdenen Gefäßen ein, und bedient sich dazu am liebsten des dicken und des dünnen Saftes. Zu Rosinen schicken sich die kontianischen, die hårtlichen, und gleichfalls die Amineischen am besten.

Ders

Derjenige Most, der zum Wein in Fässer geschlagen wird, barf, so lange als er im Zustande der Gährung sich befinder, nicht angetastet oder angezapft werden; auch nicht sogleich darauf, nachdem er zu Wein worden ist. Will man etwas alten Wein trinken, so muß man ein Jahr zum wenigsten warten. Den Mest von solchem Wein, der bald in Säure übergeht, muß man vor der Weinlese des folgenden Jahres entweder, verbrauchen, oder doch verkaufen. Doch hat man gewisse Weinsorten, wie z. B. den Falerner: Wein, die, je mehrere Jahre sie als Most gehalten wurden, desto mehr Wein herr nach geben.

Die wälsche Nuß, die Dattel, die Feige von Sabinum hat man je eher desto lieber aus dem Eingemachten heraus zu nehmen; da dieses Eingemachte dann am besten schmeckt; weil sonst die Feige, wenn sie lange eingemacht ist, blässer, die Dattel fauligter, und die Nuß zu trocken wird.

(Die Fortseßung folgt.)

III.

Sind die Moose und Flechten

den

Obstbäumen nüglich oder schädlich? Vom Hrn. Stadt:Synd. Burchardt in Züllichau.

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Der Profeffor Wildenow fagt in feinem Grundriß der

Kräuterkunde, Berlin 1792. pag. 358.

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Die Flechten und Moose überziehen die Stämme und „Wurzeln der Bäume; sie haben die sonderbare Eigens schaft, daß sie bei warmen Wetter vertrocknen und durch „Nässe wieder aufleben. Alle Feuchtigkeit ziehen sie bes gierig an sich und halten sie in ihren Zwischenräumen feit. Aus dem Baume nehmen sie keine Nahrung, diese giebt ihnen allein nur die Luft. Im Winter schüßen sie den Baum vor der Kälte, bei feuchtem Wets „ter vor Fånlniß, und bei eintretender Dürre geben fie ihm ihre Feuchtigkeit, und schüßen den Stamm und die „Wurzeln gegen die sengenden Strahlen der Sonne.“

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Die praktischen Pomologen aber sind der entgegehgefeßten Meinung, fie halten die Flechten und Moose den Bäumen für höchst schädlich, und suchen diese mit vieler Mühe davor zu reinigen. Wer hier Recht hat verdient näher untersucht zu werden. Ih wage es meine Jdeen hierüber vorzutragen. und wünsche, daß Männer von Kenntniß und Erfahrung sie

prüfen

prüfen und berichtigen möchten. Die Erfahrung scheint den Glauben der Praktiker zu unterstüßen, denn Bäume deren Stamm und Zweige vom Moose und Flechten rein gehalten werden, wachsen weit freudiger und tragen schönere Früchte, als solche die damit überzogen sind. Diese bleiben dagegen im Wachsthum zurück und sterben wohl gar ab. Allein eine Behauptung eines so großen Theoretikers verdient dennoch alle mögliche Achtung und ehe sie verwerfen wird eine grunds liche Prüfung.

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Die Praktiker fehen den Nachtheil welchen die Moose. und Flechten den Bäumen zufügen, vorzüglich darin: daß sie sich auf dieser Unkosten ernähren und ihre Nahrung aus denselben ziehen. Obstgärtner Th. 4. pag. 321. Th. 5. pag. 214. Th. 10. pag. 278. Dages gen fagt Hr. Wildenow: „aus dem Baume nehmen sie keine Nahrung, diese giebt ihnen allein. nur die Luft." Mir scheint er hierin vollkommen Recht zu haben, woher kame ee sonst, daß gerade zu der Zeit wo die Bäume den meisten Sast in sich enthalten, im Frühjahr und Sommer, wenn nicht gerade feuchte Witterung ist, dens noch diese Gewächse ganz trocken und gleichsam erstorben find, und daß der Eintritt des Safts in die Bäume z. B. beim zweiten Triebe, sie nicht auffrischt. Ihr Aufschwellen und Vertrocknen richtet sich bloß nach der Feuchtigkeit oder Trockenheit der Luft, deshalb glaube ich daß sie nur aus ihr ihre Nahrung ziehen, und also in dieser Rücksicht den Bäu men nicht schädlich sind. Auch würden sie im entgegen gefeßten Falle schwerlich auf der alten schorfigen, aufgesprun genen und vertrockneten Rinde gedeihen, oder gar auf Stei: nen, wo man sie demohuerachtet auch sindet.

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