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Es giebt

threr und der Wohlfarth des Staats geschehe. Tausende die es wünschen, sich einen Garten anzulegen, wo Vergnügen mit Nuhen verbunden seyn möchte; sie sind bereits auch in dem Besiß eines Stück Landes oder eines alten Gartens, wissen ihm aber keine Einrichtung zu geben, durch welche obige Zwecke erhalten werden; für diese also mögen die Gedanken seyn, die ich hier hinstreue. Was hilft sein Garten, der mir nach meiner individuellen Denkungsart tausend Vergnügen gewährt, aber den größten Theil meiner Einkünfte verschlingt, und mir weiter nichts Neelles gewährt ? Auch für den Staat kann das nicht gleichgültig bleiben. Doch fürs erste, noch etwas Allgemeines über die Anlagen der jekt so häufig vorkommenden englischen Gärten oder Parks um das gefagte zu bestätigen.

Man sieht jezt schon, seitdem englische Gärten von den Großen der Erde eingeführt worden find, was die Nachah: mungssucht nicht allein für einen Wirrwarr in die kleinern Gårten, sondern auch ihren Besißern für Nachtheil in ihrer Einnahme, gebracht hat. Alle die nach Gårten verlangen, wollen jest englische Gärten besißen. Die tragbarsten Går: ten und Felder werden also jeht in sogenannte Parks umges schaffen. Die besten Oost, und Gemüsegärten werden ausges røttet, fremde und ausländische Gesträuche werden mit vielen Kosten angeschaft und in einem großen Gewirre bunt durch einander, dafür hingefeht; mit verschiedenen Gången durchschlungen (und nun ist der, Park fertig; und was noch das lächerlichste dabey ist: oft ist er nicht größer als eine ges meine Ruthe, 8 bis 10 mal übers Kreuß geschlagen. Uebris gens kauft, der Besitzer feine/Petersilie und seinen Blaukohl auf dem Markte. Heißt das nicht übertrieben?

Ich kenne Gärten, die ehemals ihren Besitzern, wenn sie folche an gemeine Gärtner verpachteten, 100 bis 120 Thaler einbrachten; fie ú ernahmen sie, wie die Parks Mode wurden, selbst, verwandelten sie mit großen Kosten in englische Går? ten, halten jest eine Art Gärtner, der das nöthige darinn beforgen muß, und auf 60 bis 70 Thaler kommt, und haben bey diesem Aufwande and cnein Berluke' des Pachtgeldes, weiter kein Bergnügen, als dß fie jest einen einzigen Busch vor ihrem Hauft sehen, einige fremde Gesträucher und Hök zer haben kennen lernen, und etwa täglich einmal einen Gang in demselben thun können. Wie bedaute ich den elenden Geschmack den großen Geldverlust, und das elende Vergnügen, in einigen krummen Gangen umher zu laufen. Wem fällt nicht bey den großen und kleinen englischen Gär ten, die man io in Menge, und erstere von so großem Uma fange anlegt, Horazens 15te Ode im 2ten Buch ein; Jam pauca aratro jugera regiae moles relinquent etc.

Wenn Hirschfeld in feiner Theorie der Gartenkunst dos Beranügen zum Hauptzwecke der Gärten macht, so redet se nur von den Garten der Großen, denen es so wenig auf Nußen derselben ankommt; ich halte aber dafür, daß bey bürgerlichen Garten der Nußen mit dem Bergnügen verbum den werden me. Ich schränke mich daher in diesem Aufs faße nur auf bürgerliche Gärten ein, deren Beißer sich doch auch die angenehme Gartenluft zu verschaffen im Stande find, und diesem Vergnügen nicht emen zu großen Theil ihrer Einkünfte aufopfern mögen,

Nichts ist bey einem Garten erforderlicher, als daß er den freyen Genuß der Luft und der Sonne hat; denn Boden

und

und andere Dinge lassen sich verbessern, jenen aber fann man ihm nicht geben, wenn seine Lage ihn nicht schon hat. Ich halte diese Dinge für die nöthigsten Erfordernisse, wenn man den Hauptzweck eines Gartens erreichen will. Ohne ein ftetes Hinzuströmen von frischer Luft und der Einwirckung des Sonnenlichts wird nichts wachsen, oder wenn fetter Bor den vorhanden ist, so wird alles geil in die Höhe schießen, und beides noch mehr verhindern und noch mehe Schaden als Nußen bringen,

Mie nothwendig ist nicht bey ́rinem Gange in den Gar ten das Einathmen einer frischen freien Luft zur Erheiterung des Geistes, wenn man der Geschäfte wegen lange auf seis ner Stube gefesselt worden ist.

Ist dieses Erforderniß vorhanden, so stehet ihm zundchst an der Seite: daß der Boden von derjenigen Beschaffenheit sey, daß Gewächse in ihm fortkommen können, und wenk er auch nicht ganz der beste wäre, dafern er sich nur ohne große Kosten verbessern läßt. Auf Sumpf läßt sich kein Garten anlegen, und wenn man auch, durch Anlegung vers fchiedener Canale, den größten Theil überflüßiger Feuchtig keiten ableiten könnte; er wird immer etwas dumpfig und also der Gesundheit nicht zuträglich seyn; auch kömmt schwers lich ein Fruchtbaum in dergleichen Boden fort. Ein Boden von bloßen blauen Letten taugt auch nichts zum Garten, wenn nicht unter ihm ein anderer fetter Boden ist, wie sich oft zus trägt, den man fürzen und durch einander wenden und vers bessern muß. Aber außerdem kommt felten ein Gewächs

fort, und ein dürres hungriges Gras macht auch dem Garten. einen Brandsfleck. Stellenweise läßt sich zwar dergleichen

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Boden

Boden verbessern, wer wollte aber dieses mit einem ganzen und vielleicht großen Garten vornehmen? Aber schon im mittelmäßigen guten Boden läßt sich viel ausrichten, wenn man die gehörige Aufmerksamkeit darauf richtet. genannte Garten - øder Damm› Erde ist die beste.

Die fo

Hauptsächlich kömmt es auf die Absicht an, die man bey Anlegung eines Gartens ha, und ob man sein darin steckendes Kapital ganz oder nur zur Hälfte nuhen will; ob man seinen Vortheil mehr oder weniger dem Vergnügen, und das Vers gnügen mehr oder weniger seinem Vortheil aufopfern will, nur dürfen sie in bürgerlichen Garren nach meinen obigen Aeußerungen nicht getrennt seyn.

Wenn ich einen Garten anzulegen hätte, so würde ich zuerst auf seine Fläche sehen, welche Gestalt und welche Auss dehnung sie hätte. Die regulaire Gestalt würde ich der irregulairen und das Oblongum dem nadrat vorziehen, und sollten sich auch bey diesem Winkelabschnitte oder Bogens abschnitte ergeben, so würde ich sie verbergen und zu etwas Anderem benußen. Dieses wissen auch schon die gewöhnlichen Gärtner einzurichten und dergleichen Abfonitte zu allerley wirthschaftlichen Dingen zu benutzen. Die, welche mehr

Liebhaber von auswärtigen Gesträuchen sind, können auch Pflanzschulen zu auswärtigen Gestrauchen und ders gleichen Gewächsen daselbst anlegen. Das Ganze aber müßte immer in eine regulaire Figur gebracht worden seyn.

Es dürfte aber hierbey noch in Erwägung gezogen werden müssen: von welcher Seite der Eintritt in den Garten genommen werden könnte, ob von Morgen, Mittag, Abend,

oder

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oder Mitternacht; ob er eine liegende Fläche oder einen Abhang ausmacht, oder hüglicht ist. Nachdem sich alle diese Umstände abändern, nach dem muß auch die Einrichtung eines solchen Gartens getroffen und so angelegt werden, daß die darin zu pflanzenden Gewächse alle ihren Antheil an Luft und Sonne nehmen, und zum Theil auch wieder gegen die Ihnen ungünstige Witterung beschüßt werden.

Aus diesem Wenigen erhellet nur, daß sich kein allgemeis ner Entwurf zu Gårten für alle Lagen machen läßt, sondern daß nur gewisse allgemeine Lagen angenommen werden, können, wo dann doch noch gewisse Umstände vorkommen möchten, welche eine Abänderung nöthig haben. In diesem Falle denke ich mir zu einem Garten, den ich anzulegen. håtte, eine in ein längliches Viereck gezogene Fläche, die sich von Norden gegen Süden erstreckt, (wie groß, läßt sich auch nicht im Allgemeinen bestimmen,) und. wozu der Eintritt y von der Nordseite angelegt werden muß. Auf Taf. 13. habe ich meine Idee davon nur leichthin entworfen und skizzirt.

Um Nagen mit Vergnügen zu paaren; das Regelmäßige der französischen Gärten, der nachgeahmten wilden Natur der englischen Gärten, nicht ganz aufzuopfern, und also die Sitte der gegenwärtigen Seit, Garten im englischen Ge schmack anzulegen, nicht ganz zu vernachläßigen, und aus beiden einen Garten zu bilden, den ich zur Ehre unsier Mation einen Teutschen Garten nennen möchte, würde ich mein Oblongum so viel wie möglich in drei Abtheilungen bringen, und dieselben folgender Gestalt einrichten.

Die ganze Långe theile ich in drei ungleiche Theile.

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