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III.

Bien Sorten.

No. LXX. Die teutsche Augustbirn. (Taf. 12.)

Fr. Poire d'Août.

Frucht.

Es ist dieses eine länglichte und etwas bauchigte Birn.

Der Stiel ist

In der Dicke

Gegen die Blume wölbt sie sich etwas hoch zu, nnd diese sißt ziemlich · flach oben auf und wirft ihren Stern ganz zus ruck, fie ist offen, flach und geräumlich. Von ihrer größten Breite in der Mitte nimmt sie, nach dem Stiele zu stark ab, und läuft etwas ausgehdhlt srißig zu. stark fleischigt und halb so lang als die Birn. mißt sie 1 Zoll 9' Linien, und in der Länge 2 Zoll und 2 Linien, und gehört zu N., 4. in der II, Klaffe der Birnfors - mentafel, zu den rund ausgeschweift spißigen Birnen. Die Grundfarbe ist hellgelbe, und auf der Sommerseite ist sie mit starken röthlichen Punkten bestreut, die bisweilen zusams men fließen und sie gänzlich röthen, auf der entgegengeseßten Seits aber schimmern sie grüngelb durch das Häutchen. Die Schale ist etwas dicke. Das Kernhaus ist nicht sehr breit und läuft unter der Blume kurz zugespist, gegen den Stiel aber lang zugespißt zu, und ist mit einigen Steinen befeht. Die Kernkammern sind enge und verschlossen. Die Kerne Find klein, kurz, auf der einen Hälfte platt, auf der andern rund, und haben eine kurze aufgesehtë kleine Spiße und am

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Farbe

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Farbe sind sie ganz schwarz. Das Fleisch ist on Karbe weiß, brüchig und hat einen honigsüßen angenehmen stärkenden Ges schmack. Da sie ihre Zeitigung erhält, wo es noch nicht viele andere Sorten Obstfrüchte giebt, so wird sie sehr gekauft, besonders da sie wegen ihrer schönen rothpunktirten Farbe ftark ins Auge fällt. Sie wird zu Anfang des Augufts reif, hält sich vierzehn Tage bis drey Wochen, worauf sie teig wird, und kann, nachdem sie zum rohen Genuß so lauge gut gewes fen ist, alsdann noch geddrret werden.

Baum.

Der Baum hat einen stacken Stamm, und starke gerade in die Höhe gehende Hauptaste. Die Nebenaste und Zweige feßen sich gern nach einander an und vertheilen sich sehr gleichs förmig in der Krone, Das Tragholz wechselt ganz ordentlich, ist lang und stehet in ungleicher Entfernung bald nahe zusam?. men, bald weit von einander entfernt. Die Sommerschoss sen werden lang und dünne, und die Krone bildet eine kurze Pyramide, und da sie dick belaubt ist, so ist sie größtentheils undurchsichtig.

Blat t.

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Das Blatt hat eine ziemlich runde Gestalt. Seine größte Breite befindet sich in der Mitte, von wo es sich nach beyden Enden gemach zurundet und nur am Ausgange eine etwas gedehnte Spike fortscher Auf dem Rande stehen fehr feine Zäckchen, die sich visweilen in bloße Ungleichheiten verliehren. Die Rippchen sind ordentlich gereihet und die Farbe des Blattes ist dunkelgrün.

Teutsch. Obsigärt. 12. Bd. IV. St.

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Vergleichungen.

Daß man diese Birn vergebens unter den franzöfifchen øder englischen Pomologen suchen würde, sieht man aus ihrem Namen; teutsche Augustbirn. Sie reden zwar von einet Parfum d'Août, sie ist aber gänzlich von der Unsern verschie den. Man findet sie daher nur beym Zinck, wo sie aber micht zu ihrem Vortheile abgebildet worden ist. Sie steht Tab. I. unter N. 10. und ist viel zu klein; wie wohl sie wenn der Baum keinen guten Standort hat nicht immer so groß und ansehnlich wird, als die hier im T. O. G. abge: bildete. Die Beschreibung die Seite 27. unter der anges führten Nummer von ihr gegeben wird ist diese: Die Augusts Virn ist unter allen frühzeitigen Birnen, fast die größte, mits ten im August schon zu genießen und dauert acht Tage. Obschon ihr leisch, zuinal um den Krips, sehr steinigt ist, so ist doch der Saft überflüßig, und so honigsüß, daß sie der ihr in 14 Tagen folgenden Honigbirn gar nicht viel nachs giebt. Sie wird gelb, wenn sie ein paar Tage gelegent hat; vom Baume kommt sie ganz grün. Wiegt z und ein halbes Loth.

/ Nächst dieser Abbildung von Zinck reden rèch von ihr Manger und Pratje. Jener führt sie aus dem Ahrholt und J. Bauhin an, und beschreibt sie als sehr traghaft, von 1 Zoll Breite, und 2 Zoll Höhe, die Blume fey mittelmäßig groß und flachaufsihend, die Farbe gelblichgrün und zart gefleckt, um das Kernhaus steinigt, im August reif oder in der Mitte desselben, und zu den großen Sommerbirn gehörig, «ber von kurzer Dauer. Siehe Manger S. 4. N. VII.

Pratje redet im 15ten Brief, Seite 181. N 2. von ihr und sagt: fie fey etwas größer als die Margarethens. birn, von Farbe eben also, habe viel Saft, sey aber in des Mitte etwas steinigt und von keiner langen Dauer.

Der gemeine Mann nennt sie hier die Austbien, wels ches aus August zusammen gezogen ist And wird sie viels fältig mit der langen Sommerzuckerbirn und mit der Jung fernbirn verwechselt, die neben und nach ihr reif zu werden pflegen.

Zweyte Abtheilung.

Vermischte Abhandlungen.

I.

Neber Englische Anlagen und die Umwandlung vorzüglich bürgerlicher Gårten in Parks.

Da die Liebhaberey Gårten anzupflanzen in unserm jekts gen Zeitalter immer größer zu werden scheint, und die Net, gung, dergleichen Gärten im Englische Geschmack anzulegen, fich von oben herab bis zu den kleinsten Gatsbepßern auss breitet, nicht aber jede Sache ohne alle Rücksicht ganz nachs

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zuahmen ist; so sey es mir erlaubt, hierüber meine ohnmaßs geblichen Gedanken zu eröffnen, und Vorschläge zu thun, wie der allgemeinen Sucht dazu Gränzen gefeßt werden könnten, und wenn es ja Englische Parks feyn müssen, die man anlegt, wie das mit einiger Rücksicht geschehen, und der Nußen nicht von dem Vergnügen ausgeschlossen bleiben möchte.

Man hat bereits schon in der Baukunft dafür gesorgt, Baulustigen Risse zu mancherley. Gebäuden, als fürftlichen und adlichen Pallåsten, bürgerlichen, gemeinen Häusern, und anderen Gebäuden in die Hände zu liefern, die sich auf einen gegebenen und bestimmten Plaß einschränken, und dennoch für Geschmack, Bequemlichkeit und Bedürfniß sorgen; was rum follte dies nicht auch für den Gartenliebhaber geschehen können? um diese Idee mehr zu erreichen und zur Ausführ rung zu bringen, werde ich am Schlusse dieses Auffages einen Bersuch liefern, wobey ich wünsche, daß derselbe von denen die die Sache pracktischer verstehen als ich, vollkommen ausgeführet werden möge. Er gründet sich nicht bloß auf den Begriff von einem Englischen Garten, auch nicht bloß auf den von einem Französischen, noch auf den von einem Baum und Grasgarten, sondern auf einen weitläuftigern, der alle drei umfaßt, um Nußen mit Vergnügen bei seinen Gartenanlagen mit einander zu verbinden.

Dergleichen Vorschläge scheinen um so nöthiger zu seyn, weil das Publikum in der Liebhaberey des Gartenwesens immer mehr und mehr wächst, um ihm theils eine gewisse Anleitung zu geben, wie es hierbey nach Beschaffenheit der Umstände verfahren könne; theils aber auch es zu warnen, daß es, indem es für Vergnügen forgt, nicht auf Kosten

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