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Sannt nur in den Spißen und vorn an den Zweigen ansehen. Budem so versperren sie auch andern Gewächsen, Gefträuchen und Bäumen die in ihrer Nähe sich befinden den Zugang der Luft und Sonne zu fehr, als daß diese nicht darunter leiden sollten. In den Gärten thun sie in diesem Betracht wenn sie zu enge gefeßt sind, sehr viel Schaden, daher muß man sie in denselben nur einzeln und am meisten auf die Nord- und Abendseite pflanzen, wo sie immer am wenigsten hindern und dem übrigen Garten die Lust und Sonne am Tage am längsten verstatten. Am besten verpflanzt man sie auch auf breite Reine, womit bisweilen gewisse Felder ums geben sind, Auf die Nordseite! wird man sagen; da wer: den sie nicht lange dauern. Gerade am längsten wenn sie nur hoch liegt, und von Ausdünstungen großer Teiche und Flüsse entfernt ist. Denn di Nordwinde halten ihren frü hen Trieb zurück, die aber im Schauer und feucht stehen, treiben am frühsten. Wenn nun (påte Fröste kommen, so erfrieren die lehten, weil sie voller Saft sind, am ersten, da die Kälte hier immer eher wirken kann als dort. Ueberhaupt follte man alle dergleichen Bäume, denen der Frost so leicht fchädlich wird, nicht zu zärtlich halten, denn es geht ihnen. afsdann, wie den zärtlich erzogenen Menschen, die weit mehr leiden als andere, die hart erzogen sind, wenn die Witterung rauh wird, und sie derselben sich plöglich und unvermuthet aussehen müssen'; sie wiederstehen allen Anfällen der Luft und Witterung weit leichter und stärker. Man schreibt überdem das fonfige leichte Erfrieren dieser, Bäumer auch noch dem gar zu guten Boden zu in welchem sie bisweilen gefeht wer: den müssen, welches auch sehr wahrscheinlich ist. In der Erfahrungsmäßigen Anweisung zur richtigen Kenntniß der Wald, und Gartenbäume heißt,

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es Seite 515: Auch sind diejenigen Mußbäume die in leimigten Boden und schwarzer Erde wachsen ohngeachtet fie darin vorzüglich stark treiben, besonders gegen die Kälte sehr empfindlich, auch ist ihr Holz weniger fest. Am meisten ist dem Pferdenußbaum der sehr firenge Winterfrost nachs thetlig.

Nichts ist mühsamer und beschwerlicher als die Früchte der Nußbäume zn sammeln. Die Größe der Bäume an sich and die Art wie die Frucht anfeßet und trägt, macht das Sammeln derselben für die Menschen gefährlich, und wie es zum Theil auch geschieht für die Bäume schädlich. Wie weit müssen sich nicht bisweilen die Menschen auf den Aesten aus der Krone des Baums hinaus wagen um in die Peris pherie derselben zu kommen und an den Spizen der Aeste und Zweige Nüsse abschlagen zu können, und wie sehr beschädiget dieses Abschlagen die Aeste und Zweige selbst. Wenn es die Umstände sowohl der Sicherheit als der Absicht, die bey dies fer Art Früchte bey den Käufern statt findet, erlaubte, fø wäre es allemal besser man ließ sie so weit am Baume reif werden, bis die grüne Schaale plakte und die Nuß herauss fiel, denn dann ist sie nicht nur am reifsten und besten, sons dern es lassen sich auch die sich in der grünen Schaale noch range Aufhaltenden durch Hacken abschütteln, welches die Windfidke noch mehr erleichtern helfen, denn das Fallen fhadet ihnen fa nichts wie andern Früchten, die man für eine längere Zeit aufheben will. Die welche mit Gewalt sich abschlagen lassen, werden als sicherlich noch unreif, schlechte Nüsse zum Genuß werden, sie gerathen leicht wenn sie lange liegen in eine dumpfe Fäulniỷ, schimmeln, und werden im Geschmack fade und wäsferigt.

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Hat man sie in ihrer grünen Hülle gesammelt so legt man fie auf Stroh und ja nicht unmittelbar auf Dielen, weil fie, wenn die grüne Schaale fault, schwarze Flecken auf derselben machen. Einige derselben läßt man gerne in ihrer grünen. Schaale, um sie in derselben lange für den Nachtisch frisch zu. erhalten, weil sie in dieser Eigenschaft, das gelbe Häutchen gern von sich abziehen lassen, und das übrige weiße Mark mit seinen Süßigkeiten beffer frey geben. Man sucht auch dieses dadurch zu bewirken, daß man sie gleich nach der Abs nahme in frischen Sand legt; aber sie erhalten sich in selvis. gem weder so lange, noch am Geschmack so rein, befonders wenn sie auch so gar mit der grünen Schaale eingelegt worg den sind.

Wenn sie gesammelt werden, so werden sie gewöhnlich in Broße Haufen ausgeschüttet um sie so zu entbrennen und sie leicht aus der Schaale herausgehen zu machen; aber man muß fleißig darnach sehen, denn es ist oft in wenig Tagen geschehen, so sind sie alle zusammen gefault und es ist dann eine beschwerliche und schmußige Arbeit sie aus diesem: Schlamm herauszusuchen. Viele verderben auch sehr leicht hiervon. Denn die in der grünen Schaale sich befindende und durch die Fäulniß aufgeidsete Feuchtigkeit, dringt mit ihrer Schärfe selbst zwischen den hölzernen Schaalen durch, und macht den Kern schwarz und unschmackhaft. Man thut: also wohl wenn man sie nicht hoch schüttet, und sie verschies benemale durchgeht. Man wird immer einige finden, die fich leicht und trocken aus der Schaale nehmen lassen.

Wenn die gesammelten Nüsse von der grünen Schaale befreit worden sind, welches man auslüften nennt, so dürfen

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fie abermal nicht zu hoch, oder an, vor der Luft verschlossene Derter, sondern an solche geschüttet werden, wohin Luft und Sonne, ohne daß fie von leßterer beschienen werden, hinwirs ten kann, damit die unnöthigen Feuchtigkeiten weggezehret werden. Viele die nur wenige für sich zum eigenen Gebrauch davon aufheben wollen, thun sie, wenn sie aus der grünen Schaale gelüftet worden sind, in gestrickte Neße von starkem Garn und hängen sie an ihren Häufern an Lüft und Sonne, wo sie dieselben bisweilen umschütteln und so abtrocknen laffen.

Wenn der Baum erwachsen ist, so ist der Nußen den man für seine Cultur erhält immer ansehnlich, und in manchen Ländern besonders in einigen am Rhein gelegenen Provinzen, wo vieler Handel ins Ausland damit getrieben wird beträchts lich. Wo es demnach die Lage verstattet, da ist die Anpflanz zung der Welschennüsse sehr anzurathen, sowohl wegen der Frucht als auch wegen des Holzes des Baumes selbst. Das Ins nere der Nuß ist gewiß für den Liebhaber eine sehr leckere Speise, einigen sogar so reizend daß sie oft nicht wissen wenn sie aufs hören sollen; ja ich kenne fogar eine Dame die ihre Sattis gung bev Tische bis zum Nachtisch verfpart', wenn sie weiß daß Nüsse vorhanden sind, und sie mit denselben und mit Brod das sie darzu zu essen pfleget, vollendet. Der Genuß dieser Nüsse ist aber den Menschen nur so lange erfreulich, als gute Zähne im Munde sind, die fle vorzüglich fordern. Diese Nüsse geben ferner wenn sie in Mühlen geschlagen werden, ein gutes Del von schönem und reinem Geschmack, welches freilich, weil es noch nicht in Menge gemacht werden kann, weder zum Brennen noch zum Verspeisen sehr benußt werden kann, sondern weißtentheils nur in der Offizin oder von Künstlern gebraucht wird.

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Die zum Oelschlagen bestimmten Nüsse und deren Kerne müssen, wenn sie herausgenommen worden und an schickliche Derter gebracht worden sind, gut und so getrockhet werden, daß fie nicht unmittelbar von der Sonne selbst beschienen werden können, ausserdem sie sonst weniger Del geben. Selbst die · hölzerne Schaale sollte nicht weggeworfen werden, denn sie giebt im Feuer sehr viel Hiße. Auch die grüne Schale ist nüßlich. Man kann sich derselben zum Färben verschiedener Dinge als Garn und auch hölzerner Geräthe bedienen, denen sie eine schöne nußbraune Farbe giebt, die tief,eindringt. Um dem Zwetschkenmus oder Marmelade die unangenehme rothe Farbe zu benehmen, und es recht schwarz zu machen, so thut man etwas von diesen grünen Schalen beim Kochen, wenn es bald gaar ist, hinein, und läßt es mit zerkochen. Es müssen aber vorher die in diesen grünen Schalen hangenden langen Fibern herausgepuht werden. Dies giebt nicht nur dem Muse eine schöne schwarze Farbe, sondern es benimmt ihne auch einen Theil seiner großen, und manchem Esser nicht angenehmen Süßigkeit. Läßt man einige Nüsse selbst in. diesen Schalen, und hebt sie mit dem Muse auf, so erhält man, wenn sie beim Herausnehmen aus den Vorrathstöpfen vorkommen, eine Art eingemachter Nüsse, von vortreft chem Geschmack, mit einer Art von in denselbou gefamnielten einges schlossenem Safte der einen überans angenehmen Geschmack hat.

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Auch das Holz des Baums, besonders die Wurzel deffels ben, hat einen vortreflichen Nußen und 9 höret unter dies jenigen Holzarten, die von den Schreinern sehr gesucht wers den, um es bey ihren Arbeiten zum Fourniren reinlicher Meubeln zu verbrauchen. Freilich scheint es durch das einger führte und zug Mode gewordene Mahagoniholz imraer nehr Teutsch. Obfig. 12 Bd. I, St.

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