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Nußen. Der Baum taugt nicht zur Tischlerarbeit, wie ber schwarze; denn er hat keine schönen Farben, sondern ist inwendig nur weiß; daher dient er vorzüglich zu Brenns holze. Einige fagten, das Holz wäre sehr hart, und würde daher in Mühlen zu Kammen und Treibstdcken gebraucht, aber diese verwechselten den weißen Wallnußbaum mit dem Hickery, der dazu dient, une den einige auch den wegen Wallnußbaum nennen.

In Albanien färbt man Wolle mit der Rinde schwarz. Das Decoct der Rinde, `im Munde gehalten wird wider Zahnschmerzen empfohlen. Die Nüsse geben besonders diesem Baume feinen Werth; wenn er etwas groß ist, trägt er deren meist jährlich eine ungemeine Menge. Es war nicht ungewöhnlich im Herbste die Erde unter den Bäumen auf 1, 11 bis 2 viertel Ellen hoch bedeckt zu sehen. Die Schale der Nüße ist dick und sehr hart, daß man sie nicht leicht aufbeißen kann, sondern zerschlagen muß.

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Man braucht sie auf unterschiedene Arten. Vorhin ist erwähnt worden, daß die äußere grüne Schale wie mit Del überzogen ist. In Nordamerika fand sich kein Baum, aus dessen Frucht so viel Del zu erhalten wåre, als dieser. Die Indianer sammeln die Nüße, kochen sie im Wasser, daß das Det oben schwimmt, fchäumen es alsdann ab, und verwahren es Mit diesem Dele schmieren die Indianer beiderlei Ges schlechts ihre Haare, damit solche geiind und glatt bleiben, auch den Leib, besonders Arme, Füße und Gelenke, weniz fie von vielem Gehen oder starker Arbeit müde find: Mah ler brauchen es auch sehr. Er würde auch wohl zu allem ans zuwenden seyn, wozu man Baumsht, Leindhl und Rübfams dhl anwendet.

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Bon

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Bon allen amerikanischen Wallnüssen halten sich diese am långsten frisch. Ich habe oft welche gegeffen die ein Jahr alt, und noch so frisch waren, als wären sie kürzlich gesammelt worden, ohne die geringste Ranzigkeit. Unweit Philadels phia, las ich im Anfange des Mayes 1750 unter diesen Bäumen Nüße auf die da sie Herbst, Winter und Frühjahr im Regen, Schnee, Kalte nnd Wärme gelegen hatten, noch eben so frisch waren, als wären sie nur vom Baume gefallen.

Die Nüße haben viel Kern, doch nicht so viel als die Europäischen; aber im guten Geschmacke streiten sie mit den: felben um den Vorzug. Daher werden sie im Herbste fleißig sesammelt, besonders in den nördlichen Landschaften; man sest sie entweder am Ende der Mahlzeit als ein Nachessen vor. oder wenn man Nachmittags Besuch bekömmt, werden die Fremden damit bewirthet. Da zerschlägt man die Nüße juvor, und trägt nur den Kern auf. An unterschiedenen Orten wurden solche Teller beim Thee Nachmittags aufgefeßt.

In Canada werden sie bey den Vornehmen häufig in Zucker gelegt. Man nahm sie dazu am Ende des Junius, øder am Anfange des Julius, als sie noch klein waren, und weiche Schaalen hatten, da wurden fie eben so im Zucker gelegt, wie in Frankreich mit den Europäischen geschehen foll. Man feste sie bei Mahlzeiten unter andere Confecte auf, sie schmeckten ziemlich gut.

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Wie der Baum in Finnland fortkommt. Von den Nüssen, die ich aus Amerika gebracht hatte, find welche um Abo gesteckt worden, und vicle Bäume aus ihnen entstanden, die unsere Winter sehr wohl vertragen haben,

selbst

felbst besser als Aepfel: Kirsch und Pflaumenbäume, welche lezte drey Gattungen, doch schon vorlängst hie zu Lande gepflanzt sind. Ja was noch mehr ist, als in dem ungewöhn lich kalzen Winter 1760 auch unterschiedliche unsrer wilden Bäume, als Eschen, Ahorn, Haseln c. von der Kälte vielen Schaden litten, und selbst ein Theil davon ausging, nahm teiner dieser Bäume Schaden, diejenigen ausgenommen, die den Sommer zuvor stark beschnitten waren, und dem Nords winde vielmehr ausgefäßt waren, als manche der erwähnten inländischen, wie man aus meinem Berichte in den Abh. der Schwed. Akad. der Wissenschaften 1761 fehen kann. Auch von dem Winter 1768 litten sie nicht das geringste, der andern Gewächsen so nachtheilig war. So wohl in meinem Garten in der Stadt, als in der Plantage Sixfalo, und anderswo, sieht man Bäume die 2 bis 24 Klaftern hoch sind..

Die, welche aus den Nüßen, die man im Frühjahre 1758 gesteckt hatte, noch selbigen Sommer aufkamen, fingen zuerst den 29. Mai 1761 zu blühen an. Nachdem haben sie mehrmals Blåte und Frucht getragen, ob sie gleich, eben wie andere Bäume manches Jahr fruchtlos geruhet haben. Gemeiniglich blühen sie mit den Apfelbäumen, und manche mal haben beide an einem Tage zu blühen angefangen.

Nur ein einzigesmal habe ich etwas reife Nüße bekom men; denn ob sie gleich einige Jahre viel Früchte getragen haben, so find solche doch nicht zur Reife gelangt. Die beiden leßten Sommer waren so kalt, daß ein Theil unsrer gewöhnlichen Küchengewächse nicht reif geworden ist. Der Sommer 1766 war wohl ganz warm, aber zn meinem Mißs vergnügen ruhten diese Bäume das Jahr, und keiner teng

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eine einzige Nuß. Unterschiedene Vornehme, wie der Herr Präsident Lagerflycht, Hr. Bisch, Doktor Mennander, Hr. gewachsenen

Hofherr, Rath Rappe u. a. haben von den his g

Wallnüßen gegessen und solche recht gut gefunden. Aus dem wenigen, was ich bisher zu erfahren Gelegenheit gehabt habe, halte ich mich veranlaßt, zu schließen, daß die Nüße hoffentlich in wärmern und längern Sommern, die doch `manchmal bey uns einfallen, zur Reife kommen würden ; und wie sonst, ausländische hieher versezte Gewächse sich doch nach und nach gewöhnt haben, ihre Reife zu beschleunigen, ob sie gleich anfangs schwerlich zur Reife zu bringen waren, so möchte folches auch wohl von diesen Nüßen zu erwarten feyn. Sie erreichen hier jährlich auch in nicht so warmen Sommern mehr Größe und Festigkeit, als sie in Canada hatten, wenn das Frauenzimmer sie zum Einmachen am dienlichsten fond: dazu also könnte man sie doch jährlich, wenn die Bäume nicht ruhen, tauglich haben.

Als ich nach Githeborg und Stockholm aus Nordamerika kam, theilte ich diese Nüße und andere amerikanische Saamen aus, ich weiß aber nicht, wie es damit auf der schwedischen Seite gegangen ist.

(Die Fortseßung folgt.)

II.

Aepfel Sorten.

No. LV. Die Schaafsnase. (Taf. 7.)

Frucht.

Dies ist einer von unsern teutschen Repfeln, ob ihn schon einige unter die Holländischen Gülderlinge rechnen, aber ein sehr beliebter. Er wird bisweilen ziemlich groß, die meisten aber gehören an Größe unter die mittelmäßigen. Seine größte Breite fällt ziemlich in die Mitte seiner Höhe wo sie einige Linien auf und abwärts sich gleich bleibt, and wenig abnimmt. Nach dem Stiele zu rundet er sich kurz zu, nach der Blume aber etwas langsamer und verjüngter. Auf dieser Höhe senkt sich die Blume in eine enge Bertiefung ein, hat. einen aufgerichteten Stern der ihre Oeffnung fast ganz vers schließt, doch ist sie im Innern geräumlich und tief. Um sie herum befinden sich große Falten oder Ecken die zum Theil eine Strecke auf dem Umkreise der Frucht herabwäris laufen, und sie daher ziemlich eckigt machen. Der Stiel steckt gleichs falls in einer engen Vertiefung, ist dünne und holzig und ohns gefähr Zoll lang. Der Apfel mißt in der Breite 23 Boll und in der Höhe nur ein paar Linien mehr, und gehört zu N. 4. der II. Klasse der Aepfelformentafel zu den langen Walzen. Vom Baume weg ist die Grundfarbe weißgrün, wird aber im Liegen zitronengelb, auf der Sommerseite ist er bisweilen strichweise geröthet. Die Schale ist dünne. Das Kernhaus ist gegen den Stiel ganz breit, wird gegen

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