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Berichtigung über die Reinette franche.

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Da der Zweck des T. O. G. mit dahin gehet, eine rich: tige Benennung der Obstforten festzusehen, so hätte meines Ermessens, die im zweyten diesjährigen Stücke beschriebene Reinette franche nicht durch französische Reinette überscht werden dürfen. Håtte der erste Benenner dieser Frucht ihr Vaterland anzeigen wollen, fø würde er fie Reinette françoise oder de France benahmt haben. Da der Bufas, franche, wie auch in der Vergleichung richtig bemerkt worden, nichts mehr, als den Gegensah von wild andeuten soll, so würde ich diesen Apfel im Teutschen, ents weder Edelreinette, wie man von einem åcht zu machent den Wildlinge, ihn veredeln fagt — oder, wie der Engs länder, welcher Franck- nicht French-Renett überfekt, ihn Franckreinette nennen. Ueberdies ist das Beywort Franzosische, zu unbestimmt. Wo nicht alle, doch bey weitem die mehresten Reinetten, werden daher von Nichts Fennern im Allgemeinen, französische Reinetten genennt. Ich weiß zwar wohl, daß Manger, Christ, und vielleicht mit ihnen mehrere Pomologen, die Reinette franche auch franzöfifche übersehen. Zu desto genauerer Bestimmung Der Gattung aber sollte dieses nicht seyn; oder man müßte The xNT' ¿Eоxnx fo nennen wollen.

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1

Gelle, den 7. April.

Brandes.

5.

Berichtigungen zu den Berichtigungen des T. H. G. im X. B. 3 St. No. IX. Seite 189.

Der Borsdorfer Apfel heißt zwar in Destreich Marschanzter, aber nirgends in Böhmen, und dieses Wort ist auch nicht Böhmisch, sondern Wischensky Ga bloko ist das böhmische Wort, welches zu teutsch Weiße herapfel heißt. Meißen heißt Böhmisch, Wischen, folglich ist das dstreichsche Wort, Marschanzter ein nie Der Teutsche nennt diefen verhunztes böhmisches Wort.

Apfel von dem Orte Borsdorf in Meißen wo er zuerst gebaut wurde, und von woher er nach Böhmen gekommen ist, Borsdorfer, und der Böhme nennt ihn von der Provinz Meißen, Mischensky. Daher findet auch des Eins senders bey dieser Berichtigung gewagtes Urtheil, und die Vermuthung die nicht den geringsten Grund für sich hat, als müßte das Dorf, Vorsdorf, das ehemals Slaven bewohnt haben, Marschanz geheißen haben. gar nicht statt, und die Angabe ist ganz willkührlich, und nicht geschickt genug ausgedacht.

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Die gute Chrißbirn heißt hier in Böhmen Tschaslauerbirn, weil sie in diesem Kreise Böhmens häufig gebauet, und von daher tiefer im Lande verbreitet wurden. Im Leitmeriher Kreise nenuet man sie Constan: tinbirn.

Libesnih

beh Prag in Böhmen.

Thomas Weininger,

Pfarrer,

6.

Berichtigung, die Seite 190 im 9ten Band des Teutschen Obstgårtners vorkommende Burzels kopulation betreffend.

Die nun zwey Sommer gestandenen Kirschen auf Wurt zelstücken kopulirt, haben meinen Wünschen nicht entsprochen. Ihr Buchs ist unbedeutend geblieben. Start daß sie diesen Sommer länger und stärker håtten schoffen sollen, als in dem vorigen Jahre, in welchen sie aufgefeßt waren, so ist es das Gegentheil, und ein zweyjähriger Kernstamm von mittel mäßigem Wuchse übertrift jene weit. Es in auch die Kopas lation selbst nicht jene reinliche Arbeit wie bey Kernstämmen und erfordert viel mehr Zeit.

Buttstädt,

im Dezember 1798.

Immanuel Reimann.

Nachricht über den Erfolg des Gebrauchs des im T. O. G. beschriebenen Okulirmessers, welches das ganze Auge ausņimmt; aus einem Schreiben aus Schlesien vom 17. May 1799.

Das im T. O. G. beschriebene Okulirmeffer, welches das ganze Auge ausschneidet, haber ich mir gleich machen lassen, und im Auguft des vorigen Jahres wurde es probiret. Die Manier ist gewiß vortreflich. Sehr viele Augen waren schon in den ersten 8-10 Tagen völlig angewachsen; sehr wenige blieben

blieben aus und was diesen Winter nicht erfroren ist Atreibt jest herrlich.

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Etwas über den Prinzesin-Apfel.
19--Vom Hr. Hofgårtner Stein in Detmoldt.

Diesen Apfel beschreibt der Hr. Hofrath und Dr. Diel Am 4ten Stück des X. Baudes vom T. O. G. Sette 213. Abbildung auf der 12. Tafel. Ich fand ihn in dem hiesigen

chloßgarten und war unschlüßig, ob ich ihn nach Manger Prinzeß › Apfel, oder Princefs noble nennen sollte, da sich beyde in der Figur und Größe sehr ähnlich sind, nur daß Lehtever, so viel ich mich erinnere, (ich fah' thu vor 10 oder 12 Jahren in einem andern Gartca) sehr wenige kurze rothe Striche hatte, und zwar nur an denen, welche den Sonnens ftrahlen ausgeseht waren; die übrigen hatten eine weißlichts grüne Farbe. Jehr aber, da ich Gelegenheit hatte, ihn mit der Abbildung im T. O. G. zu vergleichen, fand ich, daß es dieser seyn müsse, obgleich die Sonnenseite an dem Meinigen nicht so frequent gezeichnet ist, ungeachtet der Fächerbaum, der ihn trägt, einen ganz freien, offenen Stand hat. Alle Früchte, so viel ich selbst aufgeschnitten und aufschneiden zu fehen, Gelegenheit hatte, hatten nur 4 Kernkammern.. Dieses Merkmal half ihn zwar mit bestimmen, es war aber nicht so zuverläßig, als die übrige ausführliche Beschreibung, sowohl der Frucht, als des Baumes, da es mehrere Aepfel mit

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vier

vier Kernkammern giebt, z. B. den Pigeon, der bisweilen auch nur drey hat, welches Manger aus dem Du Hamel ebenfalls anführt. Ausser diesem besiße ich noch einen Apfel, der in der Figur dem Prinzeßin Apfel sehr ähnlich, aber kleiner und nicht so sehr an der Sonnenseite gefärbt oder gezeichnet ist, und fast durchgehends 4, auch bisweilen nur 3 Kernkammern hat. Ich nehme diesen mit Manger für Knoops Wildjes an. Der Baum, der diesen Apfel trägt, ist hochstämmig, die Krone zieht sich mehr in die Breite als in die Höhe. Die Hauptåste sind stark mit kleineren Aesten, und diese häufig mit Tragholz beseßt. Der Baum trägt fast alle Jahre sehr voll und dann sind die Früchte kaum halb so groß als der Prinzeßinapfel. In den Jahren aber, wenn er ausruhet, und nur wenig trägt (ganz ohne Früchte habe ich ihn noch in keinem Jahre gesehen), welches der Fall, bin: nen 9 Jahren nur zweimal war, sind sie beinahe so groß, als jene, und halten sich eben so lange, auch wohl noch långer. Hr. Manger glaubt, und zwar nicht ganz ohne Grund, daß er aus dem Kerne des Prinzeßinapfel entstanden seyn könne. Er könnte aber eben so gut von Pigeon abstammen, weil er mit seiner gefärbten Sonnenseite sich diesem mehr als jenem nähert; und nach meiner Meinung können sie alle, Princess noble nicht ausgenommen, ganz nahe zusammen verwandt feyn.

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