Vater-Tochter-Beziehungen bei G. E. Lessing. Gefangen zwischen Tugend und MoralGRIN Verlag, 21.02.2008 - 30 Seiten Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „In Lessings Trauerspielen fällt am Ende der Vorhang über die Leichen der Kinder. Hinter ihnen stehen die Väter. Vom Licht einer Vater-Idee getroffen, werfen sie Schatten, die größer sind als ihre Gestalt. In [...] ‚Miß Sara Sampson’ ist es die Idee der gütigen Vaterschaft. [...] In ‚Emilia Galotti’ verbindet sich nun das strafende Vater-Bild mit einer dramatischen Gestalt.“ [Neumann 1977, S. 37] Für die Literatur der Aufklärung ist die Frage nach der „rechten Vaterschaft“ sehr zentral. Wie soll der ideale Vater sein? Lessing hat die Trauerspiele ‚Miß Sara Sampson’ und ‚Emilia Galotti’ in unmittelbarer zeitlicher Nähe verfasst. Obwohl auch der Ausgang der beiden Dramen nahezu der Gleiche ist – beide Töchter sterben –, scheinen Lessings Vater- und Tochter-Figuren grundlegend verschieden zu sein. Auf den ersten Blick wird klar, dass die Vater-Tochter-Beziehungen in beiden Trauerspielen von den Begriffen ‚Tugend’ und ‚Laster’ maßgeblich bestimmt werden: Die Rettung von Emilias Tugend ist der Grund für ihren Tod. In ‚Miß Sara Sampson’ wird die Bedeutung der beiden Begriffe schon zu Beginn des ersten Aktes deutlich. In jedem Drama Lessings werden „einzelne Elemente der Vater-Autorität isoliert und dem Streit der Meinungen unterworfen. Dieser Meinungs-Streit ist das Kernstück der dramatischen Konflikte. Väter und Kinder stehen sich gegenüber; sie glauben zu wissen, ‚wie ein Vater sein soll’, aber ihre Gewissheiten sind durch Vorurteile getrübt.“ [Neumann 1977, S. 16f.] Allerdings sind Lessings Dramen keine reinen ‚Erziehungsratgeber’ darüber, wie das Verhältnis zwischen Vater und Kind sein sollte, sondern sie sind vor allem auch Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung. Die Vaterfigur steht stellvertretend für jede Art von Autoritätsperson – in Politik, Religion und Gesellschaft. Im ‚Philotas’ stellt Lessing die Frage: „Was ist ein König, wenn er kein Vater ist?“ „Tatsächlich steht jede Autorität und zuletzt sogar das Wesen der Gottheit zur Diskussion, sobald die Gestalt eines Vaters in literarischen Werken des 18. Jahrhunderts erscheint.“ [Neumann 1977, S. 11] Ziel dieser Arbeit ist es, zu belegen, dass das Handeln der Vater- und Tochter-Figuren in Lessings Trauerspielen ‚Miß Sara Sampson’ und ‚Emilia Galotti’ sowie die Beziehungen zwischen Vater und Tochter maßgeblich durch ihr Verständnis von Tugend beeinflusst werden. Anhand ausgewählter Textstellen wird die Einstellung der Figuren zu Tugend und Moral herausgearbeitet. |
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... Väter. Vom Licht einer Vater-Idee getroffen, werfen sie Schatten, die größer sind als ihre Gestalt. In [...] ‚Miß Sara Sampson' ist es die Idee der gütigen Vaterschaft. [...] In ‚Emilia Galotti' verbindet sich nun das strafende Vater ...
... Väter. Vom Licht einer Vater-Idee getroffen, werfen sie Schatten, die größer sind als ihre Gestalt. In [...] ‚Miß Sara Sampson' ist es die Idee der gütigen Vaterschaft. [...] In ‚Emilia Galotti' verbindet sich nun das strafende Vater ...
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... ihre Funktionen als Familienväter stehen im Mittelpunkt. Bei Emilia und Sara sind es analog dazu einzig ihre Funktionen als Töchter, die für die Trauerspiele von Bedeutung sind. „Die Familienbeziehung wird als ein Verhältnis ...
... ihre Funktionen als Familienväter stehen im Mittelpunkt. Bei Emilia und Sara sind es analog dazu einzig ihre Funktionen als Töchter, die für die Trauerspiele von Bedeutung sind. „Die Familienbeziehung wird als ein Verhältnis ...
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... Vater und damit das Gegenteil zu seiner Vaterfigur aus seinem Trauerspiel 'Emilia Galotti'. Die gegensätzliche Konzeption der beiden Vater ... ihren Vater liebende Tochter später sehr bestürzt und fast schon mit Unverständnis: „Mein Vater ...
... Vater und damit das Gegenteil zu seiner Vaterfigur aus seinem Trauerspiel 'Emilia Galotti'. Die gegensätzliche Konzeption der beiden Vater ... ihren Vater liebende Tochter später sehr bestürzt und fast schon mit Unverständnis: „Mein Vater ...
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Vater-Tochter-Beziehungen bei G. E. Lessing: Gefangen zwischen Tugend und Moral Saskia Buchkremer Keine Leseprobe verfügbar - 2008 |
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allverzeihenden Vater Appiani Arabella autoritären Herrscher autoritären Vater Beide Töchter beiden Trauerspielen beiden Vaterfiguren bereut Bernd bestimmtes Leben bürgerlichen Trauerspiel Miß Bürgertum Claudia Diener Waitwell Einklang von Gefühl Einstellungen zur Tugend Emilia Galotti Emilia ihren Vater Emilia und Sara Entscheidung erzwungene Tugenden Fehler Flucht Gattenwahl Gefühl und Tugend Gegensatz zu Emilia Gegensatz zu Sir Gehorsamspflicht Gott Grafen Hochzeit Indem Sir William Iphigenie und Emilia Konflikt konnte lasterhaftes Verhalten Lessings Tochterfiguren Lessings Trauerspielen letzten Endes Liebe liebende und verzeihende liebt Lorey Marwood Mellefont Menschen Miß Sara Sampson Möglichkeit Moralvorstellungen ihres Vaters Neuhaus-Koch Neumann Odoardo und Emilia Paradoxien der Aufklärung Pronomen reagiert Emilia Rollenerwartungen Sara sieht Sara und Sir Saras Schmitt-Sasse Schranken der Tugend Schutzfunktion nicht nachgekommen Selbstsicherheit selbstständig Sir William Sampson starren Moralvorstellungen strengen Tochter annimmt Tochter-Figuren Tränen des Vaters Trauerspiel Miß Sara Tugendhaftigkeit Tugendrigorismus überstrengen Moralvorstellungen Unterschied Vater und Tochter Vater-Bild Vater-Tochter-Beziehungen vergibt verzeihende Vater Wertvorstellungen Witte Wolfenbüttel Zuschauer