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Eine jede dieser Pflanzen muß wenigstens auf ein Stück Land von 10 Acres (ungefähr Z Pariser Morgen (arpent) angebaut worden seyn, damit man Del genug zu den Vers suchen bekomme.

Die Abhandlungen müssen von den nöthigen Mustern begleitet seyn.

29. Preis für eine Pflanzung der Corsicanischen, unter dem Naz men Láricio bekannten Fische, und

30. Preis für eine Pflanzung der Schottischen Fichte, (pinus rubra) beide aus Saamen.

Ein Preis von 1500 Franks ist für denjenigen, der in einem Kalk- und Sandboden, wovon der Hektare höchstens 6 Franks Pacht einbringt, die größte Strecken mit dem Saas men der Nordischen oder der Corsicanischen Fichte, besået haben wird; dieser Raum muß wenigstens eine Hectare groß seyn.

Ein zweiter Preis von 1000 Franks ist für denjenigen, der auf einem eben so großen Boden, eine Aussaat der schots tischen Fichte nachweisen wird; sie muß aber 20 Stunden weit von ålteren Anlagen dieser Art entfernt sey.

Preise für 1 8 2 2.

Chemische Künste.

31. Preis für die Vervollkommnung der Darmarbeit. Die Eingeweine der Thiere dienen sowohl zur Verfertis gung der Darmsaiten, als zu Hüllen für Nahrungsstoffe. Diese lezten sind in dem Handel unter dem Namen der aufgeblasenen Därme (Bouyaux soufflés) bekannt. Frankreich treibt damit einen starken Handel nach Spanien, und den Portugisischen Colonien; indessen ist die Darmbereitungss kunst noch in ihrer Wiege; sie ist sogar der Gesundheit, durch die Ausdünstungen, nachtheilig, die bei der Maceration der Gedarme unvermeidlich sind.

Damit ein Darm gut zubereitet sey, muß die innere Schleimhaut weggeschaft, und das übrige vollkommen auss - getrocknet worden seyn. Man erhålt beides, indem man den Darm umwendet, und ihn solang im Wasser läßt, bis die faule Gåhrung die Schleimhaut zernichtet, alsdann blåßt man den Darm auf, und trocknet ihn an der Luft.

Die Darme werden in Fåssern, an einem verschlossenen Orte, eingeweicht; und nichts kommt dem abscheulichen Ges ruche gleich, den die Fässer nach einigen Tagen verbreiten; die schädlichen Gase, die sich hier entwickeln, können in gewissen Jahreszeiten, den Arbeitern die gefährlichsten Krankheiten zufügen.

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Man kann über diese Kunst eine Schrift des Herrn Guerfunt nachschlagen. Sie findet sich im Bulletin Nro. 107, Mai 1813 zwölfter Jahrgang, Seite 115.

Noch ist kein Mittel angegeben worden, wodurch die Maceration ersezt werden kann. Die Gesellschaft schlägt das her als 1. Frage folgendes vor:

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Einen chemischen oder mechanischen Prozeß zu entdecken, durch welchen ohne Fäulniß, die Schleimhaut weggeschaft werden könnte. Bes schreibung der Art, wie die Därme durch das Einblasen bereitet werden.

Einige Versuche lassen hoffen, daß die Anwendung deralkalischen Laugen und der Säuren zum Zwecke führen; aber fie müssen fabrikmåßig angewendet werden.

Die zweite Frage betrifft die Darmsaiten. Es ist aufser Zweifel, daß die in Frankreich bereiteten Darmsaiten nicht so gut sind, als die dahin vom Auslande kommen, obgleich viele in Paris selbst bereitete im Handel unter dem Namen der Neapolitanischen cursieren. Es ist älso nothwendig, die zu den Instrumenten dienenden Darmsaiten zu vervollkommnen. In diesen Fabriken muß man dahin trachten, Saiten von

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Immer gleichem Durchmesser, von gleicher - Biegsamkeit, gleicher Elasticität zu bilden und die so lange wie möglich den nåmlichen Ton angeben; sie müssen daher wenig hygrometrisch seyn. Die zweite Frage betrift daher: Die Anzeige der einfachsten und wohlfeilsten Mittel, zur Bereitung der Darmsaiten, besonders zum Behufe der Instrumente. Die eingeschickten Muster müssen den besten Italienischen Darmsaiten gleich kommen: man wünscht auch unter den Mustern die sehr feine Art zu finden, die unter dem Namen crin à pêcher bekannt ist.

Man wird die Verschiedenheiten bemerken, die sich aus der Anwendung der Dårme verschiedener Thiere ergeben: bez sonders auch die Därme der fleischfreffenden Thiere mit denen der Grasfressenden, vergleichen. Da alle Processe welche die erste Frage betreffen, auf die Gesundheit Einfluß haben, so werden sie durch den Druk bekannt gemacht werden: was die zweite Frage betrift, so bleibt es den Erfindern freiges lassen, das Verfahren für sich zu behalten, und wenn sie wollen, ein Patent darüber nachsuchen.s

Der Graf Anglès, Staatsminister und Polizeiprefekt, hat das Geld zu diesem Preise, gegeben.

Ackerbau.

32. Preis für eine Schrift über die Vorzüge der Schaafe, mit ertrafeiner Wolle, von spanischer Abkunft, und über in inländischen Bastardarten (le metisage de moutons indigènes.) Der Preis besteht in einer goldnen Medaille von 300 Fr. Man verlangt:

1. Die Auseinandersezung der Umstände, unter welchen entweder die Zucht der Schaafe von spanischer Rase, oder der Bastardarten, einem Landmanne mehr Vortheil versprechen.

Die Bestimmung des Werthes den Widder und Schaafe für ihn haben können, nach ihren verschiedenen Beschaffens heiten, und nach der Verschiedenheit der Bedingnisse..

3. Eine Berechnung der Kosten, welche die Zucht der Merinos verglichen mit der der Bastarte, und der ges wöhnlichen Schaafe verursacht, mit der Erörterung der Frage; wie viel er auf jene wagen darf?

4. Eine Berechnung des reinen Gewissens, bei Verwen dung eines bestimmten Kapitals auf den Ankauf der Merinos zur Vermischung derselben mit eingebornen Schaafen, und auf die Zucht der reinen Merinos.

5. Eine Angabe des möglichen Verlustes, bei Anwendung eines zu großen Capitals, oder eines unter ungünstigen Ums ständen angelegten Kapitals.

33. Preis für die Erbauung einer Mahl- und Schrootmühle, die an jedem Gebäude des Landmannes angebracht werden kann. Diese Prämie ist von 4000 Franks. Die verlangte Mühle muß zwei Jahre hindurch in Thätigkeit gewesen, måßig im Preife, in einer Scheune, oder in einem anderen Theile der Wohnung angebracht seyn, und durch Windflügel auf dem Dache des Hauses angebracht, in Bewegung gesezt werden; fie muß so eingerichtet seyn: daß, so lange der Wind fortweht, und der Vorrath nicht erschöpft ist, alles Getreid von selbst in den Rumpf falle, und alles Mehl von selbst abs gesondert werde, ohne daß der Eigenthümer sich weiter darum zu bekümmern habe. Wenn kein Wind weht muß diese Mühle durch einen leichten Mechanismus in eine Handmühle vers wandelt werden. Man muß sie vor dem Regen schüzen, und ihre Flügel vor der Wirkung heftiger Stürme sichern, und die Mühls fteine durch einen bereits schon an ähnlichen Maschinen angebrachten Mechanismus mehr oder weniger von einander entfer nen können.

Allgemeine Bedingungen.

Der Preisträger behält die Freiheit für die Gegenstände die solches zulassen, ein Patent nachzusuchen. Alles was eins gesendet werden muß, muß Franco, unter der Adresse,

Au Secretariat de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale, rue du Bac. N. 42, abgeschickt wers den und vor dem 1. Mai dahin ankommen.

Die Ausländer können mit concurriren. Die Gesellschaft aber behält sich in diesem Falle das Eigenthum der Prozesse vor, wenn der Preisträger nicht seine Erfindung, vermittelst eines Patentes, in Frankreich, selbst benuzen will.

Die Concurrenten unterschreiben nicht ihre Denkschriften, sondern sie begleiten selbige mit einem Wahlspruche, der zus gleich mit ihrem Namen, und der Anzeige ihres Wohnortes, in einem versiegelten Zettel enthalten seyn muß.

XXIX.
Miszellen.

Beitrag zur Erfindung der Zinnplattirung als ein Beweis für das Eigenthümliche der deutschen Industrie gegen den englischen Kunstfleiß.

Samuel Parkes erzählt sehr aufrichtig, 98) daß die englischen Eisen- und Zinnarbeiten von der Hervorbringung dieses nüzlichen Artikels ehemals nicht die mindeste Kenntniß hatten, und daß seit undenkbarer Zeit der Bedarf desselben für England aus Böhmen und Sachsen geliefert worden. Die Nähe der Zinnminen am Erzge= birge mag daselbst zur Gründung solcher Fabriken wesentlich beigetragen haben.

Von dem Zeitpunkt an, wo die Zinnplattirung erfunden worden, bis gegen das Ende des 17. Jahrhunderts war nicht blos England, sondern ganz Europa in dieser Hinsicht von Böhmens und Sachsens Fabriken abhängig.

Ungefähr um das Jahr 1665 nahm es Andrä Yarranton, 99) ermuntert durch begüterte Personen, auf sich, eine Reise nach

98) Philosophical Magazin Mai 1820.

99) Englands Improvements by sea and Land with many plans, charts etc. in 2 parts, by Andrew Yarranton. Gent, Part. I. quarto London 1677 Part II, London 1681.

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