Bd. Dichtung

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J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, G. m. b. H., 1902
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 253 - DER Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold ! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt.
Seite 265 - Üb immer Treu und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab Und weiche keinen Finger breit Von Gottes Wegen ab ! Dann suchen Enkel deine Gruft Und weinen Tränen drauf, Und Sommerblumen, voll von Duft, Blühn aus den Tränen auf.
Seite 536 - Einen Haufen Goldes nahm ich wohl ; Doch tanzen ich nicht darf noch soll." „Und willt, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir; Soll Seuch und Krankheit folgen dir." Sie tat einen Schlag ihm auf sein Herz, Noch nimmer fühlt er solchen Schmerz.
Seite 123 - Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Maies Erwachen ist nur Schöner noch wie die Sommernacht, Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Locke träuft, Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömmt. Ihr Edleren, ach es bewächst Eure Male schon ernstes Moos! O, wie war glücklich ich, als ich noch mit euch...
Seite 460 - Sie ist von einem hiesigen jungen Mann, dessen musikalische Talente allgemein angerühmt werden, und den nun der Kurfürst nach Wien zu Haydn geschickt hat. Er wird auch Schillers Freude, und zwar jede Strophe, bearbeiten. Ich erwarte etwas Vollkommenes, denn soviel ich ihn kenne, ist er ganz für das Große und Erhabene ..." Der 'junge Mann
Seite 122 - Im Frühlingsschatten fand ich Sie; Da band ich Sie mit Rosenbändern: Sie fühlt' es nicht, und schlummerte. Ich sah Sie an; mein Leben hing Mit diesem Blick an ihrem Leben: Ich fühlt' es wohl, und wußt' es nicht. Doch lispelt' ich Ihr sprachlos zu, Und rauschte mit den Rosenbändern: Da wachte Sie vom Schlummer auf.
Seite 61 - ROSEN pflücke, Rosen blühn, Morgen ist nicht heut"! Keine Stunde laß entfliehn, Flüchtig ist die Zeit! Trinke, küsse ! Sieh, es ist Heut" Gelegenheit; Weißt du, wo du morgen bist? Flüchtig ist die Zeit!
Seite 457 - Segen In Ähren strahlt. Ich denke dein, wenn sich das Weltmeer tönend Gen Himmel hebt, Und vor der Wogen Wut das Ufer stöhnend Zurücke bebt. Ich denke dein, wenn sich der Abend rötend Im Hain verliert, Und Philomelens Klage leise flötend Die Seele rührt. Beim trüben Lampenschein in bittren Leiden Gedacht ich dein; Die bange Seele flehte nah am Scheiden: Gedenke mein...
Seite 125 - Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab In die Wälder sich ergießt, und Gerüche Mit den Düften von der Linde In den Kühlungen wehn; So umschatten mich Gedanken an das Grab Der Geliebten, und ich seh in dem Walde Nur es dämmern, und es weht mir Von der Blüte nicht her.
Seite 412 - Misston im Chore der Sphären, Trägt denn die Schöpfung ein Trauergewand ? Hebet die Blicke, die trübe sich senken, Hebet die Blicke ! des Schönen ist viel. Tugend wird selber zu Freuden uns lenken ! Freud' ist der Weisheit belohnendes Ziel.

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