Theodor Fontane: Realismus, Redevielfalt, RessentimentSpringer-Verlag, 23.07.2018 - 313 Seiten Das literarische Werk Theodor Fontanes ist erstaunlich gegenwärtig geblieben. Denn er gestaltete Individuen in gesellschaftlichen Verstrickungen, deren Muster bis heute fortbestehen. Dabei registrierte er, wie die jüngste Forschung zeigt, neue Entwicklungen in Politik, Kultur, Medien, Technik. Dieses Buch stellt Fontanes modernen Realismus als eine Kunst dar, Redevielfalt zu inszenieren: Gruppensprachen und Sprachspiele, Diskurse und Ideologien, Mentalitäten und Vorurteile. So regen seine Werke Nachdenken an über Weisheiten und Dummheiten, soziale Distinktionsregeln, Geschlechterrollen, Nationalstereotype. Sie führen sogar Ressentiments des Autors selbst wie etwa gegenüber Juden oft so vor, dass Leser sie durchschauen und sich von ihnen distanzieren können. |
Inhalt
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II Redevielfalt Dialogizität und Intertextualität | 39 |
III Vom Sagennachklang zum Gesellschaftsecho Spuren von Mündlichkeit in erzählten Gesprächen | 76 |
IV Weisheiten und Dummheiten Aphorismen Sentenzenund andere Allgemeinaussagen | 90 |
V Zweideutigkeiten Formen und Funktionen erotischer Anspielungen | 112 |
VI Weiber weiblich Männer männlich Reden mit fremder Stimme in Effi Briest | 133 |
VII Erzählkunst der feinen Unterschiede Verfahren und Effekte der sozialen Distinktion | 143 |
VIII Denn die Chinesen sind doch auch Menschen Fremde Nationalstereotype Inter und Transkulturelles | 171 |
X Altersweisheit und Antisemitismus in der späten Lyrik | 219 |
XI Moses hat die Priorität Die dritte Konfession in Mathilde Möhring | 242 |
XII Ein Dienstmädchen ein Kommerzienrat und eine Leerstelle im Stechlin | 258 |
XIII Bleibt also bloß noch der liebe Gott Die Kunst vom Tod zu erzählen | 268 |
Literaturverzeichnis | 294 |
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312 | |
Ressentiment mit schlechtem Gewissen und besonderen Finessen | 194 |