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Vorrede.

Dieses erste Heft des vierten Bandes der Geschichte

Magdeburgs erscheint deswegen früher, als das Uebrige des ganzen Baudes, um den laut und wieders holt geäußerten Wunsch vieler Leser, befanders in Magdeburg: Diese Geschichte fortgeseht zu ses hen"/

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möglichst zu befriedigen. Mit Recht häts ten es meine leser wohl von mir verlangen und ers warten können, daß nach einem Zeitraum von 3 Jah, ren, da der 3te Band dieser Geschichte erschien,der damals in Jahrsfrist versprochene 4te Band sicher erscheinen würde. Allein zwei bedenkliche anhaltende Krankheiten, welche mich im J. 1803 und im vos rigen Jahre befielen, und mir Zeit und Kräfte raubs ten, so wie meine durch diese Krankheiten unterbro chenen, und dadurch aufgehäuften, vielen Amtsges schäfte,— setten mich außer Stand, in dieser Zeit mehr, als dies hier erscheinende Heft, auszuarbeiten, und zum Druck zu befördern. Selbst das zu diesem Hefte eigentlich noch gehörige Schlußkapitel: Ueber Größe, Volksmenge, Handel und Vers fassung Magdeburgs vom J. C. 1513 bis 1631, das zum Druck fast fertig liegt, bin ich wegen neuer anhaltender Krånklichkeit zu liefern nicht im Stande, und muß es bis zum nächsten Hefte ver

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sparen. Jest wollte ich aber doch gern dem drin genden Verlangen vieler tefer in Magdeburg: noch vor dem herannahenden 10ten May, dem Zerstörungs, tage Magdeburgs, die eigentliche Geschichte dieser Zerstörung in Händen zu haben, ein Genüge leis sten. Man wünscht dies in Magdeburg um so lebs hafter, da schon seit mehrern Jahren durch ein dar selbst mit sehr vielem verdienten Beyfall aufgenom menes, und der Geschichte möglichst treu gebliebenes, Schauspiel des Herrn Regisseurs Schmidt, der Scum von Magdeburg betitelt, jedesmal am to May das Andenken an jene graufenvolle Zer störung erneuert wird.

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Nach zu hoffender völliger Wiederherstellung meis ner Gesundheit soll das zte Heft dieses 4ten Bandes nicht lange ausbleiben, und die Geschichte Magdes burgs wenigstens bis zu der Zeit fortsehen, da die Stadt nach dem Absterben des Administrators Aus gust im J. 1680 unter die Oberherrschaft des Preußs fisch Brandenburgischen Hauses kam.

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Da mich bey dem in diesem Hefte beschriebenen Zeitraum die bisherigen treuen und sichern Führer, einer nach dem andern, zu verlassen anfingen, indem die Fortsetzung der sehr merkwürdigen Magdeburgis schen Schöppenchronik mit dem J. 1565, und die Chronikenschreiber der Magdeburgischen Geschichte, Werner und Pomarius, ersterer mit dem J. 1583, und lekterer mit dem J. 1585,- auch selbst das so schäßbare Magdeburgische Urkundenbuch mit dem J. 1616,

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aufhörten; so wurde nun das Zusammen suchen der Nachrichten über diesen Zeitraum, theils aus unge drukten, selbst archivalischen, Aufsäßen und Urkunden, theils aus kleinen Gelegenheitschriften jener Zeit, theils aus größern historischen Werken über die Deuts sche Geschichte, desto mühvoller und zeitraubens der. Aus dem ehemaligen erzbischöflichen Archiv habe ich einige Actenstücke sehr gut benußen können, und darin manchen Aufschluß über wenig bekannte Begebenheiten dieser Zeit gefunden Borzüglich brauchbar aber waren mir verschiedene, nur im Mas nuscript vorhandene, Auffäße des berühmten lufts pumpenerfinders und Magdeburgischen Rathsgliedes, Otto von Gericke. Seine priftina libertas Magdeburgica enthält eine Sammlung merk würdiger, nur nicht immer mit der gehörigen Critik ausgewählter, Urkunden mit seinen Anmerkungen, wodurch er das Recht Magdeburgs, eine freye Reichss stadt zu seyn, beweisen wollte. Sein Fragment einer Magdeburgischen Geschichte, welches man schon hin und wieder in den Citaten der vorigen Bånde dieses Werks angeführt findet, ist zwar eigents lich nur eine Abschrift der Magdeburgischen Chronik von Pomarius. Gericke hat sie aber mit eigner Hand mit seinen eignen sehr brauchbaren, nur zu sparsamen, Anmerkungen und Erläuterungen versehen, wodurch der Auffah eigentlich Werth erhält. Man sieht aus diesem der Magdeburgischen Rathsbibliothek jest zus gehörigen Fragmente, daß dies nur der erste Theil seiner Geschichte von Magdeburg war, und daß noch 2 folgende Theile dazu gehört haben. Der ate Theil

enthielt die Geschichte Magdeburgs v. J. 1585 bis 1630, welcher ohne Zweifel ganz von ihm selbst ausgearbeitet war, und sich über einen wichtigen, an ges druckten Nachrichten aber sehr armen, Zeitraum ers streckte. Von diesem konnte er, der in diesen Zeiten selbst, oder ihnen doch so nahe, lebte und wirkte, und als eine sehr einsichtsvolle Magistratsperson der Stadt, gewiß sehr schäßbare Nachrichten mittheilen. Allein dieser ate Theil ist wahrscheinlich verloren gegangen, und ich habe alles Nachforschens ungeachtet, keine Spur davon auffinden können. Den 3ten Theil,

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welcher die Geschichte der unter seinen Augen vorges fallenen Belagerung und Zerstörung der Stadt im J. 1631 von seiner eignen Hand enthält, habe ich durch einen glücklichen Zufall wieder entdeckt und in die Hånde bekommen, ihn auch von vorzüglicher Wichtigkeit und Brauchbarkeit gefunden. Er vers diente noch jest gedruckt, und den Freunden der vas terländischen Geschichte bekannter zu werden. Hier spricht ein redlicher Patriot und warmer Freund seis, ner unglücklichen Vaterstadt, eine einsichtsvolle Ma gistratsperson, welche von allem, was vorging, wußs te, zum Theil Augenzeuge davon war, und selbst thås tigen Antheil daran nahm, einer der besten Mas thematiker und Ingenieure seiner Zeit, dem als Bauherr vom Magistrate die Aufsicht über die Ves stungswerke aufgetragen war, der aber leider mit seis nen Vorstellungen, Nachrichten und Warnungen bey dem Schwedischen Commendanten von Falkenberg nicht Gehör genug fand. Seinen gewiß sehr glaubwürdigen Nachrichten bin ich vorzüglich bey der Bes

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