Geschichte der Oper und des Königlichen Opernhauses in Berlin

Cover
Duncker und Humblot, 1852 - 505 Seiten
 

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 165 - Flügel gar kein Ende nehmen wollte, fing sie an, mit großer Unbefangenheit die Gemälde an den Wänden zu betrachten, und unterstand sich sogar, dem Könige den Rücken zuzukehren. Hatte der König das bemerkt oder war die Flügelphantasie zu Ende, plötzlich winkte er der Harrenden; sie trat ehrfurchtsvoll an das Jnstrument und hörte erschreckt die kurze, nichts weniger als freundliche Frage: »Sie will mir also was vorsingen?
Seite 165 - Gnade haben, es zu erlauben", stotterte sie, und setzte sich dann auf denselben Stuhl, den der König, aufstehend, ihr anwies. Jetzt fühlte sie sich in ihrem Elemente, und sang eine längst eingeübte Italienische Arie, die eigentlich für die berühmte Astrua componirt worden war. — Schon bei den ersten Tönen wurde der König aufmerksam, näherte sich ihr, und sprach unzweideutig seinen Beifall aus, als sie geendet hatte. Sie wollte aufstehen, aber die Prüfung war noch nicht vorüber. „Kann...
Seite 238 - Grosse! Grille, Laune, Stolz, aber nicht das Herz war Don Juans Schöpfer und wir wünschen lieber in einem Oratorium oder sonst einer feierlichen Kirchenmusik die hohen Möglichkeiten in der Tonkunst von ihm...
Seite 167 - Höre Sie mal, Sie kann singen; will Sie in Berlin bleiben, so kann Sie bei meiner Oper angestellt werden. Wenn Sie rausgeht, so sage Sie doch dem Kammerlakaien, er soll mir gleich den Zicrotin herschicken, will mit ihm wegen ihr reden. Adieu!
Seite 165 - Element und sang eine längst eingeübte italienische Arie, die eigentlich für die berühmte Astrua componirt worden war. Schon bei den ersten Tönen wurde der König aufmerksam, näherte sich ihr und sprach unzweideutig seinen Beifall aus, als sie geendet hatte. Sie wollte aufstehen, aber die Prüfung war noch nicht vorüber. „Kann Sie vom Blatt singen?" — „Ja, Ew. Majestät.« — „Na, höre Sie mal, das ist schwer!
Seite 165 - In einen Saal geführt, stand sie lange, auf die Ankunft des Königs harrend und sich räuspernd, ob sie auch noch bei Stimme sei. Ja, sie schlug auch, versuchend, einige Töne an. Was sie hörte, beruhigte sie, und vertrauensvoll sah sie endlich die Cabinetsthür des Königs sich 222 öffnen. Friedlich II. trat ein, sah die sich tief Verneigende starr und mit jenen wunderbar leuchtenden Augen an, die so große Wirkung aus
Seite 93 - Roland mit dem Herrn Poitier sich etwa befinden möchte, so ist man doch bisher nicht im Stande gewesen, sie von einander zu trennen, und man kann den Besitz einer der grösten...
Seite 164 - Das sollte mir fehlen! Lieber möchte ich mir ja von einem Pferde eine Arie vorwiehern lassen, als eine Deutsche in meiner Oper zur Primadonna haben!
Seite 238 - Nicht Kunst in Ueberladung der Instrumente, sondern das Herz, Empfindung und Leidenschaften muss der Tonkünstler sprechen lassen, dann schreibt er gross, dann kommt sein Name auf die Nachwelt und ein immer grünender Lorbeer blüht ihm im Tempel der Unsterblichkeit.
Seite 165 - Wirkung aus» zuüben gewohnt waren. Ohne ein Wort zu sagen, ging er zum Flügel, und schien wohl eine Viertelstunde lang gar keine Notiz von ihr zu nehmen. Dies weckte den Stolz des damals 21jährigen Mädchens, sie dachte an das „Pferdegewieher" und sehnte den Augenblick herbei, wo sie überzeugt war, die ungünstige Meinung des gefürchteten Königl.

Bibliografische Informationen