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Seine geographische Lage betreffend, so grånzt es gegen Morgen an das Königreich Polen; gegen Mit ternacht an das Croffenfche; gegen Abend zum Theil noch an Crossen, zum Theil mit Sagan; gegen Mit tag aber mit dem Bunzlauschen Kreise, dem Fürs stenthum Liegniz und dem Fürstenthum Wohlau.

Der Schwiebussche Kreis liegt im Fürstenthum Croffen, von Schlesien ganz abgeschnitten ; ich neh me ihn aber mit hieher.

·Landcharten giebt es besondere von diesem Für stenthum: die große Homannsche, eine kleine von Schreibern, eine von Wernhern und eine von Lots tern in Quartformat.

§. 2.

Die Laubesherrliche Geschichte muß man billig in zwen Abschnitte theilen, einmal in die der Herzo ge zu Glogau, und dann der Standesherrn und Fürsten zu Beuthen-Carolath.

§. 3.

Die Statuten derfelben betreffend, so liefre ich eis nen besondern Auszug aus dem vom Herrn Obers amterath Stielom gefertigten Manuscript `über die Gerechtsame und Statuten des Fürstenthums.

§. 4.

Generaliter wird noch bemerkt, daß die Einwoh ner der Städte unter jeden Orts Magiftrat, und die der Dörfer mater den Dominiis; was aber das Cam

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merale anbelangt, erstere unter dem Steuerrath und lektere unter dem Landrath stehen, welche von der Glogauschen Cammer ressortiren. In Justiz und Kirchenfachen gehört das Fürstenthum zur Glogaus schen Oberamtsregierung und Consistorium.

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Zweyter Abschnitt.

Kurze Geschichte.

1. Der Herzoge zu Glogau.

ie Geschichte der Herzoge zu Blogau, wenn man nicht ihre häusliche Privatgeschichte erzählen will, enthält, wie die der meisten Herzoge in Schlesien, eine Menge kleiner Kriege, Verpfändungen, Erb theilungen, Lehnsverreiche, Verleihungen, verschie bene Privilegien 2c. und selten finden sich unter ih nen ausgezeichnete Köpfe, wie Bolko der Große, der mit einem kleinen Strich Landes sich gegen die Macht Böhmens vertheidigte, Schäße sammelte und feine Staaten blühend erhielt, Manufacturen' errichtete, die Mönche zur Verbesserung der Ländereyen nük. te 2c. Zuweilen giebt es noch einige, die den Wohls stand ihrer Unterthanen, den Landbau und den Ans zug der Deutschen beförderten. Indessen will ich boch, um diesen Band den vorigen gleich zu mas chen, eine kurze Geschichte der Herzoge von Glogau entwerffen.

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Das Fürstenthum Glogau ist wahrscheinlich un ter den Fürstenthümern, wenigstens in Niederschles fien, das erste, welches einen allgemeinen Regenten gehabt hat. Denn als Uladislaus I. 1082 König in Polen wurde, gab er diese Provinz seinem natŭrs lichen Sohne Sbigneus, und von dieser Zeit an nens nen fie die Geschichtschreiber Marchiam Glogavienfem, oder das Glogausche Marggrafthum. Zu dies fem Merggrafthum aber gehörte damals noch ein Theil von Großpohlen, als Lanciz, Cujavien, Maso. vien, ein Theil von Pommern, und die Stadt Glos gau war gleichfam als die Grenzvestung gegen die benachbarten Fürsten anzusehen. So ansehnlich nun auch dieser Strich Landes war, so schien er doch noch dem Sbigneus zu klein zu seyn; er und ein *aus Polen vertriebener Woywode, Namen Scechus, der zu ihm seine Zuflucht genommen hatte, wandten fich daher an die Böhmen, von welchen unterstügt fie öftere Einfälle theils in Polen theils in Schle fien wagten, und bald da bold dort etwas davon abs zwackten. Dies Unwesen dauerte bis zum Tode Königs Uladistai, nach welchem sein Sohn Bo Testaus III. zur Regierung gelangte. Diefer ahndete die bisherigen feindseligen Einfälle des Sbigneus, überführte ihn der Landesverråtherey, vertrieb ihn aus dem Besih seiner Ländereyen, wie Curaus schreibt, und überzog die Böhmen nebst ihs ren Helfern mit Krieg. Der vertriebne Sbigneus hatte zwar Schuß bey den Böhmen gesucht; da ihm aber diese nicht willfahren konten, wandte er sich an den

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Kayfer Heinrich V. und brachte es bey demselben wirklich so weit, daß dieser in Vereinigung mit den Böhmen 1109 die Polen bekriegte, über die Oder fehte, und die damals mit schlechten Manern beves ftigte Stadt Glogau belagerte, die König Boles laus III in Besiß genommen hatte; doch konnte er solche nicht erobern, sondern als hierauf den 21. Sept. dieses Jahrs der böhmische König Svantopolk von einem Polen im kayserlichen Zelt und lager vor Glogau erstochen wurde, hob der Kayser die Belagerung auf, und die Böhmen trennten sich von dess fen Heere, mit denen auch Stigneus nach Hause gieng, und alle Hofnung, jemals wieder in sein Fürs stenthum zu kommen, aufgab; worauf 1110 der Friede zwischen dem Kayser und Boleslaus III. in Bamberg geschlossen wurde. König Boleslaus blieb sodann noch einige Zeit in Glogau, bevestigte die Stadt noch mehr, und Curaus sagt, daß er damals solche über die Oder auf die Mittagsseite verseht habe." Ich glaube aber, daß dies erst spås ter, und zwar unter der Reglerung Boleslai IV. um die Jahre 1157. 1158 geschehen sen; denn um die se Zeit gieng Kayser Friedrich der Rothbart mit seis nem Kriegeheer abermal gegen die Polen über die Oder, und weil Boleslaus IV. ihm weder widerste hen konnte, noch einen vesten Ort überlassen wollte, zündete er die Städte Glogau und Beuthen selbst an, worauf vielleicht erst die gedachte Versehung der Stadt erfolgt ist. Indessen wurde Boleslaus IV. vom Kayser gezwungen, daß er den Söhnen seines verstorbenen Bruders Uladislai statt der den Polen ges hörigen Ländereyen die ganze ProvinzSchlesien eigens thümlich einräumen muste.

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§. 2

§. 2.

Conrad der Lahme.

Nachdem nun durch Vermittelung Kansers Frie drich des Rothbartigen Schlesien solchergestalt eine für sich bestehende Provinz geworden war, und sich die Söhne Uladislai theilten, bekam Conrad der Hinkende 1163 das Glogausche, doch nicht mit al. len den Låndereyen, die ehedem dazu gehört hatten; weil der Pommersche District, desgleichen Lanciz Cujavien und Masovien davon getrennt wurden. Es sind zwar von diesem Fürsten keine Urkunden mehr vorhanden, die Kronicken aber sagen, daß er beslissen gewesen seine Städte und Landschaften em, por zu bringen. Er baute das Schloß zu Pridom oder Pridomost, welches er auch zu seinem Wohnsig wählte, und starb 1179 ohne Erben, weil sein eins ziger Sohn Misko bereits vorher ertrunken war.

§. 3.

Boleslaus der Lange.

Nach Conrads Tode eignete sich dessen ältester Bruder Herzog Boleslaus der Lange das Glogaus sche Fürstenthum mit Ausschluß seines jüngern Bru ders Miestai zu Oppeln zu, der zwar auch Anforde rung daran machte, aber nichts erhielt. So eifrig indeffen Boleslaus dies Land an sich zu bringen ges strebt hatte, so wenig bekümmerte er sich nachher um diese neue Eroberung; er verwendete vielmehr alle feine Sorgfalt auf das Fürstenthum Liegnik, and feste, wie Curåus versichert, Glogau hintan.

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