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ihrem Großherzog erwählten. Dies zog ihm einen Krieg mit seinem Gegner Uladislaus Locticus zu, der die Stimmen eines andern Theils für sich hats te. Anfangs hatte er gegen denselben viel Glück, und eroberte fast ganz Grospolen; allein nun vers ließen ihn die wankelmüthigen Polen, und traten fämmtlich auf des Uladislai Seite, welcher jest 1 306 felbst ins Glogausche einfiel, solches verheerte, und Glogau, wiewohl fruchtlos, belagerte. Heinrich stells te seinem Feinde zwar unter Anführung Heinrichs v. Biberstein ein Heer entgegen, da dies aber überall den Kürzern zog, und endlich ganz geschla gen wurde, so gråmte sich Heinrich über seine ver eitelte Hofnungen krank, und starb den 15 Decemb 1308. Sein Körper ward im Klöster Leubus bes graben. Seine Gemalin war Mechtildis, eine Tochter des Herzogs von Braunschweig. feiner Regierung sollen auch die Srägre Freystadt, Grünberg, Wartenberg 2c. erbaut worden seyn."

§. 7.

Premislaus der Zweyte.

Unter

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1678

Heinrich hinterließ vier Söhne, die sich nach das maliger Gewohnheit in die Länder ihres Vaters theilten, Heinrich IV. bekam Sagan und Spröte tau; Conrad III Dels, Wohlau, und die oben ge nannten Städte über der Oder, die sein Grosvater dem Herzog zu Breslau abgebrungen hatte; Jo hann nahm Steinau, Guhrau mit dem dazu gehö rigen Districten; Premislaus II. der jüngste aber behielt Glogau, Freystadt, das Croffersche und Fraus Ladesche Weichbild.

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Der

Der böhmische König Johann hatte schon die meis ften schlesischen Fürsten gewonnen, solche für seine Vasallen erklärt, und suchte auch Premislaum das hin zu bringen; allein so sehr dieser auch gegen die Polen erbittert war, daß sie seinen Vater verlassen hatten, eben so sehr verabscheuete er auch das böhmis sche Joch, blieb gegen alle Versprechungen des Kö nigs Johann unbeweglich, und pflegte zu sagen; Daß er eher als ein armer Fürst sterben, oder mit dem Bertelstabe aus Schlesien gehen, ais feine angebohrne Freyheit für Geld verkaus fen, und unter einem fremden König dienstbar leben wolle.

Als er 1331 Kinderlos starb, beerbten ihn seine Brüder Heinrich zu Sagan und Johann zu Steis nau, theilten die Länder unter sich, wovon aker 1332 durch einen neuen Einfall des polnischen Königs Uladislai das Costensche und hernach auch das Fraus städrsche Gebiete verlohren gieng; und behielten die Stadt Glogau jeder zur Hälfte. Diese wunderli che Theilung gab in der Folge Gelegenheit zu vielen Streitigkelten. Johann, der schon an Böhmen hieng, verkaufte sein Antheil von Glogau an den böhmischen König für 2000 Mark Prager Gro. schen polnischer Währung; dieser aber belehnte den Herzog Casimir von Teschen damit, und von nun an waren zweyerley Herzoge zu Glogau.

§. 8.

Cafimir und Heinrich IV. und V. König Johann versuchte zwar Heinrichen IV.inGüs te dahin zu bewegen, daß dieser ihm auch seine Hälfte Beschr. v.Schl. X.B. 1. St. ~ B

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von Glogau überlaffen sollte; da derselbe sich aber hierzu nicht geneigt finden ließ, brauchte der König Gewalt, rückte 1334 mit einem Kriegsheer und Sturmmaschinen für die Stadt, schlug fein Lager bey Kreidelwiz auf, drang mit 700 Helmen oder Rits tern in Glogau ein, vertrieb Herzog Heinrichen, nos thigte die Bürger zur Huldigung, brachte solcherge stalt auch die andere Hälfte der Stadt an sich, und feste über solche den Heinrich v. Duba zum Haupte mann ein.

Der vertriebene Herzog Heinrich IV. gråmte sich heftig über seinen Verlust von Glogau, und überleb te folchen nicht lange. Er hinterließ einen Sohn, Heinrich V. welcher Herzog zu Sagan war, und in der Geschichte bekannt ist. Dieser fonnte die feis nem Vater zugefügte Unbilligkeit des Königs nicht verschmerzen; er fiel daher oft ins Glogausche ein, ohne jedoch dadurch einen Vortheil zu erhalten, weil König Karl IV. der immittelst zur Regierung ges kommen war, den Glogauern mit einem Chor zu Hülfe fam. Als er nun endlich sahe, daß er mit Gewalt nichts ausrichtete, so suchte er sich auf alle Art beym K. Karl beliebt zu machen, und brachte es auch wirklich dahin, daß derselbe ihm 1360 die Hälf te der Stadt Glogau auf der Mittagsseite einråumte, unter der Bedingung, daß er sich von dem Kd. nig in Böhmen damit wollte belehnen lassen. Heins rich V. feste nun in seinem Antheile einen eigenen Magistrat ein, für sich selbst aber wohnte er zuSagan.

König Karl hatte unterdessen seine Hälfte von Glogau 1362 dem Herzog Bolko III. zu Jauer auf Lebenszeit überlassen; da dieser nun 1368 starb, nahm

nahm der König diesen Antheil zurück, und ließ sol. chen ebenfalls durch einen besondern Hauptmann und Magistrat regieren.

Um diese Zeit hatte Heinrich V. dem Herrn von Biberstein auf Sorâu einige Güter streitig gemacht. Der v Biberstein suchte sich dadurch zu råchen, daß er einen Aufstand unter dem Adel wider den Hers jog anzettelte. Ob nun gleich Heinrich die Wis briggesinnten überwand, so gerieth er doch einst in ihre Hånde, wo sie ihn dann zu Jakobskirch gefan gen seßten, und vielleicht lange gequålt håtten, wenn ihm nicht seine Glogauer zu Hülfe gekommen wås ren, und ihn aus dem Verhaft befreyet hätten.

Seine Gemalin war Katharina, eine Tochter des Erzherzogs Leopold von Oesterreichs. Da er 1369 starb, waren seine drey Söhne, die alle Heinrich hieffen, noch minderjährig; sie blieben daher unter der Vormundschaft ihrer Mutter in ungetheilten Gütern bis 1380, wo sie sich sonderten, und Heins rich VI. Sagan, Crossen, Schwiebus; Heinrich VII halb Glogau, halb Guhrau, Steinau und das Schloß zu Heinzendorf; Heinrich VIII. aber Freystadt, Sprottau und Grünberg bekamen.

§. 9.

Heinrich VII. Rappold genannt.

Dieser Herzog regierte nur 10 Jahr, die er im beständigen Kampfe mit den Polen zubrachte. Denn da wegen der Wahl des königlichen Prinzen Sig. munds unter den Magnaten große Mißhelligkeiten entstanden waren, suchte sich Rappold folche zu Nuß

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zu machen, im Trüben zu fischen, und das Frau stadtsche Gebiete wieder zu bekommen. Er und fein Bruder sammelten alfo Volk, drangen 1388 in Po len ein, raubten und verheerten aller Orten wo sie hinkamen; und ob sie gleich Fraufladt mit Feuer ängstigten, konnten sie es demohngeachtet nicht eros dern, denn die Polen kamen dem belagerten Fraus Stadt zu Hülfe, und fiengen an die eigenen Länder des Herzogs zu verwüsten. Doch Heinrich grief dieselben beym Dorfe Wefchüß an der Oder herzhaft an, schlug sie aus dem Felde, eroberte ihr ganzes Lager, und erbaute hernach von der Beute auf dem Dohme vor Glogau die St. Georgenkirche. Er starb 1390 ohne Erben, deswegen maßte fich sein jüngerer Bruder Heinrich VIII, oder der Sperling genannt, der nachgelassenen Lånder und der Hålste von Glogau an. Seine Gemalin war eine Prins jeßin von Oppeln; er lebte aber nur bis 1395 oder 97, wo ihm in diesem Erbtheil sein jüngster übrig gebliebener Sohn Heinrich X. succedirte.

§. 10.

Heinrich der Zehnte.

Dieser Fürst war schon entschlossen geistlich zu werden, und das Bißthum zu Breslau anzunehmen; da aber seine Brüder erblos vor ihm starben, und ihm deren Länder zufielen, so schlug er das Biß. thum wieder aus, blieb lieber ein weltlicher Regent, ward einer der mächtigsten Fürsten, wohnte meist zu Frenstadt, und traf gegen die bey seiner Regierung angefangenen Streifereyen der Hußiten solche Vorkehrungen, daß sie nie die Grenzen des Glogauschen

Für.

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