AKROSTICHON BEI HEINRICH VON DEM Als ich neulich wieder einmal, durch Hermann Reissenbergers fleißiges Schriftchen veranlaßt, der Aventiure Krone in die Hand nahm, fiel mir bald im Eingang die etwas gezwungene Ausdrucksweise V. 182 ff. auf, und bald machte ich die Entdeckung, daß der Dichter seinen Namen in der beliebten Form des Akrostichons genannt hat. Ein ganzer Abschnitt ist dazu bestimmt, welcher lautet Heil was sîner jugende mite Ie in solher wîse 185 Nâch lobe und nâch prîse 190 Von schulden sîn werdikeit. Von diu bî sînen zîten Reines lobes er vil erwarp. Leider ob der lîp erstarp, 200 Im lebet doch sîn reiner nam; Nach der werlde lobesam Hât er noch lebendigen prîs. 183 E und seit V, Ere und site P und Scholl. 192 werde V. 184 s. staet w. V. 190 sîne P, sein V, 195 tügenden gezeichent P. 196 zu st. P. 200 So lebte doch nach yme 203 An Scholl. 188 keynen sinen e. P. 189 müeze sich im P und Scholl. Tuot er uns lebendigen schîn In möhte wol diu werlt clagen Tuon wol swâ man sol. Iemer sunder widerwanc Triuwen habent die vrumen vrum: 215 Eren prîs und tugende ruom Die Anfangsbuchstaben ergeben HEINRICH VON DEM TVRLIN HAT MICH GETIHTET. Damit ist auch des Dichters Name in der von ihm selbst herrührenden Form gesichert. Daß der Umlaut in Türlên nicht bezeichnet ist, darf nicht befremden; es stimmt mit dem Gebrauche gleichzeitiger Handschriften und ist ein neuer Beweis für die Thatsache, daß die Schrift der Aussprache erst um mehrere Jahrzehnte nachzukommen pflegt. Beachtenswerther ist, daß in der letzten Silbe des Namens kein ei nach österreichischer Weise, sondern î erscheint, ebenso daß Heinrich mit ei, nicht mit ai geschrieben ist. Beides bezeugt das Vorhandensein einer Literatursprache, die sich nicht auf den Boden der Mundart stellt, sondern über dieser steht. K. BARTSCH. welt wol P. 204 lemtigen V. 205 erworbenen P und Scholl. 206 Ine möchte die 207 Chumberlichen V, kümberlichen P, kumberlîche Scholl. 208 sich] sie P und Scholl. nu] yme P. 211 swaz Scholl mit P. schol V. 212 Ie mynnere P. 214 Triwen di frumen han fruom V. haben P. preis V. 216 Tuot in PV und Scholl. 215 Ern GERMANIA. Neue Reihe XIII. (XXV.) Jahrg. 7 BRUCHSTÜCKE ZWEIER HANDSCHRIETEN DER KAISERCHRONIK. I. Das germanische Museum besitzt in seiner Bibliothek unter Nr. 22.067 ein Pergamentdoppelblatt des dreizehnten Jahrhunderts, in Quart, zweispaltig geschrieben, aus einer Handschrift der Kaiserchronik, als Geschenk von Adolf Holtzmann. Die Zeilen sind nicht abgesetzt, auch bei den Abschnitten ist keine neue Zeile begonnen. Die Initialen sind durchaus roth. Die erste Hälfte des Doppelblattes umfaßt V. 4593 bis 4772 (Diemer 140, 21-146, 4), die zweite 5834-5993 (Diemer 178, 20—183, 16). Das erste Blatt ist mit XXXIII, das zweite mit XXXX bezeichnet; es bildete mithin das Doppelblatt das äußere der fünften Lage der Handschrift. K. BARTSCH. Der helt totila. antwrte ir sa. ich ne weiz ob ich diner rede. wol geantwrte mag. 4620 ich wil dir warlichen sagen. nenhein frvm man sol niemer erzagen. swaer mit sinem swerte. 4625 daz ez im dar nach iht werde leit. swer rehte wirt innen. 4630 ist er siech er wirt gesvnt. im ne mag niht gewerren. 4635 dv fragest mich ze ferre. |