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58 Sieg über die Pommern; Fehde mit Ludwig dem Bärtigen; die Hussitenkriege.

Landes, zumal nach dem Magdeburgischen und nach Mecklenburg hin, die früheren Händel nur allzubald erneuert. Der Erzbischof von Magdeburg, durch neue Angriffe altmärkischer Ritter gereizt, gab dem Hans von Quikow die Freiheit wieder, welche dieser zuerst im Verein mit seinem Bruder Dietrich, aach dessen Tode (1417) aber allein zur fortwährenden Beunruhigung der Mark benutte. Gleichzeitig wurden die Beziehungen der Mark zu den nördlichen Nachbarn wieder getrübt: die Herzöge von Pommern waren darüber erbittert, daß Kaiser Sigismund bei ihrer Belehnung ausdrücklich die alten Rechte der brandenburgischen Markgrafen auf Pommern anerkannt hatte, und verbanden sich mit den mecklenburgischen Fürsten zu neuen Streifzügen ins Märkische.

Da plötzlich überraschte der Kurfürst seine Widersacher durch seine eilige Ankunft in Brandenburg: er nahm den Mecklenburgern sofort zwei wichtige Grenzfestungen weg, von wo aus sie die Mark oft überfallen hatten, und rückte dann gegen die Pommern vor Angermünde. Mit Hülfe des Caspar Gans zu Putlig und zahlreicher anderer Ritter, die jest treu zu ihm hielten, eroberte er die Stadt und Burg Angermünde und nahm 300 Pommern ges fangen. Die Folge seines rasch errungenen Sieges war, daß fast die ganze Uckermark wieder in seine Gewalt kam (1420). Durch sein kräftiges Auftreten wurde aber vor Allem sein Ansehen in den Marken und bei den Nachbarn neu befestigt.

In derselben Zeit hatte er in seinen fränkischen Besitzungen eine schwere Fehde mit dem hochfahrenden, rauhen und übermüthigen Herzog Ludwig dem Bärtigen von Baiern-Ingolstadt zu bestehen: dieser war von Haß gegen den Burggrafen und von Neid über Friedrich's rasches Emporkommen erregt und konnte es nicht ertragen, daß der Nürnberger Burggraf, dessen Väter noch vor nicht langer Zeit dem Wohlwollen der Kaiser aus dem baierschen Hause ihr Wachsthum verdankten, jezt über ihn und sein Haus hervor ragte. Schon im Jahre 1418 war der Groll ausgebrochen und auf einen nichtigen Vorwand hin schickte Ludwig dem Markgrafen unter den beleidigendsten Ausdrücken eine Herausforderung. Er nannte ihn „den neulich hochgemachten, unendlich lügenhaften Mann, der sich nennt Markgraf zu Brandenburg." Friedrich wies jedoch die Forderung zurück: Ludwig sei dazu nicht gut genug, ein zweimal meineidiger Mann." Bald darauf kam es zu offenen Feindseligkeiten: durch einen verrätherischen Ueberfall wurde die Burg zu Nürnberg niedergebrannt. Die Markgräfin Elisabeth, welche damals die Regierung dort führte, bat ihren Gemahl dringend, selbst hinzukommen. Unerwartet traf er (1421) im Burggrafthum ein, eroberte in kürzester Zeit einige feste Plätze, warf die Gegner in raschen Stößen bis hinter die Donau zurück, bedrohte Ingolstadt und zwang Herzog Ludwig zum Frieden.

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Die Hussitenkriege. Die spätere Lebensthätigkeit des Markgrafen Friedrich ist großentheils mit den Sorgen und Kämpfen wegen des hussitischen Aufstands in Böhmen erfüllt: Jahre lang rieb sich seine Kraft vergeblich daran auf. Als in Folge der Hinrichtung von Johann Huß die Begeisterung der Hussiten in offenen Aufruhr nicht blos gegen die Kirche und gegen die Reichsgewalt, sondern nach König Wenzel's Tode auch gegen Sigismund's Nachfolge in Böhmen ausbrach, machte Friedrich seinen Rath dringend für eine milde,

Die Huffitenkriege; Friedrich's Rathschläge.

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versöhnliche Behandlung der Sache geltend. Noch war ein Theil der Husfiten, die Calixtiner, geneigt, sich zu unterwerfen, wenn man ihnen die Freiheit ihres Glaubens und besonders den Gebrauch des Kelchs beim Abendmahl laffen wollte. Friedrich rieth deshalb, das Weltliche nicht mit dem Geistlichen zu vermischen und die Böhmen nicht durch schroffe Verwerfung ihrer Glaubensforderungen zurückzustoßen. Erst sollte Sigismund Böhmen für sich gewinnen, die Ordnung der dortigen Kirchenangelegenheiten aber einem spä, teren Concil überlassen. Aber auch jezt wurden diese weisen Rathschläge von den Geistlichen in Sigismund's Umgebung verachtet und der Weg der Strenge gegen die Böhmen betreten. Die jahrelangen, schrecklichen Hussitenkriege und die Verwüstungen, von welchen die deutsche Geschichte nähere Kunde giebt, waren die Folgen dieses Verfahrens.

Wiewohl der Kurfürst wiederholt und immer wieder den Weg der Milde empfohlen hatte, so blieb er doch seinen Verpflichtungen gegen den Kaiser getreu, als der Reichskrieg gegen die Hussiten beschlossen war. Schon bei dem ersten Feldzuge gegen die Hussiten (1420) führte er dem Kaiser seine brandenburgischen und fränkischen Schaaren zu Hülfe. Er hatte freilich nur ein geringes Vertrauen zu der Kraft des kaiserlichen Heeres; denn während die Hussiten von Begeisterung für ihren Glauben erfüllt und unter kühnen, einsichtsvollen Anführern, wie Johann Ziska, Procop dem Großen und Kleinen, voll Siegesmuths und kräftiger Zuversicht in den Kampf zogen, herrschte in dem Reichsheer, welches mit Mühe zusammengebracht war, nur ein lauer, matter Sinn und gegenseitige Eifersucht der Fürsten, und es mangelte durchaus an einer kräftigen, entschiedenen Leitung des Ganzen. Dies erkannte Friedrich sehr wohl und rieth dem Kaiser noch einmal, die ihm von den Pragern angebotenen Vertragsbedingungen anzunehmen, aber auch dies Mal drang er nicht durch. Wie er gefürchtet, so kam es nun. Das Reichsheer wurde bald so hart bedrängt, daß es in eine schmachvolle Auflösung verfiel. Durch die ersten Erfolge stieg natürlich die Begeisterung und der Muth der Hussiten. Bergeblich zog Kaiser Sigismund zum zweiten Male nach Böhmen; sein Heer ging auf die Nachricht von Ziska's Ankunft in wilder Flucht auseinander. Er beschloß nun, die ganze Reichsmacht zur Ausrottung der böhmischen Keßerei aufzubieten, und der Kurfürst Friedrich wurde von den Reichsständen zum obersten Feldhauptmann ausersehen.,,Das Reich wende sich," wie verkündigt wurde,,,in seiner Bedrängniß an ihn, dessen großer Verstand, Tapferkeit und Mannhaftigkeit allgemein bekannt und berühmt seien." Friedrich verkannte auch damals nicht die geringen Aussichten des gehässigen Feldzugs, aber er war gewohnt, seine Pflichten gegen Kaiser und Reich treu zu erfüllen und mochte überdies hoffen, als oberster Feldherr das Werk des Friedens, welches er immer vergeblich empfohlen hatte, leichter fördern zu können. Doch wurde auch mit diesem Feldzuge nichts Entscheidendes erreicht, da sich nur wenige der Reichsfürsten mit ihren Mannschaften einstellten.

Immer größer wurden die Drangsale, welche die Hussiten von Böhmen aus verbreiteten. Während Ziska sich darauf beschränkt hatte, ihre Herrschaft in Böhmen selbst zu befestigen, fielen sie nach seinem Tode unter verschiedenen Anführern in die benachbarten Länder ein, besonders um sich an den Fürsten zu rächen, welche mit dem Kaiser gegen sie ausgezogen waren. So wurde

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Schlacht bei Riesenberg; die Hussiten in der Mart.

auch die Mark Brandenburg von ihren Schaaren bedroht, und der Kurfürst ließ bei Zeiten mehrere Städte, wie Berlin, Bernau u. a., befestigen und mit starken Besaßungen ausrüsten. So weit war es gekommen, daß man sich, um die Einfälle der Hussiten abzuhalten, durch große Summen, welche durch eine besondere Steuer, den,,Kezergroschen," aufgebracht wurden, bei ihnen loszukaufen suchte.

Noch einmal wurde die Reichsmacht gegen die Glaubensstreiter aufgeboten, man gedachte endlich mit einem einzigen Feldzug alle frühere Schmach zu tilgen. Es kam ein Heer von 130,000 Mann zusammen, und Kurfürst Friedrich wurde wiederum zum Oberfeldherrn ernannt und vom päpstlichen Gesandten in der Sebalduskirche zu Nürnberg feierlich zum heiligen Streit eingesegnet. Dort sprach der Legat zu ihm in Ausdrücken, welche deutlich bekunden, in welchem Ruhm und Ansehen der brandenburgische Fürst stand:,,Dem Reiche, ja der ganzen Christenheit ist es bekannt, mit welcher Sorgfalt und Treue Friedrich von Brandenburg, der erste unter Deutschlands Helden, die Ruhe des heiligen römischen Reichs zu befördern bemüht gewesen; dieser, sein unvergänglicher Ruhm ist es, der Kaiser und Reich bewegt, ihn zum Haupte eines so mäch tigen Heeres zu setzen.“ Dem Kurfürsten wurde darauf das Schwert über reicht und von Bischöfen umgegürtet. Und doch ruhte Gottes Segen nicht auf den Waffen des Reichs. Das kaiserliche Heer rückte nach Riesenberg in Böhmen vor; aber kaum erscholl die Kunde, daß die Hussiten sich näherten, als ein Theil der Deutschen in Verzagtheit und Verwirrung gerieth und sich unter dem Herzog von Baiern zurückzvg. Friedrich stellte das ihm übrig gebliebene Heer in Schlachtordnung auf, aber er vermochte dem Sturm der Taboriten, welche unter Procop dem Aelteren gegen ihn losbrachen, nicht zu widerstehen; denn seinen Truppen entsank der Muth beim Anblick des wilden, begeisterten Kriegsvolks, welches mit tobendem Schlachtgesang heranstürmte. Das Reichsheer gerieth nach kurzem Widerstande in eine allgemeine Flucht, das ganze Lager mit 8000 Wagen und 150 Stücken Geschüß fiel in die Hände der Hussiten. Ueber zehntausend Deutsche wurden auf dem Schlachtfelde er schlagen, eben so viele kamen auf der Flucht um, und selbst der päpstliche Legat, welcher den Zug begleitet hatte, rettete nur mit Mühe sein Leben.

Als der mit so großer Zuversicht begonnene Feldzug wiederum ein so schmachvolles Ende genommen hatte, entstand unter den Fürsten selbst ein heftiger Zwist: die Einen wollten ein neues Heer ausrüsten, Andere neigten sich jezt zu Unterhandlungen. Kurfürst Friedrich aber drang mit neuer Entschiedenheit auf die Anwendung friedlicher Mittel, indem er unumwunden aussprach,,,daß die Böhmen nach einem unerforschlichen Rathschlusse Gottes mit den Waffen nicht überwunden werden könnten.“

Die Huffiten in der Mark (1433). Ehe es jedoch zu Verhandlungen kam, sollte des Kurfürsten eigenes Land von den Schaaren des Feindes auf schreckliche Weise heimgesucht werden. Unter Procop's des Großen verwegener Füh rung brachen die erbitterten Horden theils ins Frankenland, theils durch Meißen und die Lausiß in die Mark selber ein und trugen Schrecken und Ver wüstung in die Gegend längs der Oder. Die Dörfer wurden verbrannt, ihre Bewohner, wenn sie nicht fliehen konnten, ermordet. Die Städte Lebus, Müncheberg, Straußberg wurden erstürmt und nach fürchterlicher Plünderung

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Friede mit den Hussiten; Friedrich lehnt die Kaiserkrone ab. zerstört. Alles, was entkommen konnte, rettete sich nach Berlin; dorthin wagte sich Procop nicht, sondern zog von Straußberg nach dem Städtchen Bernau, dessen muthige Vertheidigung in ruhmvollem Gedächtnisse geblieben ist. Der Ort war wohl befestigt und zu verzweifeltem Widerstande bereit: Brocop schlug vor demselben ein Lager auf und erneuerte täglich den wilden Sturm, den die braven Bürger jedoch tapfer zurückschlugen. Schon waren ihre Kräfte erschöpft, als endlich der Retter herbeieilte. Des Kurfürsten zweiter Sohn Friedrich führte eine schnell gesammelte Schaar tüchtiger Truppen herbei, und die Bernauer, durch diesen Anblick ermuthigt, wagten mit erneuter Kraft einen Ausfall und schlugen die Hussiten in die Flucht. Das Lager derselben fiel den tapferen Bürgern in die Hände, und noch heute zeigt man dem Fremden in der Kirche zu Bernau mit Stolz die Siegeszeichen, welche von den furchtbaren Feinden erbeutet wurden. Markgraf Friedrich aber verfolgte die Hussiten in ihrer Flucht und trieb sie glücklich über die Grenzen der Marken zurück (1433).

Mit Schmerz blickte der Kurfürst auf die verwüsteten Landstrecken, welche langer Jahre des Friedens und Segens bedurften, um sich von der schweren Heimsuchung zu erholen. Um so entschiedener drang er nun auf friedliche Beendigung des langen Streites. In Basel war ein Concil zusammengetreten, welches nochmals die Beilegung der kirchlichen Wirren versuchen sollte; dort erklärte nun Friedrich mit der größten Entschiedenheit, er sei nicht Willens, dem Eigensinne der Geistlichkeit das Wohl seiner Unterthanen zu opfern und werde sich deshalb nöthigenfalls in einem besonderen Frieden mit den Böhmen vertragen. Als in Folge dieser Drohung die Kirchenversammlung beschloß, mit den Hussiten in gütliche Unterhandlung zu treten, drückte der Kurfürst hierüber seine lebhafteste Freude aus, und wußte es nun auch durch seine dringenden Vorstellungen bei den Hussiten dahin zu bringen, daß sie die Kirchenversammlung beschickten, nachdem ihnen gleichfalls durch Friedrich's Vermittelung für ihre Sicherheit nicht nur Geleitsbriefe, sondern auch Geißeln bewilligt worden waren; denn durch das Schicksal ihres Meisters Huß gewarnt, wollten sie auf das bloße Wort der Fürsten sich nicht verlassen. Endlich ge= lang es nun den unablässigen Bemühungen des weisen Kurfürsten, die sogenannten,,Compactaten" zu Stande zu bringen, ein Uebereinkommen, nach welchem die Hussiten wieder in den Schooß der Kirche aufgenommen wurden. Nach funfzehn Jahren der Zerrüttung und aller Greuel eines fanatischen Krieges wurde die Ruhe in Böhmen nunmehr wieder hergestellt, und Sigismund konnte endlich die Huldigung der böhmischen Stände empfangen. Doch sollte er den Frieden nicht mehr lange genießen, denn er starb schon im folgenden Jahre (1437) in hohem Alter.

Als jetzt die Fürsten des Reichs in Frankfurt zusammentraten, um ein neues Reichsoberhaupt zu erwählen, richteten sich die Blicke vieler unter ihnen auf den alten ehrwürdigen Kurfürsten Friedrich, welcher sich in jeder Beziehung als der Tüchtigste im Reich bewährt hatte, aber er selbst strebte nicht nach der Kaiserkrone. Auch hier hielt er seinem früheren Freunde Sigismund die geschworene Treue und bewirkte durch das Gewicht seiner Empfehlung, daß dessen Schwiegersohn, der ritterliche Albrecht von Oesterreich, den deutschen Thron erhielt (1437). Mit weisen Rathschlägen stand er diesem

62 Markgraf Johann, Statthalter der Mark; Erbtheilung der vier Söhne Fr.

trefflichen Kaiser während seiner leider nur zweijährigen Regierungszeit zur Seite und richtete besonders auf die Verbesserung der Rechtspflege und auf die Kräftigung der deutschen Kriegsverfassung sein heilsames Streben. Als aber die Böhmen im Verein mit den Polen unter Georg Podiebrad sich wie derum gegen ihren Kaiser erhoben, sandte Friedrich seinen Sohn Albrecht mit tapferen märkischen Kriegsschaaren zu dessen Hülfe.

Friedrich's spätere Regierung in der Mark. Sein Lebensende. Friedrich war in den letzten zwanzig Jahren seiner Regierung nur einige Male auf kurze Zeit in der Mark, die Hussitenkriege und andere Sorgen für das deutsche Reich ließen ihn zu einem längeren Aufenthalte nicht kommen. Seine Abwesenheit wurde von den benachbarten Fürsten ungeachtet wiederholter Friedensbündnisse oft zu feindlichen Unternehmungen gegen sein Land benugt: besonders kam es mit den Herzögen von Mecklenburg-Stargardt und von Pom mern zu stets erneuerten Fehden. Auf einen solchen Anlaß war Friedrich im Jahre 1425 zum leyton Male nach der Mark gekommen. Die Pommern hatten sich der festen Stadt Prenzlau durch Ueberrumpelung bemächtigt. Da zog der Markgraf auf die Bitte seiner Gemahlin mit einer Schaar fränkischer Ritter und Mannschaften herbei; aber seine Waffen waren diesmal nicht alsbald vom Glücke begünstigt und inzwischen wurde seine Gegenwart bei einer Zusammenkunft mit Sigismund in Wien nöthig. So übergab er denn schon im Januar 1426 auf einem Landtage zu Rathenow seinem Sohne Johann die Regierung der Mark und verließ wenige Tage darauf die brandenburgischen Lande, die er seitdem nie wiedersah. Markgraf Johann aber seßte den Krieg nicht ohne Glück fort und brachte eine neue Friedenseinigung mit Mecklenburg und Pommern zu Stande.

Man hat Friedrich's spätere gänzliche Abwesenheit von der Mark auf eine Mißstimmung oder auf Mißtrauen gegen die märkischen Ritter seit jenem Feldzuge zurückgeführt. Andere meinen, es sei zwischen dem Fürsten und den Vasallen wohl zu Erörterungen über die Zustände des Landes und zu gegen seitigen Vorwürfen gekommen. Doch fehlt es darüber an bestimmterer Kunde; sicher ist dagegen, daß Friedrich durch die Reichsgeschäfte vollauf in Anspruch genommen war, und daraus mag man sich erklären, daß er die Mark zunächst der Fürsorge seines Sohnes überließ.

Als Friedrich I. am Abend eines vielbewegten thatenreichen Lebens seine Kraft ermatten fühlte, berief er seine vier Söhne Johann, Friedrich, Albrecht und Friedrich den Jüngeren zu sich nach der Kadolzburg in Franken, um mit ihnen die Erbtheilung zu besprechen, und seßte unter ihrer allseitigen Zustimmung (1437) fest, daß die alten Erblande der Hohenzollern, die fränkischen Fürstenthümer, welche seit dem Tode seines Bruders Johann (1420) wieder in seiner Hand vereinigt waren, dem ältesten und dritten Sohne Johann und Albrecht (Achilles), die Mark Brandenburg aber dem zweiten und vierten Sohne, den beiden Friedrich zufallen sollte, die Kurwürde zunächst dem älteren Friedrich. Es ist aufgefallen, daß die Mark Brandenburg mit der Kurwürde nicht dem ältesten Sohne, Markgraf Johann, der schon Statthalter in derselben war, dauernd verliehen worden ist; zur Erklärung wird angeführt, der alte Kurfürst habe seinem Sohne Johann, der ein Freund stilleren, beschaulichen Lebens und wissenschaftlicher Studien gewesen (weshalb er auch

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