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Abendessen hielten. Er hatte ein kleines Stöckchen in der Hand, mit dem er unter denselben Ordnung hielt und dem Lieblingshunde Biche die fettesten Bissen zuschob. D'Argens trat einen Schritt zurück und sagte: „Wie mögen sich die fünf gegen den Marquis von Brandenburg verbundenen Mächte den Kopf zerbrechen, was er jeßt thut. Sie mögen wohl glauben, daß er gefähr. liche Plane für den nächsten Feldzug schmiede oder Negociationen überlege, um seine Feinde zu trennen und sich neue Bundesgenossen zu verschaffen. Nichts von alledem, er sigt in seinem Zimmer und füttert die Hunde!“

Als einst ein Artikel über die Thierseelen vorgelesen wurde, sagte der König zu seinem damaligen Lieblingshunde, de. er eben auf dem Schooße hatte: „Hörst du, mein kleiner Liebling? es ist von dir die Rede; man sagt, du habest keinen Geist, du hast aber doch Geist, mein kleiner Liebling!"

Auch für seine Pferde hatte Friedrich eine große Zuneigung; sie mußten, wenn er sie reiten sollte, groß und stark sein. Nach dem ersten glücklichen Versuche gab er ihnen einen Namen; dann durfte sie kein Stallmeister mehr besteigen. Seit der Schlacht bei Kunersdorf war „der kleine Schimmel“ in der Armee sehr bekannt. Bei Mollwig ritt der König den Sternrappen, verließ aber die Schlacht auf dem sogenannten,,langen Schimmel," seitdem auch „Schimmel von Mollwig" genannt, welcher von da ab das Gnadenbrot erhielt. Das beliebteste Pferd war bei Friedrich jedoch der ,,Condé,“ ein Fliegenschimmel, welcher neben der größten Munterkeit die trefflichsten Eigenschaften, besonders aber großen Muth besaß und im heftigsten Kanonendonner vollkommen ruhig blieb.

Friedrich's Aeußeres. Zum Schlusse noch ein Wort über Friedrich's Aeußeres: des Königs Körperstärke war seiner Mittelgröße angemessen, sein Wuchs ebenmäßig, die großen blauen Augen feurig, der Gang rasch und stoly, doch etwas nachlässig. Er sah in der Nähe recht gut, aber für entferntere Gegenstände mußte er sich schon im ersten schlesischen Kriege einer Lorgnette bedienen. Zum Lesen und Schreiben hat er weder Glas noch Brille jemals gebraucht. Beschwerliche Körperleiden, Gicht u. a. stellten sich früh ein, aber Geist und Thätigkeit herrschten über die Unbehaglichkeit des Leibes vor, die Bequemlichkeit liebte Friedrich, wenn die Zeit es gönnte; er opferte sie dagegen ganz, wenn der Dienst es heischte. Reinlichkeit war nicht gerade seine Tugend, im Alter versäumte er sie, wie die ganze Kleidung, immer mehr. Im gewöhnlichen Leben trug er die Uniform des Leibgardebataillons. Den preußischen Hausorden, den schwarzen Adlerorden trug er immerdar, außer, dem bei russischen Festen den St. Andreasorden und den weißen Adlerorden

38. Die Theilung Polens; der baiersche Erbfolgekrieg und der Fürstenbund.

Bald nach dem Hubertsburger Frieden sehen wir die Fürsten der mächtigsten Länder sich um Friedrich's Freundschaft und Bündniß bewerben, besonders war es Rußland, welches sich von Neuem mit Friedrich zu verbinden suchte; die Zustände Polens gaben dazu die nächste Veranlassung.

Die Zustände in Polen. Polen, welches unter den Fürsten aus dem piastischen Hause ein halbes Jahrhundert hindurch geblüht hatte, war immer

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mehr geschwächt worden, seitdem Jagello von Litthauen bei der Erhebung auf den polnischen Thron mit den Großen des Landes einen Wahlvertrag gemacht hatte, welcher die Herrschaft zwischen dem Fürsten und dem Adel theilte. Jeder neue König mußte bei seiner Wahl immer ungünstigere Bedingungen eingehen, bald vermochten die Fürsten nichts mehr ohne den Reichstag, auf welchem ein einzelner adeliger Abgeordneter durch seinen Widerspruch jeden Beschluß verhindern konnte. Politische und religiöse Parteileidenschaft machte den Reichstag zu einem Bilde der größten Verwirrung, in hundert Jahren gingen 47 solche Versammlungen unverrichteter Sache auseinander; kein Wunder, daß Polen in allen seinen inneren Einrichtungen zurückkam, während ringsum alle Nachbarländer rasch vorwärtsschritten. Der alte polnische Heldenmuth reichte nicht aus, um Polen auf gleicher Stufe mit anderen Ländern zu erhalten, in welchen eine geordnete Heeresmacht ausgebildet und die Kriegführung besonders seit Gustav Adolph mehr und mehr als eine Kunst behandelt wurde. So kam es, daß Polen nach und nach an Schweden Livland und Esthland, an Brandenburg Ostpreußen, an Rußland Kiew und Smolenst abtreten mußte. Noch einmal erglänzte der alte polnische Heltenruhm, als Johann Sobieski im Jahre 1683 Deutschland von den Türken errettete, aber nach seinem Tode sank das durch innere Parteiungen zerrissene Land um so tiefer und wurde immer mehr der Spielball der fremden Mächte. |_ Kurfürst August II. von Sachsen wurde zum Könige gewählt; aber er war zu schwach, dem Lande gegen die mächtigen Nachbarn eine Stüße zu gewähren. Nach seinem Tode wollte Frankreich den Stanislaus Lesczinski auf den Thron erheben; Rußland dagegen seßte durch, daß die Krone auf den schwachen Auguft III. von Sachsen überging Seitdem leitete der Petersburger Hof alle Angelegenheiten Polens, während der polnische Adel sich immer mehr der Ueppigkeit und Genußsucht hingab. Sinnloser Luxus verderbte die Nation und lähmte in ihr alle ächte sittliche Kraft und Selbstständigkeit.

Als August III. (1763) starb, wünschten einige polnische Patrioten durch die Wahl des Prinzen Heinrich von Preußen, Bruders des Königs, für die Wiedererhebung des unglücklichen Landes zu sorgen; Friedrich der Große aber lehnte ihren Antrag ab, weil er sich gleich nach dem siebenjährigen Kriege nicht in neue Kriegshändel einlassen wollte. Dagegen war ihm, wie Rußland, daran gelegen, daß Polen in der bisherigen Ohnmacht verbleibe, und er schloß mit der russischen Kaiserin Katharina im April 1764 ein Bündniß, worin sich die beiden Staaten gegenseitig ihre Länder verbürgten, im Falle irgend eines fremden Angriffes sich eine Unterstüßung von 12,000 Mann Truppen oder 480,000 Thaler Geldhülfe zusagten, und zugleich durch einen geheimen Artikel festsezten, die bisherige polnische Wahlverfassung, welche ihnen die Einmischung in die Verhältnisse Polens so leicht machte, nicht abändern zu laffen. Dann wurde nach Rußlands Willen der Graf Stanislaus Poniatowski zum Könige gewählt. Die innere Gährung und Spaltung in Bolen stieg immer höher: besonders trat eine katholische Partei mit heftiger Berfolgungssucht gegen alle Nicht-Katholiken auf; die Kaiserin Katharina nahm sich der Lestern an und verlangte für sie gleiche Rechte mit den Katholiken. Da sie ihre Forderungen mit Waffengewalt durchzusetzen versuchte, entbrannte ein Aufstand; der katholische Adel hielt eine Zusammenkunft, die sogenannte

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Zustand Bolens; Joseph II.

Cenföderation zu Bar, und erklärte die Abseßung des unter russischem Schuge stehenden Stanislaus. Katharina aber ließ neue Truppen in Polen einrücken und die Aufständischen wurden auseinander gesprengt. Die Russen, in der Verfolgung ihrer Feinde zu eifrig, eilten ihnen im Süden bis auf türfisches Gebiet nach und legten unbedachtsamer Weise eine türkische Stadt in Asche. Da erklärten die Türken gleichfalls den Krieg an Rußland, wurden aber, da sie noch nicht gehörig gerüstet waren, bald mehrfach geschlagen. Jest wurde jedoch Friedrich der Greke wegen der unerwarteten Erfolge der rusfischen Macht besorgt; er fürchtete, caß die Gewalt dieses schon gefährlichen Nachbars sich noch mehr ausdehnen möchte, und suchte deshalb noch andere Bündnisse anzuknüpfen, um im Nothfalle gegen etwaigen Uebermuth Rußlands geschüßt zu sein. Sein Blick mußte sich auf denjenigen Staat wenden, gegen den er bisher so lange Krieg geführt, auf Desterreich, wo der junge Joseph II. (seit 1765 Kaiser und Mitregent seiner Mutter Maria Theresia) zu einem Freundschaftsbunde mit Friedrich sehr geneigt war.

Friedrich der Große und Kaiser Joseph. Joseph II. war von der größten Bewunderung für Friedrich erfüllt: dessen Kriegsruhm sowohl, wie seine Regentenweisheit begeisterten den jungen Kaiser zu lebendiger Nacheiferung, und längst war es sein sehnlichster Wunsch gewesen, den großen Preußenkönig auch besonders kennen zu lernen. Jeßt führten die Fortschritte Rußlands in Polen und der Türkei die gewünschte Annäherung herbei; denn auch Desterreich mußte mit Besorgniß auf das mächtige Vordringen der rusfischen Waffen hinblicken. Es wurde eine Zusammenkunft zwischen den beiden deutschen Fürsten verabredet, welche im August 1769 zu Neiße in Ober schlesien stattfand. Bei der ersten Begrüßung sagte Joseph:,,Nun sehe ich meine Wünsche erfüllt, da ich die Ehre habe, den größten König und FeldHerrn zu umarmen." Friedrich erwiderte, er sehe den Tag als den schönsten seines Lebens an, denn er werde die Vereinigung zweier Häuser bewirken, die zu lange Feinde gewesen seien, da ihr beiderseitiges Interesse es erfordere, sich eher beizustehen, als aufzureiben. Später sagte der Kaiser: für Desterreich gebe es kein Schlesien mehr. Zu einer eigentlichen Uebereinkunft wegen der russischen Verhältnisse kam es in Neiße nicht, weil der König mit Rücficht auf seine Verbindlichkeiten gegen Katharina nichts Feindseliges gegen dieselbe unternehmen wollte; nur die gemeinsame Vermittelung des Friedens wollten sich die beiden Fürsten angelegen sein lassen. Unter militärischen Uebungen und traulichen Gesprächen gingen die Tage des kaiserlichen Besuches hin, beim Ausgehen sah man die beiden Häupter des deutschen Reiches nur Arm in Arm, und ganz Deutschland erfreute sich an dieser herzlichen Einigkeit. Bald darauf machte Friedrich einen Gegenbesuch zu Neustadt in Mähren. Dort nahm er auch Gelegenheit, einem seiner früheren gefährlichsten Gegner, dem General Laudon, die größten Ehren zu erweisen. Als man sich eines Tages zur Tafel sezen wollte, bemerkte man, daß Laudon noch fehle. „Das ist gegen seine Gewohnheit,“ sagte Friedrich, sonst pflegte er vor mir auf dem Plage zu sein." Er wollte, daß dem tapfern Kriegsmanne der Sit neben ihm gegeben würde; denn er ziehe es vor, ihn zur Seite, als sich gegenüber zu sehen.

Auch in Neustadt kam es indeß zu keinen entscheidenden politischen

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Beschlüssen; Friedrich mochte mit Rußland nicht brechen, nur versicherte er, Alles thun zu wollen, damit aus dem Türkenkriege nicht ein allgemeiner Brand entstehe, und sagte zu, womöglich einen Frieden zwischen Rußland und der Türkei herbeizuführen.

Die erste Theilung Polens (1772). Plöglich nahm die Haltung Desterreichs und Preußens eine andere Wendung: statt Rußlands Ausdehnung zu verhindern, wurden sie darauf bedacht, sich an dessen Machterweiterung zu betheiligen. Prinz Heinrich von Preußen war gerade in Petersburg zum Besuche, wo er sich bald das besondere Vertrauen der Kaiserin erworben hatte, als die Nachricht eintraf, Desterreich habe unter dem Vorwande alter Ansprüche einen polnischen Grenzstrich, die Zipser Landschaft, besezt. Da sagte Katharina zu dem preußischen Prinzen die berühmt gewordenen Worte: ,,Es scheint, daß man sich in Polen nur zu bücken braucht, um ein Stück Land zu nehmen; - wenn der Wiener Hof das Königreich Polen zerstückeln will, so werden die übrigen Nachbarn dasselbe Recht haben.“ Prinz Heinrich ging auf den Gedanken ein, in welchem er zugleich ein Mittel erblickte, Rußland durch die zu bewilligenden Vortheile zum Frieden mit der Türkei zu bewegen. Breußen und Rußland waren bald über eine Theilung polnischer Landesgebiete einig, und es hielt nicht schwer, auch Desterreich zur Theilnahme zu bestim= men, wiewohl die Kaiserin Maria Theresia selbst zu der Sache ihre Billi gung nur mit Widerstreben ertheilte. Die drei Mächte kamen in dem Thei lungsvertrage vom 5. August 1772 überein, daß sie die ihren Grenzen zunächst gelegenen Landstriche Polens, die zur Abrundung eines jeden der drei Staaten bequem gelegen waren, in Besit nehmen sollten. Rußland erhielt Polnisch-Livland und mehrere ausgedehnte Wohwodschaften, im Ganzen 3500 Quadratmeilen, - Desterreich die Zipser Gespannschaft und das spätere Königreich Galizien, zusammen 2500 Quadratmeilen, Preußen das ganze bis dahin polnische Preußen mit Ermeland, Culmerland und Elbing, nur mit Ausnahme von Danzig und Thorn, die bei Polen blieben, ferner noch den Neßdistrict, d. h. Großpolen bis zur Neße (Theile der Wohwodschaften Posen, Gnesen und Inowraclaw), im Ganzen 600 Quadratmeilen. Friedrich's Erwerbung war die geringste an Flächen inhalt und Einwohnerzahl, aber sie war für den preußischen Staat von der größten Wichtigkeit, weil sie das bisher von den übrigen Landestheilen getrennte Ostpreußen mit denselben vereinigte. Das neu erworbene Land wurde Westpreußen genannt, und da Friedrich jezt im Besiße des ganzen preußischen Landes war, so nannte er, wie seine Nachfolger, sich fortan nicht mehr König „in" Preußen, sondern König „von" Preußen. Die übrigen Großmächte Europa's ließen die Theilung Polens ungehindert geschehen, der polnische Reichstag aber sah sich durch die drohende Kriegsmacht der drei Staaten gezwungen, seine Zustimmung zu der geschehenen Beraubung zu geben. Friedrich ließ durch eine Druckschrift sein angebliches Recht auf Westpreußen auseinanderseßen, um den gethanen Schritt zu rechtfertigen. Doch bleibt die Theilung Polens ein Gewaltstreich, zu dessen Entschuldigung für Friedrich nur anzuführen ist, daß er einsehen mußte, wie das ohnmächtige Polen doch nicht zu erhalten war und bei der ersten Gelegenheit ganz und ungetheilt unter Rußlands Botmäßigkeit gefallen wäre. Polen

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Berbesserungen in Westpreußen; Besorgnisse wegen Kaiser Joseph.

konnte seine Selbstständigkeit nicht behaupten, weil das Volk sittlich verfallen und hinter der allgemeinen Entwickelung der europäischen Staaten durch eigene Schuld zurückgeblieben war, und weil es sich durch inneren Zwiespalt, durch die Willkür des Adels und durch religiösen Hader selbst zerrüttet hatte. Friedrich aber mochte sich über seine Theilnahme an der unvermeidlich er scheinenden Zerstückelung des Landes um so mehr beruhigen, als er West preußen alle die Segnungen einer weisen Landesverwaltung zuzuwenden ge dachte, durch welche er seine übrigen Unterthanen bereits beglückt hatte.

Am 14. September 1772 ließ der König Westpreußen beseßen und am 27. September fand zu Marienburg die Huldigung statt. Unverzüglich wid mete er der neuen Provinz dieselbe liebevolle Fürsorge, durch welche er Schlefien zu so ungeahnter Blüthe entwickelt hatte: an die Stelle der langjährigen Verwirrung und Rechtlosigkeit trat überall eine strenge Rechtspflege, Sicher heit des Lebens und des Eigenthums, die Leibeigenschaft mit ihren barbarischen Sitten wurde aufgehoben, zahlreiche Schulen zur Ausbildung des bis dahin in geistiger Stumpfheit versunkenen Volkes gegründet, Handel und Thätigkeit belebt und auf diese Weise das neuerworbene Land in Kurzem völlig umgewandelt.

Der baiersche Erbfolgekrieg. Friedrich hatte durch Westpreußen seinen Staat abgerundet, er sah seine Lande blühen, die Bevölkerung steigen, nahe an 200,000 Mann konnte er jeden Tag ins Feld führen, 16 Festungen sicherten seine Provinzen, die Kriegsvorräthe aller Art, die Kornspeicher und vor allem der Schaß waren immer gefüllt, Rußland wurde ein immer zu« verlässigerer Bundesgenosse, keine europäische Macht war dem Berliner Hofe zuwider, selbst Desterreich hatte anter dem für Friedrich begeisterten Joseph seinen alten Groll schwinden lassen. Und doch blieb der König von Preußen immer besorglich, und der Wiener Hof gerade war es, welcher seine Sorgen nicht ruhen ließ. Kaiser Joseph's Thatendurst schien dem vorsichtigen Könige bedenklich; als einst in Sanssouci seine Blicke auf Joseph's Büste fielen, sagte er:,,Den stelle ich mir unter die Augen. Das ist ein junger Mann, den ich nicht vergessen darf. Der Kaiser Joseph hat Kopf, er könnte viel ausrichten.“ Zwar fügte Friedrich treffend hinzu: „Schade für ihn, daß er immer den zweiten Schritt thut, ehe er den ersten gethan hat;" aber ungeachtet der unleugbaren Unbesonnenheit des jungen Kaisers erschien sein hochstrebender Sinn gefährlich für die übrigen deutschen Fürsten. Von jeher hatte das Kaiserhaus darnach gestrebt, die österreichische Hausmacht in Deutsch Land immer mehr zu verstärken und in demselben Grade die Macht und Unabhängigkeit der übrigen deutschen Reichsfürsten herabzudrücken. Wie hätte ein Kaiser von Joseph's hohem Sinne dieses große Ziel aus den Augen lassen sollen! Friedrich hielt ihn solchen gewaltigen Strebens für durchaus fähig, und bald zeigte sich, daß er ihn richtig beurtheilt hatte.

Seit langer Zeit war es ein Lieblingsgedanke des österreichischen Hauses gewesen, Baiern zu erwerben. Nun traten Verhältnisse ein, wo es dem thaten dürftigen Joseph leicht schien, solche Absichten zu verwirklichen.

Der Kurfürst von Baiern, Maximilian Joseph, war am 30. December 1777 plöglich gestorben. Mit ihm erlosch die pfalz-baiersche Linie des mittels bachischen Hauses; die Nachfolge gebührte dem Kurfürsten Karl Theodor von

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