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Einfall der Polen; bie Luxemburger und die Baiern.

von Polen, welcher noch von einer anderen Seite zum Kampf gegen Ludwig aufgefordert wurde.

Papst Johann XXII. hatte nämlich den König Ludwig den Baier in den Bann gethan, weil dieser sich geweigert hatte, erst die päpstliche Genehmigung für seine Würde als römischer König einzuholen. Da Ludwig des Bannes nicht achtete, so rief Johann den Polenkönig gegen Brandenburg auf und sprach die Unterthanen von dem Eide der Treue gegen den Markgrafen los. Wladislaus folgte gern seinem Ruf: er wollte an Brandenburg Rache nehmen für manchen Vortheil, welchen die ballenstädtischen Markgrafen in früheren Zeiten gegen Polen gewonnen hatten, und im Sommer 1325 brach er mit seinen rohen Kriegsschaaren in die Neumark ein. Vergeblich war der Widerstand, welchen die Städte Frankfurt, Lebus, Müncheberg und die Ritterschaft jener Gegenden zu leisten suchten, ihre Kriegsschaaren wurden von dem wilden Strom dahingerafft, welcher sich verheerend über das Land ringsum ergoß. Unter allen Greueln der Verwüstung, des Mords und der schändlichsten Frevelthaten drangen die blutigen Schaaren tief in die Mittelmark hinein bis vor Brandenburg. Ueberall steckten sie die Häuser und Hütten in Brand, verwüsteten und zerstörten die Kirchen und Klöster; an Greisen und Kindern, an Frauen und zarten Jungfrauen, an Mönchen und Nonnen übten sie ihre unmenschliche Wuth und Grausamkeit. Gegen zweihundert Dörfer wurden durch diese barbarischen Horden in Asche gelegt, über sechstausend Männer als Sklaven fortgeschleppt. Angesichts solcher Greuel ermannten fich endlich die Ritter und die Bürger von Frankfurt und Brandenburg, wäh rend gleichzeitig auch des Markgrafen Heeresmacht den Feinden wohlgewaffnet entgegenrückte; Wladislaus, besorgt, daß er sich auf die Länge im feindlichen Lande nicht würde halten können, ließ sich an dem blutigen Erfolge seines Raubzuges genügen und ging über die Oder in sein Land zurück, wo ihn bald vom Norden und vom Süden her feindliche Angriffe vollauf beschäftigten (1325).

Auch nach dem Abzuge der rohen Slavenhorden konnte Markgraf Ludwig noch nicht frei aufathmen; denn noch hatte er mit Pommern weitere Kämpfe zu bestehen, welche nicht zu seinem Vortheil endeten. Für 6000 Mark Silbers erhielt er zwar die Uckermark zurück, der Lehenshoheit über Pommern aber mußte er fürerst entsagen, und die Markgrafen erhielten nur die Anwartschaft auf Pommern für den Fall, daß die Herzöge aussterben sollten.

Margaretha Maultasch. Neue schwere Bedrängniß entstand für die Markgrafschaft Brandenburg, als sie mit in die Streitigkeiten verwickelt wurde, welche die Eifersucht des luxemburgischen Hauses gegen Kaiser Ludwig anfachte. Die Luxemburger, welche die böhmische Krone trugen, hatten früher auf Ludwig's Seite gegen Friedrich von Desterreich gestanden, aber nach dessen Besiegung hatte Ludwig seine bisherigen Bundesgenossen dadurch verlegt, daß er die Markgrafschaft Brandenburg nicht dem (luxemburger) König Johann von Böhmen, welcher sich darauf Rechnung gemacht, sondern seinem unmündigen Sohne Ludwig übertragen hatte. Seitdem wuchs unablässig der Groll und die Feindschaft der Luxemburger gegen das baiersche Königshaus. Durch eine unbesonnene Handlung des Kaisers brach dieser Haß in Flammen aus.

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Der König von Böhmen hatte für seinen Sohn Johann um die Hand der reichen Erbin von Kärnthen und Tyrol, Margaretha, geworben und dieselbe wirklich erlangt. Aber Margaretha, wegen ihres häßlichen, ungestalteten Mundes Margarethe Maultasch genannt, eine übermüthige, launische Frau, welche durch ihren Wandel großen Anstoß gab, lebte mit dem ihr unfreiwillig angetrauten Gemahl bald in Unfrieden. Sie hatte ihr Herz dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg zugewendet, welcher selbst so eben Wittwer geworden war, und ließ ihrem Mißvergnügen gegen Johann mit unweiblicher Heftigkeit freien Lauf. Sie beschuldigte ihn liebloser Vernachlässigung und leidenschaftlicher Härte und verlangte, von ihm geschieden zu werden. Die Tyroler stellten sich auf Margarethens Seite und vertrieben Johann, dieser wurde jedoch durch seinen Bruder, den Markgrafen Karl von Mähren, nach Throl zurückgeführt und Margarethe auf einer Bergveste gefangen gesezt. Da entwich sie heimlich aus dem Gewahrsam und eilte zum Kaiser, dessen Schuß zu erflehen. Ludwig dem Baier war diese Gelegenheit willkommen, Tyrol durch die Vermählung der jungen Fürstin mit seinem Sohn, Ludwig von Brandenburg, an sein Haus zu bringen. Da er aber wegen seiner unaufhörlichen Streitigkeiten mit dem Papst nicht hoffen durfte, daß dieser die Ehe Margarethens mit Johann von Böhmen lösen würde, so beschloß er, aus eigener Machtvollkommenheit die Ehescheidung auszusprechen, obgleich dies gegen die seit Jahrhunderten von der Kirche ausgeübten Rechte verstieß. Ein von ihm niedergesettes Gericht löste das Band zwischen Johann und Margarethe, und obwohl diese mit Markgraf Ludwig von Brandenburg überdies noch zu nahe verwandt war, um ihn nach den KirHengesezen heirathen zu dürfen, so seßte der Kaiser sich auch hierüber hinweg und ertheilte die Erlaubniß zu der Vermählung, welche im Jahre 1342 mit großem Glanz auf der Bergveste Tyrol vollzogen wurde. Der Kaiser ahnte nicht, welchen Sturm er hiermit gegen sich heraufbeschworen; denn Fürsten und Volk, welche bisher mit Liebe und Treue auf seiner Seite gestanden, wurden jezt an ihm irre, die Fürsten, weil sie mit Besorgniß die große Erweiterung der kaiserlichen Hausmacht sahen, das Volk, weil Ludwig sich durch die Verlegung der kirchlichen Sagungen offenbarer Keßerei schuldig gemacht hatte. Die Bannstrahlen der Päpste, welche bis dahin keine Wirkung gegen ihn gehabt hatten, entfremdeten ihm nunmehr die allgemeine Liebe und Theilnahme. Die Luxemburger, durch sein Verfahren gegen Johann von Böhmen auf das Tiefste gekränkt und gereizt, seßten Alles daran, seinen Sturz herbeizuführen; besonders erwies sich zu diesem Zweck der kluge Markgraf Karl von Mähren überaus thätig. Ihm kam es zu statten, daß auf den päpstlichen Stuhl kurz vorher sein ehemaliger Lehrer Clemens VI. erhoben war; dieser erneuerte durch eine Bulle den Bannfluch gegen den abtrünnigen Kaiser, erklärte die Ehe des brandenburgischen Markgrafen mit Margarethe Maultasch als gottlos für null und nichtig und entsetzte den Kaiser Ludwig aller seiner Würden.,,Ludwig von Baiern sei ehrlos, hieß es in der Bulle, und ein Ehrloser könne keine Reichswürden tragen. Alle Anordnungen, die er in an gemaßter Kaiserwürde getroffen, seien ungültig. Niemand dürfe ihm Gehör schenken, kein Anwalt ihn ve theidigen, kein Richter seine Klagen beachten. Der Fürsten Pflicht wäre es mit vereinter Macht den Verfluchten auszu

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Noth und Mißmuth in den Marken.

rotten" — und nun folgten die fürchterlichsten Verwünschungen. Da gelang es den Bestrebungen Karl's von Mähren, die Kurfürsten von Mainz, Trier, Köln, Sachsen und Böhmen zu Rense zu versammeln, um an die Stelle des vom Papste für abgesezt erklärten Ludwig einen andern Kaiser zu erwählen, und die Wahl fiel, wie vorauszusehen war, auf Karl selbst, des Baiern heftigsten Widersacher. Der neue Gegenkaiser aus dem luxemburgischen Hause, Karl IV., hatte zunächst nicht leichtes Spiel gegen den Heldenmuth Ludwig's des Baiern und dessen Sohn, den Markgrafen von Brandenburg. Zwar suchte er durch Lift und mit Hülfe päpstlicher Söldner Tyrol an sich zu reißen und schon belagerte er das feste Bergschloß Tyrol, wohin Margarethe Maultasch sich ges flüchtet hatte; Ludwig von Brandenburg aber, der eben einen Zug nach Preußen unternommen hatte, kehrte von da schleunigst zurück, erschien mit seinen kampfesmuthigen Brandenburgern in Tyrol und verjagte den Luxemburger mit seinen Söldnern.

Kaiser Ludwig der Baier starb bald darauf (1347) ganz plötzlich auf der Jagd, nicht ohne daß der Verdacht laut wurde, er habe Gift von seinen Gegnern erhalten. Karl IV. wurde es nunmehr leicht, sich in seiner kaiserlichen Herrschaft zu befestigen. Er suchte sich mit allen Fürsten zu versöhnen, nur mit Markgraf Ludwig von Brandenburg kam der Friede nicht zu Stande, vielmehr richtete Karl sein ganzes Bestreben darauf, dessen Herrschaft in Brandenburg selbst zu untergraben. Dem Herzog Rudolph von Sachsen, Ludwig's langjährigem Feinde, wollte er die Mark zu Lehen geben, aber mit Gewalt wagten sie Ludwig nicht anzugreifen, weil seine Macht ausgedehnt war und sein Schwert in großen Ehren stand. Was nun im offenen Kampfe nicht zu erreichen schien, das sollte durch List, mit Hülfe eines kühnen Gautel spiels versucht werden.

Der falsche Waldemar. Seitdem der Markgraf Waldemar ins Grab gesunken war, hatte die Mark nur freudlose Tage gehabt: die Zerrüttung, welche in den ersten herrenlosen Zeiten das Land betroffen hatte, dauerte in ihren Folgen noch fort, weil der baiersche Ludwig durch die Sorgen um seines Hauses Macht und Befestigung zu sehr in Anspruch genommen war, als daß er für das Wohl seines neuen Volkes hätte ausreichend sorgen können. Am schmerzlichsten empfanden dies die Brandenburger, seitdem die Kämpfe mit dem luxemburgischen Fürstenhause Ludwig immer dringender beschäftigten: unaufhörlich mußte er seinem kaiserlichen Vater zu Hülfe ziehen oder für die tyroler Mitgift der Margarethe die Waffen ergreifen. Um diese Kriegszüge auszuführen, mußten überdies in Brandenburg neue Zölle und Steuern auferlegt werden, die um so schwerer zu erschwingen waren, da der Besiß und der Verkehr der Bürger durch die zunehmende Unsicherheit immer mehr be einträchtigt wurde. Solche trübe Tage hätte das Volk vielleicht willig ertragen, wenn es den Fürsten selbst hätte lieben können, aber Ludwig hatte es nicht verstanden, sich die Liebe seiner Unterthanen zu erwerben: er war und blieb ihnen ein Fremdling. Wohl mußte man seine guten Eigenschaften, seinen hohen Muth und seine ritterliche Tapferkeit achten, aber es schien, als habe er tein Herz für sein Volk. Man sah ungern, daß er viele Fremdlinge aus Baiern in hohe Staatsämter einsette, welche zum Adel wie zum Bolke

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in kein gutes Verhältniß zu kommen wußten. Seit der Erwerbung Tyrols endlich begab sich Ludwig mit seiner neuen Gemahlin oft dorthin und wurde hierdurch seinem Volke vollends entfremdet. Die Heirath mit Margarethe Maultasch hatte überdies auch in der Mark die größte Mißbilligung gefunden, und als nun gar der fürchterliche Bannfluch des Papstes Clemens auch auf Ludwig und sein schwer heimgesuchtes Land fiel, da wuchs in den Herzen der Unterthanen der tiefe Mißmuth über die baierschen Herrscher und unwillkürlich wandte sich die Erinnerung zu den Zeiten zurück, wo der ballenstädter Waldemar das Land durch seine glorreiche Regierung beglückt hatte. Noch lebte sein Andenken, geliebt und geehrt, in Aller Herzen, und je finsterer die Tage der Gegenwart wurden, in desto strahlenderem Lichte erschien die Vergangenheit, wo noch Waldemar die Geschicke Brandenburgs geleitet hatte. Mit bitterer Wehmuth beklagte man es immer und immer wieder, daß er so früh, noch in voller Manneskraft, zu seinen Vätern dahingegangen war, und den Meisten mechte es oft ein willkommenes, liebes Traumbild sein, daß der verehrte Fürst wohl aus dem Grabe erstehen könne, um die gute alte Zeit zurückzuführen.

Siche, da geht erst dunkel und insgeheim, dann immer lauter und lauter eine Sage durchs Land, Markgraf Waldemar sei wieder da, er sei gar nicht todt gewesen, sei jezt von einer Pilgerfahrt heimgekehrt und werde nicht säumen, die Herrschaft wieder zu ergreifen. Es ist leicht zu ermessen, welchen tiefen und überwältigenden Eindruck diese Nachricht hervorbringen mußte, wie gern man tem Glauben an die Wahrheit der überraschenden Kunde die Herzen erschloß.

Markgraf Ludwig befand sich in Tyrol, da erschien im Frühjahr 1348 zu Wolmirstädt vor der Burg des Erzbischofs von Magdeburg ein alter, ergrauter Pilgersmann und bat um Einlaß, weil er dem Prälaten Wichtiges mitzutheilen habe. Die Diener wiesen ihn zurück, da der Erzbischof eben bei der Tafel saß. „Könnt ihr mich nicht zu eurem Herrn führen," sprach der Fremde, „so sagt ihm, ein alter Pilger wolle ihn sprechen, und bittet für mich um einen Becher Weines." Als ihm die Diener einen Becher von des Erzbischofs Tisch gebracht, that er einen kräftigen Zug daraus und ließ dann einen Siegelring mit fürstlichem Wappen hineinfallen, mit der Bitte, den Becher dem Erzbischof selbst zurückzugeben. Als dieser den Siegelring erblickte, rief er mit freudigem Staunen: „Das ist Markgraf Waldemar's Ring!" und befahl sogleich, den Pilger hereinzuführen. Kaum hatte er dessen Angesicht gesehen, so sagte er, es sei kein Zweifel mehr, daß wirklich Waldemar vor ihm stehe, und wollte ihm fürstliche Ehre anthun. Aber der Fremdling lehnte dies ab, wiewohl er sich in der That als der Markgraf Waldemar bekannte. „Er habe, so erzählte er, wegen zu naher Verwandtschaft mit seiner Frau unerträgliche Gewissensbisse gefühlt, und um für sich und seine Gattin die Verzeihung des Himmels zu erflehen, sei er zu dem Entschluß gelangt, seine Tage als reuiger Bilger am heiligen Grabe in Gebet und Buße zu vollenden. Sein Tod vor 29 Jahren sei nur eine Täuschung gewesen und an seiner Statt die Leiche eines Andern begraben worden. Jezt aber sei in Palästina die Kunde zu ihm gedrungen, daß sein geliebtes Land unter fremden, unrechtmäßigen Herrichern im Unglück seufze, und so habe er sich eilig aufgemacht, um sein

32 Glückliches Auftreten des angeblichen Waldemar; Kaiser Karl für Waldemar.

Erbe dem rechtmäßigen Nachfolger aus dem Hause Albrecht's des Bären, dem Herzog Rudolph von Sachsen wieder zuzuwenden.“ Der Erzbischof erwiederte, es müsse wohl Gottes Wille sein, daß er selbst die Regierung wieder übernehme, um sie erst bei seinem Tode seinem rechtmäßigen Erben zu überlassen.

Alsbald rief der Erzbischof alle seine Geistlichen und Leute zusammen, damit auch sie den neuerstandenen Markgrafen wiedererkennen sollten, und schnell wurde die Kunde von Burg zu Burg, von Stadt zu Stadt getragen, und von allen Seiten strömten die Ritter, Bürger und Bauern herbei, um sich selbst von der Wiederkehr des geliebten Fürsten zu überzeugen. Sie alle vermeinten Waldemar's Antlitz und Gestalt, seine Gebehrden, seine Sprache und seine Eigenthümlichkeiten in dem Pilger wirklich wieder zu erkennen, und so genau wußte er über Alles, was Waldemar betraf, auch über die kleinsten Vorgänge und Beziehungen seines Privatlebens zu reden und Rechenschaft zu geben, daß alle Zweifel an seiner Aechtheit leicht beseitigt wurden. Natürlich beeilten sich vor Allen Ludwig's Feinde, den vermeintlichen Waldemar anzuerkennen: Herzog Rudolph von Sachsen und die übrigen Fürsten aus dem anhalt’schen Hause, sowie der Herzog von Braunschweig, die Fürsten von Mecklenburg und von Pommern waren bald verbunden, den Nebenbuhler des baierschen Markgrafen zu unterstüßen. Von dem Hofe des Erzbischofs von Magdeburg aus erließ nun der angebliche Waldemar Aufforderungen an die Ritter des Landes und an das Volk in Städten und Dörfern, ihm, als ihrem rechtmäBigen Landesherrn, von Neuem Gehorsam zu widmen. Den Städten stellte er dabei, um sich ihrer leichter zu versichern, große Freiheiten und Vortheile in Aussicht. Wie bei dem Erzbischof von Magdeburg fand er bei den Bischöfen von Havelberg und Lebus sofort bereitwillige Unterstüßung, und die meisten Ritter und Städte, fielen ihm gleichfalls ohne Schwierigkeit zu. Den Markgrafen Ludwig forderte er auf, ihm sein Land, Leute und Fürstenthum gutwillig abzutreten, widrigenfalls er das Seine mit Gewalt zurücknehmen müßte, und da sich der Markgraf nicht willig zeigte, rückte er mit einem Heere, das jene verbündeten Fürsten eilig ausgerüstet, in die Mark Brandenburg ein. Die meisten Orte, besonders die Städte, nahmen ihn jubelnd auf, fast überall zogen ihm die Bürger mit Fahnen und Spiel, unter Glockengeläut huldigend entgegen, wofür er sich freilich durch Verleihung von Gnadenbriefen und Freiheitsurkunden dankbar erwies. In kurzer Zeit war fast die ganze Mark bis zur Oder hin von Ludwig abgefallen, nur drei Städte blieben ihm treu, Frankfurt, Spandau und Briegen (seitdem Treuenbrießen genannt). Die Lausiß aber und die Neumark ließen sich nicht mit fortreißen und auch manche Rittergeschlechter, sowie die Johanniter, bewahrten Ludwig ihren Eid.

Kaiser Karl IV. nahm seinerseits die Gelegenheit gern wahr, den Markgrafen Ludwig zu demüthigen; er erklärte sich unumwunden zu Gunsten des angeblichen Waldemar, nannte ihn seinen,,lieben Schwager" und eilte von Böhmen herbei, seine Sache auch mit Waffengewalt zu unterstüßen. Ludwig hatte sich hinter die festen Mauern der treuen Stadt Frankfurt zurückgezogen, wohin Karl mit den Heerschaaren der verbündeten Fürsten ihm folgte. Um seinem Unternehmen allen Schein des Rechts zu verleihen, ließ der Kaiser

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