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Eroberung der Udermark und Neumark; friedliche Erwerbungen.

meinschaftlichen Regierung gaben. Wacker hielten sie zusammen in ihren zahlreichen Fehden und Kriegszügen, aller Ruhm und alle Trübsal waren ihnen gemeinschaftlich und nicht minder die Sorge für das innere Glück der ihnen anvertrauten Staaten. In kindlicher Liebe und Ehrfurcht hörten und befolgten sie auch später noch gern den weisen Rath ihrer Mutter Mathilde, die hochbeglückt war durch die schönen Früchte ihrer mütterlichen Sorgfalt. Wir können nicht alle die Thaten und Unternehmungen erzählen, welche das muthige und glückliche Fürstenpaar ausführte: selten konnte ihr Schwert lange ruhen, indem sie gegen die Bischöfe von Magdeburg und Halberstadt, wie gegen die Markgrafen von Meißen ihren Besit in ritterlichem Streite ver theidigen mußten, gleichzeitig aber nach Norden und Osten hin ihres Landes Grenzen mit großem Erfolge zu erweitern bemüht waren. In blutiger Fehde mit den pommerschen Herzögen erstritten sie die Anerkennung ihrer Lehns hoheit über Pommern und die Abtretung der Uckermark, so wie des Landes Stargardt (1244). Vor Allem aber war ihr Streben auf die Eroberung Slaviens, des Landes jenseits der Oder gerichtet, in welchem sich die dänischen Könige lange vergeblich festzusetzen gesucht hatten. Dieses Land war noch wild und unbebaut, weithin von Wäldern, Wüsten und Morästen bedeckt, ein steter Schauplatz der Kämpfe zwischen den Polen und Pommern. Kurz vorher hatten die Templer dort in Soldin und bei Küstrin Niederlassungen begründet; nun rückten mit ansehnlicher Heeresmacht die beiden Fürsten von Brandenburg über die Oder, besiegten die Polen, nahmen einen großen Landstrich, die spätere Neumark in Besiß und gründeten sofort eine Reihe von Städten, wie Landsberg, Königsberg u. s. w. Auch auf friedlichem Wege gelang es ihnen, ihren Besitz zu vermehren: durch Kauf von den Herzögen von Schlesien brachten sie das Land Lebus an sich, wo sie Frankfurt an der Oder gründeten; durch Otto's Heirath mit der Tochter des böhmischen Königs Wenzel fielen ihnen ferner die Städte und Landschaften Baußen, Görlik, Löbau und Lauban zu.

Auch die innere Wohlfahrt des Landes hatte der Weisheit der beiden Fürsten viel zu verdanken. Dem Aufblühen und dem Schuß der Städte widmeten sie die größte Sorgfalt, theils durch Privilegien, theils durch kräftige Aufrechterhaltung der inneren Ruhe und Sicherheit, des allgemeinen Landfriedens; unter ihnen begann erst eine recht gesegnete Entfaltung des Städtelebens, ein lebhafter Aufschwung von Handel und Gewerbe.

Nach einem thatenreichen Leben sahen sich die beiden Brüder am Abend ihrer Tage von zahlreichen Söhnen umgeben. Sie wünschten, nach ihrem Tode diese alle an der Regierung Theil nehmen zu lassen, voll Vertrauen, daß die schöne Eintracht, welche unter ihnen selbst geherrscht, auch unter ihren Nachkommen fortleben werde. Sie theilten daher das Land unter dieselben, jedoch nicht als verschiedene Fürstenthümer, sondern mit der Bedingung, daß die Regierung in Krieg und Frieden, in Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit für das ganze Land gemeinschaftlich bliebe und der älteste Sohn als Erzkämmerer des Reichs das Haupt der Familie sein sollte.

Wie die beiden Brüder Johann und Otto im Leben sich nie getrennt hatten, so sollte sie auch der Tod fast gleichzeitig hinübernehmen: Johann starb 1266, Otto ein Jahr darauf.

Otto mit dem Pfeile; Fehbe mit Magdeburg; Gefangenschaft; Markgräfin Hedwig. 19

Otto mit dem Pfeile (1267—1308). — Das Vertrauen, welches die beiden Fürsten in ihre Kinder gesezt hatten, wurde nicht getäuscht; denn die feste Einigkeit, welche unter diesen herrschte, ließ die Gefahren nicht aufkommen, welche sonst in einem getheilten Reiche unvermeidlich sind. Vielmehr blieb das Streben der Markgrafen ein gemeinsames und war in vieler Beziehung von glücklichem Erfolge begleitet. Der bekannteste unter den Söhnen Johann's und Otto's ist der älteste Otto IV., welcher auch die Erzkämmererwürde erhielt und später Otto mit dem Pfeile genannt wurde. Auch er war durch Kriegsmuth und unternehmenden Geist ausgezeichnet, und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er zugleich in den milderen Künsten des Friedens und erwarb sogar als Minnesänger hohen Ruhm. Auch seiner Frömmigkeit wegen ward er von den Zeitgenossen gelobt, doch hielt ihn dieselbe nicht ab, gegen die geistlichen Fürsten mit aller Kraft und Kühnheit aufzutreten. Der größte Theil seiner Regierungszeit war gerade durch die heftigsten Fehden mit dem Erzbisthum Magdeburg ausgefüllt, wobei ihn seine Brüder und Bettern treulich unterstüßten.

Der nächste Anlaß dieser Fehden war sein Wunsch, einen seiner jüngeren Brüder, Erich, welcher schon Domherr zu Magdeburg war, zum Erzbischof gewählt zu sehen. Da ihm dies mißlang und statt Erich's Graf Günther von Schwalenberg gewählt wurde, zog er ohne Weiteres zum Kampfe gegen Magdeburg aus. Schon war er bis dicht vor die Stadt gerückt, und, auf den hohen Dom derselben hinweisend, rief er übermüthig aus:,,Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern; " da holte der Erzbischof Günther das Banner des Schutzherrn von Magdeburg, des heiligen Mauritius, aus dem Dome, sammelte durch begeisterte Ansprache die Bürger der Stadt und viele Fürsten und Ritter um sich und zog muthig zum Vertheidigungskampfe hinaus. Der Markgraf Otto hatte vorzeitig gefrohlockt; denn seine Kriegsschaar wurde in die Flucht geschlagen und er selbst, obwohl ritterlich kämpfend, gerieth in die Gewalt der Feinde. Der Erzbischof, um seinen Stolz zu beugen, ließ ihn in einen engen Käfig von eichenen Bohlen sperren, in welchem er vor den Bürgern Magdeburgs ausgestellt und auf das Demüthigste behandelt wurde. Aus solcher tiefen Schmach errettete ihn seine treue Gemahlin, die Markgräfin Hedwig. Mit bittern Thränen hatte sie Otto's Geschick beklagt und mit sorgender Liebe auf Mittel und Wege gedacht, ihn aus der Gefangenschaft zu erlösen. Ein alter, braver Diener des fürstlichen Hauses, Johann von Buch, den Otto in einer Anwandlung von Heftigkeit wegen wohlgemeinter, aber lästiger Vorstellungen verstoßen hatte, wurde jezt in der Stunde des Unglücks wieder der Gattin treuer und ergebener Rathgeber. Auf seinen Vorschlag verkaufte sie alle ihre Kostbarkeiten und eilte selbst nach Magdeburg, um von den geistlichen Herren die Freiheit ihres Gemahls zu erflehen und nöthigen Falls zu erkaufen. Um 4000 Mark Silber wurde derselbe wirklich freigegeben; da sie aber eine so große Summe nicht besaß, so verpfändete Otto sein Ehrenwort, das Geld binnen vier Wochen zu zahlen oder in seine Haft zurückzukehren. Beglückt eilte er mit der trefflichen Hedwig in sein Land zurüd; aber noch lastete auf ihnen die schwere Sorge, wie sie das Geld herbeis schaffen könnten Da half noch einmal der alte Johann von Buch. Er führte den Markgrafen in die Kirche zu Stendal und wies ihn auf einen eisernen

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Otto's Befreiung und Berwundung. Waldemar's Heldenmuth. Kasten hin, der dort in einer unscheinbaren Kammer stand. Hierin werdet Ihr finden, was Ihr bedürft. Euer Vater vertraute mir diesen Schatz, um ihn seinen Söhnen zu übergeben, wenn sie in großer Noth keinen andern Rath mehr wüßten."

Kaum hatte Otto den Schaß von Gold- und Silbermünzen gehoben, so schwang er sich auf's Roß und brachte dem Erzbischof Günther sein Lösegeld. Als er es aufgezählt, fragte er: „Bin ich nun frei?“ und auf die bejahende Antwort rief er mit hohem Selbstbewußtsein: „Wohl denn, so nehmt noch die Lehre von mir, daß Ihr keinen Markgrafen zu schäßen wißt. Ihr hättet mich auf einen Streithengst sehen müssen mit aufgerichteter Lanze, und bis zur Spitze mit Gold und Silber bedeckt, dann wäre ich würdig geschätzt gewesen.“ Nach diesen Worten ritt er stolz von dannen, um bald den Kampf gegen das Erzstift zu erneuen.

In dem neuen Feldzug war er jedoch nicht glücklicher. Bei der Belage rung von Staßfurt wurde er selbst von einem Pfeilschuß am Kopf getroffen. Die Spitze des Pfeils war mit Widerhaken versehen und konnte deshalb ohne Gefahr nicht herausgezogen werden: Otto trug daher das Geschoß über ein Jahr lang in der Stirn, wovon er den erwähnten Beinamen Otto mit dem Pfeile erhielt. Bei einer neuen Erzbischofswahl sezten es die Markgrafen endlich durch, daß Erich den geistlichen Stuhl bestieg, und so endeten für jezt die langjährigen Streitigkeiten mit Magdeburg.

Doch ruheten die Waffen unter Otto IV. auch ferner nicht; gegen Mecklenburg, Pommern, Polen gab es immer neue Fehden zu bestehen. Größere Vortheile aber als die Kriegszüge brachten seinem Hause mehrere friedliche Erwerbungen. Er erkaufte von den Herzögen von Meißen und Thüringen die Mark Landsberg, die Pfalz Sachsen und die Niederlausitz und hinterließ daher auch seinerseits die brandenburgischen Staaten mit erweitertem Umfange.

Waldemar (1308-1319). — Als Otto IV. starb, war die Zahl der männlichen Erben der Ballenstädter sehr zusammengeschmolzen. Unter den drei noch übrigen Erben war Waldemar der ausgezeichnetste, und bald ver einigte er die ganze Macht der brandenburgischen Staaten in seiner Hand allein. So wurden vor dem Erlöschen der ballenstädtischen Herrschaft alle Landestheile, welche durch die große Tapferkeit der anhaltinischen Markgrafen zusammengefügt worden, von Neuem unter einem einzigen Fürsten vereinigt. Waldemar, der letzte ballenstädtische Fürst, vereinigte nicht minder in seiner Person alle die großen Gaben, durch welche seine Vorfahren so Bedeutendes gewirkt hatten. Die ganze Tapferkeit und den unerschütterlichen Heldenmuth, den ganzen hochstrebenden Geist und die erfindungsreiche Klugheit, die Weis heit des Rathes und die Kühnheit der Ausführung, welche Albrecht den Bären und seine Nachfolger zierten, finden wir in Waldemar wieder; zugleich freilich dieselbe Heftigkeit der Leidenschaft, wie bei einzelnen seiner Vorgänger und einen ungemessenen Ehrgeiz, welcher ihn hier und da zu tadelnswerthen Schritten hinriß.

Sein kühner Thatendurst verwickelte ihn während seiner ganzen Regierungszeit in unaufhörliche Kriege mit den Dänen. Den schwersten Kampf hatte er zu bestehen, als er der Stadt Stralsund gegen die Bedrückungen

Waldemar's Heldenmuth. Ausdehnung der Marlgrafschaft.

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des Fürsten Wizlaw von Rügen Hülfe gewährte. Dieser fand am König von Dänemark einen Bundesgenossen, und beide gemeinschaftlich riefen die Fürsten rings herum zur Bekämpfung Waldemar's auf. In der That gelang es, einen furchtbaren Bund gegen den Markgrafen zusammenzubringen: die Könige von Schweden, Norwegen, Polen und selbst von Ungarn, die Herzöge von Mecklenburg und Lauenburg, die Grafen von Holstein und Schwerin nebst Walde mar's alten Feinden, dem Herzog von Meißen und dem Erzbischof von Magdeburg, vereinigten sich zu seinem Untergang. Wenn auch nicht alle diese Für ften thätig am Kampfe Theil nahmen, so war doch die Zahl der Feinde so groß, daß nur ein Fürst von Waldemar's Heldenmuth und Klugheit ihnen die Spize bieten konnte. Aber mit kühnem Entschluß kam er seinen Feinden zuvor und rückte eiligst in Mecklenburg ein. Als dann die ganze Heeresmacht der vereinigten Feinde gegen ihn anrückte, kam es zur Schlacht bei Gransee (1316), wo er zwar nicht Sieger blieb, aber doch seinen Kriegsruhm so tapfer bewährte, daß die Feinde ihre hochfahrenden Pläne aufgeben mußten. Einer der Fürsten nach dem andern trat vom Kampfe zurück, und in dem bald darauf in Templin geschlossenen Frieden (1317) behauptete Waldemar unversehrt das ganze Gebiet der bisher erworbenen und eroberten Länder. Der Ruhm seiner Tapferkeit aber erscholl jezt herrlicher als je; seine früheren Feinde, selbst der König von Dänemark warben um sein Bündniß, und seine Unterthanen waren stolz auf den glorreichen Fürsten.

Wie auf dem Schlachtfelde, so zeigte er sich auch in der Regierung seiner Länder klug und kräftig und auf das Wohl derselben unablässig bedacht. Der hochstrebende Markgraf ging selbst mit dem Plane um, nach dem Tode Kaiser Heinrich's VII. die Kaiserkrone an sein Haus zu bringen. Das Mißlingen dieser seiner Absicht verschuldete zum Theil sein Gesandter Nicolaus von Buch, welcher auf dem Reichstage seinen Befehlen zuwider gehandelt hatte. Man erzählt nun, Waldemar habe schreckliche Rache an dem ungetreuen Diener genommen. Mit gefesselten Händen und Füßen habe er ihn im Gefängniß verhungern lassen, während vor seinem Angesicht die leckersten Speisen aufgestellt waren. Es ist schmerzlich, Waldemar's sonst so ruhmvolle Geschichte durch einen solchen Flecken verunziert zu sehen, und es gewährt eine Art Befriedigung, daß der häßliche Vorgang vielfach bezweifelt wird.

Waldemar starb im Jahre 1319, in noch kräftigem Alter. Bald nach ihm sank der legte männliche Sprößling des brandenburgisch-ballenstädtischen Fürstenhauses ins Grab (1320).

4. Brandenburgs Bustand unter den Ballenftädtern.

Fast zweihundert Jahre hatte das Haus Albrecht des Bären die Herrschaft in der Markgrafschaft Brandenburg geführt, und während dieser Zeit immer größere Segnungen über das Land verbreitet: die Umwandelung, welche unter Albrecht begonnen, war seitdem unaufhörlich vorgeschritten, und nach dem Verlauf des von uns erzählten Zeitraums ist das neue deutsche Leben schon in alle Verhältnisse eingedrungen, das Land ist von innen heraus ein anderes geworden.

Die Ausdehnung der brandenburgischen Markgrafschaft ging

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Die Landeshoheit; die Einkünfte; die Steuern und Stände.

beim Tode Waldemar's bereits weit über die Grenzen der ursprünglichen Mark hinaus. Vom böhmischen Gebirge an, wo die Markgrafen über die Lausiz herrschten, reichte ihr Arm bis in Pommern und in das heutige Mecklenburg hinein, und während im Westen die Grafschaften Wernigerode und das Stift Quedlinburg unter ihrer Hoheit standen, ging im Osten ihre Herr schaft bis an die Grenze Polens. Außer den eigentlich brandenburgischen Landen gehörte ihnen die Ober- und Nieder-Lausig, ein großer Theil der Meißener Mart mit den Städten und Landschaften Dresden, Freiberg und Torgau, die Pfalz Sachsen mit vielen Städten, Burgen und Dörfern, die Mark Landsberg, die Städte und Landschaften Krossen, Sommerfeld, Sagan und ein bedeutender Theil von Hinterpommern.

In diesem ausgedehnten Gebiet waren die brandenburgischen Fürsten unabhängiger vom Kaiser und vom deutschen Reich, als die übrigen Reichsfürsten. Die deutschen Kaiser hatten in diesen größtentheils den Slaven entrissenen Ländern den Fürsten von vornherein eine unbeschränktere Landeshoheit, als den sonstigen deutschen Herzögen und Fürsten gestattet, keine Abgabe floß aus den brandenburgischen Landen in die kaiserlichen Kassen, und wäh rend in den ursprünglich deutschen Ländern die Gerichtsbarkeit im Namen des Kaisers und mit der Formel „bei des Kaisers Bann“ geübt wurde, ge schah dies in Brandenburg im Namen des Landesfürsten und,,bei des Mark grafen Hulden". Auch die Erblichkeit der Markgrafen von Brandenburg wurde niemals in Zweifel gezogen, obwohl sie das Land vom Kaiser zu Lehen hatten und Erzkämmerer des Reichs waren.

Die Markgrafen waren so die eigentlichen Herren des eroberten Grund und Bodens, sie waren ferner auch die unumschränkten Kriegsherren, und alle Freien waren ihnen kriegspflichtig. Als oberste Gerichtsherren aber bestimmten fie die Art der Gerichtshaltung für Dörfer und Städte; ihre Hoheit übten fie durch Vögte aus, welche in Burgen oder Städten inmitten einer größern Landschaft (Vogtei) ihren Sit erhielten.

Die Einkünfte der Fürsten bestanden theils in dem Ertrage ihrer Erbgüter, theils in den Einnahmen von der Gerichtsbarkeit, theils in den so, genannten Regalien, d. h. den Bezügen von Wäldern, Bergwerken, Gewässern, Zöllen, vom Münzrecht, ferner in den Zinsen von Aeckern und Städten. Diese Einnahmen reichten aber bald nicht hin, um die Kosten der fürstlichen Regie rung und Hofhaltung zu bestreiten, besonders da die zahlreichen Kriege große Ausgaben verursachten und der Hofstaat der Fürsten, mit Marschällen, Mundschenken, Truchsessen, Kämmerern u. s. w. im Laufe der Zeit immer glänzender eingerichtet wurde. Um den Geldverlegenheiten abzuhelfen, verkauften die Fürsten daher nach und nach einzelne jener Gerechtsame und Regalien, und verminderten so ihre Einkünfte für die späteren Zeiten. Indem nun die Verlegenheiten hierdurch immer größer wurden, sahen sich die Markgrafen genöthigt, die Stände (Geistlichkeit, Adel und Städte) um außeror dentliche Beisteuern zu bitten (daher Be de genannt), was besonders bei großen Kriegsfahrten, bei Gefangennehmung eines Fürsten, bei der Ausstattung der fürstlichen Töchter, bei Beschickung der deutschen Reichstage und in ähnlichen Fällen geschah. Als jedoch die Forderung solcher Beden sehr häufig wiederkehrte, schien es den Vasallen und Städten besser, eine bestimmte jährliche Abgabe

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