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Friedrich III. und Wilhelm von Oranien.

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auf seiner hohen Stelle zu behaupten, und er vermied es deshalb, den Anfichten seines Herrn zu widersprechen, vielmehr schonte er dessen Schwächen, schmeichelte seinen Lieblingsneigungen und wußte selbst, als er später dennoch von den Geschäften entfernt wurde, des Kurfürsten persönliche Gunst zu behaupten.

Kriegführung unter Friedrich III. In den Beziehungen zu den fremden Mächten blieb es für Friedrich, wie für die meisten seiner Vorgänger, leitender Grundsaß, sich so eng wie möglich an den Kaiser anzuschließen. Schon durch diese freundschaftliche Stellung zu Desterreich wurde Friedrich zur Feindseligkeit gegen Frankreich hingetrieben; er war überdies gegen Ludwig XIV. gereizt, weil er meinte, daß ihm von diesem bei mehreren Gelegenheiten nicht mit genug Rücksicht begegnet worden sei. Vor allem aber war es sein herzliches Verhältniß zum Prinzen Wilhelm von Oranien, was ihn zum Feinde Ludwigs machen mußte. Der holländische Fürst ging eben damals mit dem Gedanken um, den englischen Thron zu gewinnen; dazu aber brauchte er Bundesgenossen, und da er den Eifer des brandenburgischen Friedrich für die protestantische Sache kannte, so wandte er sich vertrauensvoll an diesen. Gleich im ersten Regierungsjahre Friedrich's (1688) hatte er mit ihm eine heimliche Zusammenkunft in Minden, wo Friedrich versprach, 6000 Mann zum Schutze Hollands gegen französische Angriffe zu stellen, sobald Wilhelm mit seinen eigenen Truppen nach England ziehen würde. Diese Unterstützung, sowie die Theilnahme brandenburgischer Truppen an dem Zuge nach England, erleichterten das Gelingen des wichtigen Unternehmens: im folgenden Jahre (1689) saß der Prinz von Oranien als König Wilhelm III. auf dem englischen Throne und fühlte sich dem Kurfürsten von Brandenburg immerdar zu großem Danke verpflichtet.

Friedrich III. war gleich nach der Zusammenkunft in Minden mit meh reren norddeutschen Fürsten in Verhandlung getreten, um sie zu einem allgemeinen Bündnisse gegen Frankreich geneigt zu machen, bei vielen derselben war es ihm gelungen, dagegen bemühte er sich vergeblich, auch den Kaiser Leopold zu einem sofortigen Feldzuge zu bestimmen, weil derselbe fürerst mit neuen Türkenkriegen vollauf beschäftigt war. Friedrich wurde jedoch hierdurch nicht entmuthigt: auf die Nachricht, daß Ludwig XIV. in die Pfalz eingefallen sei, eilte er selbst mit seinen Truppen an den Rhein und spornte die übrigen Fürsten an, ein Gleiches zu thun. Er ging zunächst auf Köln, welches von den immer weiter vorrückenden Franzosen besetzt werden sollte. Ludwig war äußerst aufgebracht gegen ihn und drohete seine Länder am Rheine mit Feuer und Schwert zu verheeren, er ließ sich jedoch nicht schrecken, sondern traf in steter Uebereinstimmung mit den Holländern alle Anstalten, um die Franzosen aus dem Erzbisthume Köln wieder ganz zu vertreiben. Bei dieser Kriegführung zeigte sich Friedrich III. seiner Abstammung von den tapferen Hohenzollern würdig. Die Franzosen wurden auf mehreren Punkten hart bedrängt und zogen ihre gesammten Kräfte nach Bonn zurück. Der Kurfürst wendete sich gegen diese Stadt, in welcher der tapfere General Asfeld eine Besatzung von 8000 Mann befehligte. Um die Eroberung derselben zu beschleunigen, mußte Friedrich dem Wunsche seiner Verbündeten nachgeben und die Stadt bombardiren, wozu er sich sehr ungern entschloß. Es geschah so nach

Hahn, preuß. Gesch.

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Krieg gegen Frankreich; Friede zu Ryswick.

drücklich, daß sie nach einer halben Stunde bereits an mehreren Punkten in Flammen stand. Die Kirchen, der kurfürstliche Palast und fast alle Häuser der Stadt sanken in Asche; dennoch ergab sich der brave Asfeld noch nicht, sondern zog sich mit seinen Truppen in die Außenwerke zurück. Nach längerer Zögerung wurde nun der Sturm gegen die Festung unternommen. Friedrich soll während desselben, als er für den Ausgang fürchtete, an das Fenster tretend, gebetet haben, daß ihn Gott bei diesem ersten Unternehmen keinen Schimpf erleben lassen möge. Der Sturm gelang; aber als die Brandenburger schon bis zum Hauptwall gedrungen waren, wollte doch der heldenmüthige, jezt noch dazu schwer verwundete Asfeld, dessen Besatzung von 8000 auf 1500 Mann zusammengeschmolzen war, eher sterben, als nach alter Sitte der Be fiegten mit weißen Stäben in den Händen abziehen. Der Kurfürst dachte edel genug, um auch an dem Feinde den Heldenmuth zu ehren, und bewilligte ihm den Abzug mit kriegerischen Ehren. Er soll auch seinen eigenen Leibarzt zu dem schwer verwundeten Commandanten geschickt haben (1689).

Nach der Eroberung Bonns wurde das ganze Gebiet des Niederrheins von den Feinden gereinigt; doch wurde von den deutschen Fürsten der Krieg, wie in den früheren Jahren, wieder nur lässig betrieben, während die Franzosen alles anwandten, um neue Vortheile zu erringen. Der Marschall von Luxemburg schlug den Fürsten von Waldeck bei Fleurus aufs Haupt (1690). Sun entstanden zwischen den Verbündeten allerlei Streitigkeiten und Alles wurde hierdurch gehemmt, wogegen die Franzosen tüchtig vorschritten. Vergeblich suchte Friedrich zu ernstem Widerstande anzuregen; nur der Prinz Ludwig von Baden trat mit einigem Erfolge dem siegreich vordringenden Feinde entgegen. Nach mehreren Jahren unglücklicher Kriegführung mußte es auch Friedrich für besser halten, selbst unter ungünstigen Bedingungen Frieden zu schließen, als den Krieg auf so verderbliche Weise fortzuführen. Zu Ryswid kam der Friedensschluß im Jahre 1697 zu Stande, in welchem der Elsaß mit Straßburg den Franzosen überlassen werden mußte. Friedrich durfte mit gutem Grunde die Verantwortung dieses unglücklichen Ausgangs von sich ablehnen. Er erklärte öffentlich: er habe sich unter allen Reichsständen zuerst vor den Riß gestellt, Bündnisse geschlossen und veranlaßt, auch über 20,000 Mann auf eigene Kosten gehalten und sich so gezeigt, daß, wenn man einig gewesen, die Sache einen besseren Ausgang genommen haben würde.

Erwerbung von Quedlinburg und Nordhausen; Befißergreifung von Elbing. Friedrich III. zeigte übrigens nicht blos in seinem Verhalten während des Krieges mit Frankreich, sondern auch bei anderen Gelegenheiten, daß sein von Natur milder und friedlicher Sinn doch eines kräftigen Aufschwunges und männlichen Handelns fähig war, wo die Ehre oder das Interesse seines Hauses es erforderte. Auch war sein Streben ebenso wie das aller seiner Vorfahren nicht blos auf äußeren Glanz, sondern auch auf wirk liche Erweiterung seiner Macht gerichtet. So benutte er vor Allem eine günstige Gelegenheit zum Ländererwerb, die ihm die Berufung des Kurfürsten August von Sachsen auf den Thron Polens darbot. Er hatte in Gemein schaft mit dem Kaiser die Erhebung August's gegenüber den französischen Bemühungen für den Prinzen von Conti unterstüßt; als nun der neue König von Polen, ein prachtliebender und verschwenderischer Fürst, für den Aufwand

Erwerbung von Quedlinburg u. Nordhausen; Besißergreifung von Elbing. 195

seiner königlichen Stellung überall Geld aufzunehmen bedacht war, wußte Friedrich durch geschickte Verhandlungen zu erreichen, daß ihm August für eine Summe von 340,000 Thalern die Erbvogtei über das Reichsstift Quedlinburg und die Reichsvogtei und das Schultheißenamt der alten Reichsstadt Nordhausen, wie auch das Amt Petersberg bei Halle erb- und eigenthümlich abtrat (1697). Die Besitznahme von Quedlinburg und Nordhausen ging jedoch nicht ohne einige Schwierigkeiten vorüber. Die Aebtissin des Stiftes zu Quedlinburg, eine Prinzessin von Sachsen-Weimar, erhob Widerspruch gegen die Abtretung und bat die benachbarten sächsischen Fürsten, wie den Kaiser um Hülfe. Friedrich sah ein, daß ihn hier nur rasches Zugreifen vor unangenehmen Händeln und Weiterungen bewahren konnte, und ließ deshalb sofort zwei Compagnien nach Quedlinburg marschiren. Am frühen Morgen erschien ein blasender Postillon vor einem Thore der Stadt, als ihm aber die Wächter arglos aufmachten, drangen die branenburgischen Soldaten hinter ihm her in die Stadt, rückten auf den Markt und besetzten alle Wachen und Thore. Vergebens sezte die Aebtissin ihren Widerspruch fort: Friedrich erreichte durch sein entschlossenes Vorgehen, daß ihm die Stadt nun von Seiten Kursachsens feierlich übergeben wurde. Die Aebtissin floh nach Weimar, erneuerte von dort ihren Einspruch und verbot das Kirchengebet für den neuen Landesherrn; dieser wußte jedoch die Stiftsgeistlichen durch militärische Execution zur Erbhuldigung und zur Ausführung seiner Befehle zu bringen. Im Uebrigen behandelte er sie mild und rücksichtsvoll und gewann bald das Vertrauen seiner neuen Unterthanen. — Auch in Nordhausen mußte der Kurfürst erst mit einigem Nachdrucke sein Besizrecht zur Geltung bringen. Es wurde ihm berichtet, daß ein Theil des Magistrats, der unter dem straffen brandenburgischen Regimente die alten Reichsfreiheiten der Stadt bedroht glaubte, damit umging, dieselbe in hannōverschen Schutz zu geben. Da ließ er auch hier in aller Stille einige Bataillone aus Magdeburg herbeikommen, vor Tagesanbruch in die Stadt rücken, die Bürgerschaft entwaffnen, dem Magistrate die Schlüssel nehmen und die Truppen bei den Bürgern einquartieren. Dagegen ertheilte er die Versicherung, die Reichsunmittelbarkeit der Stadt nicht beeinträchtigen zu wollen. Der Kaiser machte zwar Einwendungen gegen des Kurfürsten „geschwindes Verfahren,“ doch ließ sich dieser nicht irre machen, sondern erhielt in Nordhausen zum Schutze gegen jeden Angriff eine starke Garnison.

Die Erhebung August's von Sachsen zum Könige von Polen gab dem Kurfürsten von Brandenburg auch die Veranlassung zur Besißergreifung von Elbing. Schon durch die Friedensverträge von Welau und Oliva hatte Brandenburg ein Recht auf diese für 400,000 Thaler verpfändete Stadt, unter allerlei Ausflüchten war sie jedoch erst von den Schweden, dann von Polen dem großen Kurfürsten und Friedrich III. immer wieder vorenthalten worden. Bei August's Thronbesteigung forderte Friedrich die Erfüllung seines alten Anspruches auf Elbing und gab dem Generale von Brand Befehl, die Stadt durch Ueberrumpelung zu nehmen. Der Magistrat bekam jedoch Nachricht von dem Vorhaben und traf Vorkehrungen gegen den Ueberfall. Brand zögerte nun, mit Gewalt vorzugehen, und die Elbinger gewannen Zeit, bei Polen, beim Kaiser, bei Danzig und Thorn um Hülfe zu bitten. König August

196 Erbvertrag mit den Fürsten von Hohenzollern; protestantische Einwanderer.

von Polen versprach ihnen Entsat, ließ aber den Brandenburgern Zeit, alle Borkehrungen zum Bombardement der Stadt zu treffen. Deshalb zogen die Elbinger vor, sich mit Friedrich III. zu verständigen und ließen die Branden burger einziehen. (1698.) Der Kurfürst versprach, alle Privilegien und Freiheiten der Stadt aufrecht zu erhalten und sie nur bis zur Zahlung der Pfand summe Seitens Polens besetzt zu halten. Der König von Polen war über diese Besizergreifung sehr erbittert und rief des Kaisers Entscheidung an. Durch dessen Vermittelung kam (1699) ein Vertrag zu Stande, nach welchem Polen innerhalb drei Jahren die Pfandsumme zahlen, Brandenburg dagegen sofort Elbing wieder räumen sollte. Dies geschah, aber da Polen weder in drei Jahren, noch später die 400,000 Thaler zahlte, so besezte Friedrich (1703) die Stadt von Neuem, welche seitdem mit kurzen Unterbrechungen in brandenburgischem Besitz geblieben ist.

Erbvertrag mit den Fürsten von Hohenzollern. Ungefähr um dieselbe Zeit hatte Kurfürst Friedrich die alte Verbindung seines Hauses mit den schwäs bischen Hohenzollern aufgefrischt und wieder befestigt. Schon der große Kur fürst hatte (1684), um die Anrechte seines Geschlechtes auf die etwaige Erbfolge in den Fürstenthümern Hohenzollern zu erneuern, den Titel eines Reichsgrafen von Hohenzollern angenommen. Sein Sohn Friedrich III. schloß (1695) im Namen der märkischen und fränkischen Linie einen förmlichen Erbvergleich mit den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen, daß nach dem Abgange des hohenzollernschen Hauses in den alten schwäs bischen Grafschaften das Haus Brandenburg in den Besiß derselben gelangen, dagegen die Fürsten von Hohenzollern nach dem Aussterben des gesammten Hauses Brandenburg die Nachfolge in den fränkischen Ländern haben sollen. Der jedesmalige Kurfürst von Brandenburg solle fortan als Haupt der ganzen Familie gelten. An diesen Vertrag wurden später die Verhandlungen angeknüpft, durch welche die Fürsten von Hohenzollern (1849) ihre Länder an die Krone Preußen abtraten.

Protestantische Einwanderer. Eine der vorzüglichsten Eigenschaften des Kurfürsten Friedrich III. war sein lebendiger und thätiger Eifer für die evangelische Kirche. Deshalb schmerzte ihn vornehmlich die Bestimmung des Ryswicker Friedens, nach welcher die Religionsfreiheit der Protestanten in den während des Krieges von den Franzosen inne gehabten Ländern beschränkt bleiben sollte. Dagegen konnte er in anderer Beziehung seine Liebe zu den Protestanten durch thätige Hülfe erweisen. Fortwährend dauerten die heimlichen Auswanderungen verfolgter Calvinisten aus Frank reich fort und in Friedrich's Ländern fanden dieselben jederzeit die günstigste Aufnahme und Unterstüßung. Die Zahl der Einwanderer wuchs unter Friedrich III. ungemein: 3m Jahre 1700 betrug dieselbe weit über 15,000; auch aus der Pfalz kamen hunderte von Familien, sowie Wallonen und Schweizer in großer Anzahl herbei. Ihre Thätigkeit gereichte dem neuen Vaterlande fortwährend zum mannichfachen Vortheile; denn theils brachten sie, da viele von ihnen den wohlhabenden Ständen angehörten, nicht unbedeutendes Ver mögen ins Land, theils regte ihre Thätigkeit und Geschicklichkeit viele Fort schritte in dem Gewerbebetriebe an, theils endlich dienten ihre Anstalten für den Unterricht der Jugend, für Arme, Kranke, Wittwen und Waisen in

Gründung der Universität Halle; Spener und France.

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mancher Beziehung als Muster für die Einrichtungen ihrer neuen Landsleute. Man zählt dreiundvierzig Gewerbe, welche durch die Einwanderer in der Mark erst recht heimisch gemacht wurden, während man die betreffenden Fabrikate vorher aus Frankreich, England und Holland beziehen mußte. Noch in einer anderen Beziehung waren die fremden Ankömmlinge von großer Wichtigkeit für die Mark und besonders für die Hauptstadt Berlin. Sie besaßen nämlich größtentheils eine gewisse geistige und gesellige Bildung, und ihr Beispiel trug viel dazu bei, ein reicheres geselliges Leben, feinere Sitten und Gewohnheiten zu verbreiten, um so mehr, als des Kurfürsten Friedrich Gemahlin Sophie Charlotte nach ihrer ganzen Eigenthümlichkeit hierauf einen großen Werth legte.

Die Gründung der Universität Halle. Der Einfluß Sophie CharLottens und des von ihr gepflegten geistigen Strebens war gewiß auch nicht ohne Antheil an der Gründung wissenschaftlicher Anstalten, welche wir Friedrich III. verbanken, besonders der Universität Halle.

In der protestantischen Gottesgelehrtheit war damals eine neue Bewegung eingetreten. Die lutherischen Theologen, welche bis dahin in Wittenberg und auf den meisten übrigen Universitäten die Oberhand hatten, waren in blindem und schroffem Eifer für das Lutherthum immer mehr dahin ge, lommen, das bloße, unbedingte Festhalten an dem Buchstaben der luther’schen Lehrfäße als das Kennzeichen gottgefälligen Glaubens hinzustellen. Während fie alle Kräfte an die scharfe und spißfindige Vertheidigung jener Glaubenslehren setten, vernachlässigten sie darüber die Sorge für gute Früchte des Glaubens und schienen fast nicht mehr zu wissen, daß der rechte lebendige Glaube fich in thätiger Liebe erweisen müsse. Der Eifer ihres Glaubens verirrte sich vorzüglich in den Haß gegen alle Andersgläubigen, worunter fie Calvinisten ebenso wie Katholiken verstanden. Gegen diese verkehrte Weise war damals besonders der fromme Philipp Spener aufgetreten; im Gegensaße gegen die todte Rechtgläubigkeit forderte er, daß die Frömmigkeit sich in einem wahrhaft lebendigen und thätigen Glauben und in sittlichem Wandel erweise, und daß bei der Bildung der Lehrer des Volkes vor Allem auf einen tüchtigen, praktisch frommen Geist gesehen werde. Diese Schule von Gottesgelehrten, welche man wegen ihres eifrigen Hervorhebens frommer Werke Bietisten nannte (ein Name, der später sehr falsch angewendet wurde), fam bald in lebhaften Kampf gegen die alte Richtung der lutherischen Gottesgelehrten: während Spener als Hofprediger in Berlin seinen Ansichten Geltung zu verschaffen wußte, begann sein frommer Gesinnungsgenosse August Hermann France in Leipzig Vorlesungen über die Bibel und über das theologische Studium zu halten, in welchen er auf wahrhaft frommen Willen, Reinheit und Demuth des Herzens, Ernst und Heiligkeit der Andacht und auf werkthätige Frömmigkeit als die Kennzeichen ächten Christenthums alles Gewicht legte. Er wurde jedoch von den alten Lehrern an der Universität deshalb sehr angefeindet und verfolgt.

Gleichzeitig war ein Mann ganz anderer Art mit den Theologen der alten Schule in heftigen Streit gerathen, nämlich der Doctor der Rechte Christian Thomasius in Leipzig, ein ausgezeichnet begabter, lebendiger und geistreicher Mann. Ihm war es freilich mit dem christlichen Glauben

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