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Die Steuern und die Stände.

Heer nach und nach um fast die Hälfte und die besonders kostbare Reiterei um zwei Drittheile vermindert, weil die zur Erhaltung der Truppen nöthigen Summen fast unerschwinglich waren; dennoch blieben die Steuern sehr hoch, und nur durch den strengen, unbeugsamen Herrscherwillen des Fürsten konnten sie erzwungen werden. Die Hauptsteuer war die Accise, welche bald von allen Gegenständen des täglichen Verbrauchs, von Getreide, Getränken, Fleisch und Lebensmitteln aller Art, von Kaufmanns- und Fabrikwaaren, von liegenden Gründen, von dem gehaltenen Vieh und auch für die Betrei bung von Handel und Gewerbe selbst erhoben wurde. Außerdem wurde eine Stempelsteuer eingeführt.

Den Ständen wurde nun bei der Bewilligung aller dieser Steuern nicht mehr viel freie Bestimmung gelassen: sie durften überhaupt nur vierzehn Tage versammelt bleiben und über nichts Anderes, als über die ihnen vorgelegten Anträge berathen, damit nicht, wie früher oft geschehen, die Zeit mit der Verhandlung von allerlei Forderungen und Bedenken verbracht würde. Dabei wurde ihnen von vorn herein mitgetheilt, daß, was sie zu wenig be willigten, sofort auf die ländlichen Besitzungen vertheilt und militärisch bei getrieben werden würde. Wenn sie Beschwerdeschriften einreichten, so erhiel ten sie dieselben meistens unbeantwortet zurück. Die bewilligten und nicht bewilligten Steuern wurden mit der größten Strenge eingezogen. Die Stände in Preußen erklärten schon im Jahre 1674 gerad heraus, sie wünschten gar keinen Landtag mehr und hätten um keinen gebeten, weil seit des Kurfürften Regierung jeder Landtag nur eine Vermehrung der Abgaben gebracht habe. Friedrich Wilhem erwiderte, er fände es auch seinerseits gar nicht nothwendig, daß sie wieder berufen würden, da sie nur neue Beschwerden erhöben und dem Lande nichts als Unkosten verursachten. Es trat immer mehr her vor, daß er völlig unabhängig von den Ständen regieren wollte und seine Souverainetät geradezu als unumschränkte Herrschaft verstand. So sehr wir nun die Erfolge seiner Regierung als heilsam für Preußen rühmen müssen, so ist es doch nicht zu verwundern, daß seine Unterthanen, zumal die vor Kurzem erst ganz mit Brandenburg vereinigten Preußen, zunächst nur den schweren Druck der neuen Regierungsart hart empfanden. Dieselben hatten keine Ahnung von den großen Zwecken, die er zum Heil und Ruhm des ganzen Vaterlandes verfolgte, und waren deshalb zu Opfern für diese Zwecke weniger bereit. Der Kurfürst selbst aber behielt das Ziel, einen großen Staat zu bilden, immer fest im Auge, und auf dieses Ziel ging er alles Widerstandes und alles Murrens ungeachtet mit sicherem Schritte los.

Sorge für Handel und Gewerbe. Vor Allem war er darauf be dacht, Handel und Wandel selbst in jeder Beziehung immer mehr zu heben, in der That der sicherste Weg, um mit der Wohlfahrt des Landes auch die Aufbringung hoher Steuern leichter möglich zu machen. Wie sehr ihm die Förderung der Manufacturen und Fabriken am Herzen lag, zeigt eine Berordnung im Jahre 1678, in welcher er sagt: Die Erfahrung lehre, daß eines Landes Wohlfahrt und Aufnehmen hauptsächlich aus inländischen Manufacturen herfließe, daher habe er aus landesväterlicher Vorsorge dahin getrachtet, auf was für Art neue Gewerke und Manufacturen in seinen Ländern gemacht würden und Gerbereien, Draht-, Sensen- und Blechhammerhütten

Handel und Gewerbe. Friedrich Wilhelm's Frömmigkeit.

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anlegen lassen. Ebenso richtete er zuerst ein Stahlwerk, eine Gewehrfabrik, eine Zuckersiederei, eine Gaze-, Seide- und Kreppfabrik ein und beabsichtigte auch schon die Anlegung einer Porzellan - Manufactur. Besonders war es ihm um die Hebung der Wollfabrication zu thun, und er befahl, daß Bettler, Müßiggänger und Kinder, die zur Spinnerei tüchtig wären, an Orten, wo fich Wollenmanufacturen und Zeugmacher befänden, abgeliefert, auch Bettler und Lumpengesindel aufgegriffen und nach Spandau geliefert würden, wo ein Zucht- und Spinnhaus angelegt wurde. Auch mit dem Tabakbau und der Tabakspinnerei versuchte er es; die märkischen Landleute wollten freilich zuerst von dem fremden Genuß nichts wissen.

Besondere Fürsorge widmete der Kurfürst dem Land- und Gartenbau und gab darin durch eigene Anlagen und durch die Bewirthschaftung seiner Güter ein erfolgreiches Beispiel. Ihm ist auch die Einführung der Kartoffeln in der Mark zu danken, womit bei Berlin glückliche Versuche gemacht wurden. Die fremden Einwanderer, welche der Kurfürst herbeizog, die Franzosen, die Waldenser aus Piemont, wie die Holländer, erwiesen sich für den Landbau, wie für Gewerbe und Manufacturen als sehr nüzliche neue Mitbürger; denn sie brachten nicht blos cine achtbare Gesinnung und eine mannigfache höhere Bildung mit, sondern auch das Beispiel der Cultur, welche sich in Frankreich ungestörter entwickelt hatte, während in Deutschland viel bessere Keime durch den unglücklichen dreißigjährigen Krieg erstickt worden waren. So beförderten die geschickten und arbeitsamen Fremdlinge in vieler Beziehung den Aufschwung des gewerblichen Lebens.

25. Der große Kurfürft als Chrift; sein Verhalten in religiösen Dingen. Sein Lebensende.

Friedrich Wilhelm's frommer Sinn. Nachdem wir das großartige Wirken und Schaffen Friedrich Wilhelm's nach allen Seiten kennen gelernt haben, müssen wir noch einmal auf den tieferen inneren Grund seines mächtigen Geisteslebens zurückkommen, auf den wahrhaft religiösen Sinn und den festen Glauben, welcher das Innerste seines Gemüths erfüllte. Er hatte die evangelische Wahrheit nicht nur von treuen Lehrern und Erziehern, sondern vornehmlich aus dem Munde dreier gottesfürchtiger Frauen, seiner Großmutter Anna, seiner Mutter und seiner Tante, der Königin Marie Eleonore von Schweden, vernommen, und von früh auf war ihm durch deren Beispiel der stete Verkehr mit Gott, inniges Gebet mit Herzen und Munde eine theure Gewohnheit geworden. Der Wahlspruch, mit dem er nach damaliger Fürstensitte sein Wünschen und Streben bezeichnete, war aus den Psalmen entnommen:,,Herr, thue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll." Früh und spät im gewöhnlichen Laufe des Lebens und bei allen außerordentlichen Begebenheiten, die ihn beugten oder erhoben, vor allen wichtigen Unternehmungen, brachte er öffentlich oder in seinem Gemache dem Herrn Gebet und Fürbitte vor. Seinen Umgang mit Gott unterbrachen auch die häufigen Kriegszüge nicht, und strenge hielt er darauf, daß selbst im Felde seine Truppen, mochte früh oder spät aufgebrochen werden, ihr Morgen- und Abendgebet verrichteten. War ein Sonntagsmarsch unvermeidlich, so ließ er wenigs

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Friedrich Wilhelm's Frömmigkeit und religiöser Eifer.

stens eine halbe Stunde lang Halt machen und durch den Feldprediger ein Gebet halten, welchem er selbst, auf seinen vor sich hingestellten Degen gestüßt, andächtig zuhörte, bis er commandirte: „Mit Gott! marsch Kinder." Oft fühlte er sich getrieben, allgemeine Bet- und Bußtage oder Dankfeste anzuordnen, wenn nämlich ihm, seinem Hause und seinen Landen große Ge fahr drohte, oder wenn ihnen große Wohlthat und Rettung aus solcher Gefahr widerfahren war. Das neue Testament und die Psalmen begleiteten ihn auf allen seinen Kriegszügen. Regelmäßig besuchte er die Kirche, hörte an jedem Sonn- und Feiertage Vormittags die Predigt und Nachmittags die Erklärung der Pfalmen. Gern unterhielt er sich im Familienkreise, nament lich mit seiner geliebten Gattin Luise Henriette von geistlichen Dingen. Die Wirkung des ernsten Glaubens bewährte sich an ihm vorzüglich in der Zu versicht zu Gott, womit er die ihm auferlegten Herrscherpflichten erfüllte. Ihm schrieb er alle Erfolge und die Siege zu, welche er erfocht; die zum Andenken an seinen glorreichen Kriegstag, an den Sieg von Fehrbellin, ges schlagene Medaille führte nach seinem Befehle auf der einen Seite die aus dem Psalm entnommene Inschrift:,,Das ist vom Herrn geschehen und ist wunderlich in unsern Augen", während die Inschrift auf der andern Seite mit den Worten schließt:,,Gott allein die Ehre."

Friedrich Wilhelm's Eifer für christliche Zucht und Sitte und für kirchlichen Frieden ; Unionsversuche. In seinem ernsten Glauben wurzelte auch der löbliche Eifer, womit er Zucht und christliche Sitte in seinen Landen durch eigenes Beispiel, wie durch treffliche Verordnungen wieder herzustellen und aufrecht zu erhalten und den geistlichen Stand durch Ausscheidung unwürdiger Mitglieder zu reinigen und zu heben bemüht war; nicht minder hatte ächter Glaube auch an seinem Bestreben Antheil, unter den in seinem Reiche neben einander wohnenden Anhängern verschiedener christlicher Confessio nen Frieden zu stiften, so sehr er auch hierdurch bei den eifrigen Lutheranern Anstoß erweckte und sogar zu harten Maßregeln gegen einen berühmten Glau benshelden veranlaßt wurde.

Wir haben schon in dem bisherigen Verlaufe unserer Geschichte gesehen, mit welcher Erbitterung die Anhänger der beiden protestantischen Bekenntnisse gegen einander standen und sich ärger anfeindeten und verfolgten, als es selbst von Protestanten gegen Katholiken geschah. Diese Feindschaft dauerte auch beim Regierungsantritte des großen Kurfürsten fort, und von allen Kanzeln mußte man gegenseitige Verkeßerung und Verunglimpfung hören.

Friedrich Wilhelm aber, so sehr es ihm selbst mit dem Glauben tiefer Ernst war, legte doch den Lehren, durch welche sich die Lutherischen von den Reformirten unterschieden, nicht eine so überwiegende Bedeutung bei, um die tiefere Gemeinsamkeit ihres Glaubens darüber zu verkennen, und von Anfang an war ihm daran gelegen, jenem übermäßigen Eifer ein Ziel zu seßen und wo möglich eine Versöhnung der streitenden Bekenntnisse herbeizuführen. Kurz vorher hatte sein Schwager, der Landgraf Wilhelm von Hessen, dasselbe Ziel erreicht, indem bei einem Religionsgespräch reformirter und lutherischer Geistlichen in Kassel wirklich eine Vereinigung ermöglicht wurde. Friedrich Wilhelm machte den Versuch, ob auch unter seinen Geistlichen eine Verstän» digung erzielt werden könnte. Zunächst erließ er eine Verordnung zur Beför

Religionsgespräch in Berlin; strenges Verfahren gegen übereifrige Geistliche. 181

berung der Einträchtigkeit zwischen den reformirten und lutherischen Predigern und Unterthanen. Er erinnerte daran, daß schon sein Großvater Johann Sigismund allen in Religionsmeinungen Abweichenden Gnade und Schuß ohne Unterschied angedeihen lassen, auch im Jahre 1614 das unnöthige Gezänk auf den Kanzeln und das Verkeßern der Reformirten untersagt habe. Er habe nun erfahren, daß nur Wenige jene Verordnung in Acht nähmen, wogegen sie die Freiheit des Gewissens und des Gottesdienstes nur auf Zanksucht und Verdammen der Reformirten deuteten, ja gegen andersgläubige evangelische Christen mehr eiferten, als gegen öffentliche Trunkenbolde, Wucherer und andere Sünder. Solch unchristlich Verfahren wolle er nicht mehr dulden; Eiferer und Zeloten, welche glaubten, daß durch diese Verordnung ihr Gewissen zu eng gespannt würde, könnten sich nach anderer Gelegenheit außerhalb des Kurfürstenthums umthun, wo ihnen das unchristliche Verdammen anderer Christen nachgesehen würde. Zugleich verbot er den TheologieStudirenden den Besuch der Universität Wittenberg, weil dort das unzeitige Berdammen, Verlästern, Verläumden und falsche Andichten immer zunchme, während er immer dahin getrachtet, daß das Verdammen und Verlästern eingestellt, christliche Duldung und evangelische Bescheidenheit befördert, wahre Gottesfurcht und Nächstenliebe gelehrt werde.

Nach dem Beispiel seines Schwagers, Wilhelm von Hessen, ordnete er nun die Haltung eines Religionsgespräches in Berlin an, zu welchem er lutherische, wie reformirte Geistliche nebst einigen Mitgliedern seines Geheimen Rathes unter dem Vorsiße des frommen und gemäßigten Oberpräsidenten von Schwerin berief. Dieser Versuch einer Versöhnung scheiterte jedoch an der Abneigung der Lutheraner, auf irgend eine Verständigung einzugehen. Nachdem die Conferenz erfolglos geblieben, erließ der Kurfürst eine neue Verordnung gegen alle Verunglimpfung, welche sich die Anhänger beider Bekennt niffe gegenseitig von den Kanzeln zufügen möchten (1664). Die Widerspenftigen wurden mit Amtsentsegung bedroht und zugleich verlangt, daß alle Geistlichen sich durch einen schriftlichen Revers verpflichten sollten, die Vorschriften der neuen Verordnung genau zu beobachten. Diese Forderung erweckte die größte Aufregung unter den eifrigen Lutheranern: auch viele wahrhaft fromme unter denselben fanden es mit ihrem Gewissen nicht vereinbar, gegen die reformirten Lehren, welche sie der Seligkeit gefährlich hielten, nicht öffentlich Zeugniß abzulegen, und verweigerten daher mit aller Entschlossenheit die Unterschrift, welche man von ihnen verlangte. Da alle Drohungen nichts halfen, wurden mehrere der entschiedensten ihres Amtes entsetzt, besonders zwei der angesehensten und ehrwürdigsten Berliner Geistlichen.

Paul Gerhardt. Die allgemeinste Theilnahme unter den Geistlichen, welche von der Absetzung betroffen wurden, erregte besonders das Schicksal des berühmten kirchlichen Sängers Paul Gerhardt.

Ein Sachse von Geburt, bekleidete derselbe seit dem Jahre 1657 das Amt eines Diakonus an der Nicolaikirche in Berlin. Die tiefe und einfach schlichte Frömmigkeit, welche auch aus seinen zahlreichen Kirchenliedern überall hervorleuchtet, machte ihn zu einem ächten Manne des Volkes im schönsten Sinne; nicht nur seine Gemeinde, sondern ganz Berlin und die Mark hingen an ihm mit inniger Berehrung. Er war dem lutherischen Glauben mit tiefer

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Ueberzeugung ergeben, ohne jedoch mit seinen Gesinnungsgenossen in den Fehler unchristlichen Eiferns und Lästerns zu verfallen. Er ließ sich in die ser Beziehung niemals Etwas zu Schulden kommen und erfreute sich deshalb der besonderen Gunst und Gnade des Kurfürsten, welcher sich nebst seiner Gemahlin Luise Henriette an den frommen geistlichen Liedern Gerhardt's innig erquickte. Als aber Friedrich Wilhelm mit dem Plane einer Vereinigung der beiden Kirchen hervortrat, fand er auch bei dem sonst so stillen und be scheidenen Diakonus lebhaften Widerstand, und dieser wandte als Theilnehmer des vom Kurfürsten angeordneten Religionsgespräches seinen ganzen Einfluß an, um dies Unternehmen scheitern zu lassen. Ebenso gehörte er zu denjenigen, welche sich entschieden weigerten, den geforderten Revers wegen Vermeidung beleidigender Reden gegen die Reformirten zu unterzeichnen. Er wurde vor das Consistorium gefordert, wo der Oberpräsident von Schwerin ihn durch die freundlichsten, aber zugleich dringendsten Vorstellungen zur Unterschrift zu bewegen suchte. Er sagte ihm:,,Das gute Zeugniß, welches eure Gemeinde über euch ablegt, die Liebe, die ihr allenthalben genießt, und das Vertrauen, mit dem man euch entgegenkommt, dies Alles läßt uns hoffen, daß ihr nicht allein ein treuer Diener eurer Kirche, sondern auch ein treuer Unterthan unseres durchlauchtigsten Kurfürsten seid. Ich kann euch nur das rühmlichste Zeugniß geben, daß ihr jederzeit bei allem euerem Festhalten an dem lutherischen Bekenntnisse doch mit Mäßigung und christlicher Duldsamkeit über die streitigen Lehrpunkte euch ausgelassen und namentlich auf der Kanzel euch fern und frei gehalten habt von jeder Erbitterung. Auf euch hat Seine kurfürstliche Durchlaucht zur Wiederherstellung des Kirchenfriedens nicht wenig gerechnet.“ Gerhardt erwiderte hierauf, daß, wenn er wirklich bisher in seinem Amte und Leben dem Kurfürsten zu keiner Ungnade Anlaß gegeben habe, man ihm auch für die Folgezeit ohne die Unterschrift des Reverses solches zutrauen möge; ein treulich und ehrlich gemeintes Versprechen müsse hinreichen. Da man dennoch in ihn drang, die Unterschrift zu leisten, blieb er mit aller Ruhe und Festigkeit dabei, daß dies seinem Gewissen zuwider sei. Der Präsident bat ihn, acht Tage Bedenkzeit anzunehmen; erst willigte er ein, gleich darauf aber stand er auf und sprach: „Hochwürdige und gnädige Herren, ich habe ein Versprechen gegeben, das ich nicht halten kann. Ich darf die acht Tage Bedenkzeit nicht annehmen, ich weiß, daß ich mich in meinen Gedanken nicht ändern werde. Das Zeugniß, welches ich heute abgelegt, werde ich, so wahr mir Gott helfe, ablegen bis zu meinem Tode. Ich kann den Revers nun und nimmermehr unterschreiben. Ich bin ein Knecht meines Herrn, ich stehe und falle meinem Herrn." So wurde denn auch gegen ihn die Absetzung ausgesprochen. Aber sofort regte es sich in der ganzen Bürgerschaft. Man konnte und wollte es nicht glau ben, daß der treffliche und so milde Mann der Stadt entrissen werden sollte. Die Bürgerschaft und sämmtliche Gewerke wandten sich an den Magistrat, damit dieser Fürsprache beim Kurfürsten einlegte. Aber die Vorstellungen des Magistrats vermochten des Kurfürsten Unwillen nicht zu besänftigen, denn gerade wegen des großen Ansehens, in welchem Paul Gerhardt stand, fürchtete er um so mehr, daß das Beispiel seines Widerspruchs eine gefähr» liche Wirkung haben würde. Selbst die gesammten Stände der Mark trugen

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