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Sorge für die Wohlfahrt des Landes.

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denn er hielt dafür, daß der Fürst Regierungsrechte habe, welche er mit Nie. mandem theilen dürfe, weil die einzelnen Stände doch nur auf ihren eigenen Vortheil bedacht seien. Der Fürst allein habe die Gesammtheit der Unterthanen und das Gesammtwohl im Auge, zu dessen Förderung er ganz freie Hand behalten müsse. In solchen Ansichten wurde Friedrich Wilhelm für seine Person durch das Bewußtsein des aufrichtigsten Strebens für das Heil des Landes bestärkt. 3hm lag wirklich das Emporkommen seines ganzen Volkes immerdar am Herzen, und es gab keinen Zweig der öffentlichen Gewerbthätigkeit, für den er nicht treulich Sorge getragen hätte.

Landesväterliche Sorge. Um den Ertrag der landesherrlichen Güter, welche durch den Krieg in tiefen Verfall gerathen waren, zu vermehren, licß er alle Domainenämter bereisen, alle Verhältnisse genau erforschen, und feststellen, wie viel jedes Gut bei sorgfältiger Bewirthschaftung bringen müsse, und um wie viel demnach die Pacht erhöht werden könne. Ebenso wurden die Abgaben aller anderen Güter, der Ertrag der Zölle, Wegegelder, Fähren, Jagdnutzungen, Mühlengefälle und dergleichen neu berechnet und, wo es thunlich war, erhöht. Der Fürst selbst bereis'te die verschiedenen Landestheile, um überall mit eigenen Augen zu sehen, und erhielt so eine genaue Kenntniß aller Verhältnisse im Lande.

Da in den Dörfern in Folge des Krieges viele Stellen nicht beseßt und bebaut waren, so suchte er von allen Seiten Leute herbeizuziehen, welche diese verlassenen Stellen annähmen und bebauten, wozu er sie durch große Begünftigungen aufmunterte. Besonders vortheilhaft war es für die Mark, daß er viele Bauernfamilien aus den Niederlanden und selbst Schweizer ins Land 308, welche an den Ufern der Havel, sowie in den Niederungen der Oder, der Warthe und der Neze das Beispiel besserer Bodenbearbeitung und Viehzucht gaben. Auch die Hebung der Gartenkunst, welche er in Holland in schöner Blüthe kennen gelernt, ließ er sich angelegen sein; er wollte, daß jeder Bauer bei seinem Hause einen Garten anlege, und keiner sollte heirathen, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbäume gepfropft und sechs Eichbäume angepflanzt hätte.

Für Gewerbe, Fabrikation und Handel war er nicht minder thätig: er förderte die Gewerbthätigkeit durch Errichtung von Musteranstalten, durch Anlegung von Straßen und Canälen, wie des großen Friedrich-WilhelmsCanals, welcher die Oder mit der Spree und dadurch mit der Havel und Elbe verbindet. Eine der wichtigsten Einrichtungen für den Handel war die Einführung der Posten, welche schon Johann Sigismund begonnen hatte, welche aber vom großen Kurfürsten mehrfach verbessert, erweitert und auf alle Landestheile ausgedehnt wurde. Von Danzig über Königsberg nach Memel, von Königsberg nach Warschau und von Berlin über Magdeburg nach Cleve wurden Reitposten eingerichtet, welche den Verkehr zwischen den verschiedenen Landestheilen sehr beförderten. Der Graf von Thurn und Taxis, welcher im deutschen Reiche das Privilegium zu Posteinrichtungen hatte, wollte den Kurfürst in seinen selbstständigen Unternehmungen hindern, doch war dieser nicht der Mann, solchen Widerspruch zu beachten.

Endlich richtete der treffliche Fürst von vornherein sein Augenmerk auch auf die Pflege der geistigen Bildung seines Volkes, auf die Förderung der

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Friedrich Wilhelm's Lebens- und Denkungsweise.

Schulen, der Wissenschaft und Kunst. Nicht blos die Universität Frankfurt hatte sich seiner vielfachen Gunst und Unterstüßung zu erfreuen, er gründete in Duisburg eine neue Hochschule und sorgte überall für die Wiederherstellung der niederen und höheren Schulanstalten, zu welchem er eine besondere Commission ernannte. Auch legte er durch die Erwerbung einer ansehnlichen Büchersammlung den Grund zu der großen Königlichen Bibliothek in Berlin. Selbst die Künste erfuhren bald mehrfache Unterstügung, wiewohl hierin wegen Mangels an Geld fürerst nicht sehr Großes geschehen konnte. Nur die Baukunst wurde von Anfang an auf alle Weise gefördert, was zum Theil mit der Prachtliebe des Kurfürsten zusammenhing. Zwar in seinen persönlichen Neigungen und häuslichen Gewohnheiten war er sehr einfach: er scheut sich nicht, wenn er allein über den Markt geht, ein Paar Nachtigallen, die man feilbietet, zu kaufen, denn er liebt Singvögel in seinen Gemächern; in seinem Küchengarten pfropft er selbst die aus der Fremde gebrachten Reiser, in Potsdam hilft er die Trauben lesen und die jungen Karpfen fischen. Aber, wo er als Fürst auftritt, da muß Alles großartig sein, damit sein junger Staat in der Achtung der großen Welt, die einmal auf das Aeußere viel Werth legt, nicht etwa gering dastehe. Er hält daher auf einen gewissen Glanz in der äußeren Erscheinung, verschreibt troß der Geldnoth, in der er fich oft befindet, für seine Gemahlin den köstlichsten Schmuck aus Paris oder Amsterdam; er nimmt es übel, wenn ihn Jemand an die Kosten erinnert. Auch seine Gesandten müssen überall mit der größten Pracht auftreten und dürfen keinem anderen nachstehen; denn an den Höfen besonders hing die Geltung vielfach vom äußeren Glanze ab*).

Friedrich Wilhelm's Lebens- und Denkungsweise. In Allem, was wir von der vielseitigen Thätigkeit seiner Regierung hier zu rühmen haben, war der Kurfürst selbst die eigentliche Seele und der leitende und belebende Geist. Wie er schon in seiner Jugend den Sitzungen des geheimen Rathes mit Fleiß und Eifer beigewohnt, so fuhr er bis in die spätesten Lebensjahre in unverdrossener Arbeitsamkeit fort. Unter den empfindlichsten Gichtschmerzen sah man ihn stundenlang sitzen und die eingegangenen Briefe mit den Secre tairen durcharbeiten, um sich von Allem selbst zu unterrichten. Dann gab es wohl einiges Geheimere, was er sich allein vorbehielt, aber das Meiste ward doch in eigentliche Berathung gezogen: Friedrich galt für einen der besten Köpfe von Europa, von tiefen Gedanken und reifer Erfahrung, doch ist es öfter vorgekommen, daß er eine Meinung, die er bereits ergriffen, im ver sammelten Rathe wieder fallen ließ, wenn er sich überzeugte, daß eine andere besser sei. Man verglich sein Urtheil mit dem Neigen der Zunge in der Waage: nach der Seite hin, wohin das Uebergewicht der Gründe fiel, dahin ging auch seine Entscheidung. Seine Grundsäße waren: wohl überlegen, rasch ausführen. Was ihm eine geistige Ueberlegenheit über Alle gab, mit denen er in Berührung kam, war, daß er sich in jedem Augenblicke seiner erhabenen Stellung, seiner hohen Pflichten und seines reinen Willens bewußt war. Sein ganzes Streben hatte etwas Großartiges, Heroisches. Dabei war der innerste Kern seines thatkräftigen Lebens die Religion, der innige

*) Rante a. a. D. S. 71,

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Glaube. In Augenblicken der Noth und Gefahr, we Gründe und Gegengründe der Politik nicht mehr ausreichten, in den schlaflosen Nächten, die dann folgen, fleht er zu Gott, ihn finden zu lassen, was das Beste sei, und an dem, was ihm dann eingeleuchtet, hält er als von Gott eingegeben fest.

Sein vertrautester Rathgeber war während des größten Theiles seiner Regierung Otto von Schwerin, welcher als erster Minister die Stelle des ehemaligen Kanzlers mit dem Titel eines Oberpräsidenten und dem höchsten Range unter allen Beamten einnahm. In militärischen Dingen aber erhielt er an dem berühmten Derfflinger eine wackere Stüße. Bei diesem, als dem ersten berühmteren preußischen Generale, wollen wir hier einen Augenblic verweilen.

Derfflinger kam als armer Schneidergesell in seinem sechszehnten Jahre aus der Lehre und wollte von Tangermünde über die Elbe seinen Weg nach Berlin nehmen, die Schiffer aber wiesen ihn zurück, weil er kein Geld hatte, die Ueberfahrt zu bezahlen. Traurig am Ufer stehend sah er, daß viele Leute unentgeltlich übergesezt wurden; er fragte, was das für Leute seien, und erhielt zur Antwort: Kriegsleute, die kämen überall frei durch. Da meinte Derfflinger, so wäre es ja besser, in der Welt ein Kriegsmann zu sein, als ein Schneider, warf unwillig sein Bündel mit dem Handwerkzeuge in den Strom und ließ sich auf der Stelle als Reiter anwerben. Wo er zuerst Kriegsdienste genommen, ist unbekannt: später trat er in sächsische Dienste, wo er, durch Muth und gutes Verhalten ausgezeichnet, bald zum Offizier befördert wurde Er begab sich im Jahre 1631 unter Gustav Adolph's Fahnen, und seine Tüchtigkeit muß sich dort glänzend bewährt haben, denn schon im Jahre 1635 finden wir ihn als schwedischen Obristlieutenant erwähnt. Er wohnte allen wichtigen Kriegsthaten der Schweden bis zum westphälischen Frieden bei; dann wurde er mit dem größten Theile des schwedischen Heeres mit reicher Belohnung entlassen. Seitdem lebte er in der Mark, wo er sich verheirathet hatte. Bald sollte er seinem neuen Vaterlande als Feldherr große Dienste leisten.

Der Kurfürst bedurfte, als zwischen Schweden und Polen Krieg ausbrach, eines tüchtigen Anführers seiner Truppen, und trat mit Derfflinger in Unterhandlung; dieser stellte seine Bedingungen sehr hoch, wurde aber mit dem Fürsten einig und trat im Jahre 1655 als Generalwachtmeister in brandenburgische Dienste: seine alte Bekanntschaft unter dem Kriegsvolke, das ehemals unter den Schweden gedient, verschaffte dem Kurfürsten viele tüchtige Offiziere, sein Name, wie seine kundige Thätigkeit förderten die Werbungen, und seine Anordnungen trugen viel zur Ausbildung der jungen Kriegsmacht bei, deren Stärke, Ordnung und Ausrüstung bald alle Welt in Erstaunen sette. In den folgenden Kriegen zeichnete er sich besonders als trefflicher Reitergeneral überall höchst vortheilhaft aus, und schon im Jahre 1657 wurde er mit großer Anerkennung seiner Dienste und Fähigkeiten zum Generallieutenant der Reiterei ernannt, bald darauf zum Geheimen Kriegsrathe, in welcher Eigenschaft er die Leitung des gesammten Kriegswesens erhielt. Im Jahre 1670 aber wurde ihm wegen seiner großen Verdienste um das Heer die höchste Würde in demselben zu Theil; er wurde zum Feldmarschall ernannt. Wiewohl er wegen seincs eigensinnigen, störrigen Wesens dem

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Kurfürsten manche Unannehmlichkeit und Schwierigkeit bereitete, und einmal sogar in Ungnade auf seine Güter verwiesen wurde, so mochte ihn doch Friedrich Wilhelm bei der Kriegführung nicht gern entbehren, sah ihm Vieles nach und wirkte ihm sogar beim Kaiser die Würde eines Reichsfreiherrn aus.

In allen Kriegen, welche der Kurfürst führte, war Derfflinger sein treuer Feldherr: wir werden ihn bei allen großen Kriegsthaten, besonders in der Schlacht von Fehrbellin noch rühmend erwähnen müssen. Selbst im Alter von 72 Jahren übernahm er auf seines Fürsten Wunsch noch einmal die Anführung im Schwedenkriege, und zeichnete sich da noch mit altgewohnter Tapferkeit und mit allem Feuer persönlichen Muthes aus, immer voran in Gefahr und Kampf, als Greis noch wie ein Jüngling in den Waffen. Er überlebte den großen Kurfürsten und zog auch unter dessen Sohne noch einmal gegen die Franzosen mit ins Feld, dann kehrte er im Jahre 1690 nach Berlin zurück, um fernerhin ganz der Ruhe zu leben.

Der Unternehmungsgeist, die Schnelligkeit und Kühnheit, welche im Reiterdienste vor Allem nöthig sind, bilden die Grundzüge von Derfflinger's Charakter als Kriegsmann; die Reiterei war seine Waffe, ihr blieb er durch sein ganzes Leben, vom Gemeinen bis zum Feldmarschalle treu. Die Truppen liebten ihn und folgten mit Vertrauen seiner Anführung. Er hatte mit ihnen eine leutselige und freigebige Art. Seine Kriegskenntniß und Waffenkunde verdankte er blos der unmittelbaren Anschauung und Erfahrung; denn Gelehrsamkeit und Studium blieben ihm durchaus fremd, und sein Mangel an Schulunterricht kam oftmals in lustigen Mißverständnissen zu Tage. Ein Rittmeister, den er auf Erkundigungen ausgeschickt, sezte auf den Rapportzettel vor das Datum das Wort Raptim, d. h. in Eile. Derfflinger meinte, das sei ein Ortsname, und nachdem er lange auf der Karte danach gesucht, sagte er: „Ich habe den Rittmeister nach Neudorf beordert und der Teufel hat ihn nach Raptim geführt.“ Endlich darüber aufgeklärt, es sei ein lateinisches Wort und bedeute „in Eile,“ rief er: „Ei so hätte der Narr mögen auf gut Deutsch hinschreiben „,in Eil,“ und ich hätte mir eine gute halbe Stunde unnützen Suchens erspart." Von Natur Biedermann und heiteren Sinnes, scheint er eine gewisse Derbheit und Laune glücklich vereint zu haben.

Natürlich fehlte es nicht an Neidern und Feinden, welche ihm auch seine dunkle Herkunft zum Vorwurfe machten; aber Derfflinger war nicht der Mann, so etwas geduldig zu ertragen. Als ein französischer Gesandter einst die Unverschämtheit hatte, den Kurfürsten bei der Tafel zu fragen, ob es wahr sei, daß er einen General in Diensten habe, der ein Schneider gewesen? trat Derfflinger sogleich selber auf, und flammende Blicke auf den Franzosen werfend, rief er: „Hier ist der Mann, von dem das gesagt wird; hier aber (auf den Degen schlagend) ist die Elle, mit der ich die Hundsfötter nach der Länge und Breite messe." Derfflinger schämte sich der Erinnerung seiner früheren Lebensjahre keineswegs, nur vorwerfen sollte sie ihm keiner, er selbst rief manchen Zug seiner Vergangenheit gern auf heitere Weise zurück. Als er noch gemeiner Dragoner war, erzählte man, konnte er eines Nachts nicht schlafen, sondern warf sich unruhig auf der Streu hin und her, wodurch sein Zeltkamerad gleichfalls am Schlafe gehindert blieb, und ihn scheltend fragte, warum er se unruhig sei? Derfflinger antwortete, er könne nicht schlafen,

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weil ihn der Gedanke quäle, ob er wohl in der Welt noch ein General werden möchte. „Ach was!" rief der Andere,,,lieg und schlaf! ein Lumpenhund magst Du wohl noch werden, aber kein General!" Dreißig Jahre nachher, als er schon Feldmarschall war, kam er in ein Städtchen, wo der Name des Bürgermeisters ihn an jenen Kameraden erinnerte. Er fuhr sogleich vor dessen Wohnung, und als derselbe eiligst mit der Müße in der Hand hervorstürzte, rief Derfflinger, ihn auf den ersten Blick wiedererkennend, mit starker Stimme: „Kamerad, kennen wir uns wohl noch?"-,,Ja," erwiderte der Bürgermeister mit Zögern. -,,Und wie ist's mit der Prophezeihung geworden?" fuhr Derfflinger fort, indem er ihm die Worte jener Nacht zurückrief. Der Bürgermeister entschuldigte sich, nach so langer Zeit könne er sich der Worte, die er damals gebraucht, so genau nicht mehr erinnern, bäte aber um Verzeihung, wenn unter ihnen als Zeltkameraden damals so Etwas vorgekommen. „Wenn's einmal Lumpenhund sein muß," rief Derfflinger,,,so mag's drum sein; aber wer ist denn nun der größte geworden, ich oder Du?" Der Bürgermeister wußte sich in seiner Verwirrung kaum zu fassen, der Feldmarschall aber sprang aus dem Wagen, umarmte ihn brüderlich, klopfte ihm auf die Schultern und sagte, ob er was Gutes zu essen habe? Jener antwortete: Schinken, geräucherte Würste, Fische und Krebse habe er im Hause. „Und ich," sagte Derfflinger,,,habe guten Rheinwein bei mir." Und so gingen fie zusammen hinein, aßen und tranken vergnügt mit einander und unterhielten sich mit alten Schnurren und Streichen aus jener frühen Zeit.

Derfflinger lebte seine lezten Jahre im Schooße seiner Familie, jeder Sorge enthoben, in stillem Frieden. Man erzählt, daß er einst an der Wiege des Kurprinzen, nachherigen Königs Friedrich Wilhelm des Ersten, stand, ganz in Betrachtung versenkt. Der Kurfürst fragte ihn: „Nun, alter Derfflinger, was denkt Er denn so nach?" Der Feldmarschall fuhr auf, war zuerst etwas verlegen, faßte sich aber gleich und sagte mit munterer Geradheit: ,,Indem ich den Prinzen ansah, dachte ich mir und sagte im Stillen zu ihm: Dein Großvater hat mich gehudelt, Dein Vater hat mich gehudelt, aber Du wirst mich wohl ungehudelt lassen.“ Der Kurfürst lachte und ließ es gut sein. Derfflinger war übrigens ein Mann von aufrichtiger Frömmigkeit, der protestantischen Glaubenslehre eifrig ergeben: er ließ sich in seinen lezten Lebensjahren aus dem trefflichen Erbauungsbuche Johann Arnd's „wahres Christenthum" fleißig vorlesen. An Altersschwäche starb er am 4. Februar 1695 im neunzigsten Lebensjahre.

22. Der schwedisch-polnische Krieg; das Herzogthum Preußen wird unabhängig von Polen.

Ausbruch des schwedisch - polnischen Krieges; des Kurfürsten Politik. Das Heer, welches Friedrich Wilhelm mit Anstrengung aller Kräfte seines Landes gebildet und vermehrt hatte, fand sehr bald Gelegenheit, seine Tüchtigkeit zu erproben: im Jahre 1654 brach ein Krieg zwischen Schweden und Polen aus, welcher für den großen Kurfürsten nicht gleichgültig bleiben konnte, vielmehr auf das Schicksal seiner Staaten einen großen Einfluß übte. Der Klugheit und Umsicht, womit Friedrich Wilhelm sich während dieses

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