Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Jugendjahre des großen Kurfürsten.

143

Die Jugendjahre des großen Kurfürften. Friedrich Wilhelm war in Berlin am 16. Februar 1620 geboren. Seine Mutter, die Schwester des unglücklichen böhmischen Königs Friedrich (von der Pfalz), leitete seine erste Erziehung; sie richtete ihr Augenmerk besonders darauf, ihm eine feste religiöse Grundlage zu geben. Außerdem wurde er in Sprachen, in der Geschichts- und Kriegswissenschaft unterrichtet und durch Leibesübungen abgehärtet. Neuere Geschichte, Baukunst, besonders Festungsbaukunde und Geschützkunde lernte er später meistens durch eigenen Fleiß und durch den Umgang mit unterrichteten Männern. Als der dänische Krieg in den Marken wüthete, wurde der junge Kurprinz (1627) mit seiner Schwester nach Küstrin gebracht, wo er den größten Theil des Knabenalters verlebte. Gewiß war es vortheilhaft für ihn, daß er hierdurch dem schädlichen Einfluß des rohen und wüsten Lebens, welches an seines Vaters Hofe herrschte, entzogen ward. Gustav Adolph sah den Prinzen (wahrscheinlich im Jahre 1631) und gewann den körperlich kräftigen und geistig geweckten und lebhaften Knaben so lieb, daß er ihm alsbald die Hand seiner damals fünfjährigen Tochter Christine zugedacht haben soll. Frühzeitig scheint Friedrich Wilhelm eine große Abneigung gegen Schwarzenberg gefaßt zu haben, woran gewiß der Einfluß seiner Mutter und seiner Großmutter, der alten Kurfürstin Anna, viel Antheil hatte; doch mußte der Prinz diese seine Stimmung an dem Hofe seines Vaters auf alle Weise zu verbergen suchen.

Reise nach Holland. Sehr willkommen war es gewiß dem Jüngling, als Georg Wilhelm den Entschluß faßte, ihn nach damaligem Gebrauch zu seiner weiteren Ausbildung eine Zeit lang in's Ausland zu schicken: Holland wurde als Ziel der Reise ausgewählt, besonders sollte Friedrich Wilhelm auf der berühmten Universität Leyden seine Studien vervollständigen. Von seinen Erziehern begleitet, trat er die Reise an (1634) und begab sich sofort nach Leyden, wo jedoch seines Bleibens wegen der dort ausgebrochenen Pest nicht lange war; er ging von da nach Arnheim, um sich in ritterlichen Künsten auszubilden; dort wurde ihm das Glück zu Theil, den Umgang mit den ausgezeichnetsten Staatsmännern und Feldherren der Niederlande zu genießen. Er schloß sich besonders an den berühmten Statthalter des Landes, Friedrich Heinrich von Oranien, mit ehrfürchtiger Liebe an, um sich durch die Bes lehrungen und das Beispiel des tapfern Feldherrn und weisen Staatsmannes zu unterrichten. Oranien gewann ihn sehr lieb, und als die Pest bald darauf den lernbegierigen Jüngling auch von Arnheim weiter nach dem Haag vertrieb, konnte derselbe dort um so ungestörter steten Umgang mit dem ausgezeichneten Mann pflegen.

Der Aufenthalt in Holland war für den regsamen jungen Prinzen in jeder Beziehung eine Quelle vielfacher Beobachtungen und Erfahrungen, die ihm für seinen künftigen Herrscherberuf von großem Nußen sein mußten. Kein Land Europa's gab damals ein so schönes und anregendes Bild menschlichen Fleißes und lebendiger Betriebsamkeit, wie Holland.

Das kleine Küstenland hatte in den Kämpfen gegen Spanien eine Achtung gebietende Stellung in ganz Europa errungen, durch die Entwickelung seiner Handelsmacht, mit der die Ausbildung einer vortrefflichen Marine Hand in Hand ging, war es dann immer höher in Wohlstand und Bildung aufgestieger.

[blocks in formation]

Es besaß große Länderstrecken in Nordamerika, die schönsten Inseln in West indien, es hatte Brasilien erobert und vorlängst in Ostindien und Ceylon festen Fuß gefaßt, selbst die Goldküste Afrika's gehorchte weithin den Holländern; mit großen Kapitalien ausgerüstete Handelsgesellschaften in Amsterdam führten die Reichthümer aller dieser Länder nach Europa. Welch reger Verkehr, welches geistige Streben schon dadurch nach Holland kam, ist leicht zu ermessen, und Gelehrsamkeit und jegliche Kunst blühte, wie nie zuvor, in dem mühsam dem Meere abgerungenen Ländchen. Auf der Universität Leyden wurden besonders die alten Sprachen getrieben, aber nicht minder fanden Naturwissenschaften, Mathematik, Astronomie und Physik in Holland die fruchtbarste Förderung. Der berühmte Hugo Grotius lehrte das Völkerrecht, und Holland wurde die Wiege aller Staats- und Finanzwissenschaft. Die großen Reichthümer des Landes weckten einen lebhaften Kunstsinn; Malerei, Baukunst und alle praktischen Künste, besonders auch die Gärtnerkunst, gelangten zu einer raschen Blüthe. Die holländischen Staatsmänner, halb Kaufleute, halb Diplomaten, standen in höchster Achtung, und die großen Oranier hatten ein vortreffliches Kriegsheer und eine wahre Pflanzschule für Feldherren und Seeoffiziere in's Leben gerufen.

So lernte denn der junge Prinz in Holland die Erfolge kennen und bewundern, welche ein kleines Volk durch unermüdliche Thätigkeit und unter der Leitung tüchtiger Staatsmänner in jeder Beziehung erreicht hatte, und es erstarkte in ihm der Wille, auch in seinem Volk die Keime solchen ruhmvollen Gedeihens zu pflegen und aufzuziehen. Sein ganzes späteres Wirken giebt Zeugniß davon, wie sehr jene in der Fremde gesammelten Erfahrungen von ihm zum Heile seines Volkes benugt wurden. Die meisten Staatseinrichtungen, welche er nachher in seinen Ländern beförderte, waren Ergebnisse seines Um ganges mit den holländischen Staatsmännern; besonders aber lernte der Prinz die Kriegsverfassung der großen Oranier kennen und entwickelte nach ihrem Beispiel das Feldherrutalent, das später seinen Namen durch die ganze Mit- und Nachwelt trug. Nicht aber sein Geist und sein Wissen allein er starkten bei dem Aufenthalt in Holland, auch sein Charakter und seine Willenskraft wurden in dem edeln Kampfe gegen jugendliche Leidenschaft gestählt; er lernte sich selbst beherrschen. In dem üppigen Haag war es, wo bei den Freuden nächtlicher Gelage öfter der Versuch gemacht wurde, den Jüngling zu unwürdigen Ausschweifungen zu verführen; aber sein fürstliches Ehrgefühl, gestärkt durch die Warnungen seines Erziehers, ließ ihn den Lockungen widerstehen. Er verließ, um den Versuchungen aus dem Wege zu gehen, lieber den Haag;,,ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig,“ fagte er und begab sich in's Feldlager zum Prinzen von Oranien. Als dieser den Grund seiner plöglichen Entfernung aus dem Haag erfuhr, klopfte er ihm beifällig auf die Schultern und sagte:,,Eine solche Flucht ist heldenmüthiger, als wenn ich Breda eroberte. Vetter, ihr habt das gethan, ihr werdet mehr thun. Wer sich selbst besiegen kann, der ist zu großen Unternehmungen fähig." Diese ehrenvolle Anerkennung des berühmten Oraniers machte einen tiefen Eindruck auf das empfängliche Herz des ehrbegierigen Jünglings, welcher nun um so mehr bemüht war, sich vor jeder Befleckung zu bewahren und die Prophezeiung des großen Fürsten zu erfüllen.

Die Rüdlehr; Stellung zu Schwarzenberg; Friedrich Wilhelm's Eigenschaften. 145

Die Rückkehr; des Prinzen Stellung zu Schwarzenberg. Während dieses Aufenthalts in Holland waren die Gegner Schwarzenberg's darauf bedacht, den Prinzen bleibend dem Einfluß desselben zu entziehen; es wurde dahin gearbeitet, Friedrich Wilhelm zum Statthalter der cleveschen Länder zu machen, was die cleveschen Stände selbst wiederholt bei Georg Wilhelm beantragten. Auf Schwarzenberg's Rath lehnte dieser jedoch den Antrag entschieden ab. Der Kurprinz versuchte nun, unterstüßt von seiner Mutter, den Aufenthalt in Holland gegen Schwarzenberg's Willen unter allerlei Vorwänden immer wieder zu verlängern, bis er zuleßt auf den ausdrücklichen Befehl des Vaters an dessen Hof zurückkehren mußte. Es läßt sich denken, daß seine Stimmung gegen Schwarzenberg nicht günstiger geworden war, als vordem; doch mußte er sich, so lange sein Vater lebte, Zwang anthun, um seinen Widerwillen gegen den mächtigen Günstling zu verbergen. Bald nach seiner Heimkehr erkrankte der Kurprinz gerade am Tage nach einem Gastmahle, welches Schwarzenberg ihm zu Ehren veranstaltet hatte; des Grafen Feinde benutten diesen Zufall, um ihn bei Friedrich Wilhelm zu verdächtigen, als habe er ihn vergiften wollen, doch scheint der Prinz auf diese niedere Verläumdung kein Gewicht gelegt zu haben. Er suchte sich mit Schwarzenberg scheinbar so freundlich wie möglich zu stellen, und hoffte durch denselben doch endlich die Statthalterschaft in Cleve noch zu erlangen. Der Kurfürst Georg Wilhelm aber schlug das Verlangen nochmals rund ab: sein Sohn mußte mit ihm erst in Berlin, dann am Hofe zu Königsberg verbleiben, wo er denn gute Gelegenheit fand, die Parteien im Herzogthum Breußen mit allen ihren Leidenschaften und schwachen Seiten genau kennen zu lernen, was ihm später zu Statten kam, um deren Macht leichter zu brechen.

Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung und erste Schritte; Schwar zruverg's Ende. Am 20. November 1640 folgte Friedrich Wilhelm seinem Vater in der Regierung der brandenburgisch - preußischen Lande. Der junge Kurfürst brachte Gaben und Eigenschaften mit auf den Thron, wie sie selten in so schönem Vereine gefunden werden. Seine stattliche Erscheinung, die hohe, freie Stirn und das milde Feuer des blauen Auges kündigten den edeln und ernsten Geist des Herrschers an, welcher mit voller, unentweihter Jugendfrische den Thron seiner Väter bestieg. Ein Herz, das sich selbst zu beherrschen gelernt, ein gebildeter und in früher Erfahrung gereifter Geist, ein kühner Heldenmuth, der vor keiner Schwierigkeit zurückschreckte, vor keiner Gefahr erzitterte, und ein fester, kräftiger Wille, der das einmal erwählte Ziel nie wieder aus dem Auge verlor, eine scharfe Beobachtung und Menschenkenntniß, die Kunst, aus allen Umständen den möglichsten Vortheil zu ziehen, die Geistesgegenwart, sich allen Verlegenheiten flug zu entwinden, das waren einige der herrlichen Mittel, welche dem jungen Fürsten zur Erfüllung seines schweren Berufs zu Gebote standen. In der That war die Fülle solcher Gaben erforderlich, um ihn nicht im Hinblicke auf die Größe seiner Aufgabe von vorn herein muthlos werden zu lassen. Wir haben den trostlosen Zustand seiner Länder, besonders der Marken, bei Georg Wilhelm's Tode bereits kennen gelernt, aber mehr noch, als die Zerrüttung des Landes lastete der Einfluß der Fremdherrschaft auf der neuen Regierung. Zum Theil war das Land noch in der Gewalt der Schweden, zum Theil hatte sich Georg Wilhelm

Dahn, vreuß. Gesch.

10

146

Friedrich Wilhelm's erste Schritte; Schwarzenberg's Tod.

durch die Verträge mit dem Kaiser die Hände gebunden, denn die Truppen, besonders in den Festungen, waren vor Allem dem Kaiser vereidigt und dem Kurfürsten nur nebenher durch einen Handschlag verpflichtet. In einem Aufsaße aus seiner ersten Regierungszeit sagte Friedrich Wilhelm selbst: „Auf der einen Seite habe ich die Krone Schweden, auf der andern den Kaiser; ich size zwischen ihnen und erwarte, was sie mit mir anfangen, ob sie mir das Meinige lassen oder nehmen wollen," und wenn er die biblischen Geschichten liest, so will ihm bedünken, als sei niemals ein Fürst in einer ähnlichen Bedrängniß gewesen wie er, weder David noch Salomo habe es jemals so schwer gehabt. Noch währte der dreißigjährige Krieg fort. Es war nichts Leichtes, fich damals für eine der beiden kriegführenden Parteien zu entscheiden, zwischen welchen das Glück fortwährend schwankte, so daß bald die Kaiserlichen im Begriff waren, die Schweden ganz aus Deutschland zu verjagen, bald wieder die Letteren bis vor Prag und bis an die Donau vordrangen. Mochten aber die Schweden oder die Kaiserlichen im Vortheile sein, immer waren es die Marken, welche unter den Schrecken des Krieges am meisten zu leiden hatten.

Friedrich Wilhelm mußte, um sich aus dieser schlimmen Lage zu ziehen, sehr vorsichtig und planmäßig zu Werke gehen. Er sah ein, daß er vor Allem Herr in seinem eigenen Lande werden und sich wo mög lich eine eigene, nur ihm gehorchende Heeresmacht bilden müßte, um sodann den Umständen nach frei und selbstständig handeln zu können. Na türlich konnte ihm bei diesem Bestreben Schwarzenberg's Einfluß nur im Wege stehen, welcher mit ausgedehnten Vollmachten Statthalter in den Marken war. Der Kurfürst durfte jedoch den Grafen nicht plötzlich entlassen, um nicht seine Pläne dadurch gleich zu verrathen und des Kaisers Verdacht zu erregen. Er schrieb daher an Schwarzenberg von Königsberg aus, um denselben zu bitten, ihm, wie seinem Großvater und Vater, die Regierungslast erleichtern zu helfen und sich mit der Statthalterschaft in den Marken ferner zu beladen. Gleichzeitig aber verbot er den Commandanten der Festungen Küstrin und Beiß, fernerhin kaiserliche Garnisonen aufzunehmen, und suchte fich mit den Schweden, wenn auch nicht in Frieden, doch in eine Art Waffenstillstand zu setzen. Vergeblich machte Schwarzenberg hiergegen die dringendsten Vorstellungen. Bald sollte er auch aus anderen Anzeichen erkennen, daß der Kurfürst nur seiner eigenen Ueberlegung folgte. Unter Georg Wilhelm hatte der allmächtige Minister alle an den Kurfürsten gerichtete Schreiben er brechen dürfen, Friedrich Wilhelm dagegen verordnete, daß ihm künftig solche Briefe zu eigener Eröffnung zugeschickt würden, wie er auch auf andere Weise die Vollmachten Schwarzenberg's beschränkte. Gleich darauf ging er einen großen Schritt weiter: er befahl, die Commandanten und Offiziere der Festungen, welche bis dahin durch ihren Eid dem Kaiser verpflichtet waren, für ihn allein zu vereidigen. Nur einer der Commandanten, Oberst von Burgsdorf in Küstrin, leistete dem Befehle ohne Weiteres Folge, die übrigen Offiziere erhoben Bedenken, weil die Truppen in des Kaisers Namen ge worben wären.

Schwarzenberg mußte mehr und mehr erkennen, daß die Zeit seiner all mächtigen Herrschaft vorüber sei; im Aerger über alle diese Vorgänge und über die Berufung mehrerer seiner entschiedensten Gegner in den kurfürstlichen

Bildung eines stehenden Heeres.

147

Geheimen Rath ging er bereits mit dem Gedanken um, sein Amt niederzulegen. Er war in einem gereizten, halb krankhaften Zustande, als er einen heftigen Auftritt mit mehreren Hauptleuten hatte, welche mit Ungestüm den rüdständigen Sold für ihre Truppen verlangten. Kaum hatte er dieselben aus seiner eigenen Kasse befriedigt, so erhielt er ein vertrauliches Schreiben, welches ihm den nahe bevorstehenden Ausbruch der gänzlichen Ungnade des Kurfürsten in Aussicht stellte. Da ergriff ihn Fieberschauer, er mußte sich zu Bett legen und endete wenige Tage darauf (2. März 1641) durch einen Echlagfluß. Der Kurfürst ließ die Papiere des verdächtigen Mannes sofort versiegeln, aber es ist Nichts bekannt geworden, was den Verdacht einer Veruntreuung oder des Verraths bestätigt hätte. Verderblich ist jedoch sein Einfluß auf Georg Wilhelm und die Regierung der Marken sicherlich gewesen, umb für die Pläne des jungen Kurfürsten war es ein Vortheil, daß der hinbernde Einfluß des schlauen Schwarzenberg aus dem Wege geräumt war.

Bildung eines stehenden Heeres. Friedrich Wilhelm ging nun ohne Weiteres auf das Ziel los, sich ein eigenes stehendes Hcer zu bilden. Die Obersten, welche sich weigerten, ihm allein den Eid zu leisten, wurden entfernt, ihre Regimenter dem Kaiser auf sein Verlangen überlassen, aus den übrigen aber drei Regimenter zu Fuß und noch eine Leibgarde, sowie 200 Mann reitender Garde gebildet. Diese in der Eile geschaffene Macht betrug im ersten Augenblicke nur 3000 Mann, aber es war die erste stehende Heeresmacht, welche statt der bisherigen Söldnertruppen in Branden burg gebildet werden, und ist als der erste Kern und die eigentliche Grundlage des stehenden Heeres im preußischen Staate zu betrachten. So wurde der große Kurfürst gleich in seinem ersten Regierungsjahre der Schöpfer einer Einrichtung, welche nach und nach gekräftigt und gestärkt, einer der wichtigsten Grundpfeiler der preußischen Monarchie geworden ist.

Der Oberst Konrad von Burgsdorf, welcher sich zuerst dem Kurfürsten angeschlossen hatte, wurde zum Commandanten aller brandenburgischen Festungen, zum Befehlshaber der Leibgarde und zugleich zum obersten Kammerherrn ernannt: er war eine Zeit lang Friedrich Wilhelm's begünstigter Freund und Rathgeber, dauernden Einfluß vermochte er jedoch nicht zu ge winnen, da Friedrich Wilhelm in ihm mehr und mehr einen rohen und gewöhnlich denkenden Menschen erkannte.

Während so in den Marken die Macht der Regierung auf neuen, festeren Grundlagen wieder hergestellt wurde, hatte der Kurfürst große Schwierig. keiten zu überwinden, um von dem König von Polen die Belehnung in Breußen zu erhalten. Er mußte sich lästige Bedingungen, besonders gegen die freie Religionsübung der Reformirten, und hohe Geldforderungen gefallen laffen; doch fügte er sich einstweilen, in dem festen Vertrauen, daß sich bald Zeiten finden würden, wo er auch dort eine größere Selbstständigkeit erringen tönne. Nachdem die Verhandlungen in Warschau zum erwünschten Ziel geführt hatten, ging er selbst dahin, leistete den Eid der Treue vor dem Throne des Königs von Polen und wurde von diesem mit Preußen belehnt (1641).

Friedrich Wilhelm's Verhalten bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. Sowie der Kurfürst von dem Einfluß Schwarzenberg's befreit war, ging er entschiedener auf das Ziel los, sich mit den Schweden zu ver

« ZurückWeiter »