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Lutherische Confirmandinnen in Amsterdam. Nach einem Gemälde von Therese Schwarze.

Die Verlobung des Herzogs von Aosta.

Am 18. März hat die Verlobung des italienischen Prinzen Emanuel, Herzogs von Aosta, mit der Prinzessin Helene von Orléans stattgefunden; damit ist ein Herzensbündniß geschlossen, das nicht nur orléanistische Heißsporne für geeignet halten, die Verstimmung zwischen Frankreich und Italien beseitigen zu helfen. Erörtert doch die italienische Presse neuerdings wieder die Frage einer Regelung der Handelsbeziehungen zu Frankreich. Ein merk würdiger Zufall wollte es ferner, daß sich gerade am Tage der Verlobung in der französischen Deputirtenkammer unter

dem Vorsiße von Jules Roche eine bereits mehr als hundert Mitglieder zählende Freihandels gruppe bildete, die die Wiederanknüpfung von engern commerziellen Beziehungen zwischen Frankreich und Italien, der Schweiz und Spanien anstrebt. Gewiß nicht ganz absichtslose Auslassungen des orléa nistischen,,Soleil" haben außerdem so viel verrathen, daß die Regierung der Republik es nicht gerade mit misgünstigen Augen ansieht, wenn eine französische Prinzessin eine Verbindung eingeht, die Frankreich unter Umständen zu statten kommen könnte. Haben doch schon einmal Diplomaten der Repu blik, und zwar im Früh jahr 1894, den Einfluß einer Cousine der Prinzessin Helene am Hofe

auf und übernahm, zum Obersten befördert, 1894 das Com
mando des 5. Feldartillerie-Regiments, das zu Venaria Reale
bei Turin in Garnison liegt. Der Herzog widmete sich mit
Eifer sowol fachwissenschaftlichen Studien als auch der
Ausbildung der Mannschaften. Er besißt in Italien und
Belgien ausgedehnte Güter, in Turin den von der Mutter er
erbten, werthvolle Sammlungen enthaltenden Palazzo Merode.
Prinz Emanuel hat noch drei jüngere Brüder, den Grafen

Chef des Hauses Bourbon-Orléans, die ältere Schwester Amalie (geboren am 28. September 1865) die jetzige Königin von Portugal. Außerdem sind noch zwei jüngere Schwestern und ein Bruder vorhanden.

Bei Gelegenheit der Begräbnißfeierlichkeiten des Vaters der Braut, denen der Herzog von Aosta als Vertreter seines Oheims, des Königs von Italien, im September v. 3. zu Stowe House in Buckinghamshire beiwohnte, soll die erste Annäherung der Verlobten erfolgt sein.

Prinz Emanuel, Herzog von Aosta, und seine Braut, Prinzessin Helene von Orléans.

zu Kopenhagen im Interesse Frankreichs angerufen.
Vittorio von Turin, den Herzog Luigi der Abruzzen und den
Prinz Emanuel, Herzog von Aosta, eine stattliche Erschei: Grafen Umberto von Salemi (geboren am 22. Juni 1889); der
nung, der rechte Typus des Hauses Savoyen, steht jest im zuleßtgenannte entstammt der zweiten Ehe des Vaters mit der
27. Lebensjahr. Er ist der älteste Sohn des am 18. Januar Prinzessin Lätitia Bonaparte, Tochter des verstorbenen Prinzen
1890 verstorbenen Prinzen Amadeo, Herzogs von Aosta (De Jérôme Napoléon und der Prinzessin Clotilde von Savoyen.
cember 1870 bis Februar 1873 König von Spanien), und der Prinzessin Helene Luise Henriette von Orléans ist die zweite,
Prinzessin Maria dal Pozzo della Cisterna († 8. November am 13. Juni 1871 zu Twickenham geborene Tochter des am
1876). Prinz Emanuel, am 13. Januar 1869 zu Genua ge 8. September 1894 dahingeschiedenen Grafen Philipp von Paris
boren, stieg im 19. Artillerieregiment (Florenz) 1889 zum und der Gräfin Isabella von Orléans. Der ältere Bruder der
Batteriechef, 1891 zum Major und Abtheilungscommandeur | Braut, Philipp (geboren am 6. Februar 1869), ist gegenwärtig

Am 21. März wurde der Herzog vom Präfidenten der Französischen Republik in Privat audienz empfangen. Die Unterhaltung, der sonst niemand beiwohnte, er: reichte die Dauer von etwa 20 Minuten. Hierauf begab sich der Präsi dent auf die italienische Botschaft, um dort seinen Besuch abzustatten. Am folgenden Tage traf der Herzog in Turin ein, wo Ende Mai d. J. die Hochzeit im engsten Familienkreise stattfinden soll.

Trägt diese Verbin dung in der That dazu bei, die politische Vorder eingenommenheit Franzosen gegen Italien zu zerstreuen, so kann dies auch dem mitteleuropäischen Dreibunde nur erwünscht sein.

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Rembrandt's Porträt des
Cornelis Claesz Anslo.

In der berliner Ge mäldegalerie hat sich seit einigen Monaten den

18 Werken Rembrandt's, die sie bisher schon ihr eigen nannte, das prächtige Porträtstück des Meisters hinzugefellt, von dessen Composition unsere Nachbildung eine Vorstellung gibt. Unter den vielen Erwerbungen von hohem Werth, die seit dem Jahre 1873 die künstlerische Bedeutung der Sammlung fortdauernd gesteigert haben, darf diese als eine der glänzendsten bezeichnet werden. Reichlich ist sie denn auch dem berliner Museum, zumal in England, beneidet worden, dessen staatlichem altem Kunstbesig das Bild länger als ein Jahrhundert angehört hatte, als es, mit schnellem Zugreifen im richtigen

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Augenblick angekauft, aus der Galerie des Lord Ashburnham nach der deutschen Reichshauptstadt entführt wurde, um hier, bis dahin fast ängstlich verborgen, nun als eine der hervor: ragendsten Schöpfungen des großen holländischen Malers jedermann zugänglich und bekannt zu werden.

Im Jahre 1641 entstanden, gehört das Bild der glücklich sten Zeit Rembrandt's an, der 1632 nach Antwerpen übergesie: delt war und dort nach zweijähriger fleißiger Arbeit als Porträt: maler 1634 durch seine Verheirathung mit Saskia Ulenburgh die gesellschaftliche Stellung gewonnen hatte, die ihn, frei von jeder beengenden Rücksicht auf den Erwerb, der eigenen Neigung, der freien künstlerischen Selbstbestimmung leben ließ. Eine reife und abgeklärte Meisterschaft, eine in sich beruhigte innere Harmonie spricht aus dem Schaffen dieser Zeit; taum irgendwo aber bringt dieser Zug sich größer und geschlossener zum Ausdruck als in dem nach Empfindung und malerischer Stimmung gleich ausgezeichneten, jezt der berliner Galerie an: gehörigen Doppelporträt, dem lesten und schönsten in der Reihe der von Rembrandt herrührenden und für ihn in hohem Grade bezeichnenden Werke dieser Art, in denen das Porträt über die einfache Wiedergabe der persönlichen Erscheinung zu inhalterfüllter bildmäßiger Gestaltung hinausstrebt.

In England fälschlich auf den Dichter Renier Anslo be: zogen, stellt das Bild, wie jezt überzeugend nachgewiesen ist, in Wahrheit vielmehr den 1592 geborenen, 1646 gestorbenen, als Kanzelredner gefeierten Prediger und Vorsteher der amster damer Mennonitengemeinde Cornelis Claesz Anslo dar, dessen Porträt von der Hand Rembrandt's uns in ganz ähnlicher Auffassung in einer kurz vor der Entstehung des Gemäldes und wol schon im Hinblick auf dieses ausgeführten Radirung be: gegnet. Bedarf das Bild schon an sich kaum einer Erklärung, so wird es durch diese Kenntniß der in ihm geschilderten Hauptperson nur noch unmittelbarer verständlich. Es zeigt den durch die Macht seines Wortes und seiner Persönlichkeit wirkenden Geistlichen in der Ausübung seines seelsorgerischen Berufs als Tröster derer, die in Schmerz und Sorge bei ihm Zuflucht suchen, und es erweitert das Bildniß des Mannes, das uns vorgeführt wird, durch die Schilderung der geistigen Atmo sphäre, in der er lebt, der Thätigkeit, in der sein persönlicher Werth sich zur vollen Geltung bringt. Zwei Gestalten sind es freilich, auf die man blickt, und mehr als nur wahrscheinlich ist es, daß auch die Frau mit den verweinten Augen, deren trübes Sinnen aus der niederdrückenden Kümmerniß allmählich in die ihr mit überzeugtem Ton gewiesenen Wege sich zu finden sucht, nicht etwa bloß ein für die geschilderte Situation glücklich ge wähltes, bis in die individuellsten Züge festgehaltenes Modell wiedergibt, sondern auch ihrerseits als Vorträt gelten will; für den Gesammteindruck des Bildes jedoch verliert diese zweite Figur ihre persönliche Bedeutung in so hohem Grade, daß der Beschauer kaum nach ihrem unbekannten Namen zu fragen versucht wird, in ihr und in ihrer unvergleichlich meisterlichen Charakteristik vielmehr nur den von dem Künstler beabsichtigten Hinweis auf die Gemeinde sieht, die ihr verehrtes Oberhaupt umgibt.

Der zwingenden Kraft seelischen Ausdrucs, mit der das Bild auf uns einwirkt, ist die malerische Schönheit desselben ebenbürtig. Eine seltene Durchbildung der Formen und aller Details verbindet sich mit deren unbedingtester Unterordnung unter die ruhige, einfach große Gesammthaltung des Gemäldes, das neben dem tiefem Schwarz der Costüme sich auf nur wenige, in ein flares Helldunkel getauchte Farbentöne beschränkt und eine in ihrer ernsten Ruhe aufs feinste belebte coloristische Wir: tung erzielt. Von höchstem Reiz ist die gleichzeitig die innere Stimmung tragende und steigernde Führung des Lichts, das über den halb zurückgeschlagenen Teppich, der den Tisch bedeckt, und über die auf ihm aufgebauten Folianten hinfließt, und voll und klar über Kopf und Hände der bekümmert dasigenden Frau sich ausbreitet, in den Zügen Anslo's aber das bewegteste Spiel der Reflere entfaltet und damit die Gestalt, die das ganze Bild beherrscht, auch malerisch bedeutsam hervorhebt. Der Meister, der die lehte Aufgabe seiner Kunst erfüllt und dadurch, daß er Licht und Luft als die malerisch bestimmenden Momente der Erscheinung der Dinge erfaßt, der Bahnbrecher moderner Kunstanschauung wird, ist in diesem Werke nicht weniger zu bewun: dern als der Porträtist, der das in seiner äußern Wahrheit festgehaltene Bildniß aus seiner malerischen Phantasie heraus als eine völlig freie Schöpfung erstehen läßt. Fd.

Curdirector Hey❜l.

Mit dem Aufblühen der Stadt Wiesbaden, die sich in den lezten 25 Jahren von einem kleinen Residenzstädtchen zu einer großen, 71000 Einwohner zählenden Stadt entwickelt hat, die an der Spize aller deutschen Badeorte steht, ist der Name Hey'l für immer verbunden. Es war deshalb eine Pflicht der Dank: barkeit, daß die städtischen Behörden und die Bewohner des freundlichen, weltberühmten Taunusbades am 1. März d. J. den Tag festlich begingen, an dem Ferdinand Hey'l 25 Jahre an der Spize der städtischen Curverwaltung stand. Der Tag bedeutet aber noch etwas mehr. Der 1. März 1870 ist nicht bloß der Tag der Gründung des städtischen Curbureaus, der Geburtstag des neuen Wiesbaden, er ist auch, wie der Vorfizende des Curvereins, Sanitätsrath Dr. E. Pfeiffer, bei dem Festessen zu Ehren Hey'l's mit Recht hervorhob, der Geburtstag für den deutschen Curdirector überhaupt. Hey'l hat den Typus des deutschen Curdirectors geschaffen, die Einrichtungen, die er in Wiesbaden getroffen, haben sich die andern Curorte stets zum Muster genommen, gar oft haben sie Bureaubeamte nach Wiesbaden gesandt, um sie dort einschulen zu lassen.

All den vielen tausend Fremden, die in den letten 25 Jahren nach Wiesbaden gekommen sind, schwebt gewiß noch deutlich das Bild der populärsten Person Wiesbadens, des unermüdlich auf seinem Posten thätigen Curdirectors Hey'l, vor Augen. Vor Antritt seines mit so großem Erfolg geführten Amtes als Leiter der Curverwaltung war Hey'l, der am 7. Dc tober 1830 in Koblenz geboren wurde, Mitglied des herzoglichen Hoftheaters in Wiesbaden. Außer als Künstler hatte er noch als Reiseschriftsteller damals bereits die öffentliche Aufmerksam keit auf sich gelenkt.

Als nach der Annexion von 1866 die Frage der Aufhebung des Spiels die Gemüther aller in Wiesbaden bewegte, schrieb Hey'l, der bereits die Leitung des Bureaus des um die Mitte der sechziger Jahre gegründeten Curvereins übernommen hatte, eine Broschüre, Wiesbaden und seine Curinteressen", in der er die Verhältnisse der Stadt treffend beleuchtete. Diese Schrift war mit die Veranlassung, daß die städtische Behörde, als die

Curanlagen in ihren Besit übèrgingen, Hey'l an die Spine über eue Gehen der neuen katholischen Partei aus und empfahl
derselben berief. Man befürchtete damals infolge der Auf-
der neuen Zeitung maßvolle Sprache, Gehorsam gegenüber der
hebung des Spiels den Ruin der Stadt Wiesbaden, und es
weltlichen brigkeit und Uebereinstimmung mit dem Gviskovat.
Der Chefredacteur der londoner Zeitung Daily
war namentlich anfangs keine leichte Aufgabe, die der städtischen
Chronicle" hat seine Stelle niedergelegt. Sein Nachfolger wurde
entgegenstellten, glücklich zu überwinden gewußt, und nicht mit
Curdirection oblag. Hey'l hat alle Hindernisse, die sich ihm
einer der Hülfsredacteure des ,,Chronicle", H. W. Massingham, der
Unrecht hat man ihn angesichts dessen, was er mit seinem der Tagung des Parlaments enthält.
Verfasser der parlamentarischen Skizzen, die die Zeitung während
weiten Blick und seiner nie rastenden Arbeitskraft geschaffen,

Curdirector Hey'l.

ersten Ranges hat er sich erwiesen; das Curbudget steht unter
den wiesbadener Bismarck genannt. Auch als ein Finanzgenie
den städtischen Budgets als Muster da, und zwar nicht bloß,
weil es das meiste Geld einbringt, sondern auch in Bezug auf
seine Führung. Um die Pflege der Kunst, speciell der Musik,
hat sich Hey'l ebenfalls große Verdienste erworben; es gibt
kaum eine musikalische Berühmtheit, die Hey'l nicht in den in
jedem Winter stattfindenden Cyklusconcerten den Wiesbadenern
vorgeführt hat. Die Curkapelle darf zu den besten Orchestern
Deutschlands gezählt werden.

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rührt worden. Besonders hervorzuheben sind Meyer's Rhein-
Hey'l's schriftstellerische Thätigkeit ist bereits oben kurz be:
lande", die Hey'l zum Verfasser haben, sein,,Rhein- und Lahn-
führer und sein Wiesbadener Fremdenführer". Auch auf
dramatischem Gebiete hat sich Hen'l versucht, er schrieb ein
Schauspiel,,Admiral", ein Lustspiel,,Onkel Brausekopf", eine
à-vis". Den Rhein kennt Hey'l wie kein zweiter; er war es
Posse,,Er hat seinen Hut vergessen" und einen Schwank,,Vis-
auch, der betreffs des Nationaldenkmals auf dem Niederwald
zuerst auf den Plaß hinwies, auf dem das Denkmal heute steht.
um das Zustandekommen dieses Denkmals hat sich Hey'l
wesentlich mit bemüht; auch in den Kriegen von 1866 und
1870/71 hat er sich um die Pflege verwundeter Soldaten be
sondere Verdienste erworben. Wenn es galt, für einen wohl
thätigen Zwed etwas zu thun, dann war und ist Hey'l immer
als einer der ersten auf dem Plage. Er begründete und leitete
gelangte wiesbadener Carnevalgesellschaft Sprudel", die in
auch mehrere Jahrzehnte hindurch die durch ihn zu hoher Blüte
thätige Zwecke überwiesen hat.
den 33 Jahren ihres Bestehens bereits 33628 M für wohl

So hat Hey'l sich stets als ein ganzer, als ein echter
deutscher Mann erwiesen. Sein Lieblingswunsch ist die Er
deutscher Mann erwiesen. Sein Lieblingswunsch ist die Er
bauung eines neuen, der Weltcurstadt würdigen Curhauses.
Wir wünschen dem Jubilar, daß er die Erbauung dieses Hauses
erleben, und daß er darin noch recht lange seines Amtes walten
möge.
W. Kronsbein.

Presse und Buchhandel.

Genossenschaft als vornehmes Organ für künstlerische Production
Die Zeitschrift,,Pan", von der gleichnamigen
April in Berlin zu erscheinen. Die Leitung des neuen Unter-
in Wort und Bild ins Leben gerufen, beginnt mit dem Monat
nehmens liegt den berliner Schriftstellern Otto Jul. Bierbaum
und Jul. Meter-Gräfe ob. Im ersten Jahrgang werden fünf Hefte
erscheinen, und zwar im April, Juni, October und December 1895
und im Februar 1896. Die Tertbeiträge mit ihrem Bilderschmuck
sowie die den Heften einverleibten Kunstblätter bestehen durchweg
Ausgaben. Die allgemeine Ausgabe auf Kupferdruckpapier, die
aus bisher unveröffentlichten Werken. Pan" erscheint in drei
Kunstblätter zum Theil auf besondern Papieren, kostet 75 M, die
Lurusausgabe auf starkem japanischem Parier aus der kaiserlichen
Papierfabrik in Tokio (in 75 Cremplaren) 160 M. Die Künstler-
ausgabe in 25 Eremplaren ist bereits vergriffen. Das erste Heft
bringt 14 Vollbilder, darunter zwei Radirungen, einen Holzschnitt,
eine farbige Glyptographie und drei farbige Steinzeichnungen, die
illustrationen find Reproductionen in Heliogravüre, in Neß- und
alle Originalplatten sind. Die übrigen Vollbilder und die Tert
Strichverfahren verschiedener Art.

gehört zu erscheinen und ist mit den,,Blättern für sociale Prarie"
Das Socialpolitische Centralblatt" hat auf:
zu einer Zeitschrift verschmolzen worden, die seit dem 1. April unter
der Redaction von Dr. J. Jastrow und unter dem Titel „Sociale
Braris, Centralblatt für Socialpolitik" in C. Heymann's Verlag
zu Berlin erscheint.

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Die Actiengesellschaft Neues Tageblatt" in
Stuttgart, deren Actien sich vollständig im Besiz der Deutschen
Berlagsanstalt befinden, erzielte im Jahre 1894 einen Reingewinn
von 134821 M bei 1 Mill. M Actienkapital.

feierte am 26. März ihr 25jähriges Bestehen.

Die in Wien erscheinende ,,Montags-Revue"

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Ferd. Zichy an der Spise meldeten dem Bapfte die Gründung
Klerikale ungarische Magnaten mit dem Grafen
ihres neuen Blattes als Organ der katholischen Volkspartet. Der
Papst sprach in seiner Antwort an den Grafen Zichy seine Freude

Das,,Forum", die ver

nehmte literarisch-kritische Zeitschrift Gnglands, hat an den unt rischen Romanschriftsteller Moris Jokai das Ersuchen gerichtet. seine Selbstbiographie zu schreiben. Der gefeierte Schriftsteller hat damit bereits begonnen und wird in dieser Schilderung seines Lebens zahlreiche neue Angaben veröffentlichen. Für den Druck: bogen dieser Arbeit erhält Jokai 600 Fl.

Eine neue spanische illustrirte Monatsschrift, herausgegeben von Ad. Herrera, erscheint seit Anfang Mär; unter dem Titel,,Historia y Arte" im Verlage von Hauser u. Menet zu Madrid.

- Eine Schrift des berühmten Rechtslehrers Wirkt. Geheimraths Prof. Dr. v. Gneist über Die verfassungsmäßige Stellung des preußischen Gesammtministeriums" gelangte in 6. Heymann's Verlag zu Berlin zur Ausgabe. Lage erscheint auch vom Regierungsrath Werner im Reichsamt des In demselben Ver Innern zu Berlin ein für den praktischen Gebrauch bestimmtes,Hand: buch über die Sonntagsruhe in Industrie und Handwerk“, das sämmt liche Bestimmungen über diesen Theil der Sonntagsruhe nebst ein gehenden, die Anwendung der Bestimmungen für Behörden wie Industrielle erleichternden Erläuterungen bringt.

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Von Edwin Bormann's Shakespeare-Geheim: nis" (Leipzig, Selbstverlag des Verfassers) erscheint Anfang Cete ber eine englische Uebersetzung von Mr. Harry Brett.

Als vierter Band der 20. Abtheilung der Ver: öffentlichungen des Allgemeinen Vereins für deutsche Literatur in Berlin erscheint jezt ein Buch über Die Regentschaft Tunis" Streifzüge und Studien von Rud. Fißner. Der Verfasser, einer der besten Kenner der Atlasländer, zeigt sich darin als ein feiner Beobachter von Land und Leuten. Das Werk ist mit 17 Vollbildern und einer Karte ausgestattet.

Eine Bismarck-Bibliographie kam am 1. April bei D. Gracklauer in Leipzig heraus unter dem Titel,,Die Biomard Literatur in Deutschland. Bibliographische Zusammenstellung aller bis Ende März 1895 über Fürst Bismarck im deutschen Buch handel erschienenen Schriften".

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Unter dem Titel „Der Musikführer“ kündigt die Verlagsbuchhandlung von H. Bechhold in Frankfurt a. M. ein neues Unternehmen an, das sich weniger an Künstler und Berufs musiker als an die große Zahl der Freunde ernster und gediegener Musik wendet. Es sollen einzelne Hefte zum Preise von 20 führer" wird zunächst den Bereich 1) der Symphonie, Suite, der ausgegeben und zu einer Sammlung vereinigt werden. Der,,Mufit und weltlichen Chormusik (Cratorien, Cantaten, Mennen), 3) ter symphonischen Dichtungen, Ouverturen u. s. w., 2) der geistlichen Klavier, Violin- und Gelloconcerte mit Orchesterbegleitung, 4) der Kammermusik als sein Arbeitsfeld betrachten. Das erste Heft ent hält die Erläuterung von Beethoven's fünfter Symphonie in C-moll von dem Herausgeber und Redacteur A. Morin.

- Ein neues Werkchen von Wilhelm Busch, eine märchenhaft phantastische Dichtung in Prosa, Der Schmetterling" betitelt und mit 20 Zeichnungen illustrirt, gelangt in diesen Tagen im Verlage der Fr. Bassermann'schen Verlagshandlung in München zur Veröffentlichung.

-Eine autorisirte deutsche Ausgabe von „W. W. Wereschagin's Lebenserinnerungen" erscheint Ende Avril bei E. Cronbach in Berlin. Die Lebenserinnerungen des russischen Ma

lers wurden von Gugen Zabel überseßt und mit einer Girleitung versehen.

- Der preußische Minister des Innern hat in einer Verfügung an die Regierungspräsidenten darauf hingewiesen, daß Verfolgung auf Grund der Bestimmungen der §§. 42a, 43, 56 dem Ausrufen und Feilbieten anstößiger Schriften auf öffentlichen Straßen und Pläten in geeigneten Fällen durch eine strafrechtliche Ziffer 10 und 148 Ziffer 6 der Gewerbeordnung entgegengetreten

werden kann.

sammten Buchhandel infolge des Beschlusses der Gewerbeordnunge
-Wie man aus Berlin schreibt, herrscht im ge
commission des Reichstags, nach welchem fernerhin das Aufsuchen

von Bestellungen auf Waaren bei Privaten untersagt werden soll,
große Erregung. Man erörtert deshalb die Frage der Einberufung
eines Buchhändlertags und plant die Entsendung einer Abordnung
des gesammten Buchgewerbes.
an den Kaiser, um dessen Schuß gegen die drohende Vernichtung

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auch fennen lernen. Das unvergängliche Gedicht erscheint in einer Das Nibelungenlied werden die Franzosen nun franzöfifchen Uebertragung in zwei Bänden bei Flammarion in Paris.

Zahlreiche literarische Neuigkeiten aus der Fe der bekannter Autoren sehen in Paris ihrem Erscheinen entgegen. Während Alphonse Daudet an einem Buche arbeitet, betitelt Die Stüße der Familie", hat Zola jezt den Entwurf zu seinem Rom" beendigt, welches Werk jedoch nicht vor 1896 zur Veröffentlichung gelangen wird. Von den modernen französischen Historikern wird zuerst Albert Sorel nächstens den fünften Band seines Werkes ,,Europa und die Revolution" erscheinen lassen. Frédéric Masson arbeitet an einem neuen Werke über Napoleon. Es wird zwei starke Bände umfassen und mehr als 50 bisher ungedruckte Manuscripte von der Hand Napoleon's enthalten. Der erste Napoleon bildet auch den Mittelpunkt eines in Arbeit befindlichen Geschichts werkes des Historikers Albert Vandal, das „Napoleon und Alerander" betitelt ist. Paul Bourget schreibt an einem neuen fytelt. Da aber der Schriftsteller Huysmans soeben ein Werk Buche, das er Vorwärts" benannte, und das an der Azurküste wahrscheinlich seinem Werk einen andern Titel geben. unter dem gleichen Titel herausgegeben hat, so wird Bourget

-Eine in St. Petersburg abgehaltene Versammlung von russischen Buchhändlern und Druckereibesizern beschloß in Nishnij Nowgorod eine Messe für den Buchhandel nach dem Munter der leipziger Messe einzurichten. Die Messe soll gleichzeitia mit der in Nishnij-Nowgorod 1896 stattfindenden Ausstellung ins Leben

treten.

Bibliothekswesen, Bücher- und Kunstauctionen.

Bei der Versteigerung der Gemäldesammlung des verstorbenen Hofkunsthändlers Eduard. Honrath in Lerke's Kunstauctionshause zu Berlin wurden am ersten Tage für 70 Bil der 117280 M erzielt. Die höchsten Preise brachten Pradilla's Markttag in Vigo" (24 100 M) und Corelli's Hochzeitsgesell schaft im Weinkeller" (12000 ). Adolf Menzel's „Biergarten in Kissingen" wurde mit 16000 bezahlt. Im ganzen gingen 172540 M ein.

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Das Antiquariat von Kirchhoff u. Wigand bat neuerdings zwei weitere Kataloge herausgegeben: Nr. 949 umfaßt orientalische und neuere Linguistik (1994 Nummern) und Nr. 950 Land-, Haus- und Forstwirthschaft, Gartenbau, Jagd, Fischerei, Reitkunst und Thierarzneikunde (1196 Nummern).

Die Bibliothek des bereits 1876 verstorbenen umfaßt hauptsächlich deutsche Rechtsgeschichte und Geschichte der quariats von Gilhofer u. Ranschburg zu Wien übergegangen. Sie Rechtshistorikers E. Seunig zu Laibach ist in den Besiß des AntiMittelalters, darunter zahlreiche seltene Werke. Fast alle Bücher der Seunig'schen Bibliothek sind mit gelehrten Notizen durchschossen.

Die umfangreiche Bibliothek des in München verstorbenen Professors Dr. med. M. J. Roßbach ging in den Befis des medicinischen Antiquariats von Franz Deuticke in Wien über. Der verstorbene Gelehrte hat mit besonderer Sorgfalt eine Sammlung von Monographten gepflegt, die systematisch geordnet und bis auf die neuste Zeit fortgeführt, ein werthvolles Material für die Bearbeitung medicinischer Specialthemata bildet.

Die Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler im Buchhändlerhause zu Leipzig hat auch im ver flossenen Jahre eine ansehnliche Vermehrung erfahren. Die Zu gänge zu der eigentlichen Bibliothek betrugen 734 Nummern, zu den andern Sammlungen 24 zum Theil sehr umfangreiche Num mern. Für Anschaffungen wurden ausgegeben 3547 M. Unter den Erwerbungen ist besonders eine Sammlung von 150 Schriften zur Geschichte des niederländischen Buchhandels und Buchdrucks zu erwähnen, ferner eine für die Geschichte des französischen Preßrechts wichtige Sammlung von Beschlüssen des französischen Barlaments und Staatsraths aus der Zeit von 1760 bis 1790. Unter den reichen Zuwendungen und Geschenken, die der Bibliothek wie: der zugingen, sei die von H. Schulz gewidmete Collection von 125 Porträts berühmter Buchhändler erwähnt. Die Benußung der Bibliothek hatte sich etwas vermindert.

Die Bibliothek des verstorbenen Pastors em. Kornmann zu Dresden ging in den Besiz des Antiquariats v. Zahn u. Jaensch daselbst über. Außer einer großen theologi schen Büchersammlung enthält sie etwa 2000 Werke aus den Gebieten der Geschichte, Biographie, Literatur u. s. w. Ein Katalog wird demnächst erscheinen.

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Sport und Jagd.

Einen kühnen Ritt gedenkt binnen kurzer Zeit der russische Fürst Wiasemsky zu unternehmen. Seine Absicht geht dahin, von Paris durch Mitteleuropa, Rußland, Sibirien bis zur Behringstraße zu reiten und diese selbst während der Winterzeit, wo sie mit festem Eise bedeckt ist, auf dem Rücken des Pferdes fibend, zu überwinden. Der Herausgeber des,,New York Herald", Mr. Gordon Bennet, ein Sport-Enthusiast ersten Ranges, hat die nöthigen Geldmittel zur Verfügung gestellt, und die Geographische Gesellschaft will dieses kühne Unternehmen des Fürsten bestens fördern.

Hr. Nikolaus v. Blascovits, einer der hervor ragendsten und auch erfolgreichsten Züchter und Rennstallbesiber Ungarns, starb Mitte März an den Folgen der Influenza. Als Mitbefizer des Derbystegers des Vorjahrs, Magus, und als Besizer des nunmehr Dreijährigen Csaplaros, des Favoriten für das bevör stehende Derby, war er ein gefürchteter Gegner auf dem grünen Rasen.

-Lieutn. v. Willich (3. Garde UL.) gewann am 17. März zu Rom, wo er seit zwei Jahren zur deutschen Botschaft comman dirt ist, auf seinem Halbbluter Bravo den ersten, einen werthvollen Ehrenpreis. Die römische Jagdgesellschaft hielt nämlich auf der Rennbahn zu Tor di Aninto ein Concurrenzreiten ab, dem der König, die Prinzen und die ganze Gesellschaft der italienischen Hauptstadt beiwohnten. Ungetheilter Beifall lohnte den kühnen Offizier, der mit vollendeter Sicherheit den Wallach an die Hindernisse, eine Steinmauer, eine Hecke, einen Zaun, je 1,35 Mtr. hoch, heran- und hinüberbrachte. Graf Karl Paar erhielt den zweiten Preis, und die übrigen fünf fielen an italienische und englische Herren. Es concurrirten etwa 30 Herren, die ausnahmslos sich als Meister im Eattel zeigten.

Die gradißer Halbblut-Auction am 23. März brachte die Summe von 36480 M ein, was für das Pferd 1042 M im Durchschnitt ausmacht. Ranke wurde zum höchsten Preise, 2500 M, vom Bankdirector Hundrich aus Berlin erstanden. Das Gesammtergebniß kann nur als mäßig bezeichnet werden.

Zu Manchester triumphirte am 22. März in der Handicav Steeplechase, Werth 8000 M, Distanz_4800 Mtr., Mr. G. W. Bland's 51. F.-W. Edgar. Zu Windsor stegte am gleichen Tage in der Buks Handicap Hurdle Race, über 3200 Mtr., Mons. R. Lebaudy's 5j. br. H. Morello ganz leicht mit drei Längen. Zu Paris-Auteuil holte sich am 17. März den Prir d' Equinore, 15070 Fre., Distanz 5000 Mtr., Steeplechase-Handicap, Mons. G. Lédat's bj. F.-H. Staouely nach kurzem Kampf mit anderthalb Längen. Im Prir de la Muette, 12000 Frs., Distanz 3700 Mtr., Steeplechase-Handicap, siegte Comte R. de Bouille's a. br. H. Darling um einen Kopf. Zu Longchamp fanterte am 24. März mit vier Längen Vorsprung Mons. Achille Fould's 4j. br. H. Monsieur Gabriel im Prir de Sablons, Werth 20000 Frs., Distanz 2000 Mtr., für Vierjährige, als Erster durchs Ziel, und im Prir de Fontainebleau, 15000 Frs., Distanz 2200 Mtr., für Dreijährige, zeigte Vicomte d'Harcourt's br. St. Salambo die beste Form.

Der ausgezeichnete Traber Lelj errang am 7. März zu St. Petersburg die Prämie von 2000 Rubel, die auf das Verbessern des bisher besten russischen Winterrecords über 112 Werst (2:2613) ausgesezt war, und der seit zehn Jahren nicht geschlagen worden war. Der Hengst fam in 2:2614 ein und schlug den in Amerika gezogenen Flush, der sich vergalopirte. Flush machte seine Niederlage jedoch am leßten Renntage im Preise außer der Klaffe, 3706 Rubel, Distanz 6400 Mtr. wieder mehr als gut, indem er die großen Traber Wisapur und Polkau in 10: 192 schlug. Polkau gab das Rennen auf, und Wisapur kam mit 10:22 ein. Beide Pferde zeigten sich überanstrengt.

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Der 50-Kilometer Record im Wettgehen ist am 17. März troß des recht schlechten Wetters um 2 Min. 32 Sec. verbessert worden. Die Vereinigung des athletischen Sports veranstaltete ihn von Berlin nach Potsdam und zurück; Fr. Maag, der Sieger von Friedrichsruh, übernahm zunächst die Führung, mußte sich aber, weil wol nicht ganz auf der Höhe des Training, vor dem Sieger des oranienburger Marsches, Stage, nach heißem Ringen beugen. Stage ging mit 5:48:39 als Sieger durchs Ztel.

Zweiter wurde Techniker Hermann in 6:8:35. Maag hatte das Rennen aufgegeben.

Anderthalb Million Stück Nuzwild im Werthe von etwa 1415 900 Fl. wurden 1893 in Böhmen zur Strecke gebracht. Darunter waren 2516 Stück Rothwild, 1804 Stück Dam, 14446 Stück Reh- und 915 Stück Schwarzwild. Ferner 602 285 Hafen, 37 236 Kaninchen, 1124 Auer und 5456 Birkwild, 675547 Rebhühner u. s. w. Außerdem wurde eine Unmasse Naubwild erlegt.

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a b c d e f g h

Weiß.

Ein interessantes kleineres Problemturnier ist unter den Auspicien des Schachmatny Journal" kürzlich in RußLand zum Austrag gelangt. Von 25 eingelaufenen Problemen, deren Vorbedingung war: nur fünf Schachsteine, erhielten den Preis von 15 Rub. ex aequo die folgenden beiden hübschen Stücklein, Dreizügler:

Bon Konrad Erlin in Wien.

Weiß. K. b 3. T. d 7. 2. b 7. S. c 6. Schwarz. K. b 6. Lösung 1. S. e 7.

Von Dr. Ferdinand Schindler in Botenwald. Weiß. . a 1. D. b 8. 2. d 8, h 1. Schwarz. K. e 3. Lösung 1. 2. a 5.

Wetterbericht.

Das Hochwasser der Elbe hatte am 28. März früh innerhalb Sachsens in Dresden den höchsten Stand mit 435 Emtr. über Null erreicht und war seitdem im Sinken. Von den angeschwollenen Zuflüssen des Stromes im böhmischen Gebiet wurde gleichzeitig meist mäßiges Fallen gemeldet. Eine erhebliche Anzahl von den nahe der Elbe gelegenen Straßen Dresdens waren vom Wasser bespült, und dort war dieses in die tiefer gelegenen Erdgeschosse der Häuser eingedrungen. Ein weiter Ausblick auf das Ueberschwemmungsgebiet bot sich von den verschiedenen Brücken aus. Zwischen der Leipziger Straße, Neu-Pieschen, Mickten, Uebigau und der Friedrichstadt dehnte sich eine weite Wasserfläche aus, aus der die Linden des großen Geheges herausragten. Ebenso waren die Orte an der Elbe oberhalb und unterhalb Dresdens, Schandau, Pirna, Königstein und andere, namentlich aber Meißen, von dem Hochwasser der Elbe betroffen. Auch die Saale hat be deutende Ueberschwemmungen verursacht, so bei Jena, Calbe, namentlich aber bei Halle, wo westlich der Stadt alles unter Wasser stand, soweit das Auge reichte. In Schlesien waren die Flüsse ebenfalls stark angeschwollen; bei Ratibor betrug der Wasserstand der Oder am 26. März 4,23 Mtr. über dem Mittelstand; bei Neusalz standen fast alle Ortschaften unter Wasser. Das bedeutende Wachsen des Bobers und der Sprottau verursachte die Ueber schwemmung einer Anzahl Ortschaften. In der Provinz Posen waren die Warthe, Prosna und andere Flüsse theilweise über ihre Ufer getreten. In Polen und auch in Westpreußen war die Weichsel sehr gestiegen. Bei Thorn betrug ihr Stand am 28. März 4,8 Mtr. über dem Mittelstand; der Eisgang verlief normal. Im westlichen Deutschland brachte der Rhein sammt seinen bedeutenden Nebenflüssen Hochwassergefahr. Bei Köln hatte der Rhein am 30. eine Höhe von 7,60 Mtr. erreicht und war bereits bei Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn u. f. w. über die Ufer getreten, ebenso Neckar, Saar, Nahe und Mosel, ferner Lahn, Ohm, Wieseck und andere kleinere Flüsse. Der Main hatte bei Frankfurt a. M. die Maininsel überflutet, erreichte dort am 29. den Stand von 3.50 Mitr. und begann auszutreten. In Mainz, Kreuznach und andern Orten gingen am 29. März heftige Gewitter nieder. In Batern waren die Alpenflüsse und Wildbäche hoch angeschwollen. Das Hochwasser der Schmutter hatte in Münster eine große Delmühle mit sämmtlichen Wehren fortgerissen. Die Donau hatte große Strecken überschwemmt; Stadtamhof und die niedrig gelegenen Straßen Regensburgs standen unter Wasser. Infolge der Schneeschmelze und der Regengüsse waren auch in den österreichischen Landen die Flüsse rasch gestiegen. In Prag standen die an der Moldau gelegenen Stadttheile unter Wasser, bei Wien waren die Donauauen überflutet. In Ungarn war die Donau bei Gran ausgetreten, viele Gemeinden waren durch das Wasser nach allen Seiten hin abgeschlossen. Der Marosfluß hatte in Deva verschiedene Stadttheile überschwemmt, ebenso in Agram die Save. Von den Ortschaften jenseit der Save ragten nur die Dächer aus der Flut hervor. Am 28. nachts fiel das Wasser der Save wieder. Kisjens war vom Körösfluß bedroht. In Galizien waren eben: falls die Flüsse bedeutend angeschwollen. Auch aus der Schweiz kommen Hochwasserberichte. Durch das Austreten der Broye war der Bahnverkehr zwischen Moudon und Yverdon unterbrochen. Bei Genf war die Arve stark angeschwollen und hinderte den Ausfluß der Rhone aus dem See. Die belgischen Flüsse verursachten gleichfalls Ueberschwemmungen.

Mehrfach sind in den Tagen vom 28. und 29. März Gewittererscheinungen beobachtet worden. Im obern Gottleubathal in Sachsen traten an diesen Tagen Gewitter auf, ebenso wur den solche in der Gegend des Sattelberges beobachtet. Am Rhein fanden gleichfalls Gewitter statt, so in Mainz und Kreuznach, ferner in verschiedenen Gegenden an der Lahn. In Weilburg und dem Guldenbachthal waren Wolkenbrüche damit verbunden.

Der starke Südweststurm, der über ganz England am 24. und 25. März wüthete, hat nicht nur großen Sachschaden angerichtet, sondern auch vielen Menschen das Leben gekostet. Im Ostende Londons stürzte ein Haus infolge des Sturmes ein; hier: bei fanden zwei Erwachsene und zwei Kinder den Tod. Im West ende erlitten zwei Damen auf der Straße durch fallende Ziegel gefährliche Wunden. Am Strande wurde ein junger Mann vom Winde derart gegen einen Eckstein geschleudert, daß sein Kopf zer schmettert wurde.

Aus Seydisfjord auf Island wird vom 8. März geschrieben, daß das Wetter auf dem Ostlande anhaltend mild und frühjahrsmäßig war; auch vom Nordlande wurde über einen ungewöhnlich gelinden Winter berichtet. An den Küsten war kein Eis zu sehen.

Hamburg
Reitum (Sylt)
Wilhelmshafen
Hannover
Leipzig
Berlin
Breslau

L.

7 b+ 4 r 5 w 8 b+ 7 b 3 b5b+ 6 r+ 6 w

4 b5 n+ 4w+ 8 r

5 r6w+11 r+8w+6w

6 w6w 8 r 6 h + 5 h

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10 h 9 w +10 w + 9 w

10 h+11 w +13 b+13 h

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1 1 1 1 1 1

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6 w+

7 w

Mülhausen i. E.

7 r

Karlsruhe

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Friedrichshafen

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München

7

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Biarriz

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Nizza

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Lesina

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Mit dem am 17. März zu Münster in Westfalen an den Folgen eines langwierigen, schweren Herzleidens dahingeschiedenen Frhr. v. Schorlemer-Alst ist ein eigenartiger Typus aus den Reihen der alten Centrumsstreiter verschwunden, und wenn sich der Verstorbene auch, durch Familienschicksal und sein beginnendes Leiden beeinflußt, nicht zum geringsten wol auch wegen politischer Meinungsverschiedenheit mit dem ehemaligen Centrumsführer Ludwig Windthorst, seit einem Jahrzehnt aus dem parlamentarischen Kampfe zurüdgezogen hatte, so hatte er doch während seines Wirkens allzu sehr sich dem Gedächtniß der Zeitgenossen eingeprägt, als daß man neben der ohne Haß ihm gezollten Anerkennung seines ritterlichen, ehrlichen Charakters nicht sein politisches Porträt in scharfem Relief aufzufassen im Stande wäre. Weder vom Schlage des gewaltigen Keterrichters v. Mallinckrodt war Frhr. v. Schorlemer-Alst, noch ragte er an die geistige Fähigkeit des glatten und gewandten Welfen Windthorst heran, dessen körperlich kleine Erscheinung oftmals an der kraftvollen Hünengestalt des ehemaligen preußischen Ulanenoffiziers eine natürliche Stüße zu befizen schien. Auch nicht dem geistvollen, kunstverständigen ältern Reichensperger that er es gleich; nein er stellte gleichsam einen eigenen Typus innerhalb seiner Partei dar, den des treuen Sohnes der alten Kirche, der jedoch niemals seine Stellung als preußischer Edelmann und königstreuer Offizier verleugnet bat, eine politische Eigenart, die ihn zum Vermittler zwischen Centrum und alt: conservativen Anschauungen sehr geeignet gemacht hat.

Der als Geheimer Kämmerer des Papstes und Mitglied des preußischen Staatsrathes Dahingeschiedene war am 20. Oc tober 1825 im Münsterlande geboren. Nach privatem Jugendunterricht absolvirte er die dresdener Militärbildungsanstalt und diente alsdann zwölf Jahre lang im 8. Ulanenregiment als Offizier. Schon 1863 ward der thätige, umsichtige und angesehene Landwirth in das Landes-Dekonomiecollegium be rufen, und als Landwirth hat er in aufopfernder Hingabe und geschickter, erfolgreicher Thätigkeit sich einen dauernden Ruhmeskranz verdient durch die Führung des Westfälischen schaftlicher Selbsthülfe in besonnener, musterhafter Weise zu Bauernvereins, den er, wie einst Walded, im Sinne genossenleiten verstand. Dr. Burghard Frhr. v. Schorlemer: Alst, der einst als lustiger Kämpe unerschrocken und frisch mit der natürlichen Tapferkeit eines durch wissenschaftliches und philo: sophisches Gepäck nicht allzu sehr beschwerten Taktikers in die wilden Wogen des Culturkampfes oftmals erfrischende Tropfen unwillkürlichen Humors zu gießen verstand und, mit sicherem Blick die Schwäche des Gegners erspähend, diesen mit einem beißenden Sarkasmus zu treffen wußte, hat in aufopferungsvoller Hingebung sich den Namen des,,westfälischen Bauern königs" erworben, und die niedersächsischen Landleute wissen nur allzu gut, welchen Schaß sie in diesem Manne mit dem goldenen Herzen und dem warmen Temperament besessen und verloren haben. In den Tagen, da seine Partei noch kein Agrarierthum beförderte, hat er als Landwirth, der wenig von der Staatshülfe erhoffte, seinen Berufsgenossen und also dem Vaterlande uneigennüßig gedient. Seine kerngesunde, ehrliche und gerade Natur brach recht hervor, wenn er auch, abgesehen von seiner kirchlich oppositionellen Stellung, troß seiner conser vativen Gesinnung mit niedersächsischer Zähigkeit seine Selbständigkeit gegenüber der Regierung zu behaupten suchte. Allein die mitunter sehr abweichende politische Ueberzeugung führte ihn bisweilen weitab von den Bestrebungen seiner Parteigenossen, und bei aller persönlichen Hochschäzung

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für Windthorst hat er dennoch, indem seine Ueberzeugung als preußischer Edelmann den Sieg davontrug, nicht das sacrifizio dell' intelletto zu bringen vermocht, namentlich nicht in Fragen, die den klerikalen Standpunkt nicht berührten, und seit der Beilegung des Cultur tampfes. Der einst jo kampfesmuthige Mann legte seine Mandate für den Reichstag und das preußische Abgeordnetenhaus, denen beiden er seit 1870 angehörte, im Jahre 1885 nieder. Seine Stellungnahme 1893 für die Militärvorlage widersprach der damaligen demokratischen Richtung des Centrums, allein auch seinen conser vativen Freunden hat er es bis zuleßt, da er als Gegner des Antrags Kaniß sich erklärte, nicht recht machen können. Demnach wird eine unbefangene Beurtheilung dem durch seinen König vielfach ausgezeichneten, maßvollen und in seiner Art sympathischen Manne ein ehrenvolles Gedächtniß nicht versagen können. Berlin.

Georg Stamper.

Ein Aluminium-Torpedoboot.

Durch die letten Kämpfe vor Wei-hai-wei, bei denen namentlich auch die Torpedoboote eine Rolle gespielt haben, erhält die neuste, für Rechnung der französischen Kriegsflotte in England ausgeführte derartige Schiffsconstruction, zu der als Baumaterial Aluminium verwendet wurde, ein ganz besonderes Intereffe, weil sie einen großen Fortschritt auf die sem Gebiete bezeichnet.

Es darf als bekannt vorausgesetzt werden, daß die meisten Marinen verschiedene Klassen von Tor pedobooten befizen, von denen die kleinsten inte arirende Theile der Ausrüstung großer Kriegsschiffe sind, die während der Fahrt neben andern Booten über Deck untergebracht sind und nur für das Ge fecht, um feindliche Torpedoboote zu überwachen oder feindliche Schiffe anzugreifen, auch um gleich andern Booten Verwendung zu finden, Offiziere an Land zu seßen oder einzuschiffen, zu Wasser gelassen wer den. Für gewöhnlich besteht ihre Armirung aus einem oder zwei auf dem Vordertheil placirten Maschinengeschüßen und einem auf dem Hintertheil angebrachten Torpedo-Lancirrohr. Es ergibt sich hieraus, daß gerade bei diesen Schiffen neben ausreichender Widerstandsfähigkeit ein möglichst geringes Ge wicht von entscheidender Bedeutung ist, einmal weil eine geringe Wasserverdrängung größere Fahrgeschwindigkeit gewährleistet, und zum andern, weil sie mit den vorhandenen Flaschenzügen an Bord der großen Schlachtschiffe ge: heißt und hier über Deck untergebracht werden müssen. Geringes Gewicht ist daher nicht allein wegen der leichtern Handhabung, sondern auch aus Rücksicht auf die Schwerpunktslage des Schiffes wünschenswerth, insofern nämlich jede Einschränkung des Obergewichts die Sicherheit des Schiffes in schwerer See befördert. Während nun diese Klasse der Torpedoboote in den meisten Marinen, namentlich aber in der englischen, einen werthvollen Theil der Armirung der großen Schlachtschiffe bilden, hat die französische Marine bis zum Vorjahr in dieser Richtung eine Ausnahmestellung eingenommen und sich ablehnend dagegen ver halten (vielleicht, weil sie mit ihrer Torvédobootconstruction bisher wenig Glück gehabt hat). Als dann die erwähnte Wendung eintrat und die Einführung dieser Boote beschlossen wurde, schrieb sie eine Concurrenz für die Lieferung des unter Berücksichtigung aller neusten Fortschritte auf diesem Gebiete besten Torpedobootes dieser Klasse aus, um dieses als Mustertypus für künftige Bauten zu

Illustrirte Zeitung.

Burghard Frhr. v. Schorlemer. Alst, † am 17. März.

Nach einer Photographie von G. Rothe in Burgsteinfurt.

verwenden. Erste Bedingung war geringes Gewicht, Seetüchtigkeit und größtmögliche Fahrgeschwindigkeit.

Von den eingegangenen Entwürfen wurden diejenigen der Firma Varrow and Co. angenommen, die Aluminium als Baumaterial für den Schiffsrumpf verwandte und infolgedessen geringeres Gewicht nebst größerer Fahrgeschwindigkeit als alle ihre Concurrenten zu garantiren vermochte. (Nachstehende Abbildung zeigt das erste für die französische Regierung gelieferte Aluminium-Torpedoboot.)

Dieses wiegt unter Dampf und mit Kohlen in den Bunkern nicht mehr als 10 Tonnen (200 Ctr.), erreicht bei 300 indicirten Pferdekräften seiner Maschine eine Fahrgeschwindigkeit von 2012 Knoten in der Stunde und entspricht auch den übrigen oben gestellten Bedingungen.

Da Aluminium bisher erst für eine kleine Jacht und einige Boote für eine Nordpolerpedition verwendet wurde, ist dieses Torpedoboot von 20 Mtr. Länge und 3 Mtr. Breite das erste größere aus diesem Material hergestellte Fahrzeug. Die Firma Yarrow and Co. hatte deshalb, da ihr praktische Erfahrungen über die

Verwendbarkeit des Aluminiums für Schiffbauzwecke noch nicht zur Seite standen, sich entschließen müssen, eingehende Versuche anzustellen, die sich vorzugs weise auf die Prüfung seiner Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Verlegungen und gegen solche durch chemische Zerseßung erstreckten. Hierbei stellte sich heraus, daß ein Zusaß von 6 Proc. Kupfer nöthig war, um seine Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen zu verdoppeln, daß aber dennoch alle Metallstücke um 85 Broc. stärkere Abmessungen er halten müssen, als erfahrungsmäßig nöthig ist, sobald Stahl verwandt wird. Da aber Aluminium nur ein Drittel so schwer ist wie Stahl, so ergab dies für den Rumpf immer noch eine Gewichtsersparnis um etwa die Hälfte, d. h. der aus Stahl gefertigte Schiffs rumpf wiegt 4 Tonnen, aus Aluminium nur 2 Ton= nen. Um endlich rücksichtlich seiner Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse zu einem einwand freien Ergebniß zu gelangen, wurden zwei Kupferplatten eines zu einer Reise um die Welt bestimmten, aus Holz gebauten, aber gefupferten Segelschiffes durch zwei genau gewogene gleiche Platten aus Aluminium erseßt, diese nach der Rückkehr des Fahrzeuges abgenommen und abermals gewogen; hierbei stellte sich ein kaum merkbarer Gewichtsverlust heraus. Ander seits steht erfahrungsmäßig fest, daß das Metall durch Hibe stark angegriffen wird, schon bei ziemlich niederer Temperatur schmilzt und bei verhältnißmäßig aeringer Hibe an seiner Widerstandsfähigkeit einbüßt. Bei seiner Bearbeitung mußte das Feuer daher von vornherein ausgeschlossen, Winkel und Platten lediglich falt gebogen werden. Ferner wurden die Spanten etwas enger gestellt, als dies beim Stahl zu ge schehen pflegt. Im übrigen ist das Boot wie jedes andere Fahrzeug gebaut, auch sind die Platten mit Aluminiumnieten dreifach vernietet. An Maschinen befibt es zwei Triple-Erpansionsmaschinen, die dem Aluminiumbronze-Proveller 580 bis 600 Umdrehun gen in der Minute ertheilen.

Die durch die Verwendung von Aluminium an Stelle von Stahl entstandenen Mehrkosten beziffern sich vorläufig, solange das Metall noch einen verhältnismäßig hohen Preis hat, auf etwa 20000 M. Ihnen steht eine Gewichtsersparniß von etwa 40 Chr. und ein Gewinn an Fahrgeschwindigkeit von 31, Knoten in der Stunde gegen die gleichen, aus Stahl gefertigten Fahrzeuge der britischen Marine gegenüber.

Die Brüfung des Schiffes vor einer französischen Commission fand am 20. September v. J. statt und ergab neben andern durchaus günstigen Resultaten bei 60 Ctr. Belastung eine mittlere Fahr geschwindigkeit von 20% Knoten in der Stunde. Bemerkenswerth war die geringe Erschütterung des Rumpfes durch das Arbeiten der Maschine und das verhältnißmäßig geringe Geräusch im Ma| schinenraum. Es ist dies um so weniger zu unterschäßen, als be Fanntlich die fortgeseßten vibrirenden Erschütterungen des ganzen Fahrzeuges im Verein mit dem klingenden Arbeiten der Maschine einerseits das Nervensystem der Bemannung auf das höchste angreifen und den Dienst auf diesen Schiffen zu den am wenigsten gesuchten machen, anderseits aber das Arbeiten der Maschine die Annäherung eines Torpedoboots dem Gegner meist zuerst verräth.

Werden diese Vorzüge auch theilweise vielleicht auf Rechnung der Construction der Maschine zu sehen sein, so dürften sie in der Hauptsache doch der Eigenart des verwendeten Metalls zuzuschrei ben sein, das eine dem Holz verwandte Art der Schalldämpfung bestben soll, die der eigenthümlich federnden, schwungkräftigen Festig feit des Stahls fehlt. Man nimmt daher an, daß es den Aluminium Torpedobooten leichter als den bisherigen Stahlbooten ge lingen wird, sich in der Stille der Nacht unbemerkt an ein feind liches Schiff heranzuschleichen und ihm unversehens den Todesstoß zu verseßen.

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