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§. 2.

Die Oder durchströmt nicht nur das Fürstenthum, sondern nimmt auch in demselben die kleinen Flüsse, die Ohlau, Lohe, Weide und Weißtrih oder das Schweidnißer Waffer, dieses aber bey Romberg die Pöllnig auf. Jm Namslauer Kreise sind die Weida und der Stober.

§. 3.

Das Fürstenthum ist ganz flach und eben, außer einigen Anhöhen gegen Neumarkt und Strehlen zu, die aber nur Hügel genannt werden können.

§. 4.

Der Erdboden ist ein trefliches Getreideland, aus. genommen die Gegenden um die Oder, die theils fumpfigt theils sandigt sind. Es giebt auch viele und gute Wiesen. Aber im Namelauer Kreise ist der Boden von geringerer Güte, und entweder lei. migt oder sandige; jedoch wächst darinnen mehr Holz als in den übrigen Kreifen des Fürstenthums, wel. che schon Mangel an Brenn- und Bauholz leiden, und den Bedarf aus Ohlau, vom Zobtenberge, und vermittelst der Flöße aus Oberschlesien erhalten. An manchen bequemen Orten pflanzt man auch Weiden, um sich derselben zum Brennen zu bedienen.

§. 5.

Die Rindvieh und Schafzucht ist an den mei sten Orten gut und von großem Nußen, vorzüglich lektere im Namslauischen. Insonderheit aber sind die sogenannten Kräuterküh um Breslau wegen ih rer ansehnlichen Größe und der vielen und guten Milch im ganzen Lande berühmt. Auch die Pferde find þier ziemlich groß, stark, feist und gut gewach.

fen.

1

fen. Im Namelauischen hingegen find selbst die herrschaftlichen Pferde nicht zu groß; unansehnli cher und besonders schwach die Bauernpferde. Auch wird die Färberröthe um Breslau stark gebauet, so daß jährlich dem Werthe nach gegen 150000 Rthl. auf den Breslauer Markt kommen. Fische sind in den benachbarten Flüssen wohl zu haben; in an. dern Gegenden aber sind sie selten, weil nicht viele Teiche vorhanden. Da aber der Bedarf der Haupt stadt viele Fische erfordert, so werden solche aus dem Militschischen, Trachenbergschen, und zum Theil aus Falkenberg gebracht.

§. 6.

Die Wege waren ehemals sehr schlecht, und in solchen Gegenden, wo schwarzer Boden ist, fast un brauchbar; sie sind aber jeßt zum Theil auf könig. liche Kosten, zum Theil durch die eingegangenen We gezölle verbessert, und zu Chauffees gemacht worden.

Das Fürstenthum Breslau hat drey Kreise: 1) den Breslauer, (2) den Namslauer, 3) den Neumarkt. Canthschen Kreis.

In diesen Kreifen sind sechs Städte: 1. Breslau hat Einwohner

53917

2. Auras

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Dörfer find 445 und haben Einwohner

116343

Das Fürstenthum hat also Einwohner

177061

Es ist das Fürstenthum 43 □ Meilen groß, folglich kommt auf 1 □ Meile 4118, ohne die Hauptstadt aber nur 2861 Menschen.

Das Breslauer Fürstenthum macht mit dem Briegschen bey der Landschaft ein Creditsystem aus,

Landcharten sind vorhanden:

1. Die große Homannische, der Namslauer Kreis aber ist auf dem Brieger Fürstenthum verzeichnet. 2. Die Schleuensche in klein Format.

3. Die Schreibersche in ganz klein Format. 4. Eine in Holzschnitt zu Breslau gemacht, ohne gefehr um 1640, in Schreiberfchen Format.

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Lage, Größe.

Der Namelausche Kreis liegt eigentlich im Brieg

schen Fürstenthum, gehört aber zum Breslauschen. Seine Gränzen find: Gegen Morgen und Abend das Briegsche, gegen Mittag das Oppelnsche und gegen Mitternacht das Delsnische Fürstenthum und die Standesherrschaft Wartenberg, auch Süd. Preussen.

Die Größe beträgt 9 Quadrātmeilen. Die Zahl seiner Einwohner aber 19925, worunter 225 Ju ben. Auf eine Meile kann man also 2214 Einwoh ner rechnen.

§. 2.

Fruchtbarkeit und Näturerzeugnisse.

Der Boden im Ganzen ist nur mittelmäßig, an, vielen Orten schlecht, und bestehet zum Theil aus leichtem Sande. Sein Ertrag ist selten über 4 Korn; nicht in allen Dörfern wird Weißen gebau. et. Die gewöhnlichen Feldfrüchte sind Roggen, Gerste, Haber, Erbsen, Tartoffeln und Flachs, wel. cher lettere oft gut geråth.

An Obstbäumen find vorhanden 89956 Stück.
Maulbeerbaume aber 1487.

Heu wird jährlich gewonnen 6206 Fuder,

§. 3. Waldungen.

Die Waldungen waren ehemals beträchtlicher als jeht, weil viel Forst zu Ackerland gemacht worden, Die beträchtlichsten sind heute noch zu Gros Butsd. fe, Gramschüß, Eckersdorf, Hönigern, ben Skoris schau und Minkowsky. Die Forsten bey Bankwiß und Naßadel sind nicht mehr so beträchtlich wie ehes dem. Ueberhaupt finden sich im Kreise 42 große und Fleine Forsten. In den Eckersdorfer und Hönigera Wäldern wachsen Birken, Buchen, Eichen, und in lehtern auch Ahornbäume, der größte Theil aber ben stehet aus Nadelholz. Der Preiß des Holzes ist sehr verschieden; in der Kreisstadt Namzlau wird es gewöhnlich folgendergestalt verkauft : Die Klaf ter Buchenholz 58, Erlenes 56, weiches 44 Sgl.

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es ist aber dies nicht eine völlige Klafter, weil die Scheite nur & Ellen lang sind, und kaum Klaster betragen. Der Preiß ist seit vier Jahren um 8 sgl. gestiegen.

S. 4.
Berge.

Berge giebt es im Kreise nicht, einige Erhöhun gen und Hügel ausgenommen, wo man, weil der Kreis eben ist, eine gute Aussicht hat. 3 E. nicht weit von Nanislau beŋ Bömwiß, und dann der Ku bisberg zwischen Deutsch. Marchwiß und Obischau.

§. 5. Gewäffer.

Stehende Seen sind nicht, aber 48 große und kleine Teiche. Die Flüsse heissen: Die Stober, welche aus dem Kreußburgschen kommt, und ohn. weit der Gränze zwischen dem Oppelnschen und Namslauschen hinläuft und bey Stoberau in die Oder fällt.

Die Weide, kommt aus dem Wartenbergschen, durchläuft einen kleinen Theil des Kreises, geher bey Namslau vorben und tritt bey Damnig in den Delsnischen Kreis,

Das schwarze Wasser, entspringt ohnweit Sandberg, geht, bey Minkowsky ins Briegsce. Das andere Flüßchen, ebenfalls das schwarze Waffer genannt, nimmt die Stober auf.

Hechte,

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