Wilhelm von Humboldts gesammelte schriften, Band 7,Ausgabe 2

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 584 - ... noch in dem früheren Fragment unter dem Begriff des Zeichens oder der Zeichenhaftigkeit der Kunst behandelt, und wie sich noch zeigen wird, muß es auch Humboldts Intention gänzlich zuwiderlaufen, das Kunstwerk als ein Zeichen anzusehen. Dem Schema der Künste zufolge besteht jede Art von Kunst "in der Vernichtung der Natur, als Wirklichkeit und ihrer Wiederherstellung, als Product der Einbildungskraft
Seite 396 - An account of some observations made by a young gentleman, who was born blind, or lost his sight so early, that he had no remembrance of ever having seen, and was couch'd between 13 and 14 years of age.
Seite 611 - Fortgang zu leben und zu seyn ringt. Da der Trieb nicht anders als bestimmt seyn kann, so wird es auch durch ihn die Form des Lebens, und alle Verschiedenheit der Existenz beruht nur auf der Verschiedenheit des Lebenstriebes selbst, oder seiner Möglichkeit sich durch den Widerstand, den er findet, durchzuarbeiten.
Seite 641 - Im Grunde ist die Sprache, nicht wie sie in fragmentarischen Lauten und Werken auf die Nachwelt kommt, sondern in ihrem regen lebendigen Dasein, nicht auch die äußere bloß, sondern zugleich die innere, in ihrer Einerleiheit mit dem durch sie erst möglichen Denken, die Nation selbst und recht eigentlich die Nation
Seite 581 - Das Wesen des Denkens besteht im Reflectiren, dh im Unterscheiden des Denkenden von dem Gedachten. 2. Um zu reflectiren, muss der Geist in seiner fortschreitenden Thätigkeit einen Augenblick still stehn, das eben Vorgestellte in eine Einheit fassen, und auf diese Weise, als Gegenstand, sich selbst entgegenstellen.
Seite 625 - Reichthum von Tönen, und in jedem einen nur nach und nach erkannten Gehalt bewahrt, das für die weiteste Tonleiter der Empfindungen besaitet ist, und indem es nur dem Geist und dem Gefühle zu folgen scheint, beiden erst die rechten Bahnen anweist, und ihnen die Flügel leiht, sie zu verfolgen. Wer von der Schönheit dieses Baues nicht ergriffen ist, hat ihn nie in seinem Zusammenhange zu durchschauen versucht; und in der...
Seite 625 - Grundbestandtheile anzieht und fesselt. 12. Die innere Harmonie dieses Baues, oft am jugendlichsten und einfachsten in den Sprachen der rohesten Völker, diese Beziehungen der Ausdrücke auf die feinsten Abstufungen des Gefühls, diese Andeutungen tiefer Einsicht in den Zusammenhang der Dinge durch die Verwandtschaft ihrer Bezeichnungen, und so manche andre überraschende Schönheit offenbart sich nur dann, wann man eine Sprache rein objectiv, und, mit Beiseitesetzung jedes ändern Zwecks, um ihrer...
Seite 581 - Kein Denken, auch das reinste nicht, kann anders, als mit Hülfe der allgemeinen Formen unsrer Sinnlichkeit geschehen ; nur in ihnen können wir es auffassen und gleichsam festhalten. 6. Die sinnliche Bezeichnung der Einheiten nun, zu welchen gewisse Portionen des Denkens vereinigt werden, um als Theile ändern Theilen eines grösseren Ganzen, als Objecte dem Subjecte gegenübergestellt zu werden, heisst im weitesten Verstande des Worts: Sprache.
Seite 596 - Man erfand nicht willkührliche Zeichen, um ein äusseres Bedürfniss zu befriedigen, sondern aus dem innern Bedürfniss, Mensch dh ein anschauendes und denkendes Wesen zu seyn, schuf man den vorher nie rein gedachten Begriff in einem Wort, und aus diesem Wort, als dem Resultat der menschlichen Denk- und Empfindungsgesetze, entwickelte man nothwendig nach Analogie derselben Gesetze neue und abermals neue.
Seite 610 - Das Leben kann wie eine Kunst, und der im Leben dargestellte Charakter wie ein Kunstwerk betrachtet werden.

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