Allgemeine geschichte des grossen bauernkrieges, nach handschriftlichen und gedruckten quellen, Band 1

Cover
F.H. Köhler, 1841
 

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 366 - Ich möchte nicht, daß man das Evangelium mit Gewalt und Blutvergießen verfechte. Durch das Wort ist die Welt überwunden worden, durch das Wort ist die Kirche erhalten, durch das Wort wird sie auch wieder in Stand kommen, und der Antichrist, wie er Seines ohne Gewalt bekommen, wird ohne Gewalt fallen.
Seite 322 - So man aber diesen Stichling im Grund ersucht, so ist er nichts, denn ein verlarvter Strohputz. Sie poltern und pochen viel auf ihre Herrlichkeit und Gewalt aus vermöge der Schrist — aber wo bleiben hie die Wehrwölf, der Behemot Hauf mit ihrer Finanz, die eine neue Beschwerde über die andere auf arme Leut...
Seite 298 - Todfall und Hauptrecht gehorsam zu sein. Die freien Weiber und Kinder der Zinsbauern wurden ohne Ausnahme dem Gotteshause verwandt. Die gleichen Lasten wie die Zinsbauern mußten auch freie Leute übernehmen, wenn sie ein Gut des Gotteshauses pachteten; die Leibeigenen mußten überdies für den Fall ihres Absterbens die Hälfte ihrer Verlassenschaft dem Abt verschreiben; vater- und mutterlose Waisen wurden ihres Erbes beraubt, Kinder unter Vormundschaft gezwungen, durch Verschreibungen sich als...
Seite 359 - Wache auf, du edle Freiheit!« war das Motto seines ersten Schreibens an Luther. »Wir haben dennoch, fuhr et fort, hie Etwas ausgerichtet und fortgesetzt; der Herr sei fürder auf unserer Seite, und stärke uns, um dessen willen wir uns jetzt hart bemühen, seine Sache zu fördern und seine heilsame, göttliche Lehre wiederum lauter und unversälscht hervorzubringen und an den Tag zu geben. Solches treibt Ihr gewaltig und unverhindert; ich aber nach meinem Vermögen, so viel ich kann. Seid nur keck...
Seite 3 - Menschheit muß fort und fort sich nen schaffen , die Völker müssen zu höherer Befähigung sich durcharbeiten, ihr letztes Ziel durch Kampf sich erstreiten. Dieses Ziel aber ist Freiheit. Alle Hoheit und aller Glanz des Lebens ist nur in ihr möglich, in ihr nur die wahre Veredlung und Größe der Menschheit zu hoffen.
Seite 359 - Hülse unser aller Freiheit schützen und erhalten, und unser Vaterland von allem dem, damit es bisher unterdrücket und beschwert gewesen, getrost erretten. Ihr werdet sehen, Gott wird uns beistehen. So denn Gott mit uns ist, wer ist wider uns?
Seite 323 - Gerechtigkeit dies gräuliche babylonische Gefängnis nicht gedulden, daß wir Armen also sollen vertrieben sein, ihre Wiesen abzumähen und zu heuen, die Äcker zu bauen, den Flachs darein zu säen, wieder her...
Seite 213 - Konrad sei da! Und in der Versammlung offenbarte sich ganz der Remsthaler Geist. „Es sei keine bessere Sache nie erdacht worden, hieß es, als diese, daß die Herren nicht mehr also Meister seien.
Seite 368 - Unterschied Brüder sieht, da wuchs sein Herz zu jener Größe, daß es Raum hatte für die Liebe auch zum Geringsten in seinem Volke. Wo der Mensch Ansprüche machte, da hörte der Edelmann in ihm auf. Er blieb ein Ritter, aber ein Ritter des heiligen Geistes, ein Ritter der unterdrückten Menschheit; und wäre auch noch viel vom Edelmann in ihm übrig gewesen, es trat zurück vor dem großen Ziele, das ihm vor der Seele schwebte. Darum suchte er den Bund nicht nur mit dem Bürgerthum der freien...
Seite 202 - Als zu Anfang des Jahres 1514 die Kapitalsteuer in Württemberg ausgeschrieben und verkündet wurde, nahm der Hauptmann des armen Konrad in großer Versammlung auf freiem Felde eine Schaufel, zog damit einen großen Ring und rief, indem er sich hineinstellte : Der arm' Konrad heiß ich, bin ich, bleib ich, Wer nicht will geben den bösen Pfennig Der trete mit mir in diesen Ring.

Bibliografische Informationen