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M LXXIV.

Der Hochmeister ersucht den Bischof von Plosk, den wegen eines hingerichteten Falschmünzers gegen mehre seiner Unterthanen ausgesprochenen Bann wieder aufzuheben. - 1398.

Domino Jacobo Episcopo Plocensi.

Reverende pater et domine, paternitas vestra scire velit, quomodo quidam noster

officialis Advocatus in Bebirern exposuit coram nobis, quod quendam malefactorem, qui monetam nostram eandem nequiter cudendo falsificavit, iuste iudicando ad mortem sentenciasset, Et subiunxit, quomodo p. v. propter eandem causam pauperes homines sub protecione nostra degentes, qui eundem falsarium ad iudicium adduxerunt, ipsos non modicum gravando excommunicastis, quod nobis p. reverende valde inconveniens fore factum apparet, cum utique falsarius talis et malefactor per nos in iudicio seculari ymmo nullo modo per iudicem spiritualem, presertim cum laicus erat nec alius quam talis repertus fuerat, nec eciam pro clerico dum viveret se gessit nec pro tali aliquando se proclamavit, ita quod ad subditorum nostrorum supradictorum, prout ipsi asserunt sea eciam alicuius alterius noticiam qui hoc legittime posset docere pervenisset, Quare Reverende p. v. p. supplicamus ex quo ipsa causa ita ut premittitur se habeat, prout ipse advocatus et homines pociores subditi nostri illius opidi, ubi iudicium et iusticia facta sunt pro maleficio commisso ut premittitur, quibus utique credendum est attestantur, nec aliquis eciam cuiuscunque status quamquam ipsi advocatus et homines subditi nostri predicti asserant oppositum assercionis ipsorum dicere seu probare poterit quovis modo, quatenus Reverende p. conscienciam p..v, cum huiusmodi causa non velitis onerare, sed pocius nos et officiales nostros iudicium nostrum et iusticiam permittere velitis exercere, et presertim in causa supradicta, nec eos ob eandem causam velitis reverende p. inquietare, eo quod nobis et eisdem pauperibus subditis nostris grave est notanter in istis temporibus plage heu pestilencialis excommunicaciones sustinere et ita de una plage miseria in aliam pervenire, Supplicamus inquam Reverende p. desideranter, quatenus p. v. reverenda eorumdem subditorum nostrorum innocencia et iusticia pre oculis habita et maturius ponderata ipsos eosdem et nos pocius gravando turbare non velitis, sed propicius eosdem quantumvis de p. v. presumimus eo quod non aliud quam meram amiciciam cum eadem p. vestra sciamus ab excommunicacionum sentenciis si quas in ipsos tulistis absolvere velitis, Et si propter iusticiam et contemplacionem nostri quod absit hoc facere non velletis, tunc tamen p. v. supplicamus quatinus subditos nostros eosdem ab eisdem excommunicacio

num sentenciis absolvere velitis, quousque ista presens pestilencialis plaga per dei misericordiam auferatur, et ex tunc velit p. v. reverenda aliquos de vestris mittere ad eundem locum videlicet opidum Lipchin, ad quem eciam nostros certos nunccios ad idem tempus mittere volumus, Et si eosdem subditos nostros ibidem apparebit in aliquo deliquisse seu eciam excessisse, tunc dignum arbitramur, ut prout ius exigit condignam faciant emendam, Placeat inquam reverende pater p. v. reverende contemplacione nostri eisdem subditis nostris parcere, qui si forte citati ex simplicitate non comparuerunt, quod in simili seu maiori erga v. p. volumus remereri. Datum in castro nostro Marienburg feria quarta post festum Sancte Elizabeth Anno XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 93.

N LXXV.

Der Hochmeister erklärt dem Herzog Albrecht von Holland, auf welche Weise ein freundliches Einverständniß im Handelsverkehr zwischen ihren Landen herzustellen sei. 1398.

Herczoge Albrecht von Beyrn, Grafen von Henegau von Hollant von Zeelant und herren von Frieselant.

Irluchter furste und lieber herre, Euwer herlichkeit brieff uns gesant in dem ir uns habit geschreben von euwerm kryge und wy euwer herliehkeit uff dese czeit die Osterfryesen bekreftiget habe, haben wir sunderlich gerne gehort und liplich vornomen, und besunder lieber herre, als euwer durchluchtikeit uns schribet, begerende, das wir euwern undersassen von Amsterdamme behulfen weren, daz In Ir gut alz die VIIC nobeln hy in unserm lande vorspraehen gefryet wurde und das wir dorynne ansehen die liebe und fruntschaft, die wir underdenander bysher gehat haben und euwer herlichkeit undersassen gunnen, abe und czu czu czihende und czu kowfslagen in unsern landen als sie bys her gethon haben, wend sie von beydersiet bys her, die euwern in unserm lande und die unsern in euwerm lande ferlich gewest sint und anders nicht under In den mynne und fruntschaft gewest ist, Grosmechtiger lieber herre, wir hoffen, das ab got wil eyn semeliche euwer herlichkeit begerunge an uns ader den unsern nicht gebrochen sie, Sunder alz wir euwer grosmechtikeit ouch vormols geschriben haben und ouch nu in euwerm briefe vornomen haben, wy daz die euwern, alz Preter Reymers son der von euwer herlichkeit wegen usgeleget hat in der See, unsern undersassen Ir gut genommen habe und daz selbe in euwern slossen enthalden ist, und eyns teyls den unsern wedergegeben ist, noch dem alz wir in euwer grosmechtikeit

briefe vornomen, Aber alz die unsern clagen, mochte In yo ir gut gancz und gar als In is genomen was von den euwern nicht weder werden, wen In yo czumole wenig weder wurden ist, und ouch so mochte In bys her, alz sie clagen, do von keyn glich ader recht in euwerm lande wederfarn, Des haben lieber herre die unsern euwer lute gut von Amsterdamme hy in unserm lande weder vorsprachen, nicht in der masse und meynunge, daz sie daz gut meynen czu behalden, Sunder uff eyn recht bys daz In Ir gut moge weder werden ader eyn recht moge wederfarn in euwerm lande von den euwern obengeschreben die is In genomen haben, Also dunket uns lieber herre, daz wir ader die unsern keyn unmogelichs gethan haben an den euwern und begern noch hutes tages, daz euwer herlichkeit den unsern behulfen sie, daz In vortan daz ere weder werde alz In eyns teyls mit euwer herlichkeit hulfe geworden ist und ouch waz den unsern alsust anderswo genomen ist von den euwern, So hoffen wirs ab got wil mit den euwern alzo czu halden, daz wir und die unsern daran keyn scholt haben sollen, Geben czu Marienburg am dinstag noch Sendte Katheryn tag im Acht und XC Jare.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nr. II. p. 94.
Voigt Bb. VI. S. 134.

M LXXVI.

Der Hochmeister benachrichtigt die Königin von Dänemark, was von Preußen aus zur Befriedung der See geschehen werde, daß er ihre Unterthanen in seinen Landen in Schuß nehmen wolle und empfiehlt den Orden ihrer Gunst.

1398.

Regine Dacie Margarethe.

Eynfeldige befelunge und willigen dinst czu allir behegelichkeit bevor, Allirdurch

luchste forstynne grosmechtige gnedige frauwe, euwir grosmecht. brieff und underrichtunge euwirs bothen habin wir lieplich entpfangen und wol vornomen, in deme Ir gnedige frauwe als euwir durchluchtikeit schribet begert czu wissen, wenne, mit wy vyln, und mit welchen geczoyen und werken uff desin czukomfftigen zomer wir uff die zee sie czu befreden meyne czu senden. Grosmechtige gnedige frauwe als unser und ander stete letczt von euwir durchluchtikeit schieden, das sie die sache an Ire eldesten brengen sulden das habin die unsern die sache an uns gebracht, alzo das wir mit den unsern czu rate worten syn und dunket uns das nuczte und bequemste sien, durch grosser sichirheit und meiste bewarunge wille und ouch durch der bequemsten eyntracht wille das sie wellen mit den andern steten in die zee legen by

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wo sie des

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*)

wir

sich, und hoffen gnedigste frauwe wenne sie in die zee komen, das sie euwir durch-
luchtikeit und den euwern und dem gemeynen koufmanne wol czu dinste sullen wer-
den, Ouch grosmechtige gnedige frauwe, als euwir durchluchtikeit begert, das wir
euwir luthe wellen fordern in unsern landen mit rate und mit tate,
von uns und den unsern bedorfen, gnedige frauwe, was wir euwir d.
rathen und czu liebe gethun mogen, das wellen
gerne thun,
mogen, und wellen den unsern'. . . . . in allen unsern stranden czu Pruessen und
czu lieflande
sie den euwern,
wo sie Ir bedorfen an allen enden forder-
lich. . . . . Vortme gnedige frauwe begert euwir durchluchtikeit das wo nicht we....
ap Imand czwisschen euwir grosmechtikeit und uns welde reden das sich czu unmuth
und czu unfruntschaft czoge, gnedige frauwe wir czwiveln nicht an euwir grosmech-
tikeit gnade und bitten das euwir durchluchtikeit ouch nicht welle gloyben ap Imand
redte das sich czwisschen euwir durchluchtikeit und uns czu unfruntschafft czoge,
wandt wir euwir grosmecht. wellen habin vor unser gnedige frauwe und wellen ouch
allcziet gerne thun wo wir euwir durchluchtikeit und den euwern wissen liebe an
czu thun und czu willen und befelen uns gnedige frauwe und unsern orden czu
euwern grosmechtigen gnedigen beschirm und gebytet czu uns alz czu euwerm be-
sundern. Gegeben czu Marienburg am Sante Barbare tag der heiligen Juncfrauwen
anno XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeister Konrad von Jungingen Nro. II. p. 94a.
Voigt Bd. VI. S. 126—127.

No LXXVII.

Schreiben des Hochmeisters an die Königin von Polen in Betreff der Verhandlungen über die Rückgabe des Dobriner Landes.

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1398.

Regine Polonie, ex parte Magistri generalis.

Humili recommendacione cum quibuslibet beneplacitis, Pre, accepta Serenissima Princeps Magnifica domina graciosa. Quamquam ex prioribus vestre serenitatis litteris constantis clemencie consolacionem ac indubitatam fiduciam acceperimus ex novissima littera econtrario sub fide tractratus habiti super terra Dobrinensi et alia nonnulla continente nullis nobis demeritis attestantibus tacitus denegantur, Que racio displi

*) Lücke durch Beschädigung.

cencie de nobis esse poterit, pro eo quod in Thorun iuxta vestre Maiestatis beneplacita tam promte non venimus, ubi revera multa distancia quam v. S. Cancellarius specialiter in huiusmodi negocio directus in tam brevi spacio nequiverat pertingere, ut ex littera S. v. claret, difficiles quoque intermedie occupaciones tam in structura quorumdam Castrorum quam in ordine plurium milium hominum ad hec deputandorum racionabiliter nos excusant. Dato quidem in Thorun beneplacito vestre celsitudinis fuissemus. Et si S. v. obtentu Regalis complacencie ultra limites ad tractatus nos Vocasset. tamen sine consensu nostrorum Consiliariorum facere nequivissemus. quos pro ordinis explendis retro nos reliquimus ut alias eciam v. scripsimus Serenitati. Preterea si de certo servando tempestive ante exitum nostrum modus per litteras S. v. nobis fuisset declaratus, nulli dubium quin ad dictum apcius nos disposuissemus. ad quem ex postfacto premissis causis intervenientibus sic indispositi nequivimus advenire. Porro serenissima domina graciosa, non sperassemus nec hodie speramus. quod vestra fiducialis sinceritas tam lubrice et debiliter radicasset ut nulla excusacione pro nobis accepta Reginalem vestram prefidenciam ad tam indisperate genus displicencie perduxisset. Credimus firmiter et scimus non ex radice v. Magnificencie offensam sed a nonnullis nostris emulis hanc prodire. Cupientes siquidem graciosa domina tam inconsulte calore indignacionis vestram benivolenciam non reicere. Cum non solum ad restitucionem terre Dobrinensis servatis condicionibus et modis prout in litteris pluries premisimus, sed eciam in aliis beneplacitis regiis tam ad vestram maiestatem quam regni vestri nos obtemperare proponimus iuxta vires. Datum Anno domini etc. XCVIII.

Abschrift im Registr. des Hochmeisters Konrad von Jungingen Nro. II. p. 82.
Voigt Bd. VI. S. 92.

N LXXVIII.

Der Hochmeister unterhandelt mit dem Könige Ulbrecht von Schweden über die Verpfändungsurkunde in Betreff Gothlands.

1399.

Dem konige czu Sweden.

Eynfeldige befelunge und willigen dinst czuvor, Allirdurchluchster furste grosmechtiger gnediger herre, euwir grosmechtikeit brieff uns nülichst gesant haben wir sampt mit unsern gebitigern wol vornomen, In deme euwir herlichkeit schreibet begernde, das wir etliche unser gebitiger mit voller macht czu euwir durchluchtikeit welden

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