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wüstungen angerichtet, die Dämme an verschiedenen Stellen durchgebrochen, und die Felder noch mehr verfändet. Etwa Meile von Jürtsch liegt die königl. Spedition Aufhalt, wobey ein Spediteur, ein Krahn zu Ausladung der Kaufmannsgüter, und ei ne privilegirte Oderfähre ist.

16. Kreischau, hier sind 1 herrschaftliches Vor werk, I evangelische Schule, 17 Bauern, 16 Gårts ner, 1 Häusler und 230 Einwohner. Dies Guth besaß 1327 Peter de Erischowo, nachher die Familie derer Marschall v. Bieberstein, bis es unter den Oi bristen v. Kreiselwiz und zu Dieban gekommen ist, mit dem es bis hieher einerley Besiker gehabt hat. Krete. Kretscham, gehört zu Mittel- Dam.

mer No. 6.

17. Runzendorf, enthält 1 herrschaftliches Vore werk, 1 evangelische Kirche, 1 Pfarr- 1 Schulhaus, 19 Gärtner, 1 Windmühle, 160 Einwohner. Dies Dorf ist lange in der Familie derer von Lemberg ges wesen, bis es der Chursächsische Obristlieutenant v. Gfug an sich kaufte, von dem es an seinen Sohn, den jeßigen Eigenthümer, Rittmeister v. Gfug, ges fallen ist. Im siebenjährigen Kriege hatte das Dorf das Unglück von den Ruffen völlig abgebrannt zu werden, weil ein Kommando Preussen einige Kos saken bey der Jbsdorfer Windmühle, die nicht weit davon abliegt, aufgehoben hatte. Bey der Uebers schwemmung von 1785 brach die Oder hier durch, und riß ein Haus mit weg.

18. Lampersdorf, hat 1 maßives herrschaftl, Wohnhaus, 2 Vorwerke, 1 evangelische Kirche, 1 Pfarrhaus, 1 Schule, 19 Bauern, 34 Gärtner,

1 Angerhäusler, 2 Windmühlen, 1 Ziegelen, und 240 Bewohner. Es ist schon seit sehr laugen Jah ren in den Hånden derer v. Nostiz, und ein Besißer davon Landeshauptmann des Fürstenthums Woh lau gewesen. Auch hier war 1785 die Oder an etlichen Stellen ausgebrochen. Auf der Grenze zwischen Lampersdorf und. Grossendorf stehet ein steinern Kreuz, weil vor etwa 100 Jahren ein Or ganist von Porschwiz hier erschlagen worden. Ders felbe foll ein guter Laufer, und im Stande gewesen seyn, des Tages 16 Meilen zu gehen.

19. Lehsewiz, hier zählt man 1 maßives herr schafel. Wohnhaus, welches eigentlich im Dorfe Geifendorf liegt; 1 Vorwerk, 1. Schulhaus, 13 Gärtner, 2 Kolonistenhåuser, 1 Wasser- 1 Windmühle, und 159 Einwohner. Es gehörte sonst es benfalls denen v. Rostiz, gelangte hernach an die v. Stosch, dann an den Baron v. Richthof, der es aber nur kurze Zeit besas, und wieder an die v. Etoschische Vormundschaft auf Klein-Tschirne verFaufte, da es dann der älteste Bruder sich zueigne. te, und weil solcher keine Erben hatte, es seinem jüngern Bruder v.. Stosch auf Klein-Tschirne vers machte, von dem es 1765 der jeßige Besizer, Hr. Landrach v. Unruh an sich gebracht. 1775 branns ten hier durch einen Wetterstrahl die Wirthschaftsgebäude zur Hälfte nieder. Vor einigen hundert Jahren soll die Oder, welche nun in einer grossen Entfernung fließt, ganz nahe bey diesem Dorfe vors bey gegangen seyn, Auch sollen sich damals 6 Fi fcher hier befunden, und laut einem alten fürstlichen Privilegio, so noch vorhanden, mit den Fischern zu Steinau gleiche Rechte gehabt haben.

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20. Merschwiz, begreift unter sich 1 herrschaftl. Vorwerk, I evangel. Kirche, die der ehemalige Be fizer Freyh. v. Hohberg 1730 sehr vergrössern lassen, und zu welcher vorher eine herzegl. Wittwe_eine Glocke geschenkt; 1 Pfarr, 1 Schulhaus, 5 Bauern, 35 Gärtner, 1 Hausler, 1 Windmühle, 1 Ziegelcy, und 273 Einwohner. Dies Guch har feit undenklichen Jahren mit Herrndorf bis jege noch einerley Besizer gehabt..

21. Neudorf, darinn befinden sich, 1 herrs schaft. Vorwerk, 5 Bauern, 5 Gårtner, 92 Ein. mehner. Die hieher gehörige Wassermühle, die Neidmühle genannt, liegt in einiger Entfernung voin Dorfe. Die Besitzer sind wie bey Dieban.

22. Porschwis, hat mit demselben ebenfalls stets einerley Befißer gehabt, und enthält 1 Vora werk, I evangel. Kirche, bey welcher sich noch sehr alte Nachrichten befinden, die in Hr. Ehrhards Presbyterologie angezeigt werden; 1 Pfarrhaus, 1 Schule, 19 Bauern, 23 Gärtner, 2 Häusler, 320 Menschen. Die Wassermühle heißt die Kraute mühle, und liegt in einiger Entfernung vom Dorfe.

23 Preichau, gehört mit denen unter dem hie figen Umte stehenden Dörfern, der Preichauche Halt genannt, zum Bisthum Breslau, und faße 2 Vorwerke, 1 kathol. Kirche, 1 Pfarr: 1 Schule haus,⋅ 10 Bauern, 15 Gårener, 2 Häusler, "L Windmühle, und 256 Menschen. Der gegenwärs rige Pächter dieses Amies heißt Reinhard.

24. Pronzendorf, ein Domainengut zum fö. nigl. Amt Wohlau gehörig; hat 2 Vorwerke, wos

von eines das Teich oder Fuchs Vorwerk heißt, fr Bauern, 16 Gärtner, 14 Häusler, 1 Wassermüh ke, und 316 Einwohner.

25. Prschiebor, insgemein Schiefer genannt, bestehet aus 1 herrschaftl. maßiven Wohngebäude, 2 Vorwerken, 18 Gärtnern, 1 Windmühle, 177 Einwohner. Das Dorf hieß 1380, wo he zog Heinrich die Grenzen im Walde mit der Stade Stei nau bestimmte, Schieboram, und hatte einen Otto Paschkowiz zum Besizer. Dann kam es an die v. Falkenhainsche Familie; der leßt davon, ein Obristlieutenant in holländschen Diensten, verkaufe te es an einen v. Ucchtriz, und dieser an den Chur sächsischen Obristlieutenant v. Gfug, von dem es der jezige Besizer, dessen Sohn und Rittmeister v. Gfug, ererbt hat, welcher das Gut durch angelegte Ländereyen und Wiesen sehr verbessert, den Vieh. stand vermehret, und das Wohnhaus in einen gu ten Stand geseht hat.

Puschmühle, s. Grossendorf No. 12.

1.26. Ransen, allhier befinden sich 1 maßives herrschaftl. Wohngebäude, in welchem Karl der 12. König in Schweden, als er bey Steinau die Oder paßirte, sein Hauptquartier hatte; 3 Vorwerke, I evangel. Kirche, 1 Pfarr- 1 Schulhaus, 14 Bau ern, 33 Gärtner, 4 Kolonistenhäuser, Waffer mühle, 1 Ziegelen, und 388 Einwohner, Dies Gut war ebenfalls durch lange Jahre ein Eigens thum derer v. Nostiz, und zwar 1420 gehörte fol. ches dem Friedrich, 1425 seinem Söhne Johann, 1469 dem Fridrich, 1556 dem George, 1598 dem Christoph, 1641 wieder einem Friedrich, und 1678

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einem Sigmund v. Nostiz aus der Linie von Lampersdorf; 1715 erkaufte es der Baron v. Hohberg auf Plagmiz, der es 1759 an den gegenwärtigen Besizer, Hrn. Landrath v. Unruh, welcher es zwar 1765 an den Freyh. v. Nostiz auf Herzogswalde verdufferte, nach einigen Jahren es aber käuflich wieder an sich brachte, und noch hat.

27. Rådliz, Ober, dem Öberamtmann Grüzle gehörig, hat ein altes maßives Wohnhaus, i Vore werk, 12 Gärtner, und 115 Einwohner.

28. Rádliz, Nieder, gehört eben demselben, und enthält 1 Vorwerk, 10 Gårtner, 2 Windmühlen, 83 Menschen. Ober-und Nieder- leßteres auch Klein Rädliz genannt, besaß die Familie derer v. Haase burch lange Zeit; darauf wurden beide Gü ter getheilt, und Ober. Rädlig kam durch Heurath an das Geschlecht derer v. Wiese, Nieder Rådlig hingegen an die v. Thiel, als aber der Lehtere in Berfall feines Vermögens gerieth, kaufte Christian Ludwig v. Wiese Nieder-Rädliz dazu, und vereinig te beyde Dominia wieder mit einander. Nach def sen Absterben veräusserten es seine Erben an die Frau Majorin v Köhlichen, geb. v. Prittwiz, die folche an den jeßigen Eigenthümer überließ.

Steinausches Hospital - Vorwerk, ist ein Antheil von Geisendorf, f. No. 9.

29. Tarrdorf, ein Fundationsgut vom Stife Leubus, hat 1 Schulhaus, 9 Bauern, 8. Gårtner, 8 Häusler, 169 Einwohner.

30. Thauer, ist ein bischöfliches Lehn, und von jeher in der Nostizschen Familie; enthält 2 Vors werke, Schule, 2 Bauern, 14 Gärtner, 1 Winds" mühle, und 152 Seelen.

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