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find seit dem lehtern Brande masiv, und Reihens weise unter ein Ziegeldach gebaut,

Die Zahl der sämmtlichen Einwohner beträgt 1288.
Ihre Erhaltungsmittel find:

a.) Der Ackerbau, wozu die Bürger an 600, Scheffel Land befißen.

b.) Das Bierbrauen, so aber von keiner grof fen Bedeutung ist, indem die Stadt nur 7. Schroots Fretschams mit Bier zu verlegen hat.

c.) Allerhand Handwerker; als 1 Apotheker, r Bader, 17 Båcker mit 19 Bånken, wovon eine 25-30 Rthlr. Werth hat; 1 Barbirer, 1 Braus er, 1 Brandweinbrenner, 1 Buchbinder, 1 Büch. fenmacher, 2 Büttner, 1 Cirkelschmied, 3 Färber, 13 Fleischer mit 16 Bånken; 2 Glaser, 1 Hand. schumacher, I Hutmacher, 1 Kunstpfeiffer, 1 Kuz pferschmied, 5 Kürschner, 3 Leinweber, 1 Maus rer, 2 Müller, 1 Nadler, 1 Perückenmacher, I Pfefferküchler, 2 Posamentirer, 1 Rademacher, 2 Riemer, 2 Sattler, 2 Schloffer, 3 Schmiede, 7 Schneider, i Schorsteinfeger, 15 Schuster mit 16 Bånken, wovon jede bis 100 Rthlr. auch drüber gilt; 2 Seifenfieder, 3 Seiler, 2 Stricker, 4 Tischler, 3 Töpfer, 67 Tuchmacher, welche 1800 Stein Wolle verarbeiten; 1 Tuchscheerenschleifer, 2 Walker, 3 Weisgerber, 1 Zimmermann, 1 Zinn gieffer.

Die jährliche Konsumtion der Einwohner' ist: 26 Stück Rindvich, 300 Sr. Schweine, 592 St. Kälber, 877 Hammel, 408 Schfl. Weizen, 2160

Schfl. Roggen, 648 Schfl. Malz zum Brauen, 192 Schfl. Brandtweinschrot.

Die Kämmerey hat jährlich etwa 8-900 Rthlr. Revenues.

Der Magistrat bestehet aus 1. Konsul dirigens, 1 Kämmerer, 1. Sekretair und 3 Rathmannern.

Das königl. Accis und Zollamt verwalten 1 Ein. nehmer, 1 Controlleur, i Vifitator, 3 Thorschrei ber.

Achte Abtheilung.

Vom Kreise insbesondere.

Namen der Dörfer.

und zwar

a.) Im Steinauschen Weichbilde.

ufbalt, eine königliche Spedition, wobey ein Spediteur, ein Krahn zu Ausladung der Kaufmannsgüter, und eine privilegirte Oderfähre befind lich, ist mit dem ohnweit davon abliegenden Dorfe Jürcsch verbunden., vunma závána

1. Bielwiese, bestehet aus 1 maßiven herrschaft. lichen Wohngebäude, und 2 meist gemauerten Vor werken, I evangel. Kirche, 1 Pfarre 1 Schulhaus, 9 Bauern, 29 Gärtnern, 4 Häuslern, 2 Wind. müblen, Ziegelen, und 345 Einwohnern. Um

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die Mitte des 16. und Anfang des 17. Jahrhun derts stand Bielwiese und Jürtsch unter einerley Herrschaft, beyde Kirchen aber unter einem Geist lichen, welcher zu Bielwiese wohnte. Die Besizer dieser Güter waren die Edlen v. Schlichting, oder wie sie sich bisweilen schrieben: Schlichtick. Der åltefte, den man davon auffinden kan, hies Otto v. Schlichting, ist ohngefähr seit 1550 hier gewesen, hat von 1573 1576. das Schloß auf dem Nie der Vorwerke erbauet, und liegt in der hiesigen Kirche ohnfern dem Altar begraben. Sein Bruder AB. mann v. Schlichting besas den Oberhof, wo sich da mals auch ein herrschaftliches Wohnhaus befand; und aus alten Nachrichten ergiebt sich, daß noch ein dritter Bruder zu eben der Zeit ein Vorwerk in Bielwiese besessen habe, so nachher eingegangen. Nach diesen hatte ein Sohn des Aßmanns dieses ganze Dorf, jedoch nur eine kurze Zeit, weil er schon mit 27 Jahren starb. Ihm folgte ein Herr v. Dombrowsky, der zu Jürtsch wohnte, und es ebenfalls nicht lange befas. Um das Jahr 1630 kam Bielwiese an die Familie v. Kreckwiz auf Nerfchüz. Einer aus diesem Geschlechte ließ die durch Den dreyßigjährigen Krieg zerstörte hiesige Kirche wiederherstellen, und den durch die Pest unterbroche nen Gottesdienst abermal anfangen. Von diesem ge langre Bielwiese an dessen zweyten Sohn Christoph Gotthard v. Kreckwiz, welcher der erste königl. Preuß. Landrath in Steinau Raudtenschen Kreise war. Nach dessen Tode fiel es an seines Bruders Sohn, Rittmeister bey dem damaligen Kavallerieregiment Prinz v. Preussen, der es an seinen Schwager Freyherrn v. Czettriz auf Schwarzwaldau verkauf

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te, unter welchem dies Dorf ein grosses Unglück betraf, da bey Gelegenheit eines Kirchganges ein Feuer ausbrach, so den größten Theil des Nieder. Vorwerks, und noch 12 Häuser in die Asche legte. Von ihm ererbte solches sein zweyter Sohn, der zu» gleich Polschildern, Merschwiz und Herrndorf hat. te. Er verkaufte es aber an seinen Bruder, den jeßigen Grafen v. Czettriz auf Berghof, der es 1784. wieder an den gegenwärtigen Besißer Herrn v. Unruh veräusserte. Die Kirche allhier muß sehr alt seyn, denn es befindet sich auf dem Thurme eine Glocke, die laut ihrer Inschrift schon 1467 gegos. fen worden.

2. Borschen, enthält 1 Vorwerk, 11 Gårtner, 83 Einwohner; und gehört bereits seit undenklichen Zeiten unter das Ame Wohlau. Hier hatte, weil dies Dorf an der Oder liegt, bey der grossen Ueberschwemmung 1785 die Oder 3 Stellen durchgebro chen, einige Häuser mit fortgeriffen, und an den Feldern vielen Schaden gethan. Etwa 2000. Schritt von diefem Dorfe liegt der Eichkretscham.

3. Culmikau, wird vom gemeinen Manne Gun. fe genannt, hat ein hölzernes herrschaftliches Wohn. haus, 1 Vorwerk, 12 Gärtner, 2 Häusler, wovon eines 1 Kolonistenhaus; 1 Windmühle und 110 Einwohner. Dies Guth gehörte ehebem einem Herrn v. Adelsdorf, von dem es an den Baron von Peß auf Barschau kam. Dieser überließ es seiner Tochter, der verehlichten Frau Obristin v. Richarbi, aus deren Verlassenschaft es der Herr Landrath von Unruh erkaufte, von dem es der jeßige Besißer Frey. herr v. Gillern 1785 an sich gebracht.

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4. Dammitsch, allhier zählt man 1 maßlves herrschaftliches Wohnhaus, 1 Vorwerk, 1 Schulhaus, 10 Gartner, 1 Waffer 1 Windmühle, 9 Hausler, wovon aber 6 bey der Stadt Steinau in dem Dorfe Geisendorf liegen, und überhaupt 166 Einwohner. Dammitsch ist durch einige Jahrhunderte in der Fa milie derer v. Nosti; gewesen. Der lehte Befiher aus derselben war der sächsische General Graf v. No fiz. Da er eine besondere Wirthschaft führte, ge rieth er in einen gänzlichen Verfall feines Vermos gens, und ist vor einigen Jahren zu Prag gestorben. Diefes fein Guth kaufte der Hr. v. Wehner aus der Crida, nach dessen Tode solches an den jeßigen Ei. genthümer, den jezigen Eigenthümer, den Grafen Posadowski, Wehner genannt, gefallen ist.

5. Dammer, Ober. faßt 1 hölzernes herrschaft. liches Wohnhaus, 1 Vorwerk, 15 Gårtner, 4 Håuster, 1 Wassermühle, 4 Kolonistenhäuser, 1 Ziegeley und 141 Einwohner: Ehedem besaß dies Guth der Landrath v Stosch, dann der jeßige Obrist v. Münchom, der es an den v. Höfstådt verkaufte; ihm folg. ten der Graf v. Carbath, der v. Kinzel, und endlich der jezige Besißer Rittmeister v. Festenberg Packisch #276. Dammer, Mittel begreift unter sich 1 maßi» ves herrschaftliches Wohnhaus, 1 Vorwerk, 1Schul. haus, 18 Gärtner, worunter 1 Waffer, und x Wind. mühle ist, und 122 Einwohner, Vor Zeiten war dies Guth in der v-Liftwihschen Familie, dann kam ses an den Graf v. Schmettom, der es mit Zedliz an den Obristen v. Wechmar verkaufte. Dieser vers *äußerte és ́ an den Baron v. Nostiz, von welchem es Der v. Richardí án sich brachte, aus dessen Crida sols

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