Ironie – Komik – Skepsis: Studien zum Werk Adalbert Stifters

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Walter de Gruyter, 23.06.2009 - 417 Seiten

Das Werk Adalbert Stifters scheint von der Bemühung gezeichnet zu sein, moderne Subjektivität an vormoderne Konzepte binden zu wollen. Dekonstruktive Lektüren entfalten die These, gegenläufig zu dieser Intention seien hierbei moderne Textformen entstanden. In diesen Studien hingegen wird die Reflexivität der Stifterschen Texte unter den Begriff der Ironie gefasst, und diese bezieht sich kritisch auf die scheiternden Konzepte der vorbildlich anmutenden Protagonisten. Das ironische Erzählverfahren bildet in seiner Disparatheit einen reflektierten Integrationspunkt der Texte. Historisch wird dieser Begriff von Ironie hergeleitet aus einer Rezeption der (Früh-) Romantik und Jean Pauls. Finden sich in den frühen Werken noch Ironiesignale, so scheinen sie im späteren Werk verschwunden, nicht aber weil es Ironie nicht mehr gäbe, sondern weil sie radikalisiert wurde. Bislang ungeahnte komische Effekte entstehen durch die subtile Suspension des scheinbar Verbindlichen. Skepsis, die neben der antiken Tradition auch als ein Moment der frühromantisch-progressiven Ironie zu begreifen ist, kennzeichnet die Texte insofern, als sie mit einer ‚Schlussdissonanz‘ enden, die weder einem Überschwang der Einbildungskraft noch überlieferten Diskursen noch trauen mag.

 

Ausgewählte Seiten

Inhalt

1 Einleitung
1
Die Mappe meines Urgroßvaters
27
3 Bergmilch
91
4 Der Kuß von Sentze
110
5 Die drey Schmiede ihres Schicksals
129
6 Vorrede und Einleitung zu den Bunten Steinen
150
7 Bergkristall
185
Witiko
211
Der Nachsommer
321
10 Schluß
370
Backmatter
387
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2009)

Jochen Berendes, Universität Karlsruhe.

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