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V. Preisaufgabe, betreffend eine Verbefferung der kalten Indigokúpe zum Ausfärben von Kattunen mit mehrfårbigen Mustern.

Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem Sechs Hundert Thaler, Demjenigen, welcher eine Methode mittheilt, auf eine andere, als die zeither übliche, Weise (durch Kalt und Eisenvitriol) den Indigo zur Darstellung einer kalten Küpe aufzulösen, in welcher Kattun und Mousseline mit mehrfarbigen Mustern mit glüklichem Erfolge ausgefärbt werden können, ohne daß die in der Küpe enthaltenen Bestandtheile auf die mit dem Papp vorgedrukten metallischen Beizen zu rothen, gelben und andern Nuancen, beim Ausfärben in einer Flotte von Krapp, und Quercitronrinde, auf eine für diese Farben nachtheilige Weise einwizz ken, und in der Küpe kein Bodensaz, oder doch wenigstens ein viel geringerer, als zeither sich abscheidet. Die Küpe muß in jeder Beziehung dass felbe leisten, was eine der besten kalten Küpen nach gewöhnlicher Art lei-: ftet, und nicht über fünf und zwanzig Procent den gewöhnlichen Preis vertheuern.

Der Preis wird nur dann zuerkannt, wenn sich die von dem Konkurs renten mitzutheilende Vorschrift, bei der angestellten Prüfung vollkommen bewährt hat.

Preisaufgaben für die Jahre 1826 bis incl. 1830. Folgende Preisaufgaben erfordern einen Zeitraum von fünf Jahren zur Lösung, und es ist daher der Termin erst mit Ende des Jahres 1830 abgelaufen.

VI. Preisaufgabe, betreffend die Einrichtung einer Steindrukerei. Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem Acht Hundert Thaler demjenigen Steindruker, welcher in Berlin eine Steindrukerei errichtet hat, die daffelbe leistet, was die besten Steindrukereien in Paris leisten.

Die Drukerei muß während eines fünfjährigen Fortgangs die vollkommene Zufriedenheit der Künstler, welche ihre Steinzeichnungen daselbst druken ließen, erlangt haben. Dem Vereine wird außerdem noch in folgender Art eine besondere Probe geleistet. Der Druker läßt durch einen vom Vereine vorgeschlagenen, oder auch von einem selbst gewählten, Zeichner einen Stein mit einem figürlichen und einen mit einem landwirthschaftlichen Gegenstande, in ganz ausgeführter Art, bezeichnen. Die Steine müssen mindestens auf 12 Zoll Höhe und 6 Zoll Breite bezeichnet seyn. Kreide, Dinte und präparirten Steine liefert der Druker.

Der Verein feinerseits läßt mit pariser Kreide und Dinte auf Steinen, die in Paris zubereitet sind, von demselben Künstler, der die Zeichnung für den Konkurrenten verfertigte, Zeichnungen in derselben Manier anferti= gen, und 200 hintereinander folgende Abdrüke in Paris, in Gegenwart eines Kommissarius abziehen. Von den hier bezeichneten Steinen nimmt der Druker, unter kommissarischer Aufsicht, auch 200 hintereinander fol= gende Abdruke. Um aber eine völlige Gleichförmigkeit zu erlangen, soll der Abdruk in Berlin erst nach Verlauf eines Zeitraums erfolgen, welcher demjenigen gleichkommt, der erforderlich ist, um die Steine nach Paris zu senden, um sie dort abbruken zu lassen.

Nach Verlauf eines Jahres werden die Abdrüke des berliner und pariser Drukers mit einander verglichen, und der Preis bei gleicher Vollkommenheit des Abbrukes und bei gleichem Verhalten der Drukfarbe zuerkannt.

VII. Preisaufgabe, betreffend einen feften Kitt zwischen Glas und Metall.

Die filberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem Ein Hundert Thaler, Demjenigen, welcher einen Kitt erfindet, der sich sowohl mit Glas, als auch mit Metall ganz fest verbindet, um bei einfallenden Lichtern durch fast horizontal liegende Fenster, deren Glas in Metallsproffen eingelegt ist, angewendet zu werden. Es wird verlangt, daß die Probe wenigstens während fünf Jahren unter kommissarischer Aufsicht stehe, und in dieser Zeit durch die abwechselnde Einwirkung der Sonne, des Re

gens, Frostes und Schnees keine Veränderung zeige, und höchstens 50 Procent mehr koste, als der gewöhnliche Kitt.

VIII. Preisaufgabe, betreffend eine Farbenleiter in Luft und Bitterung ausdauernder Farben.

Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem Zweihundert Thaler, Demjenigen, welcher eine Farbenleiter erfindet, deren Pigmente nicht al fresco, sondern mittelst eines anderen Bindemit= tels, auf Gyps, Kalk, oder Steinflächen, für den Maler leicht behandelbar, aufgetragen werden können, und dann im Freien bei Sonnenschein, Frost und Nässe von langer Dauer sind, so daß man sich ihrer zur Aus= schmütung von Monumenten, die für Jahrhunderte berechnet sind, bedienen könne.

Der Preis wird ertheilt, wenn nach fortgesezter genauer Beobachtung der dazu ernannten Kommission die Farben, nach einem Zeitraum von fünf Jahren, an der Nordwestseite eines ohne Schuz freistehenden Gebäudes un verändert geblieben sind, und zwar verglichen mit derselben Farbenleiter, die alsdann frisch gemischt wird.

Die Summen für diese Preisaufgaben, betragen mit denjenigen, welch für die Preismedaillen bezahlt werden, 13650 Rthlr. oder 23887/1⁄2 fl. Rthlr., oder mit dem reellen Werthe der Preismedaillen, 13318 Rthlr., ober 23306/2 Gulden Rhem. Dabei ist der Werth der goldenen Preismedaille zu 103 Rthlr. gerechnet, und das Verhältniß der Thaler zu Gulden = 4; 7 an= genommen. Unstreitig wird sich Bayern nun bald ähnlicher oder wohl noch größerer Vortheile von Seite seines polytechnischen Vereins zu versprechen haben, denn dessen neuer Vorstand hat in seiner Antrittsrede laut und feier: lich ausgesprochen:,, daß die Tendenz dieses Vereines offenbar höher liegt, „gleich_denen_anderer Staaten, die zum Musterbilde genommen wor,,den." *) Statt eines Bagatelles von 12 bis 14000 Rthlr. wird der Verein, Minke geben, die man zu des Volkes Wohl benůzen kann, und hoffentlich auch bei.úzen wird.“ **) Damit,, das Organ des Vereins" (das Dunst und Gewebeblatt),,diese seine Bestimmung würdig erfülle, so ist zur Grundbedingniß gemacht worden, daß der Inhalt dieser Zeitschrift ,,tünftig, so viel wie möglich, unentgeldlich hergestellt werde; ***) und da ,,nach Versicherung desselben ****) diese Zeitblåtte ein Übdruk der Gesinnungen ,,und des Wollens des Vereins seyn, und die Resultate feines Handelns und feiner Bemühungen für National - Industrie geben sollen," so braucht das bayer'sche Volk nur die seit dem 4. Februar 1826 erschienenen Blåtter u lesen, um gleich zu wissen, woran es in der einen und der anderen Hin: ficht ist.

Programm eines Preises, welchen die Société de Pharmacie de Paris im Jahre 1826 für das Jahr 1827 ausschreibt.

Es ist durch die Erfahrung bekannt, daß nicht blos die weinigen Flüffigkeiten, sondern auch viele andere vegetabilische und thierische Substanzen, vermöge einer freiwilligen Veränderung, die man bis jezt mit dem Nahmen faure Gährung bezeichnete, Essigsäure erzeugen können. Ebenso be: kammt ist es, daß Alkohol, wenn er mit gewissen Gåhrungsmitteln in Be rührung gebracht wird, gleichfalls Effigfäure gibt; die meisten der wesentlichen Umstände, welche diese Umwandlung bestimmen, find jedoch noch un

bekannt.

Worin besteht die eigentliche Verrichtung jener Substanzen, die man Gährungs- Stoffe nennt? Befizen diese Körper alle ein gemeinschaftliches

*) Münchener Kunst; und Gewerbeblatt 1826. S. 70. **) Chof. S. 71. ***) Ebendas, E. 86. ****) Ebdas. S. 82.

Princip, durch welches sie Gährung erregen, oder gibt es so viele beson= dere Gährungs Stoffe, als es Körper gibt, die die Gährung hervorzuru= fen im Stande find? Welcher Charakter läßt sich im Bejahungs- Falle, diesen Substanzen beilegen, um ein eigenes Geschlecht aus denselben zu mathen? Bringt jeder Gährungsstoff verschiedene Erscheinungen hervor, oder wiederhohlen sich diese Erscheinungen auf eine bestimmte und unabånderliche Weise, wie das bei der weinigen Gährung der Fall ist?

Mehrere dieser Fragen wurden zwar schon von ausgezeichneten Chemikern abgehandelt; allein ungeachtet aller hierüber gelieferten Arbeiten, muß man gestehen, daß wir noch weit von einer genügenden Lösung 'derselben entfernt find, und zwar selbst in Betreff der geistigen Gährung, deren Theorie einen Grad von Genauigkeit erreicht hat, welchen die der sauren Gährung noch bei weitem nicht befizt.

Man kann die beiden Abhandlungen des Hrn. Colin über diesen Gegenstand in den Annales de Chimie et de Physique Band XXVIII. und XXX. (Polytechn. Journal B. XVIII. S. 239., B. XIX. S. 283.) nachsehen. Der Verfasser nimmt an, daß eine große Menge von Körpern im Stande ist, Gährung hervorzubringen; daß alle diese Substanzen Stikstoff enthalten, und die Gährung vermöge der Elektricitåt erregen, welche sich bei ihrer freiwilligen Berfezung, entwikelt.

Hr. Thenard (Elémens de Chimie) stellte seit langer Zeit die Meynung auf, daß während des Gährungs- Proceffes dem Gährungs- Stoffe eine bestimmte Menge Stikstoff entzogen wird, obwohl man denselben in keinem der Produkte dieser Operation wieder findet.

Man kann auch die Artikel Ferment und Fermentation im 8ten Bande des Dictionaire de Technologie nachsehen, wo Hr. Robiquet die verschiedenen, über unseren Gegenstand aufgestellten, Meynungen mit vielem Scharffinne angibt und beleuchtet.

In Betreff der sauren Gährung herrscht noch größere Dunkelheit, weil die verschiedenen Gährungs- Stoffe noch viel weniger genau bestimmt sind; denn bald sezt man alkoholischen oder andern Flüssigkeiten, Weinhäfen, Weinstein, Flüssigkeiten, die sich in Gährung befinden, als Gährungs- Mittel zu, bald aber Bierhäfen oder Sauerteig: meistens enthalten aber die orga= nischen Substanzen selbst schon das Princip, welches diese Veränderung er: zeugt, und gehen ohne Zusaz fremder Körper in Gährung über.

Chaptal (Art de faire le vin) schreibt der vegeto - animalischen Substanz, welche die jungen Weine enthalten, die Eigenschaft zu, dieselben zur fauren Gährung zu bestimmen; und deßwegen, sagt er, erleiden die alten Weine, welche dieselbe größten Theils verloren haben, so schwer diese Art von Veränderung.

Derselbe Autor sagt, im angeführten Werke, daß man dem Weine die Eigenschaft zu gåhren wiedergeben könne, wenn man Wein- Blåtter und Ranken in demselben digerirt. (Siehe auch Annales de Chimie. Band XXXII.)

Hieraus erhellt, daß man bis jezt nur sehr verworrene Ansichten über die faure Gährung hatte.

Die Erfahrung zeigt, daß die alkoholischen Flüssigkeiten, wenn man fie in die gehörigen Umstände versezt, am leichtesten die größte Menge Es= figsäure geben. Allein auch andere Substanzen, als Alkohol, geben solche, und es frågt sich also: ob in diesem Falle diese Substanzen unmittelbar in den Zustand von Essïgsåure übergehen, oder ob sie sich zuerst in Alkohol verwandeln?

Man glaubte lange Zeit, auf die Autoritåt Boerhaave's gestüzt, daß die alkoholischen Flüssigkeiten allein im Stande seyen, in saure Gährung überzugehen, weil in allen alkoholischen Flüssigkeiten die Bildung der Effig= faure mit Zerstörung des Alkohols begleitet ist; und weil man folglich ganz natürlich auf die Idee kommt, daß sich die Säure auf Kosten der Elemente des Alkohols bildet; durch die Versuche von Cadet (Siehe Annales de Chimie. Band LXII.) ist es aber erwiesen, daß der Zuker, der Gummi, das

Rehl, der Schleim ebenfalls Effigfäure geben können; und Jebermann weiß, daß die Wasser der Stärkmacher säuerlich werden, ohne daß man bís jezt Mkohol in denselben fand.

Es wäre daher geeignet, neuerdings Nachforschungen über diesen Ges genstand anzustellen; vielleicht gelingt es zu beweisen, daß die Bildung des Alkohols jener der Essigsäure vorangeht, so wie man in neuerer Zeit bewiesen hat, daß vor der geistigen Gährung Zuker- Bildung Statt hat. (Siche Dubrunfaut Mémoire sur la sacharification des Fécules, eine von der Société royale d'agriculture de Paris gekrönte Preisschrift.)

Die Wirkung der Luft auf die faure Gährung endlich wurde noch lange nicht für jeden Fall auf eine genaue Weise ausgemittelt.

Es ist eine allgemeine angenommene Meynung, daß die Gegenwart des Sauerstoffes zur Umwandlung der organischen Substanzen in Essig nothwendig zu seyn scheint, (Chaptal, Art de faire le vin); allein es gibt mehrere Beispiele von Flüssigkeiten, welche diese Veränderungen ohne Zutritt der Luft erleiden (Thomson, Systeme de Chimie Tom. IV.) Man glaubte, daß in jenen Fällen, wo die Gährung unter dem Zutritte der Luft entsteht, der Sauerstoff absorbirt wurde, und als Bestandtheil in die Säure überging; allein Hr. de Saussure (Recherches sur la végetation) beweist, daß der absorbirte Sauerstoff durch ein gleiches Volus men Kohlensäure ersezt wird. Es ist also nicht der absorbirte Sauerstoff, der den Wein sauer macht.

Foureroy und Bauquelin beobachteten, daß sich, bei der sauren Gährung des Mehles, nicht bloß Kohlensäure,, sondern auch eine große Menge brennbares Gas entwikele. (Annales du Museum. T. VII.)

Nach Vorausschikung dieser Betrachtungen schreibt die Société de Pharmacie de Paris folgendes Programm als Preisaufgabe aus:

Istens. Bestimmung der wesentlichen Erscheinungen, welche bei der Um wandlung der organischen Substanzen in Essigsåure während des Actes der Gährung Statt haben.

2tens. Geht der Bildung der Effigsäure immer die Erzeugung von Kikohol voraus, so wie die Erzeugung von Zuker bei der geistigen Gährung jener des Alkohols vorhergeht?

3tens. Welche Substanzen können als Gährungs- Mittel für die saure Gährung dienen, und welches sind die wesentlichen Charaktere dieser Ürten von Gährungs- Mittel?

4tens. Belchen Einfluß übt die Luft bei der sauren Gährung aus? It fie unumgänglich nothwendig? Wie wirkt sie in diesem Falle? Spielt fie dieselbe Rolle, wie bei der geistigen Gährung, oder wird sie ein Bes fandtheil der Säure, im Falle sie absorbirt wird, oder bildet sie endlich fremde Produkte?

5tens. Aufstellung einer Theorie der fauren Gährung, welche mit allen beobachteten Thatsachen übereinstimmt.

Die Gesellschaft wird dem Verfasser, der alle die angegebenen Fragen vollkommen gelöst haben wird, eine Medaille von 1000 Franken zutheilen.

Im Fall nicht alle dieser Fragen genügend gelöst seyn sollten, erhält jener der HHrn. Verfasser, der die meisten der Fragen am genügendsten beantwortet, eine Medaille von 500 Franken.

Die Abhandlungen müssen französisch oder latein geschrieben seyn. Sie müssen vor dem 1ften April 1827, als dem lezten Termine, an Hrn. Hens Ty, General Secretar der Gesellschaft und Chef der Central - Apotheke der Civil Spitåler in Paris, Quai de la Tournelle, N. 5 eingesandt

werden.

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Die Verfasser haben ihrer Abhandlung eine Devise beizusezen, welche sich auch auf einem versiegelten Billete befinden muß, das ihren Rahmen und ihre Addresse enthalten muß. Die Billete, deren Verfasser den Preis erhalten haben, werden in öffentlicher Sizung unmittelbar nach Ablefung des Berichtes der, mit dem Concurse beauftragten, Commission, vom Pråfbenten geöffnet werden.

Ausländern ist gleichfalls gestattet um den Preis zu concuriren. (Xu6 dem Journal de Pharmacie 1826. Februar S. 112.

Ueber Bildung der Handwerker.

Freunde der Menschheit glauben wir auf ein in Deutschland noch zu wenig bekanntes Werk:,,Essay on the Education of the People by James Scott Walker" (über Bolks: Erziehung), aus welchem das Glasgow Mechanics' Magazine N. 207. S. 333 einen Auszug liefert, und auf die herrliche Rede des Hrn. Thom. Campell aufmerksam machen zu müssen, die er bei einer Versammlung zur Eröffnung der Western scientific Institution hielt, und welche im Glasg. Mechanics' Magazine N. 109. S. 365. in extenso eingerütt ist. Möchte diese herrliche Rede in irgend einem deutschen Volksblatte ihren Uebersezer finden!

Ueber die Mechanics' Institutes.

Während alle wissenschaftlichen Journale aller Völker auf beiden Hemisphären die Nothwendigkeit der Bildungsanstalten für die Classe der Handwerker nicht blos anerkennen, sondern dankbar die Weisheit ihrer Regierungen preifen, welche dieselben mit väterlicher Sorgfalt fördern; während es höchst ehrenvoll für Deutschland seyn muß, Hr. Campell in seiner Rede bei Eröffnung des Western Mechanics' Institutes (die wir vorstehend zur Uebersezung in deutschen Volksblättern empfahlen) die t. preußische Regierung der englischen als Muster aufgestellt zu sehen, wie man die Kenntnisse, und folglich auch das Wohl der arbeitenden Classe fördern müsse; während endlich Hr. Campell, hätte ihn sein Reiseplan nach Oesterreich geführt, gewiß auch ähnliches Lob der österreichischen Regierung gespen= det haben würde für die Gründung ihres polytechnischen Institutes zu einer Zeit, wo man in Frankreich so einfältig war, die Ecole politechnique zu unterdrüken, die aber jezt, ein neuer Phoenir, în hundert anderen Städten Frankreichs durch Dupin's Sorgfalt wieder auflebt; muß es höchst befremdend seyn in einem Journale, das einer unserer ehemaligen LandsLeute, Hr. R. Ackermann zu London herausgibt, und das sich in den Hånden der gesammten eleganten und höhern Welt Englands und seiner Colonien befindet, folgenden Dialog über den Werth der Mechanics' Institutes, d. h., der unterrichts- Anstalten für Handwerker abgedrukt zu finden.

Dr. Primrose. Ich fürchte, es wird lang hergehen, bis die Engtånder wieder den Beinahmen eines denkenden Volkes verdienen. Sie zeichnen sich jest bloß durch oberflächliche Kenntnisse aus, sind bloße seichte Schwazer über wissenschaftliche Gegenstände, im Gegensaze unermüdlicher Forscher nach gründlicher Gelehrsamkeit, und tiefer Schöpfer aus der pierifchen Quelle."

Hr. Montague. Und ich fürchte, unser National - Charakter wird, in dieser Hinsicht, noch immer mehr verdorben werden. Die UnterrichtsAnstalten für Handwerker (Mechanics' Institutes), diese Stekenpferde,,der Volksfreunde" wie sie sich selbst per excellentiam nennen, sind trefflich be rechnet, um dieselben pedantischen Selbstgefühle, dieselben Ansprüche auf wissenschaftliche Kenntnisse, denselben eitlen Stolz auf philosophisches Wiss fen unter der großen Masse des Volkes zu verbreiten, der bisher nur auf einige Schüler in großen Städten beschränkt war. Die Idee, der arbei tenden Claffe wissenschaftliche Gegenstände mittelft Vorlesungen vorzutragen, die oft unverständlich sind, und nie mehr als eine höchst einseitige Ansicht über den Gegenstand, den sie behandeln, gewähren können, ist der unschiklichste Gedanken, der sich jemals eines Menschenkopfes bemächtigen fonnte."

Dr. Primrose. Er ist nicht bloß unschiklich in der Idee, sondern wird auch verderblich in der Ausführung werden. Er wird, indem er dem

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