Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

schen Gebiethe. Von jenen Flüssen angefangen fließt die Drina in einer Breite von 24°, die sich nach und nach bis 45 und 50° erweitert. Ihr Bette ist tief und Steinigt. Die serbischen Ufer, besonders von dem Marktflecken Losnicza bis Jania, werden von den bosnischen größten Theils überhöht. Der Fluß wird mit Koraben, einer Art aus Baumstämmen ausgehölter Kähne, be fahren. Pontons werden in der Gegend um Visze= grad, so auch bey Liubovich in Bosnien, erbaut. Bei Viszegrad führt eine steinerne Brücke über den Fluß. Die übrige Strecke bis zu seiner Mündung gibt es mehrere Überfuhren, theils auf Prahmen für Wägen, theils auch nur kleinere auf Kähnen. Zu den Ersteren gehört die Fähre bei Liubovich, dem bosnischen Markte Orzebeniza gegenüber, und die bei Zwornik; zu den Lestern die Überfuhren bei Jania, Czernabara, bei dem Markte Losnicza über die Smerdain Skella, bei PetriEovacz ic. Auch mehrere Furten über Untiefen, die bei dem festen Flußbette oft nicht mehr als 2 bis 21 Schuh betragen, führen an mehreren Stellen, befonders auf der Straße zwischen Lopadna und Lonya, durch den Fluß.

[ocr errors]

Die Morava entspringt in Serbien zwischen dem Vapilimovoda und Stolacz - Gebirge, nimmt zuerst die Tetinia und den Ibar nebst einer Menge kleinerer Gewässer auf ihrem westlichen Laufe bis zum Markte Krusczevacz auf, vereinigt sich dann mit der Ost- oder bulgarischen Morava, und fließt dann nördlich der Dos nau zu, in welche sie sich in zwei Armen, der Jessava bei Semendria, und der Moravá bei dem Schlosse Ku lich, ergießet. Mehrere größere Gewässer und kleine Sießbäche aus dem Rudnik und Kosmai - Gebirge, die

Billicza, Lepenicza, Linovacz und Jasseniza, und die Ravanicza mit der alten und neuen Ressava aus dem Golubinian Gebirge, strömen ihr zu. Bis zu dem Marktflecken Ciupria fließt die Morava in einem engen Thale; ihr Lauf ist hier schnell, zuweilen auch reißend. Dann tritt sie in ein breiteres Thal; ihre Ufer werden nieder, und im Frühjahre und Herbste oft von ihren Fluthen überstiegen, die um Semendria nie vertrocknende Moräste bilden. Ihre Breite am Flecken Czaczak. beträgt 30° bis 40°, die Höhe ihrer Ufer oft bis 4°. Gegen ihre Mündung erweitert sie sich zu einer Breite von 50°. Ihre Tiefe wechselt an den meisten Stellen zwischen zwei bis drei Klaftern. Von Ciupria aus könne te die Morava mit einer Last von sieben bis acht hune dert Centnern befahren werden, wenn nicht die häufigen im Waffer verborgenen Bäume und Stöcke und die vielen zum Fischfange angelegten Rechen und Wehren, die man Supove nennt, die Schifffahrt gefabrvoll und zum Theil unmöglich machten. Die Fahrzeuge, deren inan sich gewöhnlich an der untern Morava bedient, sind Koraben, so wie die auf der Drina, die nicht tiefer als 24 Schuh gehen. Den Fluß zu übersehen findet man auf der Hauptstraße, die von Belgrad nach Nissa führt, bei dem Flecken Ciupria, eine Schiffbrücke. Bei dem Markte Czaczak ist eine hölzerne bei 30° lange Brücke über den Fluß erbaut. Wagen und Vich wers den auf Prahmen bei Dragovacz oder Drágevcze auf. dem Wege von Semendria nach Passarovah, bei Boiska, dem Markte Bagerdain gegenüber, bei Rakincze, Ra= scevicze, Schunich übergeführt. Furten ziehen oberhalb Ciupria häufig durch den Fluß. Über den Arm der Morava, der bei Semendria in die Donau mündet,

führte eine hölzerne Brücke nach Kulich. Jest Eann er dort bei niederm Wasser, doch nur äußerst selten, durchritten werden, da seine Ufer steil sind, und der Grund sehr morastig ist. Die große Morava wird auch Racsa genannt. Von dieser Benennung haben die Bewohner um ihre Ufer den Namen Rascier, Raißen, erhalten. Die Ost- oder bulgarische Morava entspringt im Stammgebirge Shartagh, südlich von Leskovacz, nimmt die Topliza, Tempesca und Nissava auf, und vereinigt sich dann mit der großen Morava. Ihr Lauf ist schnell und reißend, ihr Bette steinigt und untief, und zur Schifffahrt auf keine Weise geeignet.

'

Die serbische Morava, kleine Moras va, oder der Jbar, bildet um ihre Ursprünge im Szrebernicza Gebirge kleine Seen, fließt dann nordwärts zwischen dem Jastrebacz und Schiller-Gebirge, und verbindet sich bei dem Markte Karanovaz mit der großen Morava. Ihre Ufer sind hoch und steil, ihr Bette seicht, ihr Gefäll jäh und reißend. Bei Karanovaz wird auf einer hölzernen Brücke übergefeßt.

[ocr errors]

Der Timok erhält sein Wasser aus zwei Ursprüngen, dem einen am Somena: Berge im Golubinian Gebirge, dem andern, welcher Mali oder kleis ner Timok genannt wird, in den Bergen von Jsperlik oder Zverlik. Er eilt im raschen Lauf der Donau zu, in die er sich unterhalb des Dorfes Radojevaz ergießt. Zuerst fließt er in einem engen schroffen Felsenthale, und tritt sodann bei Bregova in die Ebene. Er schwillt schnell von Regengüffen an, verläuft sich aber eben so schnell wieder. Bei Gorgushevaz breitet er sich plöglich aus, und sein durchgängig steinigtes Bette wird seicht. Die Berge, die an seinem linken Ufer hart abstürzen,

weichen an dem rechten zurück. Aber bei Saicsar steigen feine Ufer wieder zu einer Höhe von 2 bis 21⁄2 Klafter. Die Tiefe wechselt von 24 bis 3 Schuhe, seine Breite von 18 bis 60 Schritten. Bei Gorgushevacz, Saicfar und Ternavacz, auf dem Wege von Orsova nach Widin, find Furten zum Übergange; bei dem lehteren Orte befindet sich auch eine Überfuhr. Bemerkenswerth ist noch am rechten Ufer des Timoks die Strecke von Vratainiza, wo die steilen Wände des Felsgebirges die Straße von Widin nach Nissa so hart an den Timok drängen, daß sie zum beschwerlichsten Engpasse wird.

Die Kolubara entspringt südlich von dem Markte Valievo am Jublanik - Berge des Medvedniks. Sie eilt schnell vorwärts dem Sau-Strome zu, nimmt aus dem Czer - Gebirge die Rabacz, den Hub und die Tamlava, aus dem Mallen und Kosmain den Lieg und die Turia auf, und fällt bei Palesch in die Save. Ihr anfangs rascher Lauf, der bis unterhalb des Marktes Hub von den steilen Fällen des Malens beengt wird, beginnt von dort allmählig fanfter zu werden; ihre Ufer breiten sich aus, und ihre Wellen, während der Regenzeit des Früh und Spätjahres von dem wachsenden Strome der Save zurückgedrängt, ergießen sich in der Gegend um Hub und Pallesch, und bilden dort große Sumpfstrecken, welche alle Verbindungen durchschneiden. Bei dem lettgenannten Orte wird die Kolubara his an 80 Schritte breit, und mit Koraben befahren, welche das Bauholz von Palesch nach der Save brine gen. Bei Palesch ist auf dem Wege von Belgrad eine Überfuhr, bei Valievo find mehrere hölzerne Brücken zur Verbindung erbaut.

n

Die Nissava entspringt in Bulgarien bei Zas

[ocr errors]

ribrod, tritt am Fuße des Sucha Gebirges nach Ser bien über, und fällt unterhalb Nissa in die Ost-Morava. Ihr Lauf ist schnell und reißend, ihr Grund steinigt, ihre größte Breite 25 Klafter bei einer Tiefe, welche häufig wechselt, und selten 3 übersteigt, weßhalb fie auch zur Schifffahrt nicht geeignet ist. Bei Regengüssen wächst sie schnell, und tritt dann in der Gegend von Alerincze in fumpfige Niederungen aus. Zu Nissa führt eine hölzerne Brücke auf die Straße nach Sophia.

Nächst diesen größern Flüssen verdienen noch bes merkt zu werden: die Zasavicza oder Savaniza, einst ein Arm der Save, dem Fort von Racza gegen= über, jeßt ein tiefer Morast, der von dem Dorfe Pa= rasnicza angefangen, zwei Klafter hohe Ufer, und gegenüber von Mitroviß wieder seinen Ausfluß nach der Save hat; die Ressava, die aus dem Gebirge von Strmo Stena entspringt, und sich in die Morava ergießt; ihr Grund ist tief und fumpfig, 15 bis zo Schritte breit, und kann nur selten durchwatet werden, da das Wasser der angeschwollenen Morava, welches in ihre Ufer tritt, den Übergang unsicher und gefähr= lich macht. Die übrigen bedeutenderen Gewässer wie die Porezka, der Vpek, die Mlava, die aus dem Haiduczka - Gebirge in die Donau sich ergießen, die Ja= feniza, Linovacz, Lepenicza, welche aus dem Rudnik- Gebirge nach der Morava strömen, die Turia, der Lieg, der Hub und die Tamlava, die in die Kolubara, der Jader, der in die Drina münden, der Ersar, der in die große Morava, und die Tos plicza, die in die Ost- Morava fällt, sind durchgehends nicht schiffbar, und können, plößliche Regengüffe, die sie anschwellen, ausgenommen, zu jeder Jahreszeit

« ZurückWeiter »