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Seine Gipfel sind an vielen Strecken, eine kurze Zeit des Jahres ausgenommen, mit Schnee und Eis be deckt. Die Gefahr und Beschwerde, zwischen ihren Klüfe ten und Feldern durchzudringen, das tiefe Steingerölle, in welchem oft selbst heimische und eingewohnte Pferde nicht fortzukommen vermögen, und die Wirbelstürme in den Sommermonaten, die oft ganze Karavanen in die Abgründe schleudern, machen den Übers gang über diesen Rücken oft unmöglich, für welchen nur zwei halb wegsame Verbindungen, der Karavanenweg von Pristina nach Prisrendi, und von Pristina über den Paß Kacsanik nach Uskiup oder Scopia ge= bahnt sind. Einen dritten Steig über den Shartag durch den Paß von Vrana ausgenommen, der nur höchst mühsam über Schnee und schroffes Gestein sich hinan= zieht, kennen selbst nur wenige Arnauten und Bewohner der nächsten Orte halb gangbare Übersattlungen, die in der Sommerszeit bereiset werden können. Die Fälle des Hauptrückens sind rauh und steil, die Thäler dicht bewaldet und unbewohnt. Die höchsten Punkte sind der Perserindagh, der Borin, Karatagh oder Or belus, nach ihnen der Racsa und Czirzova. Die vorzüglichsten Flüsse, welche Serbien bewässern: die Drina, der Jbar, die Morava, Tempesca und Nissava ent: strömen seinen Höhen, und drei Hauptäste, wel che ihre Thalgebiethe scheiden, sondern sich von ihm ab, und durchziehen Serbien in nördlicher Richtung bis an die Ufer der Save und Donau.

Der erste und westlichste dieser Äste tritt unter der Benenung des Krustina Gebirges aus dem Hauptstamme, und führt sodann die Namen Machain, Vaszilinovoda, Okruglaz, Szlatibor, Stolacz, bis er

sich an den Quellen der Kolubara wieder in zwei Haupts zweige theilt. Bis zu dieser Theilung lösen sich vorzüg lich drey Nebenäste von dem Rücken ab:

1) Die Uragni anska - Berge — zwischen der Lepenacz und Tetynia, die am Marktflecken Ponore einen steilen Zusammenhang bilden, der den Nas men der vordern und hintern Czemerno Gebirge führt, und gegen den Ibar und die Tetynia in die sanften Fälle der Selicze und Potomir - Berge sich verläuft. Der höchste Gipfel in dieser Kette ist der Tolicz- Berg.

2) Das Mucsain Gebirg, ein kleiner Nebenast der an den Quellen der Lipowacza, Grabova und der Erfar's, anfangs steil und hoch, dann sanfter gegen die Tetynia abfällt. 3) Die Soeficza Berge am Theilungspunkte des Hauptastes selbst. Sie erheben sich Anfangs sunft und dann immer höher und steiler bis zu dem weit sichtbaren Gebirge von Kablau.

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An der Stelle, wo der Hauptast sich in zwei sondert, nimmt das Gebirg die Benennung Medvednik an. Unter diesem Namen zieht der e in ewestliche Zweig, der die Flußgebiethe der Drina und Kolubara scheidet, in nördlicher Richtung gegen die Ufer der Save, heißt sodann Czer oder Vlaszer oder Vlassich-Gebirg, und endet in vielen sanften Fällen an der Eumpf-Ebene von Chitok oder Maczwa. Unter den Seitenáften, die er gegen die Kolubara abstößt, sind die Berge von Czernagora und Ivan die vorzüglichsten. Gegen die Drina verdient vor Allen das steile Szokoer Gebirg vom Markte und Schloffe Szoko so genannt, beson

dere Erwähnung. Die ousgezeichnetesten Gipfel in dieser Bergreihe sind der Prislop, Boinacz und Brasik.

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Der östliche 3 weig aus dem Medwednik:Ge birg, anfangs Malen und Subor Gebirg genannt, zieht in gleichfalls östlicher Richtung, in welcher er die Sovacz Berge gegen Norden, und einige südliche Rücken gegen Mandan und Czaczak abstößt, bis er sich neuerdings in zwei Äste theilet, von welchen der Eine nördlich gegen die Sau, der andere südlich gegen die Morawa sich wendet. Der Erstere erhält von dem Markte Rudnik die Benennung Rudniker Gebirg, bils det zuerst eine hohe, wilde und schroffe Bergkette, die sich wieder in mehrere Füße theilt, von welchen die Kotlenik, Ivor und Gledisczer- oder GledevitscherBerge die vorzüglichsten sind, die in steilen, oft sehr schroffen Abfällen an der Morawa enden. Der Tikwa, und der durch seine kegelförmige Gestalt weit bemerk bare Golubicza ragen im Rudniker Gebirge am höchs ften empor. Die Berge sind erzhaltig, und in dem Flecken Rudnik wurde einst auf Silber gebaut. Der zweis te, nördlich ziehende Ast des Malen - Gebirges wird erst Kosmain, dann Avala genannt. Seine Füße enden, besonders die Kleschnevicza - Berge, steil an der Kolus bara und Jessava. Die Kette des Kosmain erhebt sich in schroff über einander aufsteigenden Höhen, deren mittlere Regionen hie und da mit Wein bebaut, übriş gens aber, so wie das ganze Medwednik: Gebirg, mit dichtem Walde bedeckt sind. Die Avala - Berge gehöz ren. zum Mittelgebirg; auch sie sind stark bewaldet ; ihre Abdachungen gegen die Save und Donau find steil und wenig bebaut, der kegelförmige Avala-Berg,

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mit den Trümmern eines alten Schlosses auf seinem Gipfel, ist der weit sichtbarste dieser Berge.

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Der zweite Hauptast aus dem Stammgebirge Zamora sondert sich von diesem an den Quellen des Jbars und der Ostmorava ab, zieht unter den Namen Glubotin, Jastrebicza und Plocsa nördlich gegen den Zusammenfluß der beiden Moravas, und bildet mehrere Abfußungen: das Kopaunegh und Scheliana oder Schilen Gebirg gegen den Ibar und die Morava, den Sartagh, der das Thal der Kolubara von jenem der Ostmorawa scheidet, als die vorzüglichsten. Der Gulkacz Berg am Flecken Krushevacz, der Mali Jastribovacz an der Schanze Deligrad, der Stol und Ko= vanicz - Berg im Schilen und Kopaunegh - Gebirg sind seine hervorspringendsten Gipfel. Die ganze GebirgsEette ist rauh, wild, unbewohnt. Nur an seinen leg. ten Fällen gegen den Ibar und die serbische Morava ist es nothdürftig bebaut und näher bekannt. Die Ber ge um Novobrdo führen edle Metalle, und die Sil bergruben, welche in früheren Zeiten dort bearbeitet wurden, lieferten reichliche Ausbeute. In der Umge= gend von Kursumlia zeigen sich häufige Mineralquellen.

Der dritte Hauptast aus dem Stammgebirge tritt bei Sophia oder Triadrizza in Rumilien an den Quellen der Nissava aus dem Hauptzusammenhan ge, der sich um diese bildet, geht an den Ursprüngen des Mali Timoks nach Serbien über, ziehet von dessen Grenze mit der Benennung Mosna - Gebirg noch eine Strecke westlich gegen die Morava, und wendet sich dann nordöstlich. Von dieser Beugung an erhält er den Namen Golubinian, bis es an dem Zusammenhan ge bei Strmo Stena abermals in vier große Zweige

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zerfällt. Das Mosna - Gebirg ist hoch und steil, gleich den übrigen serbischen Gebirgen stark bewaldet, und sehr wenig bewohnt. Der Golubinian, gleichfalls hoch und dicht bewaldet, bildet mehrere kleine Abfüßungen gegen die Donau, aus einem Nebenaste, dem Czerniverh, der an seinen Abfällen gegen die Flecken Ciupria und Parachyn in fortgeseßten Sandflächen sich herabsenkt. Der Ertain oder Herkania ist der höchste Gipfel die. fer Kette.

Bon den vier Zweigen, die sich bei Strmo Stena trennen, heißt der Erste westlichste das Ham gebirg, welches die Thäler der Mlava und Ressava theilt. Sein Rücken ist hoch und steil; seine Seiten sind kahl, nur seine Gipfel bewaldet. Er endet bei dem Flecken Passarovaß im Berge Koffar.

Der zweite, an Höhe noch bedeutendere Rü cken zwischen der Mlava und dem Jpegh heißt, wo er sich vom Stamme trennt, Zlatova, dañn Omolie. Er zieht gegen Nordwest, und fällt in mehreren theils steilen, theils sanfteren Abfüßungen gegen die Donau. Die Gipfel des Divan, Haiduzky Stol, Sifa und Wil: kokavan, ragen hoch hervor, und sind, so wie die Abhänge des Rückens überhaupt, dicht mit Wald bewachsen.

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Der dritte Zweig, das Pecska -, oder Maydanska Gebirg, senkt sich vom hohen Zeragum, anfangs nördlich, dann westlich gekrümmt, gegen die Donau, und steigt an ihren Ufern wieder um die Gie pfel der Kruschevo und Golich Berge. Dieser Zweig scheider das Ypech- und Poreczka - Thal; seine Fälle sind steil; seine Höhe ist aber minder beträchtlich als jene des Omolie. Die Berge sind felsigt, vor allen der okoles vah und der Keloglie bei Maydanpeck, dessen schroffe Öft. milit. Zeitschrift. 1820. I.

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