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Nach einem Gefechte von einer halben Stunde war der Wald von Velaine erobert. Beaulieu sendete nun dem General Zoph, der mit dem Angriff des Dorfes Velaine beschäftiget war, Unterstüßungen, und dieser Ort wurde endlich genommen. Der Feind zog sich in den verschanzten Wald von Copiaux. — General Zoph erhielt nun den Auftrag die Sambre zu decken, um dem Feinde die Übergänge bei Tamines und Pont à Migneloup möglichst zu erschweren. Der F. M. L. Beaulien ließ 2 Kompagnien zum Angriff auf Baulet mitwirken, einen anderen nach Pont à Migneloup an der Sambre marschiren, eine Reserve von 2 Bat. 2 Est. zwis schen Belaine und Copiaur sich aufstellen, gegen welchen lettern Ort 4 Komp. 3 Bat. 4 Esk. den Angriff fortsetten. Hier dauerte das Gefecht mit großer Lebhaftigkeit fort. Die Waldspite beim Meierhofe Maison Rouge, und um eilf Uhr Vormittags auch die Straße, welche nach Lambusart führt, wurden genommen. Der Feind hatte sich vor seinem Lager zwischen Lambusart und der Meierei la Baraque mit 4 Bat. 4 Esk. aufgestellt. Er wurde dort mit solchem Nachdruck angegriffen, daß er die Flucht ergriff, und bei 20 Kanonen stehen ließ, welche jedoch, da sie unbespannt wa ren, außer einer 10pfündigen Haubige, nicht wegge= führt werden konnten. Der Feind verlor über goo Todte, mehrere hundert Berwundete und sein Gepäcke. Seine Baraken hatte er in Brand gesteckt. Unsere Kavallerie verfolgte ihn bis Lambusart, hinter welchem Ort er sich wieder sammelte. Aber auch hier griffen ihn 4 Esk. von E. H. Franz Küraffiere an, und jagten ihn bis auf die Höhen von Lambusart, wo das Kanonenfeuer aus den feindlichen Verschanzungen ihrem Vordringen

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Einhalt that. 2 Bat. 2 Est. wurden gegen die Sambre aufgestellt, die leichten Truppen aber bis an diesen Fluß vorgeschickt. Der F. M. L. Schmerzing, welz cher unterdessen Baulet genommen, vereinigte sich nun mirBeaulieu. Durch einen glänzenden Angriff, welchen 2 Esk. E. H. Franz Kürassiere auf die schon einmal versprengte feindliche Kavallerie ausführten, die sich nun wieder gesammelt hatte, und unsere Vorrückung im Thal Lambusart verhindern wollte, wurde diese nochmals in die Flucht geschlagen, und der Weg zur weitern Vors rückung geöffnet.

Der erste Angriff, welchen die IV. Kolonne auf das Dorf Fleuru unternahm, sobald die V. das Dorf Baulet erstürmt hatte, mißlang. Erst nachdem die V. den Wald von Copiaur und das Lager la Baraque er obert, gelang es auch der IV. Kolonne, Fleuru einzunehmen, worauf sie sich mit der V. Kolonne vereis nigte. Der F. M. L. Beaulieu eroberte nun mit den Truppen der IV., und ein Paar Bataillons seiner eige nen Kolonne Lambusart nach dem heftigsten Widerstan= de. Er stellte in und bei diesem Ort 14 Comp. 9 Est. auf. Zwei Versuche des Feindes, diesen Posten wieder zu erobern, wurden zurückgeschlagen. Die IV. und V. Kolonne begannen, zur Fortseßung des Angriffs über Lambusart vorzurücken.

Die III. Kolonne marschirte um halb sechs Uhr Morgens, als das in der Gegend von Fleuru entstehende Kanonenfeuer den Angriff der IV. Kolonne verkündig te, ebenfalls vor. Die Avantgarde unter dem Bers chenyschen Obersten Görger warf die zwischen Chefsard und St. Fiacre aufgestellten französischen 4 Bat. 6 Esk. Der Frind setzte sich auf die verschanzten Höhen

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zwischen Heppignies und St. Fiacre, und empfing die Kolonne mit einem verheerenden Kartätschenfeuer, die noch außerdem ihren Marsch nach dem langsamen und beschwerlichen Vordringen der IV. Kolonne richten, und mit dieser auf gleicher Höhe bleiben mußte. Um zehn Uhr Vormittags suchte der Feind mit 8 Eskadrons den linken Flügel der III. Kolonne zu umgehen. Diese Kavallerie wurde aber durch wohl angebrachtes Kanenenfeuer zurückgewiesen. Als endlich die IV. Kolonne ihren Marsch ungehindert fortseßen konnte, rückte auch die III. Kolonne mit klingendem Spiele, und 18 Kanonen an ihrer Spiße, vor, und eroberte die Höhen und das Dorf Heppignies. Der Prinz Karl von Lothringen schlug auf dem linken Flügel mit Albert Kürassier einen lebhaften Angriff von 10 feindlichen Eskadrons zurück, und stellte sich um Heppignies. F. M. L. Otto war mit der Reserve bis an den Wald von Loms bue vorgedrungen.

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Die II. Kolonne war am 25. Nachmittags von Nivelles über Quatrebras vorgerückt, und drängte am Abend den Feind zurück, welcher ihr mit Infanterie und Geschütz entgegen kam. Sie eroberte mit Tagesanbruch das Dorf Frasnes, die Meierei Grand Champ, und nachdem sie den ihr entgegen kommenden und links über Thumcon in ihre Flanke manövrirenden Feins durch raschen Angriff geworfen, auch das Dorf Mellet, den Meierhof Brunehaud. Die Verbindung rechts mit der I. Kolonne ward hergestellt. Bei Fortsehung des Gefechtes wurden die Anhöhen' von Brunehaud, der Ört Thumeon, und nach einem stundenlangen Widerstande auch Gosselies erobert.

Die I. Kolonne hatte schon am 25. die feindlichen' Öft. milit. Zeitfærift. 1820. I.

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Vorposten aus dem Walde de la Gloriette vertrieben. Sie bewegte sich am 26. in drei Abtheilungen; die erste Abtheilung führte Prinz Friederich von Oranien: fie betrug 7 Bat. 12 Esk. oder 4000 Mann; die zweite von 14 Bat. 18 Esk, oder 7526 Mann der G. d. K. Prinz Waldeck. Der General Riesch bildete in der Mitte dieser beiden eine dritte Abtheilung, die aus allen leichten Truppen und einigen Grenadier- und andern Bataillons bestand. Er sollte die Berbindung der Abeiden ersten Abtheilungen unterhalten, und jecę derfelben nach Erforderniß verstärken. Der Prinz Friederich nahm den Calvaire d'Underlues, und Fontaine l'Eves 4.que, und drang bis Chateau Wespe in die linke Flan

Ee: des Feindes. Dort dauerte das lebhafte Kanonen= efeuer drei Stunden, ohne eine fernere Entscheidung herbeizuführen. Damals erhielt der Erbprinz von Oranien durch das Gerücht zuerst die Nachricht, daß Charleroi gefallen sen. Sie wurde nur zu bald durch die Ausfage mehrerer Gefangenen bestätigt.-Um drei Uhr stellte fich der Prinz Friederich auf der Höhe von Anderlues auf. - Die zweite Abtheilung passirte gegen zwei Uhr früh den Pietonbach; sie stellte sich bei dem Wald Gloriette und dem Meierhof Mont à Gouy auf. Die feindliche Stellung längs dem Garten von. Trazegnies wurde beschossen; aber der Feind war uns an Geschüß überLegen; er demontirte sechs unserer schweren Kanonen, 3. und sprengte mehrere Munitionskarten in die Luft. Der F. M. L. Latour erhielt daher den Auftrag, mit dem ersten Infanterietreffen die feindliche Stellung stürmend anzugreifen. Diese Linie wurde erobert. Eine zweite, in welche der Feind sein Geschüß hatte bringen lassen wurde ebenfalls eingenommen, und der Feind aus For

chies heraus, und in den Wald von Monceaur geworfen. Die leichten Truppen drangen in diesen Wald, und reinigten ihn vom Feinde. Die Haupttruppe sammelte sich vor demselben. Dann blieb die Kavallerie dießseits zur Ünterstügung stehen; die Infanterie marschirte durch den Wald gegen die Meierei Indensart. Der Feind retirirte über Marchienne au Pont und durch Charle. roi, dessen Übergabe um diese Zeit bei der alliirten Armee noch nicht bekannt war, von unserm wirksamen Kanonenfeuer begleitet. Um neun Uhr Morgens kam die I. Kolonne bei Marchienne au Pont an, konnte aber damals noch nichts Weiteres unternehmen, da die übrigen Kolonnen nicht weit genug vorgerückt waren.Der Feind stand auf den Anhöhen von Gosselies. Ger gen Mittag bewarf er den Wald von Monceaur mit Haubigen. -Der Feind fchien überall zum ferneren Rückzug entschlossen..

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Sämmtliche Kolonnen hatten Vortheile erfochten; alle hatten Terrain gewonnen; doch die IV. und V. hatten viel gelitten. Die Alliirten standen bei Wespe, Marchienne au Pont, Heppignies, Lambusart. Über die Hauptstellung des Feindes auf den sanften Anhö hen hinter Lambusart war erst noch zu erobern. Diese war sehr stark verschanzt, und mit einer Menge schwerer Artillerie beseßt. Der Feind verstärkte sich während der Schlacht durch sein ganzes Belagerungskorps von Charleroi, nachdem sich diese Festung den Abend zuvor ergeben hatte.

Charleroi war durch das verheerende Feuer des Feindes ganz in die Asche gelegt; die Brustwehren waren überall durchlöchert, zum Theil in Schutthau fen zerfallen. Die Besaßung war vor der Schlacht

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