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rückte, in die Stellung von Ecke zwischen der Schelde und Lys marschiren, und die Flügel derselben durch die vorbereiteten Überschwemmungen decken. Dränge der Feind gegen holländisch Flandern, so hätte Clerfait die Holländer sogleich dahin abzuschicken, die sich mit dem hannövrischen Korps zur Deckung dieses Landes und Vertheidigung der dortigen Festungen vereinigen sollten. Der Feldzeugmeister aber, der dann nicht mehr stark genug wäre, die Stellung von Ecke zu halten, sollte mit 8 Bat. 6 Esk. in die enge Stellung bei Gent ziehen, 5 Bat. 10 Esk. aber an dem rechten Ufer der Schelde (dem Herzog von York zur Disposition) stehen lassen. -Oudenarde war in mittelmäßigem Vertheidigungsstand, und war durch die vorbereiteten überschwemmungen zu sichern. Ein kais. Bat. lag dort in Besaßung. Ein starkes hannövrisches Detaschement, 2 Est. kais. Husaren, 2 Komp. Tyroler - Schüßen standen bei Ansey hem und Herinne in kleinen Lägern. Zu Orchies stand General Kray mit 2 Komp. 4 Bat. 4 Esk. Im Falle des Rückzugs hatte er 1 Bat.nach Con= dé zu werfen. Zu Denaing stand der F. M. L. Lilien mit 6 Komp. 4 Bat. 10 Esk. Im Falle des Rückzugs sollte er seine Infanterie nach Valencien nes werfen, mit der Kavallerie die Befehle des Her zogs von York abwarten. Marchienne 8 war mit 1 Bat. beseßt, und für eine Vertheidigung von vierzehn Tagen vorbereitet.

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Der Herzog von Vork fühlte sich zu schwach, um sich auf dem linken Ufer der Schelde zu halten. Er glaubte sich zu ferne von der Deckung Hollands, welches nach seiner Ansicht, und den erhaltenen Weisungen feiner Regierung zu Folge, das Hauptaugenmerk der

im brittischen Sold stehenden Truppen seyn mußte. Er wollte auch diese Truppen nicht theilen. Er wünschte anfangs, daß der Abmarsch des Prinzen Koburg nach der Sambre ganz unterbliebe. Da er aber von dessen bringender Nothwendigkeit überzeugt worden war, äußerte er den Wunsch, daß die Stellungen zwischen ihm und Clerfait gewechselt würden, so daß er Holland näs her bliebe. Ein solcher Truppenwechsel konnte unter den Augen. eines übermächtigen Feindes, der noch das zu den so wichtigen Punkt Ypern in seiner Gewalt hatte, nicht ohne die größte Gefahr vollzogen werden, und blieb daher unausgeführt. Endlich wollte der Herzog nach dem rechten Ufer der Schelde übergehen, um zwie schen Tournay und Oudenarde eine Stellung zu neh men, welche den Rückzug nach Holland begünstigen könnte. Er versprach jedoch, in der Stellung am lin ken Ufer bis zum 22. zu bleiben, und so lange die Rückkunft des Prinzen Koburg abzuwarten; dann aber, wenn dieser noch länger an der Sambre verweilte, verlange es seine eigene Sicherheit, über den Fluß zus rückzugehen.

An der Sambre bereitete sich jest die wichtigste Begebenheit dieses Feldzuges vor. Am 21. hatte der F. M. L. Quosdanovich mit 4 Bat. 10 Esk. Chapelle Herlaimont wieder befeßt. F. M. L. Werneck rekognoszirte Mont St. Aldegonde, trieb die feindlichen Vorposten zurück, und besegte die ehemalige Linie wieder. Der Feind hielt am Pietonbache. An diesem Tage trat der Prinz Koburg den Marsch mit 26 Komp. 13 Bat. 26 Esk. in zwei Kolonnen nach der Sambre an. Das er sie Lager wurde bei Ath genommen. Am 22. ging der Marsch bis Soignies. Die Avantgarde rückte bis an

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die Seure vor. Die Kavallerie eilte, Nivelles vor dem Feinde, der sich diesem Orte nahte, zu besetzen. Die Verbindung mit der Avantgarde des Erbprinzen von Oranien wurde bei Roeulr hergestellt. Um 23. sezte der Prinz Koburg seinen Marsch nach Nivelles fort.

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Der Augenblick, welcher das Schicksal der Niederlande entscheiden mußte, war nahe. Der Prinz Koburg war gekommen, dem Feind eine Schlacht zu liefern. Diese Entscheidung mußte möglichst beschleunigt werden, sollte nicht unterdessen in Westflandern Alles verloren gehen, und selbst ein an der Sambre erfochrener Sieg nußlos werden. Die ganze zur Schlacht bestimmte alliir te Macht betrug 60 Bat. (50 kais. 10ž holl.) und 104 Est. (84 kais. 20 holl.), oder 31,634 Mann Infanterie 14,141 Mann Reiter, in Ullem 45,775 Mann. Diese Streitkraft war in fünf Kolonnen getheilt. Die I. von 23 Bat. 32 Esk. (13,414 Mann 3762 Pferde) kommandirte der Erbprinz von Oranien; die II. 7 Bat. 16 Esk. (6441 Mann 2157 Pferde) der F. M. L. Quosdanovich; die III. 8 Bat. 18 Est. (9192 Mann 3267 Pferde) der F. 3. M. Kaunių; die IV. 4 Komp.-7 Bat. 16 Esk. (6430 Mann 1800 Pferde) der Erzherzog Carl. Die V. 6 Komp. 124 Bat. 24 Esk. (10,298 Mann 3056 Pferde) der F. M. L. Beaulieu *).

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*) Ym 25. Juni bestand die ganze unter Koburg in den Nies derlanden aufgestellte k. k. Hauptarmee aus 953 Linienbataillons, 95 Kompagnien leichter Infanterie und 160 Eskadrone; im ausrückenden Stande 101,240 Mann 22,425 Pferde, davon waren 9 Bat. 4 Esk. (5956 Mann 491 Pferde) als Garnison zu Luxemburg, 1 Bat. 1 E8k. (504 Mann 72 Pferde) zu Brüffel als Garnisonen detaschirt.

Am 25. Juni Abends stand die I. Kolonne bei Chapelle Herlaimont, die II. bei Frasnes; die III. bei der Meierei Chefsart; die IV. auf der Straße von Fleuru bei Point du Jour; die V. links neben der vorigen. Die I. Kolonne føllte am 26. um zwei Uhr Mors gens die Orte Courcelles und Forchies, den Wald Monseaur, das Lager von Espinette einnehmen, dann dem Feinde bei Landely unterhalb Rus und Marchienne au Pont den Rückzug abschneiden. Ebenfalls um zwei Uhr hatte die IV. Kolonne Fleuru und die feindliche Stellung bei der Meierei Campinaire, die V. Lambufart, Wandersee, Baulet und die dortigen Wälder an= zugreifen. Wenn Lambufart und Campinaire einges nommen wären, sollte ein Theil der V. Kolonne nach Momelay, Tergnée und Pont à Migneloup rücken, um sich der dortigen feindlichen Brücken zu bemächtigen; ein anderer sollte auf der Straße von Gilly den Rückzug des Feindes abschneiden. General Zoph mit 2 Bat. 4 Esk. gehörte zu dieser Kolonne; er sollte aus der Gegend von Namur nach Mortier marschiren, dann aber 1 Bat. gegen Anvelay zur Beobachtung der dortigen Brücke, der General selbst mit dem Reft über Velaine gegen Tamines vorrücken. Ein Detaschement von 6 bis 700 Mann unter Oberst Walsch sollte von Namur aus in die Gegend zwischen der Maas und Sambre gehen, die feindlichen Posten aus Florêsse und Gerard vertreiben, sich der Brücke bei Tamines zu bemächtigen und des Feindes Übergang über die Sambre zu erschweren suchen. Sobald die IV. Kolonne Fleuru eingenommen hätte, sollte die III. gegen Heppignies und Wagnée vordringen, sich mit der IV. vereinigen, und beide den Wald Lombue und das Dorf Ronsard angreifen. In

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gleicher Höhe mit diesen beiden sollte die II. Kolonne über Mellet und Pont à Migneloup marschiren, zum Angriff des Waldes Lombue mitwirken, und Gosselies einnehmen.

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Im Falle der Rückzug nothwendig würde, sollte die I. Kolonne sich zwischen Binche und Nivelles seßer; die detaschirten Korps von Bettignies und Erquelinne sich nach Soignies und Braine le Comte ziehen, und so die Straße von Hall und die Verbindung mit Flandern decken. Die übrigen Kolonnen hatten die Stellung von Marbais zu beziehen. Würde ein Flügel der alliirten Armee völlig geschlagen, so sollte das Korps. des Erbprinzen von Oranien über Roeulx und Goigs nies nach Braine le Comte marschiren, um die Straße von Hall, die beiden detaschirten Korps von Bets tignies und Erquelinne bei Notre Dame de Louvignie an der sogenannten Römerstraße (Chaussée Brunehaud) sich vereinigen, um diese, so wie die Straße von Ene ghien nach Ath, zu decken. Die übrigen Kolonnen aber sollten ins Lager von Nivelles oder Genappes marschiren.

Der F. M. L. Beaulieu jog die. Truppen der V. Kolonne am 25. zwischen Boten und Tongrines zu sammen. Er beseßte das Dorf Balatre und das nach Onoz führende Defilee, und theilte seine Truppen in drei Theile. Er selbst behielt sich 53 Bataillons 3 Komp. 10 Est., der F. M. L. Schmerzing führte 3 Komp. 3 Bat. 10 Est., der General Soph 2 Komp. 4 Bat. 3 Esk. Am 26. Juni um drei Uhr früh rückte die fünfte Kolonne zum Angriff vor. Sie fand den Feind zwischen der Cense Fay und dem Wald von Velaine. Der F. M. L. Beaulieu griff diesen Wald, General Zoph den Ort Belaine, F. M. L. Schmerzing das Dorf Baulet an.

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