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erbeutet wurden. Von Marchienne aus wurde die res tirirende Armee mit dem wirksamen Feuer von 10 Kar nonen beschossen. Der Fürst Johann Liechtenstein mit 3 Bat. 6 Esk. eilte über Gilly nach Chatelet und Montigny, und fügte dem fliehenden Feinde ungemeinen Schaden zu. So war dann der glänzendste Sieg erfochten, und Charleroi entseßt. Des Feindes Ver: lust wurde wenigstens auf 8ooo Todte und Verwunde te geschäßt. Die Alliirten eroberten 16 Geschüße, 40 Munitionswagen, eine Menge Wagen, Pferde und Ba= gagen, aber machten nur 125 unverleßte Gefangene. Die Kaiserlichen hatten an Todten, Verwundeten und Vermißten 2196 Mann verloren. Der Verlust der Holländer ist unbekannt.

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Der Feind nahm seine Stellung jenseits der Sambre auf den Höhen von Mont fur Marchienne und Montigny. Nuk die Unfälle der vierten Kolonne, wel che Besorgnisse für Mons und die Verbindung mit der Hauptarmee erweckten, verhinderten die Ausführung des schon gefaßten Beschlusses, über die Sambre zu gehen, und den Feind zu einer neuen Schlacht zu zwingen. Am 17. wurden 4 Bataillons von dieser Armee nach Tournay detaschirt. 2 Bat. 4 Esk wurden bei Goffelies aufgestellt, um die Straße nach Brüssel zu decken, und im Nothfall die Garnison von Charleroi zu verstärken. Der F. M. L. Beaulieu blieb mit seinen Truppen zwischen der Maas und Sambre stehen. Er sollte dort eine vortheilhafte Stellung nehmen, und des Feindes rechten Flügel bedrohen. Der Prinz von Oranien und F. 3. M. Alvinzy brachen mit den übris gen Truppen gegen Chapelle Herlaimont auf, um den Feind, wenn er ihre Ankunft abwarten würde, an:

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zugreifen. Die Franzosen waren zwar nach der Nice derlage vom 16. über die Sambre zurückgegangen. Aber schon am folgenden Tage seßten sie zum fünften Mal über diesen Fluß. Doch ehe wir die wich tigen Vorfälle erzählen, durch welche die Lage der alliirten Armee an der Sambre zur ungünstigen Entscheidung reifte, müssen wir uns noch nach Flandern zurückwenden, um die dort seit 20. Mai vorgefallenen Ereignisse nachzutragen.

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Der F. 3. M. Clerfait stand am 20. Mai bei Thielt, bereit, sich schnell, so wie die Umstände es ers fordern würden, nach Ypern oder Deinse zu bewegen. Diese Stellung ist mit Hügeln, Hecken und Höfen bes deckt, welche die Aussicht hinderten, und einen von Courtray anrückenden Feind verbergen konnten. Die Flügel konnten auf sehr guten Wegen, die in des Feindes Macht standen, umgangen werden. Wenn auch die Stellung des Feindes auf einem eben so durchschnitte: nen Boden genommen war, so verschaffte ihm doch die Menge seiner leichten Truppen das Übergewicht. Der französischen Nordarmee linker Flügel ruhte einige La ge vor den blutigen Gefechten des 22. Mai in den Stel lungen von Courtray und Sainghin. Pichegru konnte mit seiner, zu Maneuvres nicht hinreichend gebildeten Armee, und bei dem Mangel an Kavallerie, es nicht was gen, in die freien Ebenen gegen Tournay vorzurücken, wo ihm das Zentrum der alliirten Armee entgegen gez standen hätte, das auch durch einen einzigen Marsch rechts oder links seine Truppen zusammenziehen konnte. -Auch einem Angriffe auf Clerfait bei Thielt hatte ein Marsch vorausgehen müssen. Dadurch wäre die Absicht verrathen worden, und die Franzosen standen in

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Gefahr, daß Clerfait sie auf diesem Marsche angriff. Unter solchen Umständen entschloß sich also Pichegru, Tournay nicht anzugreifen, die Stellung bei Courtray zu verschanzen, durch einen falschen Angriff gegen Ypern den F. 3. M. Clerfait aus seiner Stellung bei Thielt hinweg zu locken; ferners eine Gelegenheit zu benüßen, um ihn während seiner Bewegung anzugreifen und zu schlagen, und dann erst im Ernste Opern zu belagern, das dann, jeder Hoffnung auf äußere Unterstüßung be raubt, nothwendig bald fallen mußte.

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Am 1. Juni rückte die französische Armee vor Opern. Sie stellte sich mit dem rechten Flügel an die Straße von Dickebusch, mit dem linken an den Kanal gegen Boesingh auf. Der Feind begann, an Batterien an der Straße von Elverdingen zu arbeiten, und be= schoß die Stadt in der Nacht vom 2. auf den 3. An diesem Tage griff er stürmend die Schanzen vor den Thoren von Bailleul und Messines an, wurde aber von den tapferen Vertheidigern mit großem Verluste ges schlagen. Die Straße von Thorout war noch offen. Am 4. kamen auf derselben 2 Bataillons, von Clers fait zur Verstärkung geschickt, in der Stadt an. Am 5. vollendete der Feind die Einschließung, indem er von St. Eloy über Zillebeck und die Straßen von Menin und Rousselaer bis gegen St. Sans sich aufstellte. Die Garnison erwartete von der Armee einen Munitionstransport, dessen sie höchst bedürftig war, und that, um diesem den Weg zu öffnen, am 6. eis nen Ausfall durch das Thor von Menin. Der Ausfall gelang in so weit, daß die feindlichen Posten von der Rousselaer Straße vertrieben, und die Verbindung bis Abends offen gehalten wurde. Aber der Transport traf.

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nicht ein, und Abends nöthigte der Feind die Auss gefallenen zum Rückzug. Der F. 3. M. Clerfait bewegte sich bis jeht nicht aus seiner Stellung. Er wollte. nicht eher etwas gegen die feindliche Übermacht unternehmen, bis er Verstärkungen erhalten hätte, wo er dann dem Feinse, wenn dieser die Belagerung bereits begonnen hatte, einen desto empfindlicheren Schlag zu versehen hoffte.

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Der Feind hatte nun die Belagerung am 5. wirk lich angefangen. General Moreau befehligte die Bes lagerungsarmee von 30,000 Mann; Souham ein Obs servationskorps, welches bei Zonebeck, Graventafel, Wielken und St. Julians aufgestellt war. Bortreffli che Straßen unterhielten die Verbindungen dieser fran= zösischen Armee mit den westflanderischen Festungen, aus denen sie ihr Geschüß und Munition bezog, und wohin im Nothfall der Rückzug gehen mußte. Der An griff war gegen die Seite von Mamertingen gerichtet. Dieß war die schwächste Seite der Festung. Opern war vormals, gleich allen übrigen Grenzfestungen Flanderns, bis auf den Hauptwall und den Graben, geschleift worden. Aus ihrem Schutte wurden die Befestigungen im Winter 1793 in der Eile nothdürftig in Erde hers gestellt, mit starker Böschung, die den innern Raum beengte, mit seichten und schmalen Gräben. Die eine zige Stärke tiefes Plages waren die nassen Gräben, und die Überschwemmungen. Die Teiche von Zillebeck und Dickebusch enthielten den Haupt- Wasserschatz zu deren Füllung. Aber bei trockenem Wetter ist der Wasservor= rath kaum zum Bedarf der Stadt hinreichend. Auch konnte sich der Feind sehr leicht in den Besitz der Schleus Ben sehen. Die westflanderische Linie der Alliirten

lief längs dem Kanal von Ypern bis Nieuport. In diefer war Opern selbst der festeste Punkt. Er deckte die Verbindung mit Westflandern, und über Ostende mit England. Fort Knocke und Nieuport waren in ihren Werken und in ihrer Ausdehnung weniger bedeutend. Fort Knocke war mit ein Paar Kompagnien Engländer, und. ein Paar Tausend bewaffneten Bauern, und Nieuport mit 2300 Mann beseßt. -Auf Yperns Wällen stan den 110 Kanonen von verschiedenem Kaliber, woruns ter viele unbrauchbare waren. Dieser Plat litt Mangel an Wurfgeschüß und der dazu nöthigen Munition. Mit Lebensmitteln war er auf vierzehn Tage versehen. Die Besagung betrug 6454 Mann.

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Am 7. eröffnete der Feind die erste Parallele von der Vlamerdingher - Straße bis an den Kanal. Prinz Koburg trug dem F. 3. M. Clerfait auf, Alles zur Rettung Yperns aufzubieten; es wurden ihm auch. 6 Bataillons Verstärkung von der Sambrearmee zugefichert.Clerfait war bereits am 6. mit 8 Bat. 6 Esk. nach Hoghlede vorgerückt. F. M. L. Sztarray blieb mit den übrigen Truppen im Lager bei Thielt; die Posten Was cken, Pithem, Andoy und Rousselaire blieben beseßt, um die Verbindungen zu erhalten. -Die Stellung bei Hoghlede war auf vortheilhaften Anhöhen genommen; aber sie entbehrte feste Anlehnungspunkte. Die Straße von Thorout nach Rousselaire führte gerade in die linke Flanke derselben. Daher wurde Rouffelaire am 10. mit 2 Bat. 2 Esk. beseßt. Doch war dieser Posten zu entfernt von der Hauptstellung, um schnell und kräftig genug unterstüßt zu werden. Auch um die rechte Flanke her führten von Seite des Feindes viele und gute Wege. G. L. Hamerstein stand mit 7. Bati

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