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der F. 3. M. Baron Alvinzy übernahm am 13. November das Kommando desselben. Dieses Korps kan= tonnirte von Emmerich bis an die Bylandt, und von da Rhein aufwärts bis Röhrort und Mühlheim. Die E. E. Hauptarmee hatte seit 2. November die Winterquartiere bezogen. Sie bestand damals (am 28. November) aus 803 Bat. 80 Komp. 150 Esk., und zähls te im ausrückenden Stande 88,837 Mann 22,273 Pferde. Die Vorposten am Rhein von Röhrort und Mühlheim bis nach Ehrenbreitstein wurden mit 16 Bat. 64 Komp. und 74 Esk. unter den F. M. Lts. Brugglach und Quesdanovich und dem General Kray beseßt. Die Armee selbst lag im Bergischen. Clerfaits Hauptquartier war zu Mühlheim. Da in jenen ausgeehrten Gegenden die Lebensmittel bald zu mangeln anfingen, rückten vom 23. bis 25. November 10 Gre nadierbataillons an die Lahn. Sie hatten zugleich den Auftrag, den Herzog Albrecht zu unterstüßen, wenn der Feind bei Mainz etwas unternehmen würde. Gleich darauf wurden die Kantonnirungen der Armee dergestalt verändert, daß

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Bat. Komp. Est.

20 23 31

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F. M. L. Latour

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von Dulmen, Duisburg, Düssel.

dorf bis an die Sieg ; — F. M. L. Quosdanovich mit

von der Sieg bis Ehrenbreitstein; rückwärts bei Siegen General Baillet mit

9 24 33

11

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mit der Luremburger-Garnison von 14

die ganze Truppenzahl

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80 80 151 gibt.

Der Rhein war nun die Gränzscheide beider Parteien geworden. Die Franzosen begnügten sich, ihr Ufer in Bertheidigungsstand zu sehen: besonders legten sie gegen die Mündungen aller von deutscher Seite in den Rhein strömenden Flüsse starke Batterien an. Keine offensive Unternehmung war am Rheine zu befürch ten, indem der Feind einen großen Theil der Moselund Maas Armee gegen seinen linken Flügel zog. Auch die Verbündeten befestigten ihr Ufer mit Batterien und Schanzen an allen vortheilhaften Stellen, befons ders aber den feindlichen Werken gegenüber. Eine kurze Weile ruhten jeht die Waffen. Deutschlands Feinde sammelten ihre Kräfte, um Deutschlands schüßenden Strom zu überwältigen. Wir werden sehen, wie die Natur ihre Plane begünstigte; wie in dem leßten Aufzuge dieses blutigen Schauspiels Holland verloren ging. Doch vorher wollen wir noch einen Blick auf die Bes gebenheiten seit dem Verlust von Trier werfen.

Durch den Besitz von Trier bedrohten die Franzos sen die alliirte Armee an der Maas, indem sie ein

Koros entweder gegen Coblenz vorrücken, oder durch die Eifel in den Rücken jener Armee marschiren lassen konnten. Luxemburg, damals noch nicht verpflegt, war in Gefahr, seine Verbindung mit der Hauptarmee abgeschnitten zu sehen. Nothwendig wurde dadurch die Entsendung von 13,000 Mann der Hauptarmee in jene Gegenden; ein Abgang, den dieselbe bei den bald darauf folgenden entscheidenden Bewegungen gar sehr fühlte. Der Feind blieb über einen Monat bei Trier unthätig stehen; so war zu Luxemburgs Verprovian. tirung die Zeit gewonnen. Aber nicht als Fehler, sondern als Folge des wohlüberlegten Planes, erscheint diese Zögerung des Feindes, wenn man bedenkt, daß die verschiedenen Korps der französischen Macht nur gleichzeitig und zusammenwirkend vorzugehen bestimmt waren, ein großer Theil der Nord- und Maas-Armee aber noch mit den Belagerungen in Flandern beschäftiget, und folglich diese Armee zur Unternehmung einer entscheidenden Offensive damals noch nicht stark genug war. Indeß der Feind durch seine großen Deras sirungen geschwächt, durch die gänzliche Verwirrung feiner Heerversorgung zur Unthätigkeit verurtheilt war, versäumte die englisch - holländische Armee den günstigen Moment, den Feind mit Vortheil anzugreifen, und zog dann hinter die Maas. Nach einer langen Ruhe beschlossen die Verbündeten aufs neue offensiv vorzugehen. Antwerpen und Trier waren die Objekte, wel che dem Feinde entrissen werden sollten. Der Erfolg schien nach den Berechnungen der Strategie unfehlbar. Aber die günstige Zeit war bereits verloren. Der Feind hatte die flanderischen Festungen erobert; feine detafchirten Korps hatten sich bereits wieder mit den

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Armeen vereiniget. Er selbst ergriff nun mit Verstand und Kraft die Offensive, drängte auf der einen Seite die Engländer vollends über die Maas, sprengte auf der andern mit seiner Hauptmacht die Stellung der Kaiserlichen an der Ourte. Mit dem Verlust der Leztern war auch die Maas verloren, und die auf Trier schon begonnene Unternehmung wurde aufgegeben.-Die östreichische Armee nahm ihren Rückzug hinter die Roer und die Erft. Doch das geschwächte Heer konnte diese Flüsse nicht halten; denn die Flügel seiner Stellungen waren in der Luft, da es nicht mit Sicherheit darauf rechnen konnte, daß die rechts und links stehenden alliirten Heere sie decken würden. Die Franzosen waren durch ihr Glück verwegen geworden. Clerfait mußte den Rhein zwischen sich und den Feind legen. Bergebens hoffte er, mit einem Korps festen Fuß am linken Ufer zu behalten: denn da die Preußen den Hundsrück aufgaben, und, zugleich mit der kaiserlichen Rhein-Armee, über den Fluß zurückgingen, mußte auch Coblenz verlassen werden. - Vielleicht wird man sa gen keine unausweichliche Nothwendigkeit habe die Verlassung der Niederlande veranlaßt? Vielleicht läßt sich das unthätige Verweilen an der Maas eben so we hig entschuldigen? - Aber nach dem Rückzug der Engländer hinter diesen Fluß, nachdem Latour die Ourte hatte verlassen müssen, waren auch die übrigen rückgängigen Bewegungen der k. k. Hauptarmee nicht mehr zu vermeiden. Aus diesen folgte dann weiter der Rückzug der Engländer hinter die Waal.

Die Franzosen, ungeachtet sie die nöthigen Kriegsmittel entbehrten, unternahmen das schwere Werk der Eroberung Hollands. Die Strategie konnte

einem solchen Unternehmen kein Gelingen versprechen ; aber außerordentliche politische, moralische und physi sche Umstände begünstigten dasselbe. Crevecoeur ergibt fich; liefert den Franzosen die Schleußen, den Schlüf= sel zu Herzogenbusche's Stärke, in die Hände; verschafft erst dem Feinde das Geschüß zu dessen Belage= rung. Diese Hauptfestung fällt, als die Franzosen wes gen Stärke des Plages und wegen der schrecklichen Witterung bereits an dem Unternehmen verzweifelten, Auf einer elenden Brücke geht nun die französische Armee über die unvertheidigte Maas, wirft den engli schen Vortrab aus der festen Stellung von Apelteren, unternimmt, ohne schweres Geschüß, gegen die Ansicht ihrer eigenen Feldherren, auf einen in Paris diktirten Befehl, die Belagerung von Nimwegen, und wird selbst aufs höchste überrascht, als sie nach den hoffnungslosen Anstrengungen von vierzehn Tagen, durch den glückli chen Flug einer einzigen achtpfündigen Kugel diese Festung bezwingt!! Mit Nimwegen ist den Verbündeten das linke Ufer der Waal verloren. Venloo hat

sich schon früher ergeben, und jetzt fällt auch Mastricht nach einer schönen Vertheidigung. Die Franzosen haben nun eine feste Linie an der Maas erreicht, und ihre vorliegenden Quartiere sind gesichert.

Die Kriegsbegebenheit, mit welcher dieser für die Verbündeten so unglückliche Feldzug schließt, ist der Verlust von Holland. Alle Bemühungen, diefes fol genreiche Ereigniß aufzuhalten, blieben vergebens. Die englische Regierung hatte zu erkennen gegeben, wie viel ihr an der Rettung Hollands liege. Östreich war bereit, aufs thätigste zu dessen Vertheidigung mite

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