Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

redete Unternehmung auf Antwerpen beginnen. Ein kaiserliches Korps von 10,000 Mann stand hinter Mastricht, um zur Unterstüßung dieses Vorhabens nach Hasselt vorzurücken. Doch Pichegru vereitelte dessen Ausführung. Am 13. gingen seine Vorposten über die Nemmer. Am 14. um zwei Uhr Nachmittags griffen drei französische Kolonnen den Posten von Bortel an. Durch Umgebung desselben erzwangen sie nach zweistündigen Gefechte den Rückzug der Besaßung. In der Zwischenzeit hatten die Feinde die Bommel theils auf Flößen passirt, theils durchwatet, fielen die retirirenden Engländer in ihren Flanker an, und nahmen ihnen mehrere Kanonen und Gefangene ab. Der Rückzug ging über Michaels - Gestel gegen Middelroy. Eine Stunde später wurden an der Bommel die Posten von

enrode, Wolfswinkel und Breugel angegriffen. Die Vorposten zogen sich über die Bommel; Olland und Breugel wurden verlassen. Der Vortrab ging in die Stellung der Aa, von Michaels Gestel bis Jeschot. Am 15. ließ der Herzog von York Ödenrode wieder besehen. Aber der Feind operirte dieser Kolonne in die Flanke, und zwang sie zum Rückzug über Converingen bis Vecheln. Eine feindliche Kolonne wandte sich nun gegen Erp; dort durchbrechend, konnte sie die ganze Armee von Grave abschneiden. Der General Hammer: stein warf sich diesen Feinden mit 10 Eskadrons entge gen, hielt fie auf, deckte den Rückzug der von Aerle nach der Brücke bei Gemmert weichenden Truppen und veranlaßte den Feind sogar, sich selbst wieder rückwärts zu bewegen. Gleichzeitig hätte General Aber cromby mit 10 Bataillons Bortel wieder erobern sollen. Er hatte es aber mit der Hauptmacht des Feindes

zu thun, indeß das englische Hauptkorps untheilnehmend im Lager stand, und die Holländer es beide Tage unterließen, durch Angriffe auf des Feindes linke Flanke zu den Gefechten mitzuwirken. Der Herzog

[ocr errors]

von York beschloß nun den Rückzug über die Maas, und führte ihn am 15. und 16. September über Grave aus. Die neue Stellung war folgende: die Hessen zwi schen der Maas und Waal in der durchschnittenen Gegend um Niestryk; die Hannoveraner und die Armee Reserve bei Well; die Engländer bei Wichem, von wo fie am 21. auf die Höhe von Mook, Vorks Hauptquartier nach Groesboek, verlegt wurden. General Hammerstein mit der Arriergarde blieb vor Grave. Creve coeur, Fort St. André und Grave wurden befeßt. Der Feind verfolgte nicht. Er bezog am 18. das Lager zwischen Boerdonk und Vecheln; am 19. bei Dinter. Am 22. September drückte die Division Bonneau den General Hammerstein über die Maas, der sich nach Niestryk, die Heffen von da zwischen Outworst und Apelteren zurückzogen. Um nämlichen Tage berennte die Division Souham Herzogenbusch, der General Daen dels mit einem Truppenkorps Crevecoeur. Die Kommu nikation zwischen beiden Festungen war hiemit unterbrochen.

--

Jourdans Armee war unterdessen durch die 15,000 Mann starke Division Scherer und durch 12,000 Mann der Nord- Armee, auf 80,000 Mann angewachsen. Die Hauptmacht derselben stand in den ersten Tagen des Septembers bei Tongern und Bilsen. Es war der Franzosen Plan, durch Scheinbewegungen und kleine Angriffe die kaiserliche Hauptmacht an der Maas fest: zuhalten, indeß sie den wahren Angriff gegen den lin

ken Flügel an der Durte zu machen im Sinne hatten. Dort, von Lüttich bis Malscheid, stand F. M. L. Latour mit 28,486 Mann 4685 Pferden, und zwar bei Lüttich der F. M. L. Quosdanovich mit 11,542 Mann 874 Pferden, zwischen Esneur und Sprimont 11,046 Mann 2199 Pferde. Die General Roph und Haddik deckten bei Stavelot, Malmedy und Malscheid mit 5828 Mann 1812 Pferden die Verbindung mit Nauendorf, der bei Montjoye stand, mit seinen 8000 Mann gegen Trier rücken, und von den lettgenannten beiden Ge neralen unterstüßt werden sollte. Obwohl diese Unter nehmung nicht ausgeführt wurde, so entzog sie doch der Maas Armee in so wichtigen Augenblicken 13,828 Mann. F. M. L. Latour begnügte sich, als er des Feindes Bewegungen bemerkte, die beiden vortheilhaf ten Posten Sprimont mit 6, und Esneur mit 4 Bat. zu besetzen. Er hatte übrigens ein unbegränztes Vertrauen in die Vortrefflichkeit seiner Stellung, und glaubte noch am 17. September nicht, daß der Feind an einen Angriff denke.

[ocr errors]
[ocr errors]

Dem linken Flügel gegenüber stand bei Vierset und Stree General Marceau mit 12,000, bei Mayent General Scherer mit 15,000 Mann. Der Feind hatte bei Huy zwei Brücken über die Maas geschlagen. Er rekognoszirte die kaiserlichen Stellungen sogar mit Hilfe der Luftballons. Am 15. rückte General Marceau gegen Esneur vor, und stellte sich zwischen Comblain und le Rend Chêne. Scherer ging über die Ourte, und lagerte auf den Höhen am linken Ufer der Aig= wailer von Montjardin über Aulne und Oneur bis an Comblain. Am 16. September wurde ein Angriff der Franzosen auf Montfort abgeschlagen.

--

[ocr errors]
[ocr errors]

An eben diesem Tage führte Jourdan einen Scheine angriff gegen das Korps von Mastricht aus. Schon am 7. Sept. hatte der F. 3. M. Graf Clerfait den F. 3. M. Alvinzy mit 8 Bat. 12 Esk. über die Maas geschickt, der sich vor Mastricht aufstellte, und an welchen dann auch die Korps der Generale Wernek und Kray ange= wiesen wurden. In fünf Kolonnen rückte der Feind am 16. vor. Das Gefecht dauerte unentschieden bis zum Abend, wo die Franzosen sich wieder mit einem Berluste von 4 bis 500 Mann zurückzogen. Während dieses Gefecht die kaiserliche Armee theils wirklich be= schäftigte, theils ihre Aufmerksamkeit gegen Mastricht hinzog, eilte Jourdan mit 12,000 Mann nach Cho: quier, ließ eine Brücke über die Maas schlagen, ging in der Nacht über den Fluß, und rückte nach Plenevaux, von wo er 6000 Mann gegen Oneur und Halen schickte. — Am 17. nahm der Feind das Dorf Duflamme, steckte dasselbe aber in Brand, als er von den Kaiserli chen daraus wieder verjagt wurde.

40,000 Franzosen standen nun an der Ourte und Aligwailer den 13. schwachen kaiserlichen Bataillons, die kaum 10,000 Mann betrugen, entgegen. Sie begannen am 18. einen allgemeinen Angriff mit anbrechendem Tage. Unter dem heftigsten beiderseitigen Kasonenfeuer seßten sie bei Esneur, Montfort, Charoche, Freture, Haleu, Aigwailer, Sougnez und Noncevaur durch beide Wässer, und bemächtigten sich gegen Mittag aller dieser Orte. F. M. L. Latour befahl nun den Nückzug. General Riese retirirte von Esneux, General Ott von Freture. Der Lettere sah sich auf diesem Marsche durch eine bis Rouvrou vorgedrungene feindliche Ko lonne vom F. M. L. Latour, der zu Sprimont and,

abgeschnitten. Er verlor 11, Riese 5 Kanonen. Sie vereinigten sich auf den Höhen von Beaufay, und schlugen den sie verfolgenden Feind bis Gomre zurück. Am Abend seßten sie den Rückzug nach Bois de Brut fort. F. M. L. Latour retirirte von Sprimont über Louveigne, wo er den Feind auch schon vor sich fand, dann über Forest nach Herve. Er ließ in den Hohlwegen mehrere Kanonen stehen.. General Zoph zog von Stavelot und Malmedy über Francochamp gegen Limburg, General Haddik von Malscheid über St. Vith nach Montjoye. General Nauendorf stellte sich zwischen Reifferscheidt und Blankenheim auf. General Ott und Riese vereinigten sich am 18. mit dem bei Lüttich fte= henden Korps des F. M. L. Quosdanovich, der mit ih nen den Rückzug nach Herve nahm.

Am 19. ging F. M. L. Latour in die Stellung von Battice, und sendete den F. M. L. Lilien mit 3 Bat. 4 Esk. nach Henri Chapelle auf die Limburger Straße, den General Zoph aufzunehmen. -Der Feind griff die Vorposten, welche General Ott kommandirte, bei Soumagne an, und gegen Abend nahm er diesen Ort. Latour feste mit dem Korps in der Nacht den Rückzug nach Henri Chapelle fort. Am 20. machte der Feind, mit zwei Divisionen, deren eine von Lüttich, die andere von Verwiers kam, einen wüthenden Angriff auf die Vorposten. General Ott erhielt ansehnliche Verstär kungen. Der Feind wurde mit Verlust von mehr als 1000 Mann zurückgeworfen. Die Kaiserlichen hatten. 300 Mann verloren. Die Gefechte seit 17., durch welche die dreifache Mehrzahl des Feindes die Kaiserlichen von der Durte und Aigwailer verdrängte, hatten diesem bei 8000 Mann gekostet. Durch eine verschwende

[ocr errors]
« ZurückWeiter »