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Trois Burettes. Das vertiefte Terrain erlaubte es, den größten Theil der Armee so aufzustellen, daß der Feind sie nicht übersehen konnte. Das vereinigte Korps des F. M. L. Beaulieu und General Riese (12 Bat. 16 Est.) sicherte durch ein auf die Höhe von Wagnele (bei Bry) aufgestelltes Detaschement seine Verbindung mit der Armee.

Des Feindes rechter Flügel stand auf einer die ganze Gegend beherrschenden Anhöhe hinter Lambusart, und schloß sich durch ein kleines bei Tergnée aufgestelltes Korps an die Sambre. Von Lambusart lief die feindliche Stellung auf dem Gebirgsrücken über die Meierei Campinaire, die Dörfer Heppignies, Ransart, den Wald von Lombue bis Gosselies, bildete dann eine Flanke gegen Jumet, und stüßte ihren linken Flügel bei Haigne an den Pietonkach. Jenseits dieses Baches hatte der Feind die Dörfer Courcelles, Forchies, dann Fontaine, l'Eveque, stark beseßt, und sein Korps am linken Sambre - Ufer bei Lernes d'Espinette, wie schon gesagt, verstärkt. Dieses Lettere deckte seine Verbindungsbrücken von Marchienne au Pont und Rus. Diese von Natur sehr feste Stellung war noch durch Berfchanzungen verstärkt worden. Vor der Fronte standen vorgeschobene, mit vielem Geschüt versehene, und auf den wichtigsten Punkten mit Schanzen gedeckte Des taschements. Der vortrefflich gestüßte rechte Flügel konnte nicht umgangen werden. -Des Feindes Stärke betrug wenigstens 70,000 Mann.-

Die Armee der Verbündeten wurde zum Angriff in vier Kolonnen getheilt: die erste unter F. M. L. Beaulieu zählte, außer einigen leichten Truppen, welehe auch bei Jeder der übrigen drei Kolonnen eingetheilt

waren, 14 Bat. 82 Esk., in Allem 11,222 Mann 3230 Pferde; die zweite, F. M. L. Latour, 9 Bat. 16 Esk. oder 8456 Mann 2127 Pferde; die dritte, F. M. L. Quoscanovich, Bat. 12 Esk. 7212 Mann 1600 Pferde; die vierte, G. L. Wartensleben, 9 Bat. 12 Esk. 6543 Mann 1142 Pferde, die ganze Armee also 33,433 Mann 8100 Pferde; und folg lich um mehr als die Hälfte weniger als der Feind. Die erste Kolonne wurde in zwei Theile getheilt. Der I. unter Beaulieu sollte das Dorf und den Wald von Lambusart, die Brücken von Chatelet, Montigny und Tergnée; der II. das Dorf und den Wald von Fleuru nehmen, dann gegen Ransart vordringen, und sich an die zweite Kolonne anschließen. hatte Heppignies, Wagnée und dann Goffelies anzugreifen. Die dritte Kolonne hatte Scheinangriffe auf das Dorf und den Wald von Lombue zu machen, jedoch die Erfolge der beiden ersten Kolonnen abzuwar. ten, und dann sich mit der zweiten Kolonne bei Goffes lies zu vereinigen. Die vierte Kolonne sollte gegen Courcelles vordringen, das feindliche Korps bei l'Espinette vertreiben, und des Feindes Rückzug nach Marchienne au Pont erschweren. Von der ersten Kolonne sollte der I. Theil um zwei Uhr nach Mitternacht, der II. Theil um halb drei Uhr, die zweite und vierte Kolonne um drei Uhr, die dritte um fünf Uhr Morgens angreifen.

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Diese

Die Nacht auf den 16. Juni war sehr finster, und der dichte Nebel, welcher gegen Tagesanbruch fiel, verspätete um etwas den Aufbruch der ersten Kolonne. Der F. M. L. Beaulieu ließ seine leichten Truppen über Velaine durch den Wald von Copiaur, und längs

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der Sambre streifen. Seine Avantgarde vertrieb den Feind aus der Cense le Fay, und zog sich in die Vertiefung von Wandersee rechts von Velaine. Der I. Theil der Kolonne selbst eroberte die Höhen von Chapelle St. Barbe, und stellte ihr Geschüß auf dieselben. Der II. Theil der Kolonne eroberte nach einem lebhaften Ges fechte das Dorf Fleuru, und vereinigte sich mit dem 1. Theil. Die zweite Kolonne warf den Feind. mit dem Bajonette aus den Ortschaften St. Fiacre, l'Alouette, Heppignies und Wagnée, und stellte sich auf der Höhe zwischen diesen beiden Orten. Dann wurde das Dorf Mellet genommen; dabei wurden 4 Kanonen erobert. Der Feind benutte den dichten Nebel, um unbemerkt einen nachdrucksvollen Angriff gegen die erste Kolonne anzuordnen. Er stürmte plößlich in die Linie der aufgestellten Infanterie des I. Theiles, und entwickelte vor dem II. mit überraschender Schnelle und in geringer Entfernung fo eine große Truppenmacht, mit einer so überlegenen Zahl Geschüße, daß der tas pferste Widerstand und die wiederholten Angriffe der alliirten Kavallerie den Verlust des größten Theils von Fleuru nicht aufzuhalten vermochten. Der Erbprinz von Oranien, der F. 3. M. Alvinzy und F. M. L. Werneck bemühten sich, die Truppen in Ordnung zu erhalten; besonders wurde dem Feinde das Vordringen aus Fleuru durch Aufführung einer bedeutenden Menge Geschützes und Aufstellung der Grenadierreserve des General Petrasch verhindert. Zu gleicher Zeit sah sich der rechte Flügel der zweiten Kolonne dem verheerendsten Feuer des Feindes bloßgestellt. Sie wurde spås ter, bei dem Rückzuge der übrigen Kolonnen, ebenfalls genöthigt, dem von allen Seiten gegen sie eindringen

den Feinde zu weichen. - Die dritte Kolonne wurde von der feindlichen Übermacht zurückgedrängt.

Der Feind hatte seinen Gegenangriff in fünf Kolonnen ausgeführt. Die erste auf seinem rechten Flügel drang in die Tiefe von Wandersee, und fand hier an der Avantgarde der ersten Kolonne, welcher der Erbpring von Oranien Verstärkungen zugesendet hatte, einen entschlossenen Widerstand; die zweite französische Ko= lonne rückte von Lambusart gegen die Cense Fan, die dritte von der Cense Campinaire auf Fleuru, die vier te über Pont à Migneloup, die fünfte von Gosselies über Thumeon und Liberchies gegen Frasnes. Die dritte alliirte Kolonne kam durch die Angriffe der vierten und fünften feindlichen Kolonne ins Gedränge. Der Feind bemächtigte sich der Orte Frasnes und Mellet, des Defilees von Pont à Migneloup und 5 Kanonen, nachdem mehrere seiner Angriffe auf einzelnen Punkten zurückgewiesen, und ihm der eroberte Boden mehrmalen wieder entrissen worden war. Die vier te Kolonne rückte gegen Trazegnies vor. Die Avantgarde stieß dort auf den überlegenen Feind, und zog sich gegen Goun, 1ein zur Deckung der rechten Flanke nach Pieton gesendetes Detaschement gegen Chapelle Herlaimont zurück. Der G. L. Wartensleben wurde verwundet, und übergab das Kommando dem kais. Oberst Neßlinger. Um acht Uhr Morgens schien der Sieg fich für die Franzosen erklären zu wollen.

Die Feldherren der Alliirten waren von der Wichtigkeit des Tages vollkommen durchdrungen. Sie bes schlossen dem. Feinde die errungenen Bortheile durch ra schen Angriff zu entreißen, und Charleroi um jeden Preis zu entfehen. Der unerschütterliche Muth ihrer

Truppen begünstigte die entscheidenden Unternehmun gen. Die erste und zweite Kolonne setten sich in Bewegung, ihr ganzes Geschüß in Batterien vereint, an der Spite. Unter klingendem Spiel drangen sie durch das heftige Feuer des Feindes. Der Nebel verzog sich. Man sah den Feind überall geworfen, seiner festen Stellung zueilen. Vergeblich suchte er, die vors dringenden Bataillons durch das verheerende Feuer feines in den Verschanzungen aufgestellten zahlreichen Geschüßes und durch einige entschloffene Reiterangriffe zurückzuhalten. Die Alliirten eroberten die französischen Schanzen bei Baulet, Cense Campinaire und Lambusart. - Die dritte Kolonne entriß dem Feinde das er= oberte Defilee bei Pont à Migneloup. Tamines an der Sambre, der Weg von Monelay und Malonne, Tergnée und Pont à Migneloup mit den dortigen Brücken, wurden befeßt.

Der rechte Flügel des Feindes war gesprengt. In der Mitte drang F. M. L. Werneck mit dem II. Theil der ersten Kolonne, von Cense Campinaire her, über Benite Fontaine gegen die französischen Verschanzungen von Ransart; die dritte Kolonne gegen den Wald von Lombue, und die vierte noch weiter rechts vor. Nur dieser Leßteren gelang es nicht, des Feindes Meister zu werden. Sie mußte sogar bis Roeulr, zurückweichen. Von den übri gen Kolonnen wurde der Feind überall geworfen, und seine Posten erobert. Er sammelte sich nochmals auf den Anhöhen von Jumet, die aber bald darauf erstürmt, das feindliche Zentrum zersprengt, und von der alliirten, die Fliehenden bis Marchienne au Pont verfolgenden Reiterei 12 Geschüße, 51 Munitionswa= gen, eine Menge Gefangene, Wagen und Pferde

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