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um den rechten Flügel des Feindes zu umgehen, und dessen Rückzug über die Sambre bei Chatelet und Montigny abzuschneiden oder zu erschweren. Die zweite Ko lonne sollte den Angriff beginnen, und die übrigen sollten in kleinen Zwischenräumen folgen, und zwar die dritte, dann die vierte, die erste, und eine halbe Stunde später die fünfte. Der Erbprinz von Oranien und der F. 3. M. Alvinzy befanden sich bei der vierten Kolonne.Im Falle die Schlacht verloren ginge, follte die Armee ihren Rückzug nach Mons nehmen, dér größte Theil die dortige Position besetzen, 8 Bat. und 12 Esk. aber von da über Soignies nach Roeulx vorgehen, und die linke Flanke decken.

Am 3. Juni um drei Uhr früh begann die weite Kolonne, welche sich bei der Cense Brunehauld gesammelt, ihren Scheinangriff mit einer Kanonade. Dann rückte die dritte über das Defilee von Pont Migne-Loup, warf den Feind von der ersten Höhe zwischen diesem Defilee und Gosselies, und besette cine. zweite, in welcher dieselbe lebhaft beschoffen wurde. Die vierte Kolonne nahm die Dörfer Wagnée und Heppignies; die fünfte rückte bis Cense Campinaire. —

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Der F. M. L. Werneck hatte die dritte Kolonne unterdessen mit dem rechten Flügel gegen die Bats terien von Goffelies, den linken Flügel gegen Pont à Migne - Loup, den Wald von Lombue vor der Front, aufgestellt. Gosselies wurde von 300 Freiwilligen, und 2 Esk. angegriffen, und erstürmt. Eine feindliche Übers macht verdrängte sie wieder. Werneck jog nun die zweite Kolonne an sich, und eroberte nach einem blutigen Gefechte diesen Ort zum zweiten Mal. Freix willige der vierten Kolonne wirkten zur Einnahme Öft. milit. Zeitschrift. 1820. I.

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mit, und der Feind verließ nun auch Ronsart, in wels chem Orte er dieser Kolonne bis nun widerstanden.

Der Feind nahm seinen Rückzug auf die Höhe von Jumet. -Der F. M. L. Werneck ordnete den Angriff gegen dieselbe. Er schickte zu gleicher Zeit 2 Bataillons gegen den Wald von Lombue. Der F. 3. M. Alvinzy ließ ebenfalls von Ronsart aus 2 Bataillons dahin vorrücken. Der Feind wurde nach einer heftigen Kanonade mit vielem Verluste aus dem Walde vertrieben. Er zog sich nach den Höhen von Jumet. Eine schwere Batterie. von 12 Zwölfpfündern vertrieb ihn auch von dieser. Nun eilte er in wilder Flucht Marchienne au Pont und seinen übrigen Brücken zu, und ging hinter die Sambre.

Bon den Höhen von Jumet zogen Alvinzy und Werneck mit 5 Bat. 4 Esk. langs dem Pietonbach ges gen die Sambre, der Prinz von Oranien mit mehres ren Bataillons gegen Charleroi, und der F. M. L. Quosdanovich über Gilly gegen den Fluß. Unsere Artillerie beschoß den retirirenden Feind unausgeseßt mit vieler Wirkung. Aber die Sambre und alle seine Kom munikationen hatte der Feind mit großer Vorsicht ge= sichert. Seine jenseits aufgestellten Batterien und Reserven retteten ihn vom wahrscheinlichen Untergang.

F. M. L. Latour mit einem Theil der erster Kolonne vertrieb den Feind aus seinem Lager bei For chies, aus dem Schloffe la Marche, aus den Wäldern von Forchies, la Marche und Monçaur, stellte sich hinter dem Schloß Mongaur, und beschoß den auch hier über die Sambre eilenden Feind. Der General Fürst Johann Liechtenstein, mit der andern Hälfte dieser Koloune, war von Beauregard nach Fontaine l'Eveque vorgerückt. Was von Feinden noch nicht die Sambre

passirt hatte, sammelte sich auf den Höhen von Lernes. Es befanden sich bei diesem Haufen viel Geschüß und 3000 Reiter. Von dort aus griff der Feind noch einige Mal den Fürst Johann Liechtenstein an; er wurde aber zulett auch hier vertrieben, und auf seinem Rückzug nach der Abtei und den Waldungen d'Alnes von der. Kavallerie verfolgt. Schon während der Vorrückung am 2. Juni hatte der Oberst Regniac aus Charleroi einen Ausfall gemacht. Er wiederholte denselben am 3. während der Schlacht, und benußte die allgemeine Vers. wirrung des Feindes aufs Beste.

Gleich

Diese glänzende Schlacht hatte den erwünschten Erfolg. Der doppelt starke Feind war aus allen seinen Stellungen über die Sambre geworfen, und Charleroi, war entsegt. Die Franzosen gaben selbst in ihren öffent lichen Berichten ihren Verlust auf 2000 Mann an. Die Kaiserlichen hatten 11 Offiziere 413 Mann an Todten, Verwundeten und Vermißten verloren. — nach der Schlacht blieben die Truppen auf dem erobers ten Boden stehen. Jedoch noch am Abend derselben stieß Jourdan mit 30,000 Mann, nachdem er Rochefort und Dinant genommen, zu der geschlagenen Armee. hinter der Sambre, welche dadurch zu einer Stärke von 70,000 Mann anwuchs. Sie erhielt nun den Na= men Sambre und Maasarmee; Jourdan wurde ihr Kommandant, jedoch unter der Oberleitung Pichegru's. Dieses Anschwellen der feindlichen Übermacht bewog Oranien, sich mit dem Hauptkorps in die Stellung bei Rouvroi, welche er vor der Schlacht inne gehabt, jus 4. rückzuziehen. Der F. M. L. Quosdanovich blieb mit feiner Kolonne auf den Höhen von Jumet; 2 Bat., die Legion Bourbon und 4 Esk. blieben bei Chapelle

Herlaimont; das linke Ufer der Sambre war mit Vorposten beseßt. — 6 Bat. von jenen Verstärkungen, die von Tournoy an die Sambre gekommen waren, wurden nach Flandern zurückgesendet. Seine Majestät der Kaifer traten nach diesem herrlichen Siege die Rückreise nach Höchstihren Staaten an, welche schon vier Tage vor der Schlacht (am 29. Mai) durch einen Generalbefehl der Armee bekannt gemacht worden.

Seitdem der Feind Rochefort und Dinant in Besit genommen, machte er Streifereien in das Lüttichische und Luremburgische, und unterbrach die Kommunikation mit dieser Festung. Am 4. kehrte General Walsch von Templour nach Andoy zurück. Der General Riese ward ebenfalls an F. M. L. Beaulieu gewiesen. Dieser feßte fich am 5. in Bewegung, um die Verbindung mit Luremburg zu eröffnen, und den Feind aus der Gegend zu verjagen. Er rückte nach Fontaine auf der Straße nach` Namur, General Riese von Lesves nach Andoy. Am 6. schickte er ein starkes Detaschement auf das linke Ufer der Maas, um den vordringenden Feind in etwas aufzuhalten. Auch bedrohte er dessen rechte Flanke, indem er den General Riefe am 7. über die Maas sendete, den Feind aus dem Walde Marlagne bis Foffe zu vertreiben. Wegen den drohenden Bewegungen des Feindes an der Sambre, trat Beaulieu am 8. den Rückmarsch von Fontaine, wo er den General Zoph mit 4 Bat. 6. Esk. zurückließ, nach Andoy an. Am 11. zog Beaulieu den General Zoph nach Andoy; er selbst aber ging über Namur nach Templour, um die Bewes gungen des General Riese über der Sambre zu uns terstüßen. Über Jourdans Thätigkeit machte sehr bald alle diese Bemühungen unnüt.

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Am 12. gingen die Franzosen zum vierten Mal in zwei Kolonnen über die Sambre, nachdem sie die Posten bei Marchienne au Pont und Chatelet zurückgeworfen hatten. F. M. L. Quosdanovich warf noch 1000 Mann in die Festung Charleroi, und retirirte von Jumet bis Frasne. Der Feind schloß Charleroi ein, und verstärkte sein Lager bei Lernes d'Espinette. Der Erbprinz von Oranien entschloß sich, dem Feinde noch eine Schlacht zu liefern. Die Armee sollte aus ihrer Stellung von Rouvroi nach Nivelles vorrücken; der G. L. Wartensleben, der über das bei Chapelle Herlaimont stehende Korps des General Sebottendorf, nachdem dasselbe mit 7 Bat. 4 Esk. verstärkt worden, das Kommando übernommen hatte, sollte den Marsch der Armee decken. Der F. M. L. Beaulieu wurde beordert, am 12. von Templour abzumarschiren, und bis 14. über Bottey und Sombref bei Point du Jour eingetroffen zu seyn, wo er sich der Straße von Fleuru bemeistern sollte. Beaulieu drückte den Feind aus der Gegend von Sombref bis in den Wald hinter Fleuru zurück, befehte dieses Dorf und Jemeppe, und nahm eine Stellung hinter Fleuru und Baulet. Doch verließ er sie, als der Feind gegen Quatrebras vorrückte, am 14. wieder, und ging bis Boten zurück. Die Ar mee war in der Nacht vom 12. auf den 13. aus der Stellung von Rouvroi in ein Lager zwischen den Strafen von Mons und Namur vorgerückt, dessen rechter Flügel auf der Höhe hinter Arquesnes stand, der linke fich gegen Vaillant au Pont erstreckte. Am 14. rückte die Armee mit Tagesanbruch auf der Straße von Na= mur in die Stellung von Marbais. Der rechte Flügel dehnte sich an den Wald Delhutte, der linke gegen

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