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haltbar. Es ist in die Stadt, die Wasserstadt und Rais Benstadt, in die obere und untere Festung getheilt. In jener befindet sich das Haus des Palcha, in dieser die Kaserne und Vorräthegebäude mit dem Zeughaus.

Semendria, Sinederov, die Donau abwärts, von dem Despoten Georg1435 befestiget, 1438 und 1690 von den Türken, 1688 und 1717 von den Kaiserlichen erobert, liegt amZusammenflußse der Jessava mit der Donau, in einer sumpfigen Niederung. Seine Festungswerke noch alter Bauart und in schlechtem Zustande, bilden ein ungleichseitiges Dreiek mit ein und zwanzig Thürmen, fünf gegen die Donau, vier gegen die Jessava, zwölf gegen die Landseite gekehrt, auf welcher ein vier Klafter breiter Wassergraben, der aus der Jessava in die Donau geleitet ist, die Stadt umschließt.

Neu Orsova, auf einer Insel der Donau mit einer guten und regelmäßigen Anlage, mit Bollwerken und Kasematten versehen, unterstüßt von dem am rechten Ufer gelegenen, und gleichfalls im neueren Style erbauten Fort Elisabeth, erhielt seine Befestigungen durch die Kaiferlichen nach dem Passarowißer-Frieden. Im Jahre 1738 wurde die Festung von den Türken erobert; 1789 ergab fie sich nach langer Einschließung an die kaiserlichen Waffen, und ward mit dem Frieden der Pforte zurückgegeben.

Schabacz an der Save wurde von Mahomet dem Zweiten befestiget. Nach dem Frieden von 1739 wure den seine Werke geschleift. Die Türken umgaben es mit neuen, nur von Erde ohne Mauerwerk aufgeführten Befestigungen, die 1788 nach einer heftigen Beschießung von den kaiserlichen Truppen erstürmet wurden. Durch die Überschwemmungen seiner Lage am Einflusse des Kamenicza oder Kamiczak. Baches gewinnt es an Fe

ftigkeit. Die Stadt ist mit einem pallisadirten Graben umgeben, über welchen Aufzugbrücken aus den vier Thoren gegen Zwornik, Valievo, Belgrad und an die Save führen. Das Schloß an der Save gelegen ist ein Viereck mit Thürmen und mit einem vorliegenden Erdwall gegen die Landseite zu.

Nissa, an der Nissava, ward schon in den frühern Zeiten der serbischen Geschichte erbaut und befes stiget. 1689 ward an seinen Mauern eine Schlacht geliefert, welche es, zugleich mit dem größten Theile von Serbien, den Kaiserlichen gewann. Zwei Jahre später ward es wieder von den Türken erobert, wurde ihnen 1737 wieder entrissen, fiel aber in demselben Jahre neuerdings in ihre Gewalt. Es ist in die Stadt und Vorstadt getheilt; diese am linken Ufer der Nissava ist mit einem Graben und Sturmpfählen umgeben. Die eigentliche Festung am rechten Ufer des Flusses bildet ein Sechseck mit Bollwerken und ungleichen Courtinen. Die Wälle sind 6° hoch; die Gräben, bekleidet und mit einem bedeckten Wege versehen, sind 6° breit. Jenseits der 120° langen Brücke, die auf gemauerten Pfeilern ruht, ist eine Art von Brückenkopf mit starker Brustwehre und pallisadirten Gräben. Das Wein= Gebirge am linken Ufer bei dem Dorfe Mathevcze übern höht die Festung, und sieht sie ein.

Außer diesen bedeutenderen festen Pläßen sind viele Orte palankirt, oder mit festen Schlössern nach alter Bau Art vertheidiget. In der ersten Linie längs der Save und Donau ist Losniza an der Drina mit einer viereckigen gefchloffenen Schanze bewehret, Paļ. lefch palankirt, die jeßt verfallenen Donau - Schlösser Ram, Golubacz, und der palankirte Flecken Klas

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dova von einem Schloffe, mit Mauern und Thürmen und mit einem 2° breiten Graben umgeben, vertheidiget. In zweiter Linie Krupain, ein Flecken mit einigen Erd Werken, Szokol mit einem befestig ten und mit fünf Thürmen versehenen Schlosse auf einem Fuße des Szokoer - Gebirges erbaut, und von, den am jenseitigen Ufer der Kraszanicza liegenden Höhen beherrscht *), Valieve, Haßan Pas scha und Persa Palanka palankirte Märkte, iener an der Morava, dieser an der Donau, der lettere auch mit Mauern und Thürmen in gutem Zustande vertheidiget, und nicht ohne Bedeutung. In dritter Linie Rudnik mit einem zum Theile schon verfallenen im Vierecke erbauten Schloffe, das palankirte Kragojevacz, der mit Erd- Werk umgebene Flecken Jagodin an der Morava, das schon früher mit den Überresten seines Brückenkopfs erwähnte Ciupria, auf welches die Türken seit den serbischen Unruhen größere Aufmerksamkeit wandten, und das alte unbedeutende Fort 3 verlik oder Isperlik am Ti mok. Längs der Morava ist Uricza, mit seinem fest= gebauten Schlosse, im länglichen Vierecke auf einem hoz hen und steilen Berge am linken Ufer der Tetynia, im Jahre 1737 von den Kaiserlichen erobert, im nächsten

*) Dieser Beherrschung ungeachtet ist dem Schlosse nur mit Mühe und Kraftaufwand beizukommen. So blieben die Türken, alle Bemühungen der Serbier vereitelnd, Meister desselben, und dadurch der ganzen Umgegend bis zur Drina, die ganze Zeit der Empö: rungs- Kriege hindurch. So erprobte auch der damalige Oberste Davidovich seinen Widerstand auf dem Zuge gegen dasselbe im legten Kriege mit der Pforte.

Jahre mit Übergabe verloren; sodann die zwei palankive ten Märkte Karanovaß und Krushevacz, dieses mit einem alten Schloffe, jenes zugleich als Engpaß zu bemerken, der durch die Höhen am Ufer des Ibars gez bildet wird; unterhalb Krushevacz im Jastrebicze liegt die Schanze von Deligrad, eine Art von befestig= tem Lager für 3 bis 4000 Mann, einst mit starken Durchschnitten erbaut, gegenwärtig seit 1813 von den Türken zerstört. Noch weiter Serbiens südlicher Gränze zu findet sich noch Novi Bazar mit seinem festen Schloffs, das Fort von Mitrovizza, und der befestigte Engpaß von Golubacz.

Das Paschalik von Serbien (Serf Wila jeti oder Laß Wilajeti, Landschaft des Lazarus, zinspflichtigen Fürstens von Serbien), wird von dem Pascha von Belgrad verwaltet. Einst war es in vier Sandschakate getheilt, über welche Beghs oder Musselims mit ausgebreiteter Willkür herrschten; diese Sandschakate waren das Belgrader, das Semendrov, Kratow und Novibazarsche. Den Umkreisen der Märkte, welche Distrikte von zwanzig, vierzig bis hundert und mehr Dorfschaften, z. B. der Belgrader Niffaer von 100, der Ciuprianer von 60, der Krainer oder Regodiner von 47, der Jetislaner oder Kladover von 22 Dörfern bildeten, standen Ober- Knese, Beghs oder Voyvoden vor. In jedem Dorfe war wieder ein Knese, Kadi, Richter oder Supascha, Polizeivogt, angestellt. In den größern Orten, wo Haupts Verbindungswege durchgehen, waren Ugas zur Bededung der Karawanen und großherrlichen Transporte, in den Orten, wo sich Palanken oder befestigte Schlöf= fer befinden, waren Serdars mit dem Oberbefehle bes

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kleidet. Während des Empörungs - Krieges wurden die bisherigen Distrikts Eintheilungen beibehalten; sie wurden Nahia 8 genannt, und serbische Vorsteher führe ten in den Hauptorten die Verwaltung. Alle diese Vorsteher waren dem Senate, und dem obersten Anführer untergeordnet, der ten beständigen Vorsiß im Senate bekleidete. Diese Distrikte waren der von Belgrad, Großka, Semendrov, Passarovit, Poresch, Schabacz, Valievo, Kragojevacz, Szoko, Possega, Ram, Banyany, Rudnik, Karanovacz, Czaczak, Ciupria, Alerincze, Gorguszevaz, Kladovo, Kratova, Praos va, Lesniza, Badana, Krupain, Baszevicza, Hub, Raschnia, Passa Palanka, Parachin, Kavador, Terstenik 2c. Andere Distrikte wie Kruszevah, Nissa, Leskovaz 2c. waren türkisch geblieben. Nach dem mit der Pforte geschlossenen Frieden wurde die Einrichtung des Senats unter dem Vorsiße eines Ober- Knes beibehalten, die Namen der Nahias währten fort, und sie blieben serbischen Oberhäuptern untergeordnet, die unter dem Senate stehen, die Abgaben in ihren Distrikten eintreiben, und sie dem Senate einliefern, der sie dann wieder dem Pascha übergibt. Nur die Dis strikte der festen Pläge haben türkische Befehlshaber, Agas oder Serdars, und werden Rajen genannt ; diese sind Belgrad, liricza, Krushevacz, Leskovacz, Nissa, Semendria, Schabacz, und Ciupria.

Nach der in früheren Zeiten den Bischöfen entrichte ten sogenannten Rauchfang-Steuer, Dymia, wurde sonst die Bewohnerzahl der geistlichen Gemeinden äußerst mangelhaft und abweichend bestimmt. In der Epoche oer serbischen Unruhen mehrte sich die Bevölkerung um ein

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