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und dann als Reitsteig über Golubacz nach Polietin und Ribniza (20 Stunden) führt, oder man wendet sich nach der Moravaer- Überfuhr bey Dragovcze, und dem Marktflecken Passarovah, übersetzt die Mlawa auf einer hölzernen Brücke, und tritt dann, nachdem man noch eine fumpfige, beinahe eine Stunde dauernde Ebene zurückgelegt hat, in die Höhen des kahlen Divan Berges. Über seine jenseitigen Abfälle zieht die Straße noch erträglich fahrbar über den durchwate= ten Ypek nach dem Dorfe Voluja, und wird von dort aus gleichfalls zum Reitsteig, der sich über den unwegsamen Rücken der Maydan - Gebirge mit dem früherbeschriebenen bei Polietyn (27 Stunden) vereinigt. Hart am Ufer der Donau geht dieser Reitsteig nun bis Golubinje (sechs Stunden) fort, 150 jene merkwürdige Strecke beginnt, die von den Römern zu Trajans Zeiten in den Felsen gehauen, jeßt aber schon so sehr von den Wellen des Stromes untergraben, und se schmal und gefahroot geworden ist, daß selbst Saumpferde kaum mehr die furchtbare Bahn zu betreten vermö gen. So erreicht der Steig nach sechs Stunden das Dorf, und die Pallanke Tekie, die nur einen geringen Zwischenraum von Orsova entfernt liegt. Von Orsova nach Widdin führt der Weg durch das Fort Elisabeth, größten Theils in engen Hohlwegen nach Eip, Kla dova und Fetislan (ɔ1⁄2 Stunden). Durch die fruchtbare Gegend, welche diesen Flecken umgibt, fließen mehres re Moorbäche, wir die Potosnizza, Tissachara, deren Übersetzung den Weg bis nach dem Orte Pers a Pallanka beträchtlich erschwert. Von hier aus nos thigen die Reisenden beinahe das ganze Jahr über wäh rende Überschwemmungen der Donau, den Weg längs

der Donau zu verlassen, und sich seitwärts nach dem Eahlen, hie und da mit Wein bebauten Gebirge zu wenden, über welches man dann in die Ebene von Nes godin, und den Flecken des gleichen Namens herabe. steigt (10 Stunden). Eine und eine halbe Stunde von diesem Orte ist dann die Fähre, die bei Bregova über den an jener Stelle 18° breiten und bei 4′ tiefen Timok führt, der jedoch bei oft seichterem Wass fer auch durchritten wird. Am rechten Ufer des Timoks läuft sodann der Weg zwischen niederem Weingebirge i oder in der Ebene, nach Widdin fort, welches man nach fünf bis sechs Stunden erreicht. Die ganze Entfernung von Belgrad nach Widdin legt man auf diese Weise in ungefähr 70 Stunden auf dem kürzesten Wege zurück. Da aber das Mißtrauen der türkischen Regierung fremden Reisenden nicht leicht gestattet, den Weg zu Lande zu machen, so wird die größere Strecke gewöhnlich auf Donauschiffen hinabgefahren, die aus zwei schmalen und langen Fahrzeugen bestehen, welche mit darüber: gelegten Balken verbunden, und zwischen welchen so viel Raum gelassen wird, den heftigtreibenden Wellen freieres Spiel zu gewähren. Längs der ganzen Vers bindung führen von Thal zu Thal, meistens aber nur sehr schlechte - Reitsteige nach Ram, Kostolacz, Kifiljevo, Gradistie an die Donau, und anderer Seits über Izvor und Kloster Terg nach Strmo Stena an den Ursprung der Ressava; auch von Ribnicza am Ufer der Donau führt ein Weg die Poreczka aufwärts ins Gebirge, der sich durch die Einsattlungen des Haiduczkyund Trebucz - Berges nach Kaliak und Hergotina en die Ufer des Timoks herabsenkt. Auch diese Wege were den erst dann wieder stückweise fahrbar, wo sie sich dem

Timok nähern. Eine ganz fahrbare Verbindung, die über Kloster Buckov `durch das Maydanpek - Gebirg nah Negodin in den früheren Kriegen zum Theil in den Felsen gesprengt war, ist gegenwärtig zerstört und unwegsam geworden.

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Der dritte Berbindungsweg, welcher von Belgrad über Schabacz und Losniza nach Bosnien geht, theilt sich außerhalb des Dorfes Ziganskamala am Bache Mokrilug, und durchziehet entweder die meis. stens überschwemmte Gegend von Ostrusniza, oder hält sich auf den mit Obstbäumen und dichtem Gehölze be= deckten Höhen, nach dem palankirten Flecken Palesch (8% Stunden). Auf einer Fähre überseht man dort die Kolubara, wendet sich am Scheidewege, der sich nach Baniany und Hub theilet, gegen die ave, und verfolgt ihre steilen Ufer bis an die Fälle des LasjiniksBerges. Hat man den Rücken dieser Berge überstiegen, so kömmt man jenseits der Duboka, über die eine 20° lange hölzerne Brücke führt, durch hochstämmige Waldung nach Perovo (sechs Stunden), und von diesem Dorfe, mit vielen Umwegen um die häufig vorkoms menden Sumpfstellen,über mehrere Bergfüße nach Scha= bacz (fünf Stunden). Aus der ganz mit morastigen Niederungen umgebenen Stadt führen mehrere Wege, aber alle des Sumpfbodens willen im schlechtesten Zus stande, nach Valievo, Badana 2c. Der Weg nach Loss niza führt am Fuße des Jader - Gebirges in eben so schlechter Beschaffenheit über Perniavor nach Losniza, und zugleich an einen der Haupt- Übergangspunkte nach Bosnien (94 Stunden), den ehemals eine feste Schanze am Fuße vertheidigte, die nun aber, so wie alle Befestigungen der Serbier am rechten Donau- `

Ufer, im Jahre 1813 zerstöret wurde. Von Losnija führt ein Weg nach Badana, ein anderer die Drina aufwärts zur Zwosniker- Überfuhr, wo er wieder mit dem zweiten Haupt Verbindungswege von Belgrad nach Bosnien zusammenfällt. Beide, vorzüglich der lettere, sind in erträglichem Zustande. Die vielen Landwege, die sich in der Ebene von Chitok durchkreußen, führen meistens nach der Überfuhr von Jania, oder nach Parasniza an die Mündung der Drina, und sind oft von den ausgetretenen Wässern überschwemmt.

Die zweite Straße von Belgrad über Balievo und Uricza nach Bosnien, oder die vierte Haup tverbindung des Landes, verläßt unter dem Dorfe Zselesnik die Straße nach Schabacz, führt über mehrere zum Theil steile Abfälle des Avalas in engen Hohlwegen nach der Kolubara, und durch eine Furt des Flusses über das Dorf Stablina nach dem Fles cken Baniany (eilf Stunden), in dem sich andere Wes ge nach Palesch und Badana theilen. Bis hieher folgt der Hauptweg auf festem Grunde dem Plateau eines flachen Bergrückens; von Baniany aber fernerhin his zu dem Markte Valievo (fünf Stunden) wird er zus erst durch das Austreten der unbebrückten Bäche Hub und Schabacz oft auf längere Zeit unterbrochen, und im Ivan Gebirge durch die schroffen Fälle, die er übersteigt, gefahrvoll und beschwerlich. In dem ansehn, lichen, mit einem Schloffe verwahrten Orte theilen sich viele Wege, die nach dem Flecken Topliza, oder sehr beschwerlich über das Czerna-Gara-Gebirge nach Uricza, ein noch schlimmerer über den Jader nach Krupain, oder nach dem Markte Szokol führen, von denen man weis ter an die Deina nach Senari, Radalia, oder an die

Conyer überfuhr gelangt. Der eigentliche Hauptweg von Balievo nach Uricza steigt außerhalb des Fleckens über das Czerna-Gora, das Jublanik-Gebirg, und den Goesniza Berg, hört zwischen den steilen Abfällen der Zahiza - Berge ganz auf fahrbar zu seyn, und kömmt als Reitsteig am Fuße des Kosutsch-Berges hevab an die Ufer der Tetynia (zwölf Stunden), an welcher Uricza liegt. Von diesem, einem der beträchtlichsten und festesten Orte Serbiens, nach Bosnien zu reisen, wählt man entweder den Weg über den Stolacz - Berg nach Viszegrad (102 Stunden); oder durch das SlatiborGebirg nach Novivaros (162 Stunden). Alle zwei find gleich beschwerlich, und für Fuhrwerk unanwendbar, so wie die Wege, die von Uricza nach Rudnik und Poffega ausgehen. In dem lehten Kriege, welchen Ostreich mit der Pforte führte, ward, um von Uricza Geschüß nach Belgrad zu bringen, ein Fahrweg durch die Einsattlung angelegt, welche das Zselesniker mit dem Kablau - Gebirg verbindet, und über Duskowicza nach dem Stubliza - Berge geleitet, wo er wieder in die fahrbare Belgrader -Straße fiel. Auch ihn har Zeit und Vernachlässigung aufs neue unbrauchbar gemacht.

Eine der wichtigsten Verbindungen für Serbien, die fünfte der obenaufgezählten, ist der Weg von Belgrad über Czaczak und Pristina nach Albanien. Er geht anfangs gemeinschaftlich mit dem vorigen bis Stublina, verfolgt dann die Kolubara bis zu dem Flecken Hub oder Szanasz (14) Stunden), und steigt dann von dem Dorfe Vlaikowcze außerst beschwerlich, und durch die Krümmungen des reiBenden Paklesziza - Baches oft unterbrochen das MalenGebirg hinan. An den Quellen der Kamenicza auf

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