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Falle des Avala Berges, Vrachar genannt, durch die sogenannten Eugenischen Linien, den Überresten alter Verfchanzungen, nach dem Dorfe. Bulecs wieder an die Donau führt. Noch ehe man die Höhe des VracharBerges erreicht, sondert sich der Weg nach Krushevacz aus dem Nissaer Wege ab. Jenseits der Höhen wird dieser wieder breit, und geht in lehmigtem Grunde, abwechselnd zwischen Wald und Feld, dem Marktflecken Groczka zu. Ehe man diesen erreicht, gelangt man auf eine weit hervorragende Kuppe, von welcher man auf eine große Strecke den Lauf der Donau, und die Gegenden des Banats um Panczova übersieht ́; dann enget sich der Weg, von kahlen Hügeln zusammens gedrängt, bis er an die steinerne Brücke der Kriszicza kömmt, an deren linkem Ufer Groczka, türkisch Izargick (sechs Stunden) liegt. Den übrigens unbedeutenden Ort macht der im Jahre 1739 von den Türken gegen die Kaiserlichen erfochtene Sieg der bemerkungswerth. Von Groczka steigt der Weg nach dem breiten mit hoc stämmiger Waldung bewachsenen Rücken des Woloders, eines Fußes des Uvala Berges, und theilet sich auf demselben gegen Semendria und Kolar. Die Straße nach Nissa verfolgt die lettere Richtung, und führt durch eine offene angebaute Gegend nach dem leßtge= nannten Orte (drei Stunden), das am sumpfigen Ralja, Bache liegt. Hat man diesen Bach über eine hölzerne Brücke überseßt, so tritt man in eine waldige Gegend, die eben bis zu dem Markte Hassan - Pascha Pallanka fortläuft, der an den beiden Ufern der Jasenicza durch eine fteinerne Brücke verbunden wird (sechs Stunden). Nachdem sich früher ein Weg nach Kragojeva z von dem Hauptwege getrennt hat, geht dieser eben

wie zuvor durch abwechselnden Wald und Feld, und über mehrere Sumpfstellen, über welche hölzerne Brüs cken erbaut sind, nach dem Dorfe Racza an der Lipovacz oder Raczanska Reka (vier Stunden), übersteigt fodann eine sanfte Hügelreibe des Golubicza - Berges, und läuft von dem Dorfe Battuczina (drei Stunden) in ununterbrochenem Gehölze auf festem Boden, breit und wohlunterhalten, nach dem Dorfe Devibagardain (drei Stunden). Jenseits des Dorfes erheben sich eini ge Hügel der Gleditscher - Berge, und nachdem man diese überstiegen, zeigt sich an dem Hange der letzten Höhe, der mit Reben bepflanzt ist, der ans fehnliche Flecken J a god in a (drei Stunden), der Hauptort des Distriktes, der Sit einer Voyvods, an der Billija gelegen, über die eine steinerne Brücke zieht, und mit Feldschanzen befestigt. Auch von Jagodina führt ein Weg nach Kragojevaz. Der Nissaer - Weg wendet sich nun der Morava zu, deren Ufer er in eis ner fumpfigen Waldung, dem Markte Ciupria gegenüber, erreicht. Der Fluß, der bei sehr trockener Jahre“, zeit durchwatet werden kann, ist auf der Stelle, wo man gewöhnlich auf Prahmen überzusehen pfleget, 50 bis 60° breit. Sonst führte auch eine Schiffbrücke nach dem Markte über, der am Einflusse der Ravanicza in die Morava erbaut, und von einer geschlossenen palli fadirten Schanze vertheidiget wird. Auch die Überreste eines Brückenkopfes zwischen der Ravanicza und Mo rava, und eines befestigten Lagers find noch sichtbar, welches die kaiserlichen Truppen in der Ebene um Cius pria Ludovopolie bezogen hatten, während das türkische Heer auf dein Vezirovo Berdo einem Fuße des Mosna Gebirges lagerten, der die ganze Umgegent

beherrscht (2 St.). Ciupria ist zugleich der Sig eines Disdars (Befehlshabers in einem befestigten Orte). Aus dem Markte ziehen mehrere Wege nach Semendria, Paffarovik, Strmo Stena, Maydanypek und Izvor; aber alle, besonders die über Kloster Teg und Ravanicza ins Gebirge führen, sind im schlechten Zus stande, und kaum als Reitsteige zu gebrauchen.

Von Ciupria führt nun die Niffaer - Straße am rechten Morava - Ufer, breit und eben, nach dem pallifas dirten Marktflecken Parachyn an der Zrnika (zwey Stuns den), übersteigt dann einige fanfte Fälle des MosnaGebirges, und geht jenseits derfelben in fruchtbaren Niederungen dem Flecken Raschnia (sechs Stunden) zu. Von diesem Orte angefangen treten mehrere Sumpfstellen ein, welche mit sanften waldigten Hügeln wechfeln, und durch welche die Straße ftreckenweise mit Steinen gepflastert ist. Nach vier Stunden gelangt man zu dem Markte Ulerincze, nahe am Einschlusse der Panska Reka in die Morava, den eine fünfeckige Pallanke vertheidiget. Che die Straße in den Flecken tritt, theilt' fie sich in einen andern Weg, der ebenfalls, aber höher im Gebirge und in weiterm Umkreise, auch beschwerlis cher als die gewöhnliche Straße, über Grabovo und Juris (7 Stunden) nach Nissa führt. Die eigentliche Straße zieht über niedere Bergfüße hin, zwischen welchen die Ju ria, Topolniza und Lipowiķa der Morava zufließen. Steis nerne und breit gebaute Brücken sind über diese Bäche erbaut. Die Straße selbst ist breit, der Boden fest, und breitet sich eine Stunde von Nissa in eine zum Theil öde Ebene aus, die bis an die Nissava hinzieht, an deren Ufern die Festung gelegen ist (6St.). Der ganze Straßenzug von Belgrad nach Nissa beträgt demnach

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48 Stunden, von welchen doch der größere Theil erträglich fahrbar genannt werden kann. In Nissa theilen sich die Wege aufs Neue, die Fortsehung der Belgrader- Straße nach Konstantinopel seßt über die 120 Schritte fange auf steinernen Pfeilern ruhende Brücke der Nissava, steigt dann von dem Dorfe Kutinska zu einer Einfatt lung des Sucha Gebirges hinan, verläßt mit ihr das ferbische Gebieth und erreicht uach acht Stunden das bulgarische - Mustapha Pallanka. "Ein zweiter wichti: ger Verbindungsweg zieht fahrbar von Nissá ein mit Wein bebautes Gebirge hinan, nach dem Bergrücken von Mathie vaz, wird dann schlechter, indem er zuerst an dem Schlosse Zverlik oder Ispalik vorüber nach dem Markte Gorgushevaz, und dann fort am rech ten Timok. Ufer im Passe vor Bratarniza fortläuft. Erst dann wendet er sich westlich von dem Fluffe ab, und führt durch Ebenen und Sumpfgegenden über Kula nach Widdin. Die Entfernung Nissas von Widein auf diesem Wege beträgt bei 23 Stunden. Zwei gleich bemerkenswerthe Verbindungen führen von Niffa nach Pristina; die Erstere durch eine Fürt der Morava, und über die kahlen Abfälle des Jastrebicza, durch öde, nur hie und da mit zerstreuten Hütten karg bevölkerre Strecken nach Urkiup (Prokopie) einem einst ansehns lichen Markte, von dessen damaliger Größe und Befes stigung die Trümmer der Kirchen und Moscheen und eines alten Schlosses auf dem daranliegenden Berge zeu gen. Auch auf der fernen Strecké von Urkiup bis zu dem Dorfe Kursumlia am westlichen Ufer der To pliza deuten zerstreute Ruinen auf den vormaligen Wohlstand des jest. veródeten Landes. Ver Kuriumtia folgt der Weg dem Lauf der Topliza aufwärts, bis er

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in einer Einsattlung des großen Jostrebicza sich jum Kossover - Felde, und nach Pristina herabzusenken vers mag. Der Weg, dessen Dauer von Nissa bis Pristina ohngefähr 25 Stunden beträgt, ist längs der Toplicza ihren Überschwemmungen ausgesetzt, und höher im Ges birge durch angeschwollene Gießbäche oft unterbrochen, über welche keine Brücken ziehen. Es wird gewöhnlich von Säumern betreten, welche auf ihren Thieren für Salz und Reis albanesischen Tabak nach Nissa bringen. Der zweite Weg von Nissa nach Pristina über Leshovaz, an der Pallanke des Passes Golobaj vorbei, sodann über mehrere Füße des Stamm-Gebirges an die Quellen der Morava, den Flecken Brana, und durch die Glinkotyner - Berge nach Gyolhan, ist ein durchgehends schlechter Reitsteig, und die Zeiterforderniß auf seinem Buge die doppelte des erstangeführten Weges.

Die zweite Hauptverbindung, wel che von Belgrad nach Semendria, Orfos va und Widdin fortläuft, geht mit der zuerst bes schriebenen Straße nach Groczka (sechs Stunden), frennt sich sodann eine halbe Stunde außer des Ortes, und verfolgt dann das Ufer der Donau auf einem mit Morast umgebenen, oft selbst von Wasser bedeckten Damme, bis sie am Fuße einer mittelmäßigen Höhe in einen lichtbewaldeten Hohlweg, und jenseits desselben in eine offene mit Wein bebaute Gegend tritt, die sich kurz vor Semendria wieder in Sumpfboden verwandelt. Die Straße ist, jenenDammweg ausgenommen, gut fahre bar, und die Bäche, über welche sie führt, mit hölzernen Brücken versehen. Zu Semendria (4 St.) fcheiden sich die Wege, und man wählt entweder den, der über Ram fahrbar bis an die Mündung des Ipek nach Gradistye, Öft. milit. Zeitførift. 1820. I.

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