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Schritt weiter zu machen? Warum soll unser ganzes Bes mühen sich bloß um die Puppe der Zierlichkeit drehen, und nicht nach Gehalt streÿen? Warum sollen wir uns mit dunkeln Vorstellungen abfinden, wenn wir flare Begriffe erringen können? Und wahrlich um diese allein ist es dem Verfasser zu thun.

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So wie jedes Land um die Ulfer seiner Hauptströme zuerst angebaut wird, und sich dort die ersten größe ren Bereinigungen in Flecken und Städten bilden, so liegen auch in Serbien die namhaftesten Orte an den angeführten Flüssen, und zwar derselben Ordnung nach an der Save Schabacz, eine von Mahomet II. befez ftigte Stadt, an der Donau Belgrad (Griechisch Weißenburg) der Sig des Pascha, die Hauptstadt des Landes, mit einer Bevölkerung von beinahe 30,000 Einwohnern, und 3 bis 4000 Häusern, und eine durch mehrere geschichtliche Ereignisse berühmt gewor= dene Festung; Semendria, eine kleine befestigte Stadt von 220 bis 230 Feuerstellen; die Stadt NeuOrsova mit dem Fort Elisabeth, und der ansehnliche mit einem festen Schloffe versehene und palankirte Flecken Kladova oder Fetislan.

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Längs der Drina sind der ansehnliche früher bes festigte Marktflecken Los niza, und der Flecken und das befestigte Schloß Sokol die bemerkenswerthesten Orte.

An der Morava verdient die Stadt Uricza mit ihren drei Vorstädten Alt- Urica, Novi Varos und Tresia, Kruszeva.cz, die ehemalige Hauptstadt der serbischen Despoten, und der auch durch seine Lage am

Einflusse der Ravaniza bedeutende Flecken Ciupria besondere Erwähnung.

Um Jbar liegt Novi Bazar, einer der größe ten Orte Serbiens, mit Gräben und Sturmpfählen umgeben, und von einem festen Schlosse in seiner Mitte vertheidiget. Einst war Novi Bazar die Hauptstadt Rasciens, und der Sig des Despoten Georgs. Er zählte in seiner glänzenden Epoche mehr denn 3000 Wohngebäude. Näher dem Ursprunge des Ibars liegt Pristina, bekannt durch seine frühere Größe unter dem Fürsten aus dem Nemanischen Hause, die in die fer Stadt ihren Herrschersiß aufgeschlagen hatten, und durch die kriegerischen Ereignisse auf dem benachbarten Amsel Felde. Auch ward zu Pristina der Kaiser Justinian geboren. Auch diese Stadt zählte mehr als 3000 Häuser in ihren früheren Zeiten.

An der Kolubara ist das mit einer Palanka befestigte Palesch, und der größere Flecken Valiero, an der Nissava aber vor allen die auch als Festung denkwürdige Stadt Nissa zu bemerken, die in Stadt und Vorstadt jezt noch über 3000 Häuser zählen soll.

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In geschichtlicher Hinsicht verdient noch der Fries dens Ort Passarovit, so wie in statistischer Maydanypek am Peghflusse, und Rudnik am Rudnikbach, um ihrer einst reichausbeutenden Silber- und Kupfer - Werke wegen Erwähnung.

Von diesen Orten gehen die Wege aus, welche für die Verbindung des Landes die wichtigsten sind, und die sich vorzüglich auf sechs zurückführen lassen :

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1) Der Weg von Belgrad nach Nissa,

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zugleich die Hauptstraße durch Serbien über Sos phia nach Konstantinopel

2) Der Weg von Belgrad nach Semene dria, Orsova, und von da nach Vidin in die Wallachen.

3) Der Weg von Belgrad über Schaba cz und Lośniza ́ nach Bosnien.De

14) Von Belgrad über Baniany, Balies vo, Uricza nach Viszegrad gleichfalls in Bosnien.

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5) Der Weg von Belgrad über Palesc nach Czaczak, und von hier entweder über Pristina nach Prisrendi in Albanien, oder über Karanovaz nach Krush e va cz.

6) Der Weg von Belgrad über Krag of jevak, Krusheva cz und Urkiup nach Mas cedonien.

Von allen diesen Wegen ist keiner als durchgängig. fahrbar anzusehen; die meisten derselben könnten nur mit großer Anstrengung und Aufwände für Fuhrwerk bleibend hergestellt werden. Die Menge und Höhe der Berge, ihre meistens steil abfallenden Rücken würe, den auch in einem Lande, wo die Aufsicht der Regies rung, und der Kunstfleiß der Bewohner die Verbin dung der gegenseitigen Thäler erleichtern wollte, die Anlegung und Erhaltung gut fahrbarer Straßen unendlich erschweren. In Serbien, wo von Seite der öffentlichen Verwaltung nichts für die Erleichterung des Verkehrs gethan wird; wo weite und wüste Waldstrecken von allen Seiten den schmalen urbaren Umfang, welcher die Dörfer umschließt, begränzen; wo der ans genommene Grundsaß der Verwaltung, kriegerische

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Verwilderung und tiefe Unwissenheit den Willen und die Kräfte des Einwohners zur Berbefferung feiner Verhältnisse lähmen, und der unbedeutende Umtrieb feines Handels sich mit nothdürftigen Steigen behilft, auf welchen selbst das einheimische Saumthier nur mit Beschwerde sich fortschleppt, da ist eben so wenig auf die Anlage neuer Straßen zu rechnen, als vielmehr die einst im bessern Zustande vorhandenen durch die Reihe unruhiger und kriegerischer Jahre, und durch gänzliche Verwahrlosung entweder ganz eingegangen waren, oder sich wenigstens unendlich verschlimmert hatten. Der Verfall der Brücken über die vielen Gießbäche, und fumipfigen Stellen, die langen Strecken von Holz oder Knüppelwegen in den Waldungen, und einige so steile Berg-Übergänge, daß die Pferde auf den stufenweise ausgetretenen Abfägen nur mit Gefahr fortzukommen vermögen, hat die einst bestandenen Fahrwege längst infchlechte Reitsteige verwandelt, und nur in dem Umkreise der Dörfer, in den am reichlichsten bebauten Ebenen, und in den breiteren Thälerr., wo der Landmann sich seiner unbehilflichen mit Ochsen bespanns ten Wagen bedient, sind streckenweise fahrbare Vers bindungen anzutreffen. Auf größeren Entfernungen gilt dieses von keinem der obgenannten Hauptwege, selbst nicht von dem vorzüglichsten aus allen diesen, die p Straße von Belgrad nach Nissa

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Diese verläßt Belgrad in einer Ebene längs der Donau, deren lehmigter Boden bei anhaltendem Regen so sehr erweicht wird, daß man nur bei anhaltend trockener Jahreszeit ihrer Richtung nach dem Dorfe Visnicza zu folgen vermag. Gewöhnlich behält man den, wenn gleich schmäleren Weg bei, der über die lesten

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